Allgemeine Psychologie & Biopsychologie (Fach) / Aufmerksamkeit Bewusstsein Kontrolle (Lektion)

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fom / dr. heiß

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  • Selektive Aufmerksamkeit Selektive Aufmerksamkeit ...ist die Fähigkeit, sich auf nur einen kleinen Teil der Reize zu konzentrieren, die von den sensorischen Organen gleichzeitig wahrgenommen werden Wir richten unser Bewusstsein in jedem Moment immer nur auf einen sehr begrenzten Aspekt von all dem, was wir erleben. 
  • DICHOTISCHES HÖREN DICHOTISCHES HÖREN Wichtige Aufmerksamkeitsfunktion: unerwünschte Reize aus der kognitiven Verarbeitung herausfiltern und andere durchlassen Aufgaben zum dichotischen Hören: (auditive Aufmerksamkeit) Vpn hören auf zwei Kopfhörern gleichzeitig zwei verschiedene Mitteilungen – jeweils eine davon auf jedem Ohr. Vpn werden instruiert, jeweils eine der beiden Mitteilungen zu ignorieren. 
  • BROADBENT MODELL ZUR SELEKTIVEN AUFMERKSAMKEIT BROADBENT MODELL ZUR SELEKTIVEN AUFMERKSAMKEIT Theorie der frühen Auswahl Unbeachtete Informationen werden sehr früh aus dem System herausgefiltert. Von vielen Reizen, die im Zwischenspeicher vorliegen, wird nur EINE durch das Filtersystem gelassen. Broadbents Theorie zur frühen Auswahl: → Sensorische Infos werden über Sinnesorgane in parallel arbeitenden sensorischen Kanälen verarbeitet und gelangen in den Kurzzeitspeicher und werden für einige hundert Millisekunden zwischengespeichert → Selektiver Filter agiert als Flaschenhals. Hier wird entschieden, welche Infos von welchem Kanal weiterverarbeitet wird → Dies geschieht, weil die „Verarbeitungsstelle“ ein Kanal mit begrenzter Kapazität ist. → Es werden Infos aus dem LZG zur Verarbeitung herangezogen 
  • frühe vs. späte Selektion heutiger stand  Frühe Selektion / Broadbent auf Basis von physikalischen Reizmerkmalen werden Reize ausgewählt → erst nach der Auswahl erfolgt Verarbeitung nach Treisman: kein Alles-oder-nichts-Prinzip; z. B. Eigener Name hat Priorität Späte Selektion Deutsch&Deutsch → Infos werden völlig ungefiltert verarbeitet (Parallele Vorverarbeitung) → Auswahl relevanter Infos nach inhaltlicher Verarbeitung Aufmerksamkeit richtet sich auf die ausgewählten Infos, um eine tiefe Verarbeitung zu ermöglichen Heutiger Stand → es gibt kein einheitliches Aufmerksamkeitssystem → Aufmerksamkeitsfokussierung kann sowohl VOR als auch NACH der inhaltlichen Verarbeitung der Reize erfolgen → meist werden frühe oder späte Ansätze kombiniert 
  • endogene Aufmerksamkeit exogene Aufmerksamkeit endogene Aufmerksamkeit = internale kognitive Prozesse (willentlich, wir lenken unsere Aufmerksamkeit bewusst auf etwas) → Neuronale Steuerung über top-down Mechanismen im Gehirn exogene Aufmerksamkeit = externale Ereignisse (Hand ist ein externer Reiz) → Neuronale Steuerung über bottom-up Mechanismen im Gehirn 
  • POP OUT EFFEKT & PARALLELE SUCHE POP OUT EFFEKT & PARALLELE SUCHE Zielreiz = schwarzer senkrechter Balken → Wenn Zielreiz sich ohne großen kognitiven Aufwand finden lässt = Pop-Out-Effekt → Suchzeiten sind immer gleich, unabhängig von der Anzahl der Distraktoren = Parallele Suche Zielreiz = schwarzer senkrechter Balken → Mehrere Merkmale müssen geprüft werden, um Zielreiz zu finden KEIN Pop-Out-Effekt → Suchzeit steigt linear mit der Anzahl von Distraktoren = Serielle Suche 
  • MERKMALS-INTEGRATIONS-THEORIE MERKMALS-INTEGRATIONS-THEORIE Treisman Wie arbeitet unser Gehirn? Visuelle Suche erfolgt über den Vergleich von Merkmalskarten - jedes Merkmal wird in einer eigenen Merkmalskarte repräsentiert (schwarz, weiß, senkrecht) - alle aktiven Merkmale werden zu einer Gesamtpräsentation zusammengefügt (=Hauptkarte) 
  • MODELL ZUR „GELEITETEN SUCHE“ MODELL ZUR „GELEITETEN SUCHE“ Wolfe Das Modell der geleiteten Suche geht von einer ähnlichen Organisation mit einer Hauptkarte und zahlreichen Merkmalskarten aus → erlaubt aber außerdem die Gewichtung verschiedener Reizmerkmale bei einer visuellen Suche 2 wichtige Mechanismen, die die Aktivitätsverteilung in der Hauptkarte bestimmen Unterscheidung :Objekte erzeugen dann die höchste Aktivität, wenn sie sich von möglichst vielen Objekten so stark wie möglich unterscheiden Gewichtung: schwarzen und senkrechten Karten können voraktiviert werden. Damit werden diese auftretenden Aktivitäten bevorzugt auf die Hauptkarte übertragen. Bsp. Suche einer Person mit einer roten Jacke in einer Menschenmenge !!!!!! - Treisman: man scannt die gesamte Menschenmenge auf der Suche - Wolfe: man scannt gewichtet bspw. Nach der roten Jacke, Brille, Frisur... 
  • NEGLECT PHÄNOMEN NEGLECT PHÄNOMEN → Hirnschädigungen im parietalen Kortex können zuAufmerksamkeitsstörungen führen→ Die Patienten sehen nur eine Hälfte ihres WahrnehmungsfeldesBsp. Der Patient isst nur die Hälfte der Spaghetti auf seinem Teller au
  • BEFUNDE AUS DEN NEUROWISSENSCHAFTEN linke parietale region rechte parietale region Patienten mit linksparietalen Hirnschädigungen haben Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit auf Objekte auszurichten  Patienten mit rechtsparietalen Hirnschädigungen haben Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit ortsbezogen auszurichten  Menschen können multiple perzeptuelle Modalitäten gleichzeitig verarbeiten oder multiple Handlungen gleichzeitig ausführen, aber nicht an zwei Dinge gleichzeitig denken!!! 
  • BEWUSSTSEIN BEWUSSTSEIN Definition Bewusstsein ...Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrung, die sich aus der Wahrnehmung von uns selbst und unserer Umgebung, Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammensetzt 
  • 4 PERSPEKTIVEN AUF DAS BEWUSSTSEIN 4 PERSPEKTIVEN AUF DAS BEWUSSTSEIN WACHHEITSZUSTÄNDE: Koma – Schlaf – Traum – entspannter Wachzustand PHÄNOMENALES BEWUSSTSEIN: subjektives Erleben von Sinneswahrnehmungen (schwer erforschbar) REPRÄSENTATION & MONITORING Wissen um die eigene Wahrnehmungen und Gedanken Metakognition: das Denken über das eigene Denken (= Eigenbeobachtung) SELBSTBEWUSSTSEIN Bewusstsein über sich Selbst Selbstkonzept – das Bild von sich selbst 
  • NEURONALE ERKÄRUNGEN FÜR BEWUSSTSEIN NEURONALE ERKÄRUNGEN FÜR BEWUSSTSEIN GLOBAL WORKSPACE Grundlage des Bewusstseins ist eine synchronisierte Interaktion vieler Gehirnareale FEEDFORWARD-WELLEN VS. REKURRENTE (rückläufige) VERARBEITUNG Visuelle Reize führen zu einer Welle von Verarbeitungsaktivitäten im gesamten Kortex BEWUSSTSEIN IM HIRNSTAMM Es gibt eine starke Interaktion zwischen Hirnstamm und Kortex. Wenn der Bereich des Hirnstamms verletzt wird, verlieren wir das Bewusstsein. 
  • 3 physiologische Standardmessungen für Veränderungen im Schlaf EEG (Elektro-encephalo-gramm)= Gehirnwellen EOG (Elektro-okulo-gramm) EMG (Elektro-myo-gramm) = Muskelspannung
  • 4 Stadien des Schlafs → Bei den einzelnen Schlafstadien 1-4 gilt: Die Amplitude des EEG-Signals nimmt immer mehr zu und die Frequenz ab Vorschlafstadium : Vereinzelte Alpha-Wellen treten zwischen hochfrequenten, niederamplitudigen Wellen wie beim Wachsein Schlafstadium 1: Wellen sind langsamer als beim Wachzustand; Traumphase Schlafstadium 2: Charakteristisch hier: - K-Komplexe (einzelner, starker Negativausschlag und anschließend Positivausschlag)- Schlafspindeln: 1-2 Sek ab- und zunehmende Entladungen Schlafstadium 3: Einzelne Delta-Wellen treten auf, Tiefschlafphase Schlafstadium 4 Besteht aus Delta-Wellen, Ruhezustand 
  • VERLAUF UND BESONDERHEITEN DER 4 SCHLAFSTADIEN VERLAUF UND BESONDERHEITEN DER 4 SCHLAFSTADIEN Stadium 1: REM Schlaf und Muskeltonusverlust (=paradoxer Schlaf) Stadium 2-4 : slow-wave-sleep  Sind die 4 Stadien einmal durchlaufen, geht es in umgekehrter Reihenfolge zurück. Ein Zyklus ca. 90 Min. Während einer Traumphase (REM) können wir uns nicht bewegen (Muskeltonusverlust). Paradoxer Schlaf= Der Körper ist hier im inneren erregt und zeigt Gehirnaktivitäten wie im wachen Zustand, gleichzeitig schläft er jedoch und scheint nach außen ganz ruhig Allgemeine Biopsychologie 69 
  • REM PHASEN REM PHASEN Kennzeichen REM → schnelle Augenbewegungen, Muskeltonusverlust → EEG: niedrige Amplitude und hohe Frequenz → Gehirnaktivität entspricht fast Wachzustand → EMG: Muskeltonusverlust → 80% im REM-Stadium geweckte Menschen berichten über Träume Geträumt werden kann in jeder Phase, aber deutlich häufiger in der REM-Phase 
  • KOGNITIVE KONTROLLE UND EXEKUTIVFUNKTION Das Konzept der Exekutivfunktionen umfasst mentale Prozesse höherer Ordnung, deren Zusammenspiel zielgerichtetes Verhalten und flexibles, angemessenes Reagieren auf neue Situationen und damit Selbstkontrolle gewährleistet. 
  • STROOP EFFEKT STROOP EFFEKT → Automatische Verarbeitung von Informationen reduziert den kognitiven Load bei Aufgaben. Je komplexer der Workload, desto niedriger die Reaktionszeit (Bambusstab-experiment) → Aufgaben, die mit dieser automatischen Verarbeitung kollidieren, reduzieren die kognitive Leistung (=Stroop Effekt) Menschen sind nur sehr begrenzt fähig, zwei Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Meist behindern die Aufgaben sich gegenseitig oder schließen sich aus. Bsp eine Wortliste mit Farbnamen, die farblich unterschiedlich sind. - in der Liste stört, dass die Farbwörter nicht in der Farbe gedruckt sind, die sie bezeichnen - das stört nicht, solange wir Wörter lesen. Wirkt sich aber drastisch aus, wenn wir versuchen die Farben zu benennen. - das Lesen der Wörter interferiert mit der Benennung der Farben aber nicht umgekehrt - das Lesen eines Wortes ist ein so stark automatisierter Prozess, dass es schwierig ist, ihn zu unterdrücken. Dieser automatische Prozess interferiert mit der Verarbeitung anderer Informationen, die sich auf das Wort bezieht. 
  • PRÄFRONTALER KORTEX KONTROLLINSTANZ UND IHRE VERBINDUNGEN PRÄFRONTALER KORTEX KONTROLLINSTANZ UND IHRE VERBINDUNGEN Für einfache, automatische Verhaltensweisen wird der präfrontale Kortex NICHT benötigt (Gewohnheiten sind automatisiert) Der p. Kortex ist KEIN homogenes Kontrollsystem, sondern ein komplexes Netzwerk von Teilsystemen mit spezifischen Funktionen. Der p. Kortex hat reziproke (wechselwirkende) Verbindungen zu den meisten Assoziationsfeldern. Allgemeine 
  • WORTVERARBEITUNG WORTVERARBEITUNG  geschriebene Sprache: durch Leerzeichen klar abgegrenzt gesprochene Sprache: komplexer Vorgang → beim Verstehen von Sprache wirken auch visuelle Informationen mit (Mc Gurk Effekt) → Segmentierungsproblem und Variabilitätsproblem 
  • WORTPRODUKTION VERSPRECHER  Vertauschungen: Phoneme oder Wörter wechseln ihre Position (Taffeekasse, zwecktischer Prak) - Antizipationen oder Wiederholungen (Sappelschlepper Gewissensgebisse) - Substitution: ein ähnliches Wort ersetzt das beabsichtigte (die Sonne schneit statt die Sonne scheint) - Kontamination: zwei konkurrierende, semantisch ähnliche Elemente (Ich möchte Frau X beistimmen (beipflichten/zustimmen)) 
  • PHASEN DES SPRACHERWERBS ERWERB PROSODISCH – PHONOLOGISCHEN WISSENS PHASEN DES SPRACHERWERBS ERWERB PROSODISCH – PHONOLOGISCHEN WISSENS 2-9 Monate 9 – 18 Monate ERWERB LEXIKALISCHEN WISSENS 1,5 – 10 Jahre ERWERB GRAMMATIKALISCHEN WISSENS 
  • WERNICKE-GESCHWIND-MODELL DES SPRACHPROZESSES!!! 1. Sprachsignal wird im primären auditorischen Kortex verarbeitet und an Wernicke-Areal weitergeleitet 2. Im WERNICKE-Areal wird das auditorische Signal analysiert und die Wortbedeutung ermittelt 3. FASCICULUS ARCUATUS leitet Infos vom Wernicke- ins Broca Areal und umgekehrt 4. im BROCA-Areal wird ein motorischer Plan zum Aussprechen eines Wortes gebildet. Weiterleitung an motorischen Kortex 5. MOTORISCHER KORTEX generiert ein Signal, Weiterleitung an Vokaltrakt, sodass das Wort gesprochen wird → GYRUS ANGULARIS spielt beim Sprechen eines gelesenen Wortes eine zentrale Rolle. Er vernetzt visuelle Infos mit Wernicke-Areal 
  • Aphasien Durch Schädigung von Gehirnarealen verursachte Sprachstörungen werden APHASIEN genannt Aphasietypen: Brocaaphasie Wernickeaphasie Leitungsaphasie globale Aphasie (alles beeinträchtigt) 
  • WISSEN ALS BASIS VON DENKEN Deklaratives Wissen Prozedurales Wissen DEKLARATIVES WISSEN  Explizit  Faktenwissen / Weltwissen Repräsentation in Kategorien - Kategorien fassen Begriffe nach Ordnungsprinzipien zusammen - sorgen für Kontinuität im Erleben  Prozedurales Wissen: mplizit Wissen über Abläufe / Fertigkeiten /Repräsentation in Skripten - repräsentiert Handlungen im Gedächtnis - erlauben Prognosen, wie sich jmd. In einer Situation verhalten wird (so wie der läuft, wird er den Ball nie fangen)