Sozialpsychologie (Fach) / Altruismus (Lektion)
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Einstieg: Die Geschichte der Kitty Genovese + Gegenbeispiele Definitionen Verfahren zur Erfassung Klassische Untersuchungen Theorien zum Hilfreichen Verhalten Ablaufdiagramm zum Hilfreichen Verhalten Situative, regionale und kulturelle Unterschiede Die Situation des Hilfeempfängers
Diese Lektion wurde von Psychopsych1 erstellt.
- Fall der Kitty Genovese 28 jährige Kitty Genovese wurde in New York mit acht Messerstichen getötet und vergewaltigt. 38 Nachbarn haben die Tat nachweislich mitbekommen, jedoch keiner hat eingegriffen. Nach 30 Min hat jemand anonym die Polizei gerufen allerdings war Kitty da schon tot
- Beispiel von Altruismus (Juden, Feuerwehrleute) •Die Familie, die Anne Frank in Amsterdam vor dem Zugriff der Nazis versteckte •Oskar Schindler, der von 1935-1939 in der deutschen Spionageabwehr arbeitete, gründet in Polen eine eigene Firma, in der er sehr viele Juden beschäftigt, errichtet auf seinem Fabrikgelände ein eigenes Lager. 1944 gelingt ihm die Evakuierung dieses Lagers nach Zwittau (seinem Geburtsort) in Tschechien und rettet so über 1300 Juden das Leben. Schindler stirbt 1974 in Hildesheim und wird in Jerusalem beigesetzt •Die 372 Feuerwehrleute, die bei ihrem Einsatz am 11.Sept. 2001 beim Zusammensturz des World-Trade Center ihr Leben ließen
- Definitionen von Altruismus Bierhoff (2006): •Konzept, der Prosoziales Verhalten und Altruismus einschließt, wobei Altruismus das spezifischste Konzept ist z.B. Hogg & Vaughan (2011): • halten Altruismus für eine Subkategorie des hilfreichen Verhaltens , das seinerseits als eine Subkategorie von prosocial behavior eingestuft wird Batson (1998): • trennt prosoziales Verhalten (‘actions intended to benefit one or more people other than oneself..) von Altruismus als ein motivationales Konzept(..“to increase another person´s welfare“)
- Prosoziales Verhalten“: beschreiben intendiertes Verhalten, zur Verbesserung der Situation des Hilfeempfängers ohne dass damit ein persönlicher Nutzen verbunden ist und dies auch nicht in Ausübung beruflicher Aufgaben geschah „Altruismus“ ist dann zusätzlich mit Empathie und Perspektivenübernahme verbunden
- Verfahren zur Erfassung von Hilfsbereitschaft Situative Manipulationen- Experimente • Personen in Notsituationen, wie z.B. geplatzte Einkaufstüten, Technik des Verwählens, die verlorene Brieftasche oder die verlorene Geldbörse,Autopannen, Spendenverhalten nicht-reaktive Messungen: •häufig nicht-teilnehmende Beobachtungsverfahren ein• Es gibt darüber hinaus auch Fragebögen- Problem dabei soziale Erwünschtheit, verfälschte Antworten
- Klassische Untersuchungen zum Thema Altruismus Bryan & Test (1967):Reifenpanne Piliavin, Rodin & Piliavin (1969) „U-Bahn-Experiment“
- Reifenpannen Experiment von Bryan und Test erklären hilfreiches Verhalte und die Wirkung von Modellverhalten werden untersucht Junge Frau mit Reifenpanne an der Straße. Ein paar hundert Meter steht ein weiteres Auto und ein Mann hilft einer Frau den Reifen zu wechseln. Bei der Kontrollgruppe gibt es dieses Auto nicht. Bei dem Modelllernen Durchgang halfen weitaus mehr Männer als bei der Kontrollgruppe
- U-bahn Experiment wie Rassenzugehörigkeit des Opfers (farbig oder weiß) die Schnelligkeit und Häufigkeit der Hilfeleistung beeinflusst. Opfer das zu Boden viel war krank oder roch stark nach Alkohol. Dem Kranken Opfer (mit Stock) wurde am meisten geholen Die Betrunkenen wurden eher von Angehörigen der eigenen Rasse geholfen.
- Klassische Untersuchung zum Bystander Phänomen in einer Notsituation mit steigender Zahl der Anwesenden wird weniger geholfen Während Studenten Fragenbögen in der Uni ausfüllen sollten quoll Rauch aus den Lüftungsschächten. 75 % der Personen in der Einzelsituation versuchten etwas zu unternehmen nur 38% der Personen in der Situation mit den beiden Unbekannten und in der Situation mit den beiden passiven Versuchsleitervertrauten nur in 10% der Fälle
- Latané & Rodin (1969): „a lady in distress“ Studenten füllten Fragebögen in Untersuchungsraum ausIm Nebenraum -Frau ordnet Akten ein dann laute Krach, einen Schrei Die Hilfe (in den Nebenraum gehen, nachsehen und helfen) fiel von 70%, wenn nur ein Student im Nebenraum war bis zu 40%, wenn man zu zweit war allerdings stieg diese Rate auf 70%, wenn dies zwei Freunde warenWar einer der Personen ein passiver Vertrauter des Versuchsleiters, der durch sein Verhalten signalisierte, dass dort nichts Schlimmes passiert sei, sank die Helferquote auf 7%
- Evolutionäre Ansätze für hilfreiches Verhalten Prosoziales Verhalten unter einem evolutionären Aspekt läßt sich als Selektionsmechanismus verstehendie Fortpflanzungschancen vergrößern sich, wenn man den Artverwandten hilft
- Individuumsbezogene Ansätze Unterscheidung von zwei Grundmustern: Dispositionelle Erklärungen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und oder Wertvorstellungen zur Erklärung hilfreichen Verhaltens Situativer Ansatz: positiver Zusammenhang zwischen positiver Stimmung und Hilfeverhalten
- In einer Untersuchung von Bierhoff et al. (1991) wie hoch korrelieren prosoziales Verhalten und soziale Verantwortung? Prosoziales Verhalten und Empathie? korrelierte soziale Verantwortung und prosoziales Verhalten mit r=.38 Empathie und prosoziales Verhalten zu r=.48.
- In einer Meta-analyse von Carlson et al. (1998)wie hoch positiver Zusammenhang zwischen positiver Stimmung und Hilfeverhalten mit einem d-Wert von .54
- Können negative Stimmungen Hilfeleistungen auch verbessern? Reihe von Untersuchungen zeigen, dass negative Stimmungen mit erhöhter Hilfeleistung einhergehtErklärung: „negative-state relief“ Hypothese, wonach man durch hilfreiches Verhalten seine negative Stimmung dadurch beeinflussen kann, dass man anderen etwas Gutes tut
- Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson et al., 1981) •unterscheidet zunächst zwischen– egoistisch motiviertem hilfreichen Verhalten (nutzt primär dem Helfer) – altruistisch motiviertem hilfreichem Verhalten (nutztdem Hilfeempfänger) –In Situationen, denen man auch ausweichen kann, werden nur diejenigen helfen, die altruistisch motiviert sind
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- Latane & Darley (1970) Vorschlag eines generellen fünfstufigen Prozessmodells für das Verhalten in Notfallsituationen Äußeres Ereignis↓ Ereignis wurde bemerkt↓ Ereignis wurde nicht bemerkt↓ Interpretaion der Ereignisses↓ keine Notsituation ↓ als Notsituation Persönliche Verantwortung↓ keine persönliche Verantwortung↓ Handlungsweise für keine Handlungsweise für Unterstützung verfügbar ↓ für Unterstützung verfügbar↓ Umsetzung des Eingreifens kein Eingreifen
- klassische Untersuchung von Darley & Batson (1974) Uni Gebäude wechseln kranke Person am Boden Bei starkem Zeitdruck halfen weniger Studenten der Person die am Boden lag.
- Meta-Analyse v. Steblay (1987) Hilfe scheint bis zu einer Größe von 60 -300 000 Einwohnern zuzunehmen, dann nimmt sie wieder abFrauen erhalten eher Hilfe als Männer Hilfeleistung stark von der Art der Hilfe abhängig In Notlagen wird in ländlichen Regionen deutlich mehr geholfen als in der Stadt
- Korrelative Zusammenhänge zwischen ökonomischer Leistungsfähigkeit (Reichtum) und Hilfeleistung wie hoch ? von r= -.43
- positive Reaktionen auf Hilfe erfolgen, … Negative Reaktionen zeigten sich, … positive Reaktionen auf Hilfe erfolgen, …wenn Gegenleistungen möglich erscheinenohne eine vorherige Bitte um Hilfewenn die Ressourcen des Gebers eher gering sinddie Hilfe als normativ angemessen angesehen wird Geber und Empfänger eher unähnlich sind Negative Reaktionen zeigten sich, … wenn Hilfeempfänger und Geber ähnlich wareneine Gegenleistung nicht möglich istwenn man vorher um Hilfe gebeten hatdie Ressourcengroßdie Hilfe normativ unangemessen ist.
- Welche Ländern weisen höchste Hilfsbereitschaft auf? Dritte Welt Länder oder Länder wo es extrem warm oder kalt ist.