Notfall- und Intensivmedizin (Fach) / EKG (Lektion)
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Allgemein
Diese Lektion wurde von estoffel erstellt.
- P-pulmonale Erhöhung von P ≥0,25 mV Folge eines vergrösserten rechten Vorhofs Ätiologie:- COPD- Lungenfibrose- Pulmonale Hypertonie- Trikuspidal-/Pulmonalklappenstenosen
- P-mitrale - Doppelgipflige P-Welle- Verlängerung von P >0,10 s Folge eines vergrösserten linken Vorhofs Ätiologie:- Mitralstenose- Schwere Mitralinsuffizienz- Aortenstenose- Kardiomyopathien, Myokarditiden
- PQ-Zeit <0,12 s: Physiologisch bei schnellerer atrioventrikulärer Überleitung, z.B. bei JugendlichenMöglicher Hinweis auf ein Präexzitationssyndrom (WPW-Syndrom), v.a. in Verbindung mit trägem Anstieg des QRS-Komplexes (Delta-Welle) 0,12–0,2 s Physiologisch >0,2 s - konstant --> AV-Block I°- Zunehmende PQ-Zeit bei gleichbleibender PP-Zeit bis zum Ausfall eines QRS-Komplexes nach regulärer Vorhoferregung --> AV-Block II° Typ 1 Wenckebach (bzw. Mobitz I)- Plötzlicher Ausfall eines QRS-Komplexes nach vorangegangener P-Welle; erst auf die zweite (bzw. dritte) P-Welle folgt ein QRS-Komplex (2:1- bzw. 3:1-Überleitung) --> AV-Block II° Typ 2 Mobitz (bzw. Mobitz II)- Vollständige Entkopplung von P-Wellen und QRS-Komplex --> AV-Block III°
- Pardee-Q Pathologische Q-Zacke - Wenn sie abnorm breit (≥0,04 Sekunden) oder tief (>¼ der folgenden R-Zacke) ist - Wenn sie in V1-V2 auftritt Ätiologie:- Myokardinfarkt- hypertrophe Kardiomyopathie- SIQIII-Typ als Zeichen für eine Rechtsherzbelastung
- Rechtsschenkelblock Hierbei wird der rechte Ventrikel verspätet innerviert - Verspäteter oberer Umschlagspunkt in den rechtspräkordialen Ableitungen V1 und V2 - rSR'-Formation in V1,2 (meist M-förmig), manchmal auch V3 bei komplettem Rechtsschenkelblock
- Linksschenkelblock Hierbei wird der linke Ventrikel verspätet innerviert - Verspäteter oberer Umschlagspunkt in den linkspräkordialen (= linkslateralen) Brustwandableitungen V5 und V6 - Tiefe S-Zacken in V1,2: R sehr niedrig oder nicht vorhanden (QS-Komplexe) bei komplettem Linksschenkelblock Ein neu aufgetretener Linksschenkelblock mit Angina-pectoris-Beschwerden wird als STEMI gewertet!
- ST-Hebungen Ätiologie:- ST-Hebungen aus dem absteigenden R: Wichtigste Ursache ist der Myokardinfarkt - ST-Hebungen aus einem (tiefen) S heraus: Perimyokarditis, Brugada-Syndrom (in V1-3) Das Brugada-Syndrom ist eine seltene erbliche Ionenkanalerkrankung, die zu Erregungsrückbildungsstörungen im EKG führt. Die Patienten sind meist asymptomatisch, sodass die Diagnose häufig ein Zufallsbefund im Rahmen eines Routine-EKGs ist. Kommt es durch die Repolarisationsstörung jedoch zu Herzrhythmusstörungen, können Synkopen oder auch ein plötzlicher Herztod (eventuell bereits im Kindesalter) auftreten.
- ST-Senkungen Deszendierende oder horizontale ST-Senkung: = Hinweis auf eine subendokardiale Minderversorgung oder Schädigung des Myokards - NSTEMI (Innenschichtischämie)- Auftreten unter Belastung: Hinweis auf KHK Bei ventrikulärer Hypertrophie:- ST-Senkungen mit präterminalen T-Negativierungen in V4-6 bei Linksherzhypertrophie- ST-Senkungen mit präterminalen T-Negativierungen in V1-3(4) bei Rechtsherzhypertrophie Aszendierende ST-Senkung: Bei geringer Ausprägung meist Normvariante, z.B. bei Tachykardie; starke Ausprägung Hinweis auf eine KHK Muldenförmige ST-Senkung: Bei Digitalis-Einwirkung charakteristisch
- T-Negativierungen Präterminale T-Negativierung (Zieht man eine Winkelhalbierende in der T-Welle, verläuft sie nach links)- Möglicher Hinweis auf KHK, Ventrikelhypertrophie, Perimyokarditis Terminale T-Negativierung (Zieht man eine Winkelhalbierende in der T-Welle, verläuft sie nach rechts oder vertikal (nach oben))- Mögliches Zeichen eines Myokardinfarkts, z.B. STEMI (im Zwischenstadium) oder NSTEMI- Persistierendes negatives T nach Myokardinfarkt kann Hinweis auf ein Aneurysma sein- Perimyokarditis
- Überhöhtes, "zeltförmiges" T - Frühestmögliches Infarktzeichen ("Erstickungs-T") - Hyperkaliämie
- Sokolow-Lyon-Index - Vorderwandzeichen für Herzhypertrophie - Sokolow-Lyon-Index für Linksherzhypertrophie positiv, wenn SV1 oder 2 + RV5 oder 6 ≥3,5 mV - Sokolow-Lyon-Index für Rechtsherzhypertrophie positiv, wenn RV1 oder 2 + SV5 oder 6 ≥1,05 mV