Latein (Fach) / Einführung Fachdidaktik Latein (Lektion)
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Zusammenfassung der Handouts
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- STATUS QUO Welche Schlüsselkompetenzen fördert Latein? Ausdauer, genaues Lesen, problemlösendes Denken
- STATUS QUO Inwiefern ist Latein ein Fach mit sprachförderndem Potenzial? Es kompensiert sprachliche Defizite, Integrationsmöglichkeit
- STATUS QUO Definiere Didaktik und Methodik bzw. grenze sie gegeneinander ab. Didaktik (Was und Warum?) <=> Methodik (Wie?) Themen der Didaktik: Lerninhalte werden definiert, reflektiert und begründet
- STATUS QUO Nenne die Aufgabenfelder des modernen Lateinunterrichts! Sprachliche Bildung Literarische Bildung Historisch - politische Bildung und historische Kommunikation Interkulturelle Kompetenz und Fähigkeit zum existenziellen Transfer
- STATUS QUO Weshalb sollen die Schüler zur Beschäftigung mit der Antike angeleitet werden? Schüler sollen kontrastiven und wertneutralen Vergleich mit der Gegenwart ziehen
- STATUS QUO Nenne die Kompetenzen, die Kuhlmann definiert Wissen: Deklaratives Wissen (Gelerntes reproduzieren) Verstehen: Analytisches Wissen (Verstehen von Zusammenhängen) Können: Prozedurales Wissen (etwas anwenden können)
- STATUS QUO Nenne die Kategorien, nach denen Maiers zehn Gründe geordnet sind. Nenne die Gründe Maiers für den Lateinunterricht. 1. Sprache, (Text-) Hermeneutik, Hist.- kulturelle Bildung 2. vertieftes Sprachverständnis, Muttersprache, Brücke zu modernen Fremdsprachen; Analyse rhetorischer Strategien, Grundtexte Europas, Quellen von Poesie und Philosophie Hist. Mehrwert: Fundamente Europas, "Thesaurus" europ. Sprachbilder, Maßgebliche Persönlichkeiten d. Weltgeschichte Geistesschulung
- STATUS QUO Nenne die die drei Aspekte der Legitimation nach Barié und beschreibe sie näher! Motivation: Hinweis auf die Fachleistungen (Transferwert, fachinterne Leistungen) Information: Verdeutlichung des Kontrasts zw. Latein und Englisch (Englisch: synchron; Latein: diachron, Unterricht in Muttersprache) Präsentation: Demonstration von Klang und Struktur
- STATUS QUO Nenne Ansätze des Plädoyers für eine innovative Lateindidaktik und erkläre sie! 1. Das Prinzip des Authentischen: Rückbezug von Lehrbuchtexten auf Originaltexte 2. Latein ist 'Welt als Text': keine kontextlosen Sätze 3. Latein als Fach kontinuierlicher Synthesis: Verknüpfung der drei früheren 'Paukphasen' Wortschatz & Grammatik, Übersetzung, Interpretation) 4. Überwindung des Standpunktes "aut Caesar aut nihil"
- LEHRPLAN Definiere "Curriculare Wende"! Als Curriculare Wende versteht man den Wandel, der ausgelöst durch die Existenzkrise vom LU, mit einer Curriculumsreform zu Beginn der 70er Jahre einherging.
- LEHRPLAN Definiere "Lernziele"! Lernziele sind angestrebte, sprachlich formulierte Verhaltensänderungen, die nach erfolgreicher Lernerfahrung erreicht werden sollen.
- LEHRPLAN Definiere "Lerninhalt"! Ein "Lerninhalt" ist die thematische Abgrenzung eiens bestimmten Objektbereichs, aus dem die Lernerfahrung für das gewünschte Lernziel gewonnen werden soll.
- LEHRPLAN Definiere "Unterrichtsmethoden"! Unterrichtsmethoden sind Strategien und Maßnahmen, einen Unterrichtsinhalt zu behandeln und somit zu einem Lernziel zu führen.
- LEHRPLAN Definiere 'Taxonomie'! Taxonomie meint ein hierarchisches Klassifikationsschema mit drei Verhaltensbereichen, denen bestimmte Lernziele zugeordnet werden können. Die Lernzieltaxonomie unterscheidet Lernziele, die dem kognitiven, dem affektiven oder gar psychomotorischen Bereich angehören. In der Fachdidaktik der Alten Sprachen liegt der Schwerpunkt vorwiegend auf dem kognitiven Bereich. Dieser wird gewöhnlich in vier Lernstufen eingeteilt, die aufeinander aufbauen: 1. Wissen; 2. Reorganisation des Gewussten; 3. Transfer; 4. problemlösendes Denken
- LEHRPLAN Weshalb hat man den LU in den 70er Jahren überdacht? Der LU galt als recht konservativ, als "Paukunterricht ohne kindgerechte Inhalte". Interpretationen gabe es nicht oder kaum, Ziel war nur die Üebrsetzung eines lat. Textes ins Deutsche.
- LEHRPLAN Für welches Prinzip steht die DAV - Matrix? Beschreibe es näher. Prinzip der Multivalenz: Lateinunterricht hat nun nicht mehr nur das Ziel des Übersetzens.
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- LEHRPLAN Nenne die Fachleistungen, die in der DAV - Matrix umfasst werden! 1. Sprache 2. Literatur 3. Geschichte, Staat, Gesellschaft 4. Grundfragen menschlicher Existenz (Humanismus)
- LEHRPLAN Was versteht man unter dem "Didaktischen Dreieck"? Das didaktische Dreieck umfasst die drei betroffenen 'Teilnehmer' des LU: Fach, Abnehmer, Gesellschaft
- LEHRPLAN Nenne die drei traditionellen Phasen des LU, jeweils mit einem Lehrbuch -, Lektürebeispiel! 1. Spracherwerbsphase: Auspicia, Cursus, Prima, Comes, LmF 2. Mittelstufenlektüre: Caesar, Ovid 3. Oberstufenlektüre: Vergil, Horaz, Catull, Cicero, Tacitus, Seneca
- LEHRPLAN Nenne Punkte der Erklärung des DAV zu "Zielen des Latein- und Griechischunterrichts" von 1970! 1. LU ausgerichtet an gesellschaftlich geforderten Bildungsaufgaben (Leben in Selbstbestimmung) durch kritische Reflexion (=> Vorgabe der Bildungsziele von außen) 2. Betonung des Transferwertes: Schulung von Sprach- und Denkvermögen 3. Schulung von Ausdrucks- und Interpretationsfähigkeit, Förderung historischen Bewusstseins 4. Förderung selbstständigen und kreativen Denkens
- LEHRPLAN Was ist die Kritik Fuhrmanns am LU gewesen? "Antike als Guckkasten": Verengung des LU auf die Antike
- LEHRPLAN Definiere die "DAV - Matrix"! Instrumentarium zur Verbindung des LU mit allgemein angenommenen Richtzielen der Gegenwartspädagogik.
- LEHRPLAN Nenne die Besonderheiten der Inhaltsklasse "Sprache"! Reflektierende Sprachbetrachtung Sprach. Transferleistungen Abbau von Sprachbarrieren Vorbereitung für mod. Fremdsprachen
- LEHRPLAN Nenne die Besonderheiten der Inhaltsklasse "Literatur"! Überblick über Literaturgeschichte, antike Stoffe und Motive Vergleich mit nichtrömischer Literatur Interpretation
- LEHRPLAN Nenne die Besonderheiten der Inhaltsklasse "Gesellschaft / Staat / Geschichte"! Gegenwartsorientierte, sozialkundlich - politische Bildung Verständnis für politisches Denken fremder Völker Erkennen von hist. Dis - / Kontinuität
- LEHRPLAN Nenne die Besonderheiten der Inhaltsklasse "Grundfragen menschlicher Existenz (Humanismus)"! Philosophische Grundprobleme, Grundfragen menschlicher Existenz und ihre Lösung
- LEHRPLAN Wodurch ist die enge Verbindung von Sprache und Inhalt im LU gewährleistet? Durch das Prinzip der Multivalenz / die DAV - Matrix und ihre Inhaltsklassen.
- LEHRPLAN Nenne mögliche Nachteile der DAV - Matrix! fachliche Mängel bzw. Unausgewogenheit der Matrix Sprache nicht nur als grammatisches oder stilistisches Instrumentarium, sondern auch kommunikative Funktion Problem: Theorie vs. Praxis -> Skepsis bei Lehrern schärfste Kritik von universitärer Seite -> aber: Behauptung keine seriöse Grundlage
- LEHRPLAN Erläutere das Bildungskonzept Melanchthons! Gramamtik unter Einbeziehung von originalen antiker Autoren und verschiedener literarischer Gattungen lehren ('Exempla') nicht nur die Fähigkeit zur Übersetzung, auch die Inhalte derer sollen behandelt werden ('Werteerziehung') griechische Sprache muss erlert werden, um volle Einsicht in die lateinische Sprache und ihre Werke erlangen zu können
- LEHRPLAN Nenne die didaktische Stufung des G8 - Lehrplans! Ebene 1: Das Gymnasium in Bayern Ebene 2: Fachbereichsprofil: Fachprofil Klassische Sprachen & Fachprofil: Latein Ebene 3: Jahrgangsstufenprofile
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne das höchste Ziel der "Richtlinien für die Lehrpläne der höheren Schulen Preußens" von 1925! Höchstes Ziel: Gewinnung eines allgemeinen Gefühls für Sprachen -> Formalbildende Wirkung des Sprachunterrichts
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne Ziel(e) des altsprachlichen Lehrplans für das deutsche humanistische Gymnasium von 1930! Doppelziel des Sprachunterrichts: zuverlässiges Sprachkönnen: Erweckung / Ausbildung des jugendlichen Sprachbewusstseins (= propädeutisch und autonom)
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- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne Ziel(e) der Erklärung zum Unterrichtsziel der alten Sprache von 1951! Doppelaufgabe des Sprachunterrichts: propädeutisch und autonom
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Zu welchem Ergebnis kam man in den Diskussionen über die Ziele des LU nach 1951? Der LU muss v. a. zur Förderung des Sprachbewusstseins dienen
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne Wege zur Verwirklichung des Zieles, den LU zur Förderung von Sprachbewusstsein zu gestalten! Vergleiche mit Muttersprache Einbeziehung sprachgeschichtlicher, etymologischer und sprachpsychologischer Betrachtungen Behandlung komplizierter lautphysiologischer Phänomene Schmälerung des grammatischen Regelwerks / Wortschatzes und Anpassung auf Bedürfnisse Übersetzung aus dem Lateinischen, aber NICHT ins Lateinische
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Was ist laut Krell das Problem des LU? Latein wird oft sehr passiv gelernt, daher: defizitäre Lektürefähigkeit
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Wie soll laut Krell mit der lateinischen Sprache umgegangen werden? Analytisch und produktiv: nur dadurch ist die Automatisierung von sprachlichen Prozessen möglich
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Wie sollen laut Krell Vokabeln gelernt werden? In Kollokationen
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne die Punkte zur praktischen Umsetzung der Theorie Krells! Textlinguistische Auswertung eines Lektionstextes in fünf Schritten: Aktuelle Grammatik Aktueller Wortschatz in Kollokationen (Phrasen) Isotopien / Wortfelder Wiederholung von gelerntem Wortschatz und gelernter Grammatik Inhalt
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Was ist der Effekt der textlinguistischen Auswert eines Lektionstextes laut Krell? Begreifen semantischer Beziehungen und inhaltlicher Strukturen, Verfestigung durch Wiederholung
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne Möglichkeiten der Umsetzung von Krells Theorie! (gesteuertes) Tafelbild zu Lesestücken, lateinische Lückentexte, lateinisches Lehrer - Schüler - Gespräch mit Bildimpuls, gelenkte Texproduktion
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne Humboldts Konzeption des lateinischen Sprachunterichts! kein blßer Grammatikuntericht: Heranführung der Schüler zu den Wurzeln der geistigen Existenz eines Volkes -> lateinische Sprache nutzen, um Weltansicht der Römer bewusst zu machen
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Was umfasst die "Weltansicht" der Römer? politische Ideologien, religiöse Ansichten, philosophische Richtungen
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne die zentralen Ziele des Grammatikunterrichts! anwendungsbezogene Sprachkompetenz für die Originaltexte vermitteln Wissen über Sprache & Sprachreflexion durch Kategorien- / Begriffsbildung (metasprachliche Kompetenz)
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Ordne dem Kompetenzbegriff Lerneinheiten des Grammatikutnerrichts zu! deklaratives Wissen: Formen, Termini, Regeln kennen analytisches Wissen: Regeln verstehen, Satzglieder erkennen, Funktionen von Tempora etc. verstehen prozedurales Wissen: Formen & Texte verstehen und angemessen übersetzen können
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Was ist für das Erreichen der Ziele des Grammatikunterrichts zu beachten? Lernprogressionen: Reihenfolge + Tempo der Präsentation grammatikalischer Phänomene individuelle Lerner - Progression ausreichende Umwälzung des grammatikalischen Stoffes
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Wie kann neue Grammatik eingeführt werden? Wie sind diese Methoden zu bewerten? Deduktive Einführung (schlecht) <=> Induktive Einführung(gut) Deduktiv: die Lernenden bekommen die Regeln vorgegeben induktiv: "entdeckendes Lernen", die Lernenden entdecken das grammatische Regelwerk selbstständig
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne die Arbeitsschritte bei der Grammatikeinführung! Präsentation eines Textes / Satzes mit dem neuen Stoff inhaltliche Erschließung & Übersetzung des Textes / Satzes durch Lernende Segmentierung / Analyse des Phänomens; Sammlung & Systematisierung der neuen Formen / Strukturen Regelbildung -> möglichst durch die Lernenden Benennung mit dem grammatikalischen Terminus
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Nenne die Prinzipien der Einführung von neuem Stoff in der Morphologie und bewerte sie! vertikales Prinzip (schlecht) <=> horizontales Prinzip (gut) vertikal: Deklinationen / Konjugationen werden vollständig eingeführt horizontal: z. B. ein Kasus wird in mehreren Deklinationen zugleich eingeführt -> Funktion des Kasus im Vordergrund
- GRAMMATIKUNTERRICHT - BASIS Was versteht man unter dem 'Baukastenprinzip'? Rückführung der lat. Morphologie auf wenige, leicht lernbare Bausteine mit relativ fester Funktion
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