Medizinische Psychologie (Fach) / Lernen, Kognition und Entwicklung (Lektion)

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Lernen, Kognition und Entwicklung

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  • Die kognitive Entwicklung nach Piaget Theorie: Die eigene Welt und die Umwelt stehen in einem Austausch miteinander und passen sich gegenseitig an, d.h. kognitive Entwicklung durch das Wahrnehmen von Eindrücken aus der Umgebung Hierbei finden zwei kognitive Prozesse statt Assimilation: Neues Wissen und neue Wahrnehmungen passen sich dem aktuellen Entwicklungsstand an Akkommodation: Der aktuelle Entwicklungsstand (und somit die aktuellen Schemata) passt sich einem neuen Sachverhalt an, wird also erweitert
  • Stufe des sensomotorischen Denkens (0–2 Jahre) Erfassen der Umwelt durch die Koordination von Sensorik und Motorik (Berühren, Greifen, in den Mund nehmen etc.) Erlernen der Objektpermanenz: Das Kind lernt, dass ein Gegenstand auch dann noch existiert, wenn es ihn gerade nicht wahrnehmen kann.
  • Stufe des präoperationalen Denkens (2–7 Jahre) Fehlendes Begreifen der Mengeninvarianz: Wird eine Flüssigkeit aus einem breiten Gefäß in ein hohes Gefäß vor den Augen des Kindes umgefüllt, denkt das Kind, in dem hohen Gefäß befinde sich nun mehr Flüssigkeit Egozentrismus: Das Kind ist noch nicht in der Lage, sich in die Position anderer hineinzuversetzen. So nimmt es etwa an, dass alle das sehen, was es selber gerade sieht Zentrierung: Das Kind ist noch nicht in der Lage, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren Denkweisen Animistisch: Alle Objekte werden als lebendig wahrgenommen. Finalistisch: Die Natur existiert, um den Menschen zu dienen. Artifiziell: Alles auf der Erde wurde von anderen Menschen oder Gott erschaffen.
  • Stufe der konkreten Operationen (7–11 Jahre) Kognitive Umformungen werden möglich und das Kind kann in Gedanken Inhalte durchspielen Begreifen der Mengeninvarianz: Wird eine Flüssigkeit aus einem breiten Gefäß in ein hohes Gefäß vor den Augen des Kindes umgefüllt, begreift das Kind, dass sich lediglich die Form, nicht aber die Menge der Flüssigkeit geändert hat Reversibilität: Das Kind kann sich Handlungen auch in umgekehrter Reihenfolge vorstellen
  • Stufe des formalen Denkens (ca. ab dem 12. LJ) Übertragung von Wissen und Operationen auf abstrakte Fragestellungen möglich Hypothetisches Denken wird möglich Phänomene wie "Wahrscheinlichkeit" und "Zufall" werden in das Denken miteinbezogen
  • Kohlbergs Stufenmodell der Moralentwicklung Kohlbergs Stufenmodell der Moralentwicklung unterscheidet je nach der Begründung für ein Urteil zwischen drei verschiedenen Ebenen mit jeweils zwei Stufen, die im Entwicklungsprozess durchlaufen werden. In diesem Prozess entwickelt sich das zunächst "egoistische" Denken und Handeln eines Menschen immer mehr hin zu einem ethisch differenzierten Denken.
  • Präkonventionelle Moral Ebene 1 (vor dem 8. Lebensjahr) Stufe 1: Orientierung an Bestrafung und Gehorsam Stufe 2: Orientierung am eigenen Wohl
  • Konventionelle Moral Ebene 2 (frühes Jugendalter) Stufe 3: Orientierung und Bestreben nach Anerkennung Stufe 4: Orientierung an Gesetz und Regeln
  • Postkonventionelle Moral Ebene 3 (spätes Jugendalter) Stufe 5: Orientierung am sozialen Vertrag Stufe 6: Orientierung an ethischen Grundregeln
  • Autoritativer Stil Unterstützung durch die Eltern ↑ Kontrolle durch die Eltern ↑
  • Autoritärer Stil Unterstützung durch die Eltern ↓ Kontrolle durch die Eltern ↑
  • Permissiver Stil Unterstützung durch die Eltern ↑ Kontrolle durch die Eltern ↓
  • Vernachlässigender Stil Unterstützung durch die Eltern ↓ Kontrolle durch die Eltern ↓
  • Bindungstheorie Fremde-Situationstest Laut der Bindungstheorie hängt die soziale Entwicklung des Kindes zu einem großen Teil von der Qualität seiner Bindungen zu engen Bezugsperson ab. Diese Bindungsqualität wiederum ist abhängig von dem Umfang an Zuwendung und Stabilität, die ein Kind erfährt, aber auch von seiner Wesensart. Im Rahmen dieses Tests wird das Kind wiederholt von der Bezugsperson getrennt. Daraufhin wird sein Verhalten während der Trennung und nach der Rückkehr der Bezugsperson beobachtet.
  • Sicherer Bindungsstil Das Kind reagiert auf die Trennung von der Bezugsperson mit Traurigkeit, lässt sich jedoch nach der Rückkehr der Bezugsperson von dieser schnell beruhigen
  • Unsicher-vermeidender Bindungsstil Das Kind reagiert auf die Rückkehr der Bezugsperson kaum und zeigt nur wenig Emotionen
  • Ambivalent-unsicherer Bindungsstil Das Kind reagiert auf die Trennung von der Bezugsperson mit ausgeprägter Traurigkeit, reagiert auf die Rückkehr der Bezugsperson jedoch ambivalent
  • Anforderungs-Kontroll-Modell Nach dem Anforderungs-Kontroll-Modell stellt eine hohe Arbeitsbelastung in Kombination mit geringen Kontroll- und Einflussmöglichkeiten eine besonders hohe Belastung dar.
  • Modell der Gratifikationskrisen nach Siegrist (1996) Zu Gratifikationskrisen kommt es, wenn ein Individuum für seinen Arbeitsaufwand und seine Leistungen nicht ausreichend gewürdigt wird. Mögliche Gratifikationen Beförderungen Sicherheit des Arbeitsplatzes Angemessenes Gehalt Lob und Anerkennung durch Kollegen/Vorgesetzte
  • "Essstörungen" Essstörungen treten gehäuft im frühen Erwachsenenalter auf und können bspw. als eine Reaktion auf zwischenmenschliche Konflikte entstehen (sowohl aus dem beruflichen als auch aus dem privaten Umfeld). Die Anorexia nervosa ist geprägt durch selbst herbeigeführtes Untergewicht bspw. durch Fasten oder exzessiven Sport. Bei der Bulimia nervosa stehen Heißhungerattacken im Vordergrund, wobei im Anschluss einer Gewichtszunahme bspw. durch selbst-induziertes Erbrechen entgegengewirkt wird, sodass die Betroffenen zumeist normgewichtig sind.
  • Adaptation Sensorische Adaptation ist die Anpassung der Sinnesorgane an gleichbleibende Reize (Erhöhung der Reizschwelle), sodass diese Reize weniger stark an das Gehirn weitergeleitet werden. Sie ist eine Voraussetzung für die Habituation.