Wirbelsäule Bildgebung (Fach) / Verletzungen (Lektion)
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Frakturen, Luxationen, Blutungen
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- Welche sind die direkten Frakturzeichen? Unterbrechung der Kortikalis, Stufenbildung Abtrennung/Verkeilung Änderung der Wirbelkörperform (im Verlauf auch progrediente Höhenminderung) Impaktationszone (Verdichtung der Wirbelkörperspongiosa bei Kompressionsfrakturen)
- Welche sind die Indirekten Frakturzeichen? Prä- oder paravertebrale Weichteilschwellung (bei zervikalen Verletzungenfast immer)
- Warum kann eine MRT UNtersuchung sinnvol bei V.a. Verletzungen der WS sein? Wleche sind die Indikationen in diesem Fall für eine MRT? MRT gut zum Nachweis von spongiöse Mikrofrakturen (»bone bruise « mit reaktivem Knochenmarködem) und zum Aufzeigen von ligamenteren Verletzungen. Nicht mit CT zu erklärende neurologische Ausfälle oder V.a. traumatische Radikulopathien. Wenn für OP Ausschluß einer intraspinalen Blutung oder von Myelonverletzungen notwendig ist. Wenn Bandverletzungen nachgewiesen werden müssen
- Einteilung der Fx der Okizpitalkondylen. Nach Anderson und Montesano. Typ I: Trümmerbruch einer Okzipitalkondyle, Fragmente nicht oder minimal in das Foramen magnum verlagert. stabil. Wenn beide Kondylen zertrümmert sind, dann meist auch ligamentäre Verletzungen: instabile Fx. Typ II: Schädelbasisbruch; Frakturlinie vom Okzipitalkondylus bis in das Foramen magnum, stabil Typ III: Abrissfraktur des medialen Kondylusanteils. Kondylusfragment wird in Richtung Densspitze verlagert (durch das Lig. alare). potentiell instabil
- Kriterien für die Instabilität von Frakturen der Okzipitalkondylen. beide Seiten sind betroffen Okzipito-atlantale Dislokation Verlagerung eines Fragmentes um mehr als 5 mm
- Was ist eine okzipitozervikale Luxation, welche Formen können vorliegen? Luxation in einem oder beiden Atlantookkzipitalgelenken und Verletzung der benachbarten Bänder (oft bereits primär tödlich), immer instabil. ventral: Okzipital-Kondylen nach ventral gegenüber Atlasgelenkfacetten verschoben dorsal: nach dorsal verschoben lateral: nach lateral verschoben vertikal: Abstand Okziput und Atlas ist erhöht
- Wie kann man eine okzipitozervikale Luxation am zuverlässigsten nachweisen? Am zuverlässigsten durch Bestimmung des Basion-Dens-Intervalls (BDI) und Basion Axis-Intervalls (BAI) nach Harris, die beide höchstens 12 mm betragen dürfen.
- Wie werden das Basion Axis-Intervall und das Basion-Dens-Intervall bestimmt? BAI: Basion Axis-Intervall: Abstand vom Unterrand des Clivus zur Hinterkante des Dens (Verlängerte Linie von der Dens-Hinterkante nach cranial) (Messung in sag. Aufnahmen) BDI: Basion-Dens-Interval: Unterrand Clivus zur Densspitze (Messung in sag. Aufnahmen) beide dürfen nicht mehr als 12 mm betragen (Hinweis für eine Atlookzipitale Luxation)
- Bei welcher Höhendifferenz Vorder/Hinterkante besteht Verdacht auf Fx in der HWS? HWS: V.a.-Fraktur, wenn die Wirbelkörpervorderkante >3 mm niedriger ist als die Hinterkante
- Welche sind die indirekten Zeichen einer okzipitoatlantalen Luxation? prävertebrale Weichteilschwellung in Höhe des Atlasbogens (normal bis 10 mm) und SAB am kraniozervikalen Übergang
- Wie werden die Atlas-Frakturen eingeteilt? Welche sind instabil? nur Typ III (Jefferson-Fx) istinstabil Einteilung nach Gehweiler Typ I: Fraktur des vorderen Atlasbogens, wenn sie isoliert auftritt stabil Typ II: Fraktur des hinteren Atlasbogens, isoliert stabil Typ III: Berstungsfraktur des Atlas mit gleichzeitigem Bruch von vorderem und hinterem Atlasbogen (Zerreißung des Lig. transversum atlantis.) instabil. Typ IV: Einseitige Fraktur der Massa lateralis des Atlas, (wenn die Atlasbögen intakt sind) stabil. Typ V: Fraktur des Proc. transversus, stabil, kann (aber mglw. Verletzung der A. vertebralis)
- Wie wird die Jefferson Fx im Bild nachgewiesen? Wann liegt V.a. partielle ud wann V.a. vollständige Ruptur des Lig. transversum atlantis? vergrößerten Abstand zwischen Dens und Massae laterales, in der ax. CT direkter Fx Nachweis Distanz 3–5 mm: V.a. partielle Ruptur des Lig. transversum atlantis, Distanz >5 mm: V.a. vollständige Ruptur
- Wie werden die Fx des Dens eingeteilt? nach Anderson und D’Alonzo Typ I: Fraktur des oberen Densanteils, sehr selten; (durch Ausriss der Ligg. alaria) stabil Typ II: Querfraktur durch die Densbasis, instabil Typ III: Fraktur durch die Densbasis mit Ausdehnung in den Körper des Axis, stabil
- Welche sind die Differentialdiagnosen einer Densfraktur? Ossiculum terminale Bergmann: kleinen Knöchelchen an der Densspitze (abgerundet) Os odontoideum: bei Hypoplasie des Dens kommt es zu einem kompensatorischem Wachstum des Ossiculum terminale Ältere, nicht verheilte Densfraktur (Anamnese, sonst keine Unterscheidung zu weiter oben) Rheumatoide Arthritis (Dens ist arrodiert, Pannusgewebe)
- Was ist die Hanged man´s fracture? Erhängungsfraktur des Axis mit Fraktur der Wirbelbögen beidseits (Bogenwurzeln oder Laminae) mit Zerreißung von Bandscheibe und Bändern zwischen HWK 2 und 3. immer instabil Folge ist eine ventrale Subluxation des HWK 2 gegen den HWK 3, dadurch Durchtrennung des Rückenmarks
- was ist das "Fat C2 Sign"? Röntgen Seitlich: Normalerweise besitzt die Basis des HWK 2 den gleichen ap-Durchmesser wie der HWK 3. Bei Frakturen des HWK 2 kann dieser Durchmesser an der Endplatte/Basis größer sein als der darunter liegende HWK 3.
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- Welche typischen Verletzungsmuster an der HWS erfolgen nach einem Trauma durch Stauchung? Einfache Kompressionsfraktur Berstungsfraktur
- Welche typischen Verletzungsmuster an der HWS erfolgen nach einem Trauma durch Flexion? Einfache Keil-/Kompressionsfraktur Dornfortsatzfraktur (Schaufelarbeiterfraktur) Verletzungen der Facettengelenke (mit oder ohne anteriore Luxation des Wirbelkörpers)
- Welche typischen Verletzungsmuster an der HWS erfolgen nach einem Trauma durch Extension? Hyperextensions-Tränentropfenfraktur Wirbelbogenfraktur Dornfortsatzfraktur
- Welche typischen Verletzungsmuster an der HWS erfolgen nach einem Trauma durch Sequentielle Flexion und Hyperextension (Peitschenschlagverletzung)? Tränentropfenfraktur (Teardrop-Fraktur)
- Welche typischen Verletzungsmuster an der HWS erfolgen nach einem Trauma durch Abscherung/Rotation? Seitliche Wirbelkompression Querfortsatzfraktur einseitige Verletzung der Facettengelenke
- Was ist die einfache Keil/Kompressionsfraktur der WS? Stabile Fraktur, verursacht durch Stauchung und/oder Flexion Hinterkante des Wirbelkörpers, Wirbelbögen und die hinteren Bänder sind intakt.
- was ist die Berstungsfraktur der WS? Wann ist diese stabil und wann stabil? Auf welchem Wege entsteht diese? Welche Komplikation kann diese verursachen? Wie erkennt man diese im konventionellen Rö-Bild? Meistens instabile Kompressionsfraktur mit frakturierten Grund- und Deckplatten. Kann stabil bleiben wenn das Lig. longitudinale posterius intakt bleibt Durch Stauchung wird der Nucleus pulposus duirch die frakturierte Deck/Grundplatte in den Wirbelkörper gepresst, dadurch zerbirst dieser. Das hintere Frakturfragment kann zu einer SKS führen. Im Rö-Bild ist der WK höhengemindert und die Pedikel sind auseinander geschoben.
- Was ist die Flexions-Tränentropfenfraktur (Teardrop-Fraktur)? Welche Komplikation kann diese verursachen? An welchem WK-Anteil wird sie am häufigsten beobachtet? Welche ist die Hauptdifferentialdiagnose? Schwere instabile Fraktur (als Folge einer sequentiellen Flexion und Hyperextension) Zerreißung von vorderem und hinterem Längsband (auch Lig. interspinosum und Lig. flavum) dadurch Wirbelkörperfraktur mit vorderem knöchernem Ausriss durch vorderes Längsband) und Subluxation des Wirbelkörpers in den Spinalkanal (Bandscheibe auch beschädigt) schwere Rückenmarksverletzungen können die Folge sein (auch weitere Frakturen bsp. an den Wirbelbögen ode rBerstungsfraktur des gleichen WK können zusätzlich vorliegen) Meist erfolgt der Ausriss ander unteren Wirbelkante, seltten an der oberen. DD ist die stabile Hyperextensions-Tränentropfenfraktur (kleiner knöcherner Ausriss an der Wirbelkörpervorderkante ohne weitere Frakturen oder Bandverletzungen, ohne Anhalt für eine Bandscheibenschädigung (Vakuumphänomen!) und mit regelrechter Stellung der HWS)
- Was ist die Hyperextensions-Tränentropfenfraktur? Welches Merkmal kann zur Abgrenzung zur Flexions-Tränentropfenfx. genutzt werden? Isolierter knöcherner Ausriss aus der Wirbelkörpervorderkante ohne weitere Frakturen oder Bandverletzungen der hinteren Bänder und mit regelrechter Stellung der HWS. Wenn isoliert auftretend dann als stabile Fraktur. Wenn die Dornfortsätze einen vergrösserten Abstand zeigen, kann dies ein Hinweis sein dass es hierbei um eine Flexionsverletzung und damit um instabile Flex.teardrop Fx handelt.
- Welche sind die Differentialdiagnosen einer Hyperextensions-tear drop Fraktur? instabile Hyperextensions tear drop Fraktur (durch die Verletzung der Bandscheibe (Vakuumphänomen? weitere Frakturen am betroffenen Wirbelkörper? intravertebraler Bandscheibenvorfall?) (instabile) Flexions tear drop Fraktur (Hintere Bandstrukturen und Bandscheibe gerissen mit Fehlstellung in der HWS) Limbus vertebrae, randständig sklerosiertes Knochenfragment, korrespondierend sklerosierter Defekt am WK.
- Sind die Wirbelbogenfrakturen stabil? Wodurch und wie häufig treten sie auf? Wenn sie isoliert auftreten sind sie stabil. Liegen daneben Band/ oder Bandscheibenverlöetzungen können sie auch instabil sein. Häufig durch Hyperextension verursacht. Insgesamt treten sie isoliert selten auf, häufig als teil komplexer Frakturen (bsp. Berstungsfraktur)
- Was ist die Schaufelarbeiter Fraktur? Wie entsteht diese? Ist sie stabil? Eine Dornfortsatzfraktur. Entsteht durch starke muskulärer Anspannung in Flexionsstellung (Schaufeln) Oder direktes Trauma wie einenn Schlag in den Nacken. isoliert, als stabile Fx, da die Bandstrukturen intakt bleiben
- Bei welchem Verletzungsmechanismus kommt es zu einer Verletzung der Facettengelenke? Wie kann sich die Facettengelenksverletzung darstellen? Wann ist immer ein MR indiziert? Immer ist eine Flexionsverletzung ursächlich, mit Ruptur der Gelenkkapsel und des hinteren Bänderkomplexes. kann vorliegen als: einseitige Facettengelenksluxation/blockade (nur auf einer Seite wird die Gelenkkapsel zerstört und es kommt dort zu einer Blockade durch verhaken der unteren Facette des cranialen Wirbels gegen die obere Facette des caudalen Wirbels), meist stabil. beidseitig reitende Facettengelenke (immer instabil) dabei ist der Bandkomplex und Bandscheibe gerissen, die Facetten des cranialen Wirbels rutschen nach ventral bis sich die Spitzen der Facetten in einem Punkt berühren (jedoch keine so starkte Luxation des WK nach ventral wie bei einer Blockade/Luxation) beidseitige Facettengelenksluxation/blockade, schwerste Verletzung der Facetten, da hier zum hinteren Bandapparat auch das ventrale Längsband und die Bandscheibe reisst und der ganze Wirbel nach ventral luxiert, die cranial gelegenen Facetten verhacken sich mit den darunterliegenden. MR immer bei bds. Blockade indiziert. cave: blockade suggeriert Stabilität, dabei bds,. immer und einseitig manchmal instabil.
- In welche Hauptgruppen werden die Frakturen an der LWS und BWS eingeteilt? Kompressionsfrakturen Berstungsfrakturen Distraktionsfrakturen (Sicherheitsgurtfx) Luxationsfrakturen
- Nach welchem Modell wird die Stabilität der Frakturen der BWS und LWS beurteilt? Beschreibe den Aufbau des Modells. Nach dem drei Säulen Modell: 1 Säulen-Fx fast immer stabil 2 Säulen-Fx je nach Ausmaß 3 Säulen-Fx immer instabil vordere Säule: anteriore Hälfte von Wirbelkörpern und Bandscheiben vorderes Längsband mittlere Säule: posteriore Hälfte von Wirbelkörpern und Bandscheiben hinteres Längsband hintere Säule: Wirbelbögen Facettengelenke, verbindende Ligamente (z. B. Lig. interspinosum, Lig. supraspinosum, Lig. infraspinosum)
- Wann kann eine Keilfraktur instabil sein? Wie erkennt man diese Instabilität? Bei physiologischer Kyphose der BWS und axialer Kompression kommt es vorrangig zu einer Keilfraktur. Die Hinterkante und das hintere Längsband bleiben dabei intakt, wirken jedoch bei sehr hoher Krafteinwirkung wie ein Scharnier, so dass es zu Distraktionsfrakturen der hinteren Säule kommen kann und damit zu Instabilität. Dabei liegt ein vergrösserter Abstand zw. den Dornfortsätzen vor und eine Höhenminderung der Vorderkante um mehr als 50%. Darüber hinaus auch ev. starke Kyphose (> 20°).
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- was ist eine pathologische Fraktur? Wodurch entsteht diese? Welche sind die häufigsten Ursachen? Eine Fraktur die infolge eines inadäquaten oder fehlenden Traumas entstanden ist. Ursache ist die verminderte Stabilität des Knochens aufgrund einer Erkrankung. Am häufigsten verursacht durch: Osteoporose Tumoren Entzündungen Knochenstoffwechselstörungen.
- Welche bildmorphologischen Hinweise gibt es für das Vorliegen einer pathologischen Fraktur? Schwere generalisierte Osteoporose Veränderte Wirbelkörperbinnenstruktur (fokale Osteolysen, Salz-und-Pfeffer, Mottenfraß) erkennbarer Weichteilprozess im Wirbelkörper Ausdünnung oder Osteolyse der Kortikalis an den Grund- oder Deckplatten Fraktur der Grund- aber nicht der Deckplatte Beteiligung der Bogenwurzeln Vollständiger Kollaps des Wirbelkörpers Multiple (jüngere) Frakturen Atypische Lokalisation (v. a. bei Tumoren)
- Was sind Luxationsfrakturen? Fx mit Beteiligung aller 3 Säulen und Luxation der WS-Anteile zu einander. Dabei je nach Verletzungsmechanismus rein ossäre, rein ligamentäre oder gemischte Verletzung. Luxationsvarianten ebenfalls je nach Richtung und Art der einwirkenden Kräfte unterschiedlich. Meist schwere Myelon- und Nervenverletzungen als Folge.
- Was ist die traumatische Spondylolisthesis? Fx in den Pars interartikulares mit Wirbelgleiten. Selten, als Bestandteil von schweren Luxationsfrakturen.
- Welche Klinik liegt meist vor bei einer traumatischen Myelonkontusion? Meist ist die vollständige Parese die Folge mit variabler Störung des Sensibilitätsempfindens. Propriozeption und Vibrationsempfindung sind meistens intakt.
- Wie stellt sich ein traumatischer Nervenwurzelausriss bildmorphologisch da? Meist als laterale Ausstülpung des Duralsackes (T2). Ev. CISS zur Darstellung der leeren Wurzeltasche anfertigen, Nervenwurzel ev. kugelig retrahiert/aufgerollt zur Darstellung kommend. Ev. Pseudomemingozele sichtbar? Ev. begleitend paravertebrales Hämatom oder Hämatom in den Scalenusmuskeln (Verletzungen des Plexus brachialis).
- Welche sind die Differentialdiagnosen eines traumatischen Nervenwurzelausriss? Postoperative Pseudomeningozele, z. B. nach Bandscheibenoperation mit Duraverletzung Nervenscheidentumor (Anamnese, KM-Aufnahme) Duradysplasie bei Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom , Neurofibromatose Typ 1 (Nervenwurzel in der Wurzeltasche nachweisbar) Wurzeltaschenzyste ( Nervenwurzel in der Wurzeltasche nachweisbar)