Pharmakologie 2 (Fach) / Spezielle Pharmakologie - Herz & Kreislauf (Lektion)

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Herz & Kreislauf

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  • Systemische Kreislaufregulation Wechselnde und z.T. miteinander konkurrierende Durchblutungsanforderungen der einzelnen Organe erfordern eine übergeordnete Kreislaufregulation --> Aufrechterhaltung des arteriellen Blutdrucks. Zentrales Kreislaufzentrum (Pons und Medulla oblongata) erhält Informationen über Gefäßspannung und O2/CO2-Gehalt des Blutes über Presso- und Chemorezeptoren. Die Kreislaufregulation erfolgt auf folgenden Ebenen– Gefäßtonus (totaler peripherer Widerstand)– Herzzeitvolumen– H2O- und Na+-Ausscheidung in der Niere Die beteiligten Mechanismen werden unterschiedlich schnell aktiviert:– Schnelle Regulation über Barorezeptoren durch Anpassung von Herzzeitvolumen und peripherem Widerstand --> hämodynamische Reflexe. Beteiligt: Zentrales Kreislaufzentrum, Sympathikus, Parasympathikus– Mittelfristige Regulation über das RAAS (Angiotensin II)– Langfristige Regulation durch Anpassung des Blutvolumens an die jeweilige Kreislaufsituation (ANP, ADH und Aldosteron)
  • Innervation durch sympathische Fasern Die vasomotorische Steuerung erfolgt überwiegend durch sympathisch-adrenerge Fasern.– Vasokonstriktion nach Aktivierung von a1- und a2- Rezeptoren– Vasodilatation nach Aktivierung von b2-Rezeptoren (Skelettmuskulatur)– Starke Unterschiede zwischen den Organen: Gehirn, Niere, Haut, Skelettmuskel Eine direkte parasympathisch-cholinerge Innervation von Blutgefäßen ist bisher nur an den Genitalorganen, den kleinen Piaarterien des Gehirns und den Koronararterien  nachgewiesen. Aber: Stimulation postganglionärer parasympathischer Fasern führt zur Freisetzung von NO aus den terminalen Nervenendigungen
  • Anpassung des Herzzeitvolumens Am Herzen wirken Sympathikus und Parasympathikus direkt antagonistisch --> Prinzip „Gas und Bremse“ Sympathikuswirkung (b1-Rezeptor):– Positiv chronotrop– Positiv inotrop– Positiv dromotrop– Positiv lusitrop– Vasodilatation im Koronarsystem Parasympathikuswirkung (M2-Rezeptor):– Negativ chronotrop– Negativ inotrop– Negativ dromotrop– Wirkung fast ausschließlich auf die Strukturen des Vorhofs
  • Barorezeptoren und Dehnungsrezeptoren Barorezeptoren sind Messfühler im arteriellen Gefäßsystem.– Aortenbogen, Karotissinus Dehnungsrezeptoren sind Messfühler in den Vorhöfen und Ventrikeln des Herzens. Beide sind Teil eines Regelkreises, über welchen der mittlere arterielle Blutdruck konstant gehalten wird.– Zentrales Kreislaufzentrum (kreislaufsteuernde Neurone in der Medulla oblongata)– Vegetatives Nervensystem: Adrenalin, Noradrenalin, Acetylcholin (Herz)– Adiuretin (ADH) und Angiotensin II
  • Lokalisation und Bedeutung adrenerger Rezeptoren a1-Rezeptor- glatte Muskelzelle (Bronchien, GIT, Uterus): Kontraktion- Blutgefäße: Vasokonstriktion- Zentralnervensystem: Steigerung der Aktionspotenzialfrequenz im Sympathicusa2-Rezeptor- Autorezeptoren (präsynaptisch) noradrenerger Axone: Hemmung derTransmitterfreisetzung- Zentralnervensystem: Senkung des Sympathicotonus, Sedierung und Analgesie- Pankreas: Hemmung der Insulin- und Glucagonfreisetzung b1-Rezeptor- Herz: positiv inotrop, positiv chronotrop, positiv dromotrop- Niere: Reninfreisetzung b2-Rezeptor- Blutgefäße der Skelettmuskulatur: Vasodilatation- Bronchien: Relaxation der glatten Muskulatur, Hemmung der Histaminfreisetzung- Uterus: Relaxation- Pankreas: Steigerung der Insulin- und Glucagonfreisetzung- Autorezeptoren (präsynaptisch) noradrenerger Axone: Steigerung derTransmitterfreisetzung b3-Rezeptor- Fettgewebe: Steigerung der Lipolyse
  • Noradrenalin - Wirkungen auf Herz und Kreislaufsystem Nur schwache Aktivierung von b2-Rezeptoren Vasokonstriktion über a-Rezeptor --> Steigerung des totalen peripheren Widerstandes sowie des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Die Herzfrequenz sinkt trotz b1-Wirkung, weil am Sinusknoten eine reflektorisch über dieBarorezeptoren ausgelöste Erhöhung des Vagustonus überwiegt
  • Adrenalin - Wirkungen auf Herz und Kreislaufsystem Vasokonstriktion in den Blutgefäßen von Haut und Schleimhäuten über a1-Rezeptor. Vasodilatation in den Blutgefäßen der Skelettmuskulatur über b2-Rezeptor (überwiegt). Insgesamt sinkt der periphere Widerstand, keine Erhöhung des Vagustonus. Adrenalin steigert Herzfrequenz und –kontraktilität über den b1-Rezeptor am Herzen.
  • Dopamin - Wirkungen auf Herz und Kreislaufsystem Kleine Dosen: Aktivierung von D1-Rezeptoren der glatten Muskulatur der renalen undmesenterialen Blutgefäße mit Vasodilatation. Mittlere Dosen: zusätzlich Aktivierung von b1-Rezeptoren mit Wirkung auf das Herz. Hohe Dosen: zusätzlich Aktivierung vaskulärer a1-Rezeptoren mit Vasokonstriktion.
  • Isoprenalin - Wirkungen auf Herz und Kreislaufsystem Senkt den peripheren Widerstand und den diastolischen Blutdruck über b2-Rezeptor. Steigert Herzfrequenz und –kontraktilität über b1-Rezeptor.
  • Dobutamin - Wirkungen auf Herz und Kreislaufsystem Selektive Herzwirkung über b1-Rezeptor. Aktiviert keine Dopaminrezeptoren. Das (+)-Enantiomer aktiviert b1- und b2-Rezeptoren, das (-)-Enantiomer aktiviert a1-Rezeptoren An den Blutgefäßen halten sich b2- und a1-Wirkungen die Waage --> es überwiegt der Effekt auf das Herz über b1-Rezeptor.