Sozialpsychologie (Fach) / Stereotype (Lektion)

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Definition; Funktion; Veridikalität; Enstehung (illusorische Korrelation, Rollenverhalten); Kapazitätsbeschränkung; Umgang mit Stereotyp-inkonsistenter Info, Veränderung

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  • Stereotyp Sozialgeteilte Schemata über Merkmale und Verhaltensweisen von Mitgliedern einer sozialen Gruppe.  Generalisierungen; lassen Individualität außer Acht: wenn nur ein salientes Merkmal vorliegt, wird automatisch gleich der ganze Stereotyp aktiviert (Haarschnitt:Glatze --> Nazi)
  • Vorurteil, Vorausurteil Stereotype können Vorurteile enthalten; Basis für Vourteile (enthalten aber mehr Inhalte, Vorurteile beinhalten lediglich eine positive oder negative Evaluation von Gruppen). - gelernte Einstellung gegenüber einem Zielobjekt, die neg. Gefühle, neg. Überzeugungen (stereotyp), neg. Verhaltensabsichten umfasst.
  • Funktion 1. kognitives Hilfsmittel. 2. Aufrechterhaltung der Handlungskompetenz. 3. Selbstwertschützend. 4. Rechtfertigung.
  • Kontinuumsmodell der Eindrucksbildung Fiske und Neuberg; 1. der Zielperson begegnen. 2. anfängliche Kategorisierung sofort nach der Wahrnehmen der Person:stereotypischer Eindruck. 3. ggf wenn Motivation und Kategorie unpassend: Rekategorisierung (subtyping). 4. wenn wieder unpassend bis hin zu eigenschaftsbasierten Attribute.   → Stereotype enthalten immer ein Stück Realität.
  • Entstehung - illusorische Korrelation - Einfluss sozialer Rollen - Verbale Tradierung / Modell-Lernen - Erfahrungen mit Vertretern einer Gruppe
  • illusorische Korrelation = Urteil über einen Zusammenhang, das den in einer Stimulusserie objektiv präsentierten Zusammenhang zwischen zwei Variablen übertreibt, oder verzerrt. --> Stereotyp: Die erwartete Korrelation zwischen einer Gruppe und spezifischen Eigenschaften. Illusorische Korrelation sorgt für Stereotypenbildung: Hamilton & Gifford: Probanden erhielten sequenziell Informationen über positive und negative Verhaltensweisen der Mitglieder zweier Gruppen. AV: Bewertung dieser Gruppen. Idee: das seltene (Minorität, neg. Info) ist salient → wird besser erinnert, da Verarbeitungsvorteil. Ergebnis: Majorität erscheint positiver als Minorität: Merkmalskombi ist salient, besser erinnert. (ANOVA Prinzip: Wahrnehmungsapparat richtet sich auf Distinktes, wenn es zusammen auftritt, nicht auftritt)
  • Einfluss sozialer Rollen Vorwissen wird flexibel auf neue Kontexte angewandt. M/W-Stereotype auf Planetbewohner.
  • Kapazitätsbeschränkung   Kognitive Kapazität hängt von Tageszeit ab (Abend-,Morgenmenschen) und die beeinflusst weiter, wie motiviert Personen sind, ihren Stereotyp zu überdenken.  Höhere Neigung zur Verwendung von Stereotypen bei geringere Motivation/Fähigkeit. P (Tendenz zu Morgen/Abend) und U (Tageszeit) → V (Stereotyping) Exp.: Bodenhausen: Einschätzen der Schuld von Robert Garner, oder Roberto de Garcia. Wenn z.B. Morgenmenschen morgens befragt, waren sie eher dazu geneigt den Stereotyp "aggressiver Latino" zu überdenken, als wenn sie abends gefragt werden würden.   wir stereotypisieren nicht grundsätzlich. es ist von äußeren Faktoren abhängig: Verwendung von Stereotypen = f(P(Tendenz zu Morgen/Abend), U(Zeit))
  • Subtyping Umgang mit Stereotyp inkonsistenter Information: Wegerklären von Ausnahmefällen, indem neue Sub-Typen zur Erklärung gesucht, erklärt werden. Unterteilung eines globalen Stereotyps in mehrere kleine Subtyps. Z.B.: Frau --> Hausfrau, Tussi, Feministin... Kontinuummodel (Fiske&Neuberg) 1. wir haben einen Eindruck und kategorisieren die Person sofort ein. 2. wenn Kategorie nicht passt und wir motiviert genug sind (die Person interessant sind) kommen wir von der globalen Kategorie (Stereotyp) über Rekategorisierungsprozesse zu den Subtyps, und letztendlich zu den eigenschaftsbasierten Attributen der Person. Exp.: introvertierter Rechtsanwalt + Info, die die Inkonsistenz erklärt sorgt dafür, dass Rechtsanwälte auch weiterhin als eher extrovertiert angesehen werden. ohne Info lässt das eingeschätzte Maß steigen. Menschen können gut mit Umwelt umgehen, die nicht in ihr Schema passt: Ummodellierung, so dass es passt. zusätzliche Infor erlaubt Subtyping und Stereotyp bleibt erhalten.
  • Veränderung - Wiederholte Inkonsistenz über die Zeit. - Wiederholte Inkonsistenz über die Personen. - Inkonsistenz typischer Gruppenvertreter - können nicht unterdrückt werden (alleine das Denken an sie macht sie zugänglicher). - können auch nicht durch Kontakt abgebaut werden (subtyping) außer bei Freundschaften.
  • soziale Kategorisierung zentrales Konzept für das Erreichen sozialer Identität: Mit Hilfe sozialer Kategorisierungsprozesse versuchen wir, unsere soziale Umwelt dadurch überschaubarer und handhabbarer zu machen. s.a. Kontinuummodel (Fiske&Neuberg)
  • Kategorisierung vs. Stereotypisierung Der Prozeß der Kategorisierung bezieht sich auf die Frage, wie bestimmte Reize (v.a. soziale Reize) identifiziert werden und mit anderen, ähnlichen Reizen zu “Mitgliedern” einer Kategorie gemacht werden.  Je globaler eine Kategorie gefaßt wird, um so mehr Reize lassen sich dieser Kategorie zuordnen, wobei bei dieser eher undifferenzierten Betrachtung viele spezifische Informationen über den Reiz verlorengehen, so daß eine effiziente Informationsverarbeitung unweigerlich mit einem Informationsverlust einhergeht. Entsprechend können Fehleinschätzungen und Stereotype eine Folge dieses Kategorisierungsprozesses sein (Stereotypengenauigkeit). Neben ihrer Zuordnung zu globalen Kategorien scheinen Reize im Gedächtnis in noch differenzierterer Weise in Form von Subkategorien repräsentiert zu sein. So wird bspw. die globale Kategorie “Frau” in Subkategorien wie bspw. “Hausfrau”, “Karrierefrau”, “Emanze” oder “Schickimicki-Braut” unterteilt (Eckes, 1997). Die damit in Verbindung gebrachten Merkmale, die sogenannten Substereotype, stellen mentale Repräsentationen der spezifischen Kategorien dar.