Allgemeine Psychologie & Biopsychologie (Fach) / Emotion (Lektion)

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  • Emotionen Formen FreudeEkelÜberraschungAngst , ÄrgerStolz, SchamHoffnungMitleid
  • Emotionen: Was sind Emotionen? Eine phänomenologische Definition objektgerichteter Zustand:  Emotionen beziehen sich meist aufObjekte (sich freuen über, von ...enttäuscht sein). Objektlose Emotionen werden meistnicht als vollwertig empfunden. verändertes Erleben  Jede Emotion fühlt sich anders an(Qualität). Emotionen ändern auch Wahrnehmungund Gedanken (nachts im Wald spazierengehen). körperlicher Erregung  Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz,Schweißdrüsenaktivität ändern sich. Aktivität von Magen und Darm ändernsich. verändertes Verhalten  Ärger führt zu Angriff, Furcht zu Flucht. Traurigkeit lässt die Tränen fließen. Freude drängt zu Bewegung undLachen.
  • Emotion Abgrenzung Affekt – Gefühl – Emotion - Stimmung Affekt  Kurze, intensive Gefühlszustände, die starke Verhaltenstendenzen besitzen(vgl. Affekttaten vor Gericht) objektbezogen
  • Emotion Abgrenzung Affekt – Gefühl – Emotion - Stimmung Emotion  weniger intensiv als Affekt, halten dafür aber länger an objektbezogen
  • Emotion Abgrenzung Affekt – Gefühl – Emotion - Stimmung Stimmung  geringere Intensität und längere Dauer als Emotionen fehlende Objektbezogenheit
  • Emotion Abgrenzung Affekt – Gefühl – Emotion - Stimmung Gefühl  erlebnisbezogener Aspekt einer Emotion (subjektive Komponente)
  • Emotion Emotionstheorien Physiologische Theorien: James-Lange-Theorie Wir sind traurig, weil wir weinen! Emotionen entstehen, weil wir unsere peripher-physiologischen körperlichen Reaktionen(z.B. Herzklopfen, schwitzige Hände) auf emotionsauslösende Reize wahrnehmen Diese bewusst wahrgenommene körperliche Reaktion ist das Gefühl(Zustand = Gefühl). Somit müsste jedes Gefühl ein spezifisches Muster physiologischer Erregung haben. Kritik: Die Reaktionen des Körpers sindnicht spezifisch genug, um für die verschiedenenGefühle verantwortlich seinzu können. Experiment zur Differenziertheitphysiologischer Erregung (Ax, 1953):In nur 7 von 14 physiologischenMarkern unterscheiden sichÄrger und Furcht.
  • Emotion Emotionstheorien Physiologische Theorien: Cannon-Bard Wir weinen und sind gleichzeitig traurig! Emotionen entstehen nicht peripher im Körper, sondern zentral im Gehirn. Der Sitz der Emotionsentstehung ist der Thalamus( heute widerlegt! Thalamus aber an Verarbeitung von Emotionen beteiligt). Gleichzeitig mit der Emotionsentstehung wird das vegetative Nervensystem angeregtund löst peripher-physiologische körperliche Reaktionen aus. Die körperlichen Symptome sind nicht spezifisch genug für die Vielzahl unterschiedlicherEmotionen und Emotionen entstehen schneller als das physiologische Muster.Argumente für eine zentrale Emotionsentstehung (und gegen James-Lange) Ergebnisse Experiment mit Querschnittsgelähmten Ergebnisse Experiment künstliches Herbeiführen physiologischer Erregung(z.B. durch Adrenalin-Injektion)
  • Emotionen Emotionstheorien Physiologische Theorien: Zwei-Faktoren-Theorie von Schachter & Singer Emotionen entstehen, wenn eine wahrgenommene periphere körperliche Erregungauf eine emotionale Einschätzung der Situation zurückgeführt wird (Wechselspiel)Die Erregung ist zunächst emotionsunspezifisch und bestimmt dieEmotionsintensität.Welche Emotion erlebt wird, wird durch die kognitive Einschätzung derSituation definiert (Appraisal  siehe Theorie von Lazarus).Die Interpretation wird beeinflusst von Erfahrungen.
  • Emotionen Emotionstheorien Verhaltensorientierte Emotionstheorien 1. Albert lern Angst zu haben Experiment von Watson & Rayner (1920) zurAngstinduktion durch Konditionierung. Albert wurde im Alter von 9 Monaten aufAngstreflexe getestet: Hammerschlag löstAngst aus, eine weiße Ratte nicht. Konditionierungsphase: Wenn Albert sichder Ratte nähert, ertönt der Hammerschlag.Folge: Starke Angstreaktion: Hinfallen, im Bettverstecken. Generalisierung: Albert zeigtAngstreaktionen auch bei ähnlichen Objektenwie z.B. bei weißem Kaninchen. Stabilität: Auch einenMonat später zeigt erdieselbe Furchtreaktion. 2. Peter verlernt Angst zu haben  Experiment von Jones (1924) zurAngstreduktion durch Konditionierung. Der dreijährige Peter hatte Angst vorRatten, Kaninchen, Fell, Federn usw.Ursache war unbekannt. Gegenkonditionierung: Paarung desAngstreizes mit einem positiven Reiz,der eine angenehme Reaktion hervorruft.Während Peter aß, wurde ein Kaninchenin den Raum gebracht. Die Entfernungwurde immer weiter reduziert. Zum Schlusskonnte er das Kaninchen streicheln. Modelllernen: In einigen Sitzungen warenandere Kinder anwesend, die mit demKaninchen spielten und Peter sah zu. Systematische Desensibilisierung istnoch heute eine wichtige Methode derVerhaltenstherapie
  • Emotionen Emotionstheorien Appraisaltheorien: Lazarus Appraisal Modell  Appraisal: Die Einschätzung einer Situation oder eines Objektesbezüglich des Einflusses auf die eigene Person und das Wohlergehen Appraisals laufen sehr schnell, nicht reflexiv und oft automatisch ab. Appraisalmuster lösen unterschiedliche Emotionen aus. auslösende Situationsreize --> Primäres Appraisal: Bedeutung --> Sekundäres Appraisal: Bewältigung --> Emotion Primäres Appraisal  Zielrelevanz: Betrifft es michund meine Ziele? Zielkongruenz: Fördert oderbehindert es die Zielerreichung? Art der Ego-Beteiligung: Wasvon mir ist betroffen? (Bedrohungvon Ansehen: Ärger, Verletzungmoralischer Normen: Schuld,Bedrohung des Ich-Ideals: Scham) Sekundäres Appraisal  Verschulden oder Verdienst Bewältigungspotential:Copingmöglichkeiten zurSituationsverbesserung. Zukunftserwartungen:Wie verändert sich die Situationmittelfristig? Copingstrategien - Problemorientierte Bewältigung: Aktivitäten zur Verbesserung der Situation.- Emotionsorientiere Bewältigung: Veränderung der mit der Situationverbundenen Emotionen.
  • Emotionen Emotionstheorien Evolutionstheoretische Emotionstheorien: Ekmans Universalemotionen  Ekman (z.B. 1976) konnte nachweisen, dass die Mimik bei grundlegenden Emotionen kulturübergreifendidentifiziert wird. Er geht davon aus, dass die Mimik von Basisemotionen genetisch festgelegt ist. Ob eine Mimik tatsächlich gezeigt wird, hängt von den kulturell geprägten Darstellungsregeln ab. Wichtige Regeln sind z.B. Verstärkung / Abschwächung sowie Neutralisierung / Maskierung. Ekman hat ein Auswertungssystem mimischer Aktivitäten mit 44 grundlegenden Aktionseinheiten entwickelt.Aus deren Zusammenspiel lassen sich fast alle Ausdrucksformen identifizieren.Besonders interessiert war er an falscher Mimik und Lügen. (vgl. Testlächeln) Echte Gefühlslagen drücken sich auch bei Unterdrückung in kurzen Mikroexpressionen aus
  • Emotionen Emotionstheorien Neurowissenschaftliche Theorien: Die Amygdala-Theorie der Angst  Die affektive Verarbeitung von Emotionen findet besonders in der Amygdalla und im Thalamus statt. An der kognitiven Verarbeitung sind besonders der sensorische und der präfrontale Kortex beteiligt. Bei Angst konnte ein direkter Weg vom Angstreiz zur Angstreaktion ohne Beteiligung des Kortex(des Bewusstseins) nachgewiesen werden. Dieser schnelle Weg ist ein Frühwarnsystem, das auf Grundlage sehr grober Verarbeitung einfacherMerkmale den Körper frühzeitig in Alarmzustand versetzt bei Phobikern sehr sensibel für potentiell bedrohliche Merkmale Bei anderen Emotionen lässt sich ein unterer, „schneller“ Weg bisher nicht identifizieren
  • Emotion Auswirkungen von Emotion auf Kognition beeinflussen, welche Informationen wir verarbeiten was wir denken wie wir denken 1. Gedächtnis  Emotionale Ereignissewerden besser erinnertals neutrale. Eine wichtige Funktionhat die Aktivität derAmygdalla während derVerarbeitung. Milder Stress fördert dasErinnern. Starker Stress mit hohemCortisolspiegel führt zufunktionellen Ausfällen imHippocampus und zuGedächtniseinbußen. Informationsverarbeitung  Positiver Affekt führt zugesteigerter Kreativität. Allerdings führen positiveAffekte auch zu verstärkterAblenkbarkeit. Mehrfache Rückmeldungvon Fehlern kann aberauch die Kreativität steigern(Not macht erfinderisch). Entscheidungsverhalten  Emotionen haben einehandlungsleitende Funktion. Emotionen helfen dabei, dieFolgen von Entscheidungenbesser abschätzen zu können. Besonders beim Umgang mitRisiken sind sie wichtig.