Pädagogische Psychologie (Fach) / Tag 5 (Lektion)
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Tag 5
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- Motivation als Konstrukt Ursache von Verhalten setzt Verhalten in Gang, verleiht Intesität, gibt bestimmte Richtung situationsspezifische, aktuelle Verhaltensbereitschaft
- Leistungsmotiv = Bestreben, eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern pder möglichst hoch zu halten
- Lernzielorientierung Wunsch nach Steigerung eigener Fähigkeiten, Wissen erweitern
- Leistungszielorientierung (Lernmotivation) Wunsch, gute Leisungen zu zeigen, bzw. schlechte Leistungen zu verbergen
- Intrinsische Motivation (Lernmotivation) Lernen aus Spaß an der Sache
- Extrinsische Motivation (Lernmotivation) Lernen zur Maximierung positivere Erlebnisse
- Interesse (Lernmotivation) Beziehung einer Person zu Gegenstand, die als emotional pos. erlebt wird
- Flow - Erleben gänzliches Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit
- Selbstwirksamkeitserwartung (Lernmotivation) Zutrauen in die eigene Fähigkeit, Handlungen zu planen und ausführen zu können, um eine Aufgabe/Problem zu lösen.
- Modell der Leistungsmotivation nach Atkinson Motivation = Produkt aus Anreiz des Erfolges und Erfolgserwartung Leistungsmotivation bei Schnittpunkt von Anreiz des Erfolges und Wahrscheinlichkeit des Erfolges!
- Entwicklung der Lernmotivation (Heckhausen) Freude am Effekt: ab 3 Monaten Selber Machen: "Wetteiferstadium"; Lob bzw. Missbilligung (ab ca. 2/3 J.) Konzept der eigenen Tüchtigkeit: Stolz/Scham (--> Leistungsmotivation) Tüchtigkeit vs. Schwierigkeit (ab 5 Jahren), individuelle Bezugsnorm Kausalattribution: Anstrengung (ab 5 J); Fähigkeit (ab 10 J.); Glück (ab 12 J); Soziale Bezugsnorm
- Motivationsfördernder Unterricht Schülerzentriert Individualisierung; Anerkennung von Unterschieden zwischen den Schülern Verwendung vielfältiger Unterrichtsmaterialien Kooperative Bearbeitung von Projekten Schüler tragen aktiv zum Unterricht bei Der Unterricht baut auf den Alltagserfahrungen auf, Betonung der Authenzität von Lehr-Lern-Situationen Starke Orientierung an natürlichen Phänomenen und Problemen
- Motivationshemmender Unterricht Lehrerzentriert Einheitsunterricht, dessen Zielperson der durchschnittliche Schüler ist Starke Orientierung an einem Lehrbuch Wenig Gruppenarbeit Schüler sind bloße Rezipienten des Unterrichtsangebots durch den Lehrer Alltagserfahrungen und eine Anbindung an die Erlebenswelt der Schüler wird als weniger wichtig wahrgenommen starke Orientierung am Curriculum
- Kausalattribution =Ursachenerklärung / Ursachenzuschreibung
- Locus of Control s. S56
- FSK (Fähigkeitsselbstkonzept) = mentales Modell einer Person über ihre Fähigkeiten Gesamtheit der kognitiven Repräsentationen eigener Fähigkeiten FSK wird über die Bewerungen eigenen Verhaltens in spezifischen Situationen gebildet
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- Hierarchisches Selbstkonzeptmodell (Shavelson) Allgemeines SK->akademisches SK->nicht-akademisches SK -->Soziales SK -->Emotionales SK -->Physisches SK s.S.56
- Entwicklung des FSK 12 Monate: Erste Anzeichen der Selbsterkenntnis (Spiegel, Fotos) 18 - 24 Monate: Selbsterkenntnis i.d.R. ausgeprägt 3 J. : Selbstbeschreibung anhand von Eigenschaften: globales FSK--> positiv und unrealistisch, ohne Vergleich mit Anderen, keine konsequente Berücksichtigung wiederholter Misserfolge 6-10 J.: Ausdifferenzierung und sukzessive Anpassung des FSK an die Realität, Entwicklung von Konstrukten höherer Ordnung--> durch kognitive Entwicklungsfortschritte (Metakognition), die die Berücksichtigung sozialer Vergleiche ermöglichen--> stärkere Orientierung des FSK an sozialer Referenzgruppe und objektiven Maßstäben Adoleszenz: FSK in Konstrukten höherer Ordnung, kontextabhängig
- Geschlechterunterschiede im FSK weiblich: niedrigeres SK bzgl. mathematisch/naturwiss. Leistungen, selbst bei vergleichbar guten Noten wie Jungen männlich: niedrigeres SK bzgl. Sprachen, spiegelt sich in Deutschnoten wider KEIN unterschied im globalen SK
- Faktoren für die Entwicklung des FSK Rückmeldungen aus sozialen Bezugsgruppen:Direkt - z.B. von MitschülernIndirekt - durch soziale Vergleichsprozesse Big-Fish-Little-Pond-EffektEmtwicklung des FSK vollzieht sich innerhalb des Bezugsrahmens; s. S58
- Niedriges FSK tatsächliche Leistung wird unterschätzt Erfolg wird bevorzugt auf externale Ursachen (Glück) zurückgeführt Misserfolg hingegen auf internal-stabile Ursachen (mangelnde Fähigkeit) Motivation sinkt und handlungsirrelevante Gedanken treten auf Unangemessene Aufabenwahl (zu leichte / schwere Aufgaben)
- hohes FSK geringe Leistungsängstlichkeit pos. Einstellung ggü. Schule--> zielorientierte Anstrengungsbereitschaft Tatsächliche Leistung wird überschätzt selbstwertdienliche Kausalattribution von Erfolg und Misserfolg Motivation steigt und augabenbezogene Gedanken sind vorherrschend Bevorzugung mittelschwerer (lernförderlicher) Aufgaben
- Sozialpsychologie wie wird Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen durch reale oder vorgestellte Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst
- Schemata (Sozialpsychologie) mentale Strukturen, die helfen, die soziale Welt zu interpretieren
- Fehler in der Personenwahrnehmung Paratax: (Fehl-)Einschätzung einer Person aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit mit einer anderen Person Stereotypie: Weitreichende Schlüsse aus Wahrnehmung leicht beobachtbarer Teilaspekte eines Menschen (z.B. Uniform, Geschlecht) Halo-Effekt: Tendenz, das Gesamtbild von einigen wenigen Eigenschaften oder Charakteristika färben zu lassen.
- Soziale Wahrnehmung: Verzerrungen Fundamentaler Attributionsfehler: Tendenz, die Ursache des Verhaltens Anderer innerhalb der eigenen Person zu sehen und den Einfluss der sozialen Situation zu unterschätzen Selbstwerrtdienliche Verzerrungen: Eigener Erfolg wird internal, eigener Misserfolg external attributiert False-Consensus-Effekt: eigenes Verhalten = "typisch" Actor-Observer-Bias: Der Handelnde attribuiert auf die Umstände (external), der Beobachter auf Gründe im Handelnden (internal)
- Erwartungseffekte Erwartungseffekt: Erwartung verursacht das Eintreffen des erwarteten Ereignisses (sich selbst erfüllende Prophezeiung) Pygmalioneffekt: interpersonaler Erwartungseffekt im Schulbereich (manchmal auch synonym mit "sich selbst erfüllende Prophezeiung") Galateaeffekt: Leistungsanstieg bei hohen Leistungserwartungen der Lehrkraft Golemeffekt: Leistungsabfall bei negativen Leistungserwartungen der Lehrkraft objektiver Pygmalioneffekt: Schülerleistung ändert sich tatsächlich in Richtung der Erwartung subjektiver Pygmalioneffekt: Wahrnehmung der Schülerleistung ändert sich in Richtung der Erwartung --> Rosenthaleffekt
- Entstehung von Erwartungen IQ-Tests Ethnische Herkunft Name Schüler-Kartei Geschlecht Geschwister Körperliche Merkmale Vorausgegangene Leistungen Sozio-ökonomischer Status Verhalten d. Schülers
- Warum erfüllen sich Erwartungen? Lehrererwartungen --> Lehrerverhalten: Gruppierung Art des Fragens Allgemeine Qualität der Interaktion Art der Verstärkung, Rückkopplung verschiedene Aktivitäten Grundlagen für Schüler zur Selbsteinschätzung --> Selbsteinschätzung des Schülers --> Verhalten des Schülers
- Metaanalyse von Smith bringt hervor, dass die Effektstärke der Schülerbeurteilung am höchsten ist. die Intelligenz ist am niedrigsten.
- Objektivität bei Leistungsfeststellung Standardisierung klare Kriterien anonyme Korrektur ZweitprüferIn
- Einstellung Prädispositionen, auf eine bestimmte Klasse von Objekten mit bestimmten Formen des Verhaltens zu reagieren
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- Dreikomponentenmodell der Einstellung Kognitiv --> affektiv --> Einstellung Verhalten -->
- Wie entstehen Einstellungen genetische Prädisposition? wiederholte darbietung klassische Konditionierung Operante Konditionierung Modelllernen eigenes Verhalten rationale Konstruktion
- Wie lassen sich Einstellungen ändern Klassische Konditionierung operante Konditionierung Modelllernen eigenes Verhalten Argumente: Überzeugung Botschaften von "glaubwürdigen" Quellen zentrale Route: kritisches Abwägen der Argumente periphere Route: Vielfalt an Mechanismen, die mit wenig kognitivem Aufwand verbunden sind:klassische Kond.soz. IndentifikationVerwendung von Heuristiken (=einfache Schlussfolgerungsregeln oder Faustregeln)Normalfall der Verarbeitung!
- Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit: zentrale Route s. S68
- Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit: periphere Route s. S.69
- Einstellung und Verhalten nur mäßiger Zusammenhang, weil methodische Gründe inhaltliche Gründe:Einstellung zum Zeitpunkt des Verhaltens präsent?SelbstaufmerksamkeitStärke/Konsistenz/Zugänglichkeit der EinstellungSelbstüberwacher --> starker Einfluss der sozialen SituuationPrinzipientreue
- Theorie der kognitiven Dissonanz Widerspricht eigenes Verhalten der Einstellung, erlebt man Dissonanz Dissonanz ist unangenehm, Reduktion angestrebt:-> Verhaltensänderung-> Einstellungsänderung-> Suche nach "passenden" Informationen
- Stereotyp Annahme, kognitiv verallgemeinernde Annahme über Gruppe von Menschen, die praktisch all ihren Mitgliedern, unabhängig von tatsächlichen Unterschieden zwischen ihnen, bestimmte Eigenschaften zuschreibt.
- Vorurteil (negative) Einstellung, affektiv feindselige oder negative Einstellung gegenüber den Mitgliedern einer bestimmten Gruppe und zwar allein aufgrund deren Zugehörigkeit zu dieser Gruppe
- Illusorische Korrelation (Stereotype) Überschätzung des Zusammentreffens auffälliger Ereignisse (z.B. Ausländer und Straftaten)
- Imaginale Bestätigung (Stereotype) Durch Schemata werden Ungenauigkeiten und Lücken in der Wahrnehmung gefüllt
- Subtyping (Stereotype) Bildung von Untergruppen für Ausnahmen
- Sich selbst erfüllende Prophezeihungen z.B. Untersuchung von Dion et al.: Telefonat mit fremder Frau bei Variation deren physischer Attraktivität
- positive Interdependenz Ziel lässt sich nur erreichen, wenn Fremdgruppe auch das Ziel erreicht
- negative Interdependenz Ziel lässt sich nur erreichen, wenn Fremdgruppe Ziel nicht erreicht
- Abbau von Vorurteilen sehr abbauresistent Dekategorisierung: Verringergung der Salienz (Sichtbarkeit) von Eigen- und Fremdgruppe gemeinsame Eigengruppenidentität: gemeinsame Identität auf übergeordneter Ebene wechselseitige Distiktheit: Bewertung über verschiedene Dimensionen hinweg Kontakthypothese, s.S.73