Masterprüfung (Fach) / Masterprüfung (Lektion)
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- Risk Manager: Welche Veränderungen hat er historisch durchgemacht und wie wurde und wird Risiko definiert Historisch wurde Risiko vermieden oder begrenzt. Es gab keine Instrumente um potenzielle Renditen oder Verluste transparent darzustellen. Risiko wurde als negatives Szenario definiert.Heute ist Risiko ein positives oder negatives Abweichen vom Plan
- Oft erwartet man genaue Prognosen von Risiko Managern. Stimmt das? Risikomanager sind keine Propheten. Sie müssen den Ursprung und die Konsequenzen für Risiko und Rendite abwägen und beurteilen können. Beispielsweise eine Verteilung für den potentiellen FX Kurs bereitstellen und erklären, was dies bedeutet
- In der Praxis stehen Risikomanagern technische, systematische und politische Hürden im Weg. Welche? Unternehmenspolitisch: operative Leader wollen Wachstum und keine Vorischt, deren Beitrag unmittelbarer messbar Technisch: Wie messe ich z.b. politische Risiken, Reputationsrisiko (schwierig zu quantifizieren) Systematisch: Schwer gegen neue Idee/Strategie zu argumentieren, wenn alle Peers das auch machen
- Warum wird Risikomanagement so oft fehlinterpretiert? Einstellung von Senior Management: Fokus auf Compliance mit aufsichtsrechtlichen Bestimmungen und Coprorate Goverance und Haftungsprävention im Rikiofall ("due care eines diligent managers)
- Beschreiben Sie die Lernkurve von einem typischen Risikomanager Anfang schon ausgepräfte analytische Fertigkeiten, aber wenig respektiert/rewarded. ("gatekeeper"), dann Fortschritte in risk quantification zulasten von Silo-Denken und kurzfrist-denken in Entscheidungsfindung, zuletzt Fortschritte Integration in Organisator.Entscheidungsprozess (bsp. Cro), personelle Qualifikation und finanzielle Entlohnung
- Was sind die wichtigsten Standpunkte in der Implementierung von Risikomanagement? Strategie/Zieldefinition (Risikoart: economic or accounting, time horizon, limits und KPI's), Exposure-Determinierung (Quantifizierung und Eintteilung in insurable/hedgeable und nicht), Auswahl von Hedge Instrumenten (Möglichkeit von Internal Hedges, OTC vs. Exchange traded) strategieimplementierung, evaluierung von risiko-programm/performance (inwieweit ziele erreicht?, adaptierungsbedarf?)
- Risiko Exposure hängt von verschiedenen Risiko Typen ab. Welche? Finanzielle Risiken (Marktpreisrisiken wie FX, IR, Commodity, Kreditrisiken)Operationenellen Risiken (HR, IT)Politischen Risiken (HSSE, Modelrisiken)
- Welche Risikoarten bei Banken sind mit Eigenmitteln zu unterlegen? Welche Risikoart ist die bedeutendste? Kreditrisiko, Marktrisiko im Handelsbuch sowie das Fremdwährungsrisiko (nicht beschränkt auf das Handelsbuch), operationales RisikoDas Kreditrisiko
- Welche zusätzlichen Risikoarten sind im ICAAP zu berücksichtigen? Konzentrationsrisiko, Marktrisiko im Bankenbuch, Liquiditätsrisiko Weitere Risikoarten: Risiko einer übermäßigen Verschuldung, Verbriefungsrisiko (ABS etc.), Restrisiko aus kreditmindernden Techniken, Makroökonomischen Risiko, Geldwäscherei und Terrorismus-Finanzierung, Risiko aus dem Geschäftsmodell. Zusätzlich sind Ergbenisse von Stresstests und das systemische Risiko, das von einem Institut ausgeht, zu berücksichtigen
- Erläuterung zwischen Säule 1 und Säule 2? Säule 1: Gesetzliches Mindesteigenmittelerfordernis Säule 2: Abdeckung aller relevaten Risiken mit internen Kapital, in diesem Zusammenhang
- ICAAP Internatl Capital Adequacy Assessment Process (=Der Prozess, mit dem sichergestellt wird, dass die Bank über genügend Kapital verfügt, um alle relevanten Risiken abzudecken)
- Asset-Liability-Management (ALM) Innerhalb der Bank kann eine Organisiationseinheit ALM eingereichtet werden ALM agiert als bank in der Bank für die Vertriebseinheiten und veranlagt die freie Liquidität ALM borgt sich Geld von der Vertriebseinheit für Sparbücher aus, zu bspw. 1%. ALM gibt Geld an die Vertriebseinheit für Kontokorrentkredite zu bspw. 2%. Die Vertriebseinheit tragen kein Zinsrisiko, sondern nur das Risiko, dass Volumenvorgaben nicht erreicht werden. Erfolgsmessung für Vertrieb auf Basis der Differenz zwischen Kundenkondition und internen Einstandskosten, sowie auf Basis Planerfüllung hinsichtlich Volumina. Daraus ergibt sich der Margenbeitrag Erfolgsmessung ALM auf Basis der Entwicklung der definierten Replikationsportfolios (basierend auf Planvolumina). ALM managt das Zinsrisiko, daraus ergibt sich der Strukturbeitrag. ALM managt meist das Liquiditätsrisiko und das FX-Risiko der Bank. Weitere Zuständigkeit: Funding auf dem Kapitalmarkt durch Anleihen.
- Erläutern sie die Methodik der Risikoübertragung, erklären Sie insbesondere die Unterschiede zwischen den zwei möglichen Übertragungsarten Die Übertragung von Risiken bezeichnet die vorab, vertraglich fixierten und zeitlich definierten (meist begrenzten) Vereinbarung zweier Geschäftspartner, bestimmte Zahlungen bei Eintritt bestimmter Ereignisse leisten (Versicherung oder Absicherung) Die symmetrische Übertragung transferiert sowohl Chancen als auch Risiken der zugrunde liegenden (exogenen) Faktoren und ist oft kostenfrei. Der potenzielle Verlust wird durch den möglichen Ertrag in diesem Fall ausgeglichen. Bei der asymmetrischen Übertragung gibt der Vertragspartner eine Zusicherung (Option), im Falle eines Schadens diesen ganz oder teilweise auszugleichen. Als Gegenleistung ist dafür die Zahlung einer, meist vorab fixierten, schadensunabhängigen Prämie erforderlich.
- Welche Frage beantwortet ein Value at Risk mit 95% Konfidenz und 3-Monaten Haltedauer? Der VaR beantwortet die Frage:"Wieviel kann mein Portfolio über einen bestimmten Zeitraum höchstwahrscheinlich verlieren?". Da der grundsätzlich maximal mögliche Verlust stehts 100% beträgt, muss die Frage auf eine bestimmte, geforderte Sicherheit (Konfidenz) reduziert werden, um sinnvoll beantwortet werden zu können. Somit ist der VaR definiert als jener Verlust, der mit einer geforderten Konfidenz max über den festgelegten Behaltezeitraum eintreten kann. Die Verfahren zur Beantwortung dieser Frage sind stets statistische, wobei 3 wesentliche Modelltypen unterschieden werden: Parametrischer Ansatz, historische Simulation und Monte Carlo Analyse. Neben der betrieblichen Risikomessung kommen VaR basierte Ansätze auch in allen modernen Aufsichtskonzepten (Basel III, Solvency II, IORP III, UCITS IV) für FI vor. Dabei wird in der Regel zwischen expected Loss und unexpected Loss unterschieden.
- Value at Risk Kurzbeschreibung Da die Volatilität als symmetrisches Risikomaß meist keine konkret anwendbaren Aussagen über Verluste zulässt, dient sie oft als Basis für weiterführende Analysen. Neben Aufgaben der Portfoliooptimierung zählen dazu vor allem statistische Kennzahlen zum möglichen Verlust eines Portfolios über einen bestimmten Zeitraum. Die prominesteste und universellste Risikokennzahl ist aktuell wohl der "Value at Risk".
- Value at Risk parametrisch Beim parametrischen Ansatz wird von einer bekannten, schätzbaren Verteilung der zu prognostizierenden Verluste (eigentlich aller Erträge) asugegangen. In der Regel ist die angenommene Verteilung eine (Log-) Normalverteilung. Auf Basis von Schätzung des Mittelwertes (historisch oder fundamental) und der Varianz-Kovarianz Matrix (meist historisch, manchmal fundamental) werden statistische Eigenschaften der Normalverteilung verwendet, um den VaR zu berechnen. Der Vorteil der Methode liegt in der vergleichsweise einfachen Berechnungslogik, der universellen Anwendbarkeit, der vergleichsweise geringen Menge an erforderlichen Daten und Annahmen sowie in der einfachen Implementierung des Algorithmus. Die Nachteile der Methode ergben sich unmittelbar aus den Annahmen: Die Forderung der Normalverteilung ist in der Regel nicht erfüllt, Korrelationen sind meist linear und Produkte mit optionalen Charakter werden linearisiert. Um die Verteilsannahmen zu validieren, sind in der Regel Test auf zB Normalverteilung (Jarque-Bera, Shapiro-Wilks-,Anderson-Darling- und Cramér-von-Mises-Test), QQ Plots sowie entsprechende Backtestings erforderlich
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- Value at Risk historisch Als Alternative dazu besteht die Möglichkeit, das gesamte Portfolio einer sukzessiven historischen Bewertung (Simulation) zu unterwerfen und aus den so gewonnnen Ergebnissen jenen Verlust mit der gewünschten Konfidenz zu ermitteln. Der Value at Risk am gewünschten Konfidenzniveau ergibt sich aus dem entsprechenden Quantil der empirischen Verteilungsfunktion ohne weitere Verteilungsannahmen. Liegen nicht genügend empirische Daten vor, oder befindet sich das Quantil zwischen zwei Datenpunkten, so können Extra- bzw Interplationsmethoden eingesetzt werden. Vorteil dieser Methode ist die Freiheit von jeder Verteilungsannahme, allerdings muss die Vergangenheit als repräsentativ für die Zukunft angesehen werden und eine entsprechende historische Bewertung muss für alle Portfoliobestandteile existieren. Weiteres können verschachtelte ("nested") Simulationen bei höherer Datendichte sehr resourcenintensiv werden. Für die Ermittelung des historischen Quantils ist die sortierte Reihung der historischen Ergebnisse zweckmäßig. Der Quantilswert ist dann der K-te Wert der aufsteigend sortierten Liste (beginnend mit dem schlechtesten Ergebnis), wbei sich K auf Basis der Anzahl der historischen Stichprobe und des Quantils wie folgt ermitteln lässt:K= Abrundung (Anzahl der beobachteten Werte * (1-Quantil in %) )
- Value at Risk Monte Carlo Will man auch die Einschränkungen der historischen Simulation umgehen (insbesondere mangelnde Datenhistorie), so bietet sich die Möglichkeit, eine "eigene" Historie quasi zu erfinden, das heißt eine Vielzahl von möglichen Marktzuständen zu simulieren und daraus die gewünschten Kennzahlen zu ermitteln. Die Monte Carlo Methode bietet vor allem bei der Bewertung komplexer, derivativer Instrumente Vorteile und lässt spezifische Szenarien zur Risikoermittelung zu. Allerdings erfordert das Erzeugen von möglichen Marktzustämdem erneut die Annahme einer zugrunde liegenden Verteilung samt zu schätzender Parameter. Mitunter erfolgt Monte Carlo Simulation nicht durch Annahme bestimmter Verteilung samt zu schätzender Parameter. Mitunter erfolgt die Monte Carlo Simulation nicht durch Annahme bestimmter Verteilungen sondern unter zufälliger Auswahl historischer Szenarien (Resampling), wodurch die Vergangenheit als repräsentativ für die Zukunft angenommen wird. Der Einsatz der MC Methoder vereinfacht mitunter die Ableitung komplexer Verteilungsfunktionen und gewinnt auch als numerischer Ersatz für die analytische Arbeit an Bedeutung.Hinreichend sorgfältige numerische Planung des MC Konzeptes kann die Laufzeit der Algorithmen signifikant verringern.
- Welche Wirkung und Bedeutung hat der Glass-Steagall-Act aus dem Jahr 1933 und welcher Zusammenhang kann zwischen der Volcker-Rule, die Bestandteil des "Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Acts" (2010) ist, und dem Glass-Steagall-Act gesehen werden? 1927 McFadden Act 1933 Glass-Steagall Act 1956 Bank Holding Company Act 1999 Gramm-Leach-Bliley Act 2010 Dodd-Frank-Act Volcker Rule Die Volcker Rule, die Bestandteil des "Dodd Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Acts" ist, wurde Ende Juli 2010 von US-Präsident Obama unterzeichnet. Deregulierung von Gramm-Leach-Bliley-Act rückgängig gemacht Commercial Banks keine riskanten Investment Tätigkeiten Alle am Einlagensicherungsfonds beteiligten Banken dürfen keine Investment Geschäfte ausführen Reine Investment Banken sind von der Volcker Rule nicht berührt!
- Nennen Sie die unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Politikbereiche, ordnen Sie Ihnen Ziele, Instrumente sowie verantwortungsvolle Institutionen zu Geldpolitik Ziele: Preisstabilität und Konjunkturzyklus (Wachstum, Beschäftigung) Instrumente: Leitzinsen und unkonventionelle Maßnahmen (Kauf von Staatsanleihen, längerfristige Finanzierungsgeschäfte,...) Verantwortliche Institutionen: EZB und Eurosystem Fiskalpolitk Ziele: Konjunkturzyklus, Faire Verteilung (Vermögen, Einkommen), Effiziente Ressourcenallokation Instrumente: Budgetpolitk (Überschuss/Defizit), Zusammensetzung der Einnahmen und Ausgaben, Größe des staatlichen Haushalts Verantwortliche Institutionen: Nationale Regierungen/Parlamente innerhalb EU-Rahmen Strukturpolitik Ziele: Potenzialwachstum Instrumente: Leistungsanreize für Arbeitnehmer und Unternehmer, Investitionen in Bildung, Innovation, Forschung und Entwicklung, Steuersystem, Arbeitsmarkt, Insitutionen Verantwortliche Institutionen: Nationale Regierungen/Parlamente und EU(Binnenmarkt) Aufsichts-und Makroprudentielle Politik Ziele: Stabilität des Einzelinstitues und Stabilität des Finanzsystems Instrumente: div. mikro- und prudenzielle Instrumente wie höhere Eigenmittelausstattung LTV, LTI Verantwortliche Institutionen: National (FMA,OeNB,FMSG),Europäischer Ausschuss für Systemrisiken (ESRB), EZB Einheitlicher Aufsichtsmechanismus (SSM)
- Beispiel Geschäftsmodell. Welche Arten von Währungsrisiken und wie sichern? Transaktionsrisiko Risiko der Änderung von buchhalterischem Gegenwert und des letzendlich fließenden CF zukünftiger Fremdwährungstransaktionen Erstreckt sich vom Zeitpunkt der Budgetplanung bis zum Zeitpunkt des tatsächlichen Ein-oder Ausgangs einer zukünftigen Zahlung in fremder Währung Zeitraum lässt sich durch 4 wesentliche Zeitpunkte beschreiben: Budgetplanung, Zeitpunkt des Treibstoffeinkaufs und Rechnungslegung, Neubewertung von Lieferverbindlichkeiten in fremder Währung und letztendlich Zeitpunkt der Cashflow-Realisierung Gegenständlich 2 Typen von Transaktionsrisiken Forecastrisiko (Risiko von Währungsänderung im Zeitraum zw. Budgetplanung und Tag, an dem das Geschäft erfolgt und Rechtsverbindlichkeit eingebucht wird) -> Hedgemöglichkeit von Call und Put Optionen Revaluation Risiko (betrifft die buchhalterische Neubwertung von bilanzierten Fremdwährungsgeschäften auf Basis veränderter Wechselkurse im Zeitraum zwischen Rechnungseinbuchung und tatsächlichem Geldfluss). Durch Zahlungsziel ist die Hedge Möglichkeit ein Forward Kauf und Verkauf Translationsrisiko Buchhalterisches Risiko aus der Umrechnung eines Fremdwährungsabschlusses in die Konzernwährung; gegenständlich in Form von HUF long gegen EUR -> Hedgemöglichkeit von Finanzierung auf Ebene von Konzern Mutter in Heimatwährung oder EUR/HUF Cross-Currency Swap Ökonomisches Risiko Langfristig wirtschaftliches Risiko aus Fremdwährungsschwankungen Gegenständlich insofern, als USD Aufwertung nicht USD Aufwertung nicht über HUF regulierten Preis an Abnehmer weitergegeben werden kann Hedge-Möglichkeit schwierig, wenn Preisgleitklauseln nicht in Abnehmerverträgen verankert werden können
- "Nur ein Hedge, der zu einem positiven Ergebnis führt, ist ein guter". Stimmt das? Was sind die eigentlichen Ziele von Hedging? Ziel von Hedging Reduktion zukünftiger Ergebnis- bzw. Cashflow-Volatilität Gewinnung von Zeit, um notwendige operative Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen vorzunehmen (z.B. Stabilisierung von Product-Pricing) Einbehaltung von Debt-Covenants, Reduktion von Ausfallwahrscheinlichkeit und damit verbundener Distress-Kosten Verbesserung von Debt-Capacity und Kapitalkosten Hedge ist nie stets im Hinblick auf das mit ihm verfolgte Ziel zu beurteilen; Beispiele aus dem FX Bereich: Revaluation Risk: Inwieweit hat man es geschafft, FX Gewinne/Verluste aus der P&L zu eliminieren?Forecast Risk: Inwieweit kann man sich auf Kernaufgaben konzentrieren, wenn zur selben Zeit Key-Währungen abwerten Translation Risk: inwieweit konnte die Gefahr von Eigenkapital-Erosion gebannt werden?
