Sozialpsychologie (Fach) / Personenwahrnehmung (Lektion)
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Attraktivität und erster Eindruck; Eindrucksbildung als Funktion des Vorwissens, des Verhaltens, konstruktiver Prozess; Menschenbild sozialer-Kognitions-Forschung; kognitive Stufen der sozialen Infoverarbeitung; Prinzipien der Organisation von Wissen; Prinzipien der sozialen Wahrnehmung
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- Reihenfolgeeffekte Eindrucksbildung als konstruktiver Prozess: ➢ zuerst da gewesene Info beeinflusst alle folgenden (primacy effect, Asch, 1946) → der erste Eindruck formt die Interpretation nachfolgender Informationen ➢ recency effect: der letzte Eindruck formt die Interpretation vorangegangener Information (z.B. in der Rückschau, aus dem Gedächtnis abgerufen)
- bottom-up Merkmal der Verarbeitung; Assimilation: neue kognitive Elemente werden zu schon vorhandenen hinzugefügt und an sie angepasst.
- top-down Merkmal der Verarbeitung, Akkomodation: schon bestehende Strukturen werden restrukturiert, modifiziert, damit neue Informationen besser eingefügt werden können.
- Selektivität Begrenztheit, selektive Verarbeitung. Zu einem Zeitpunkt kann nur eine begrenzte Menge von Information im Arbeitsgedächtnis aktiviert und verarbeitet werden. Aufmerksamkeit empfängt gefilterte Reize --> je nach dem was wir gerade erwarten/wollen.
- Assoziationsgesetz Prinzip der Organisation von Wissen: Regel, gesetz, nach dem sich Verknüpfungen zwischen Vorstellungen, Gefühlen, und Bewegungen (Assoziationen) herausbilden; primäres Assoziationsgesetz: Kontiguität: Auftreten zweier Stimuli in zeitl, örtl. Nähe., ansonsten noch bedeutungsbestimmte Organisation.
- sozialer Kognition gesamte Informationsverarbeitung und -aufnahme bezüglich der sozialen Welt des Individuums und seiner Beziehungen.
- Kategorie bedeutungsbestimmte Orga von Wissen: Gruppierung von Objekten nach gemeinsamen Merkmalen.
- Prototyp Bedeutungsbestimmte Orga von Wissen: Repräsentation der idealen Merkmalskombination eines Kategorievertreters.
- Exemplar Bedeutungsbestimmte Orga von Wissen: Repräsentation eines typischen Vertreters der Kategorie.
- Schema Bedeutungsbestimmte Orga von Wissen: generische Wissensstrukturen über Ereignisse, Objekte und Personen.
- Prinzipien der sozialen Wahrnehmung 1. Selektivität; 2. Gerichtetheit; 3. Merkmale der Person; 4. Merkmale der Umwelt, Situation: - Salienz
- kognitive Stufen der sozialen Infoverarbeitung Stimuli → Wahrnehmung → Enkodierung (Wahrnehmung erkannt und in Kategorie eingeordnet) mit Hilfe von Gedächtnis und Wissen → Schlussfolgern, Urteilen und Entscheiden → Reaktion und Erweiterung von Wissen - aus Stimulis werden erst einmal Wahrnehmungen konstruiert (Ggs. zu Behaviorismus: S-R) → keine Veridikaliät: immer Konstruktivität. - Merkmale der Verarbeitung: 1. begrenzte Verarbeitungskapazität, 2. selektive Infoaufnahme, 3. Wissensbasiertheit & Kontextabhängigkeit (Interaktion von bottom-up, top-down).
- Menschenbild der sozialen Kognitionsforschung Urteile sind Funktion von Person und Umwelt; Funktion von verfügbarem Wissen und gegebener Information; es gibt multiple Verarbeitungsmechanismen.
- Eindrucksbildung als Funktion des Verhaltens einer Person Personen schließen von Verhalten auf Eigenschaften und vernachlässigen den Kontext: Korrespondenz-Bias oder Fundamentaler Attributionsfehler: Überbewerten der dispositionalen Faktorne, unterbewerten der situativen Faktoren, Wurzeln s.a. Fidel-Castro Exp.
- Experiment von Jones & Harris (1967) Eindrucksbildung als Funktion des Verhaltens der Person: o Methode: VPn erhalten Text pro oder contra Fidel Castro (damals größter Feind der USA) und Information, dass Autor entweder freie Wahl bezüglich des Inhalts hatte oder dazu aufgefordert wurde, pro bzw. contra zu schreiben → AV: unterstellte Einstellung des Autors gegenüber Castro (pro/contra) o Ergebnisse: Haupteffekt: wenn pro geschrieben (egal warum), dann pos. Einstellung gemessen als bei contra Interaktionseffekt: wenn pro und frei geschrieben, dann pos. Einstellung als wenn pro und gezwungen geschrieben → von Verhalten auf Einstellung geschlussfolgert und aber Kontext vernachlässigt (Information, ob der Autor dazu gezwungen, oder freiwillig schrieb).
- Experiment von Higgins, Rholes & Jones (1977) Eindrucksbildung als Funktion des Vorwissens des Beobachters: o „Category accessebility and impression formation“ → Mögen Sie Donald? o Beschreibung Donalds als abenteuerlustige Person, die schon allerlei Dinge erlebt hat und nun auf der Suche nach einem neuen Abenteuer versch. Möglichkeiten hat o Hypothesen: Bewertung von Donald sollte von aktivierten Konzepten (Kategorien, Schemata) abhängen → accessebility: geprimede pos. Konzepte = pos. Bewertung; geprimede neg. Konzepte = Ablehnung Donalds → applicability: nur, wenn Konzepte auf Donald anwendbar sind o Prozedur: priming mit Hilfe von Wörtern, die angeblich in einer Denkaufgabe erinnert werden sollen 2. Aufgabe: „Textverstehen“: ambuige Beschreibung Donalds lesen und dann AV beantworten: Eigenschaften beschreiben und Bewertung von Donalds Verhalten auf Ratingskala o Ergebnisse: Personen in anwendbar/pos. Bedingung finden Donald gut; Personen in anwendbar/neg. Bedingung finden Donald schlecht; Personen in nicht anwendbarer/pos. und neg. Bedingungen haben keine spezifische Meinung zu Donald → Interaktionseffekt: nur wenn anwendbar, dann hat Valenz einen Einfluss: Mensch systematisch beeinflusst vom Vorwissen. ♦ Personenwahrnehmung = wissensbasierter Konstruktionsprozess und davon abhängig was gerade im Kontext dazu steht.
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- Eindrucksbildung als Funktion des Vorwissens des Beobachters Eindrucksbildung hängt ab von der accessibility und applicability des Vorwissens. o → Menschen immer auf Basis des Wissens (Kategorien und Schemata), was gerade verfügbar und anwendbar ist, beurteilt. s.a. Donald-Exp.
- Eindrucksbildung als konstruktiver Prozess 1. primacy effect: erste Info formt die Interpretation nachfolgender. 2. recency effect: letzte Info formt die Interpretation vorangegangener. 3. Konsistenzbestreben: Urteile über Personen, werden darauf abgestimmt wie man sowieso schon die Welt einschätzt - so dass das Bild stimmig wird.
- Prinzipien der Organisation von Wissen 1. Kontiguitätsbestimmt. 2. Bedeutungsbestimmt.