Entwicklungspsychologie (Fach) / Meine Fragen (Lektion)

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  • Gegenstand der Entwicklungspsychologie (Generell/Speziell) Generell: Beschreiben, Erklähren, Vorhersagen, Verändern von Verhalten Speziell: über Zeitraum
  • In der Entwicklungspsychologie geht es um zeitabhängige Veränderungen, Ursachen und Gesetzmäßigkeiten Erklähren von Invarianz und Variabilität, Stabilität und Veränderung Verhaltensrepertoires im Lebenslauf unbewusste Muster und Zusammenhänge, die hinter den Problemen stehen, müssen erkannt werden
  • EIne Veränderung ist.... Wendepunkt, mitunter ein Wagnis geht eine Krise voraus einen Entscheidungsprozess (gelingt/scheitert)
  • „Ontogenese“= = Individualentwicklung von der Konzeption (=Begreifung) bis zum Lebensende
  • Nutzen – Preis – Konzept Menschen sind zu Veränderungen bereit, wenn der Nutzen der Veränderung größer ist, als der Nutzen der Nicht- Veränderung
  • Resilienz und Vulnerabilität Resilienz (= Widerstandsfähigkeit) Erfolgreiche Lebensbewältigung trotz negativer Entwicklungsbedingungen = protektiver Entwicklungsfaktor Vulnerabilität (=Verletzlichkeit) Bereitschaft (unter Risikobedingungen) einen negativen Entwicklungsverlauf einzuschlagen = Risikofaktor
  • Kriterien zur Beschreibung von Entwicklungsverläufen Modus: quantitativ: Größenzuwachs; Zunahme der Anzahl der Wörter − qualitativ: Veränderung im Sprachgebrauch; Verben, Adjektive Verlauf: kontinuierlich, diskontinuierlich Tempo Modifizierbarkeit: reversibel/irreversibel Generalität: universell - spezifisch (individuell)
  • Kriterien zur Beschreibung von Entwicklungsverläufen Retardation= verzögerte Entwicklung Akzeleration= beschleunigte Entwicklung Regression= Zurückfallen Progression= Überspringen
  • Ziele der Angewandten Entwicklungspsychologie Generieren (Herausstellen) und verbreiten von individuell bedeutsamen Wissen Entwicklung von Konzepten und Strategien Vernetzung von Praxisbeiträgen der Entwicklungspsychologie
  • Aufgaben der Entwicklungspsychologie Beschreibung – Phänomenologie Erklärung – Ätiologie Beeinflussung - Intervention Überprüfung - Evaluation
  • Vom Grundschulalter weg sind ... besser vorherzusagen als... Leistungsvariablen als Persönlichkeitsvariablen
  • Armut ist ein hoher Risikofaktor für Deliquenz (=Straffälligkeit)
  • Schichtzugehörigkeit hat keinen Einfluss auf... Merkmale der Inteligenz wie IQ usw.
  • Basisbedürfnisse als Voraussetzung für aktive Selbstgestaltung Autonomieerleben Kompetenzerleben Soziale Eingebundenheit
  • Traditionelle Entwicklungspsychologie: beschäftigt sich mit der Entwicklung von Geburt bis zur Pubertät (EW abgeschlossen) war =Kinderpsychologie EW nach inneren Entwicklungsplan (biologistisch) Individuum passiver Empfänger seiner Entwicklung (suche Nach) allgemeinen, regelhaften Stufenfolgen und Entwicklungsnormen Stufen: irreversibel, mit Lebensalter korreliert, universell (=nicht kulturgebunden)
  • Moderne Entwicklungsauffassung: EW über das gesamte Leben Systemisches Entwicklungsmodell: Umwelt<>Anlage<> aktive Selbstgestaltung Prozessmodell der Entwicklungspfade betrachtet auch die vielen differenziellen Entwicklungen
  • Gegenstand und Aufgaben der heute aktuellen Entwicklungspsychologie Orientierung an den Kognitionswissenschaften Differenzielle Entwicklungspsychologie Systemische Perspektive Lebensspannen – Orientierung Längsschnittmethode (gleiche Menschen über längeren Zeitraum unters.) Interdisziplinäre Ausrichtung Angewandte Entwicklungspsychologie
  • Aktuelle Sichtweise der Entwicklungstheorien Lebensspannenperspektive EW lebenslanger Prozess EW ist mehrdimesnional (mehrere Richtungen) EW ist plastisch (enorme Indiv. Veränderungsmöglichkeit) EW in unterschiedlichen Entwicklungskontexten
  • psychoanalytische Ansatz NICHT  Theorie der Psychoanalyse von FREUD NICHT Theorie der psychosozialen Entwicklung von ERIKSON geht aus von: Reihe von Stadien, Konflikt biologische Triebe Erwartungen der Umwelt frühere Erfahrungen für späteren Verlauf wichtig sowohl Anlage als auch Umwelt
  • Typologie von Entwicklungstheorien Endogenistische Theorien: Anlage Reifung alles von Innen keine Umwelt Exogenistische Theorien: Durch Umwelteinflüsse 100% veränderbar/kontrollierbar Aktionale Theorien / Selbstgestaltungstheorien: Indiv. kann verhalten selbst auch beeinfluss Transaktionale Theorien / InteraktionistischeT: wechelseitige Beeinflussung Indiv. Umwelt
  • Entwicklungsaufgabe = Lernaufgabe -> Kompetenzen von R.J. Havinghurst (40er)
  • Havighurst strukturiert den Lebenslauf in: 6 Altersbereiche/etappen Frühe Kindheit (bis 6 Jahre) Mittlere Kindheit (6 - 12 Jahre) Adoleszenz (12 - 18 Jahre) Frühes Erwachsenenalter (18 - 30 Jahre) Mittleres Erwachsenenalter (30 - 60 Jahre) Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahre
  • Entwicklungsaufgabe (HAVIGHURST adaptiert von DREHER) Biologische Veränderungen (Reifeprozesse) Kulturelle bzw. gesellschaftliche Erwartungen (altersbezogenen Normen) Individuelle Ziele und Werte
  • sensitiven Perioden Theorie Entwicklungsaufgaben (Havinghurst) = Zeiträume die für bestimmte Lernprozesse besonders geeignet
  • Entwicklungsaufgaben im Jugendalter (Bei Dreher) PEER: tiefere Beziehungen herstellen -> Freundeskreis KÖRPER: Körpers/Aussehen akzeptieren ROLLE: Man/Frau gerecht werden BEZIEHUNG: Engere Beziehungen -> Partner ABLÖSUNG:  von den Eltern BERUF: Sich über Ausbildung und Beruf Gedanken machen PARTNER / FAMILIE: Familie bzw. Partnerschaft ? gestalten SELBST: Klarheit über sich selbst gewinnen, wie man gesehen wird WERTE: Weltanschauung, Werte, Prinzipien -> Handeln ZUKUNFT: Ziele -> Handlungsausrichtung _ =neu bei Dreher
  • Frühe Kindheit (EW- Aufgaben) 1. Gehen lernen 2. Lernen, feste Nahrung aufzunehmen 3. Sprechen lernen 4. Lernen, Körperausscheidungen zu kontrollieren 5. Geschlechtsunterschiede und sexuelles Schamgefühl erlernen 6. Begriffsbildung und Spracherwerb zur Beschreibung sozialer und physikalischer Realität 7. Bereitwerden für das Lesenlernen 8. Zwischen "richtig" und "falsch" unterscheiden lernen und Beginn der Gewissensentwicklung
  • Mittlere Kindheit (6 bis 12 Jahre) 1. körperlicher Geschicklichkeit 2. positiven Einstellung zu sich als einem wachsenden Organismus 3. Lernen, mit Altersgenossen zurechtzukommen 4. Erlernen eines  weiblichen/männlichen sozialen Rollenverhaltens 5. Entwicklung grundlegender Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen 6. Entwicklung von Konzepten und Denkschemata, die für das Alltagsleben notwendig sind 7. Entwicklung von Gewissen und Moral, Wertskala 8. Entwicklung von Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen und Institutionen
  • Adoleszenz (12 bis 18 Jahre) (EW- Aufgaben) 1. Neue und reifere Beziehungen zu Altersgenossen beiderlei Geschlechts aufbauen 2. Übernahme der männlichen oder weiblichen Geschlechtsrolle 3. Akzeptieren der eigenen körperlichen Erscheinung und effektive Nutzung des Körpers 4. Emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und von anderen Erwachsenen erreichen 5. Vorbereitung auf Ehe und Familienleben 6. Vorbereitung auf eine berufliche Karriere 7. Werte und ein ethisches System erlangen, das als Leitfaden für das Verhalten dient - Entwicklung einer Ideologie 8. Sozial verantwortliches Verhalten erstreben und erreichen
  • Frühes Erwachsenenalter (18 bis 30 Jahre) (EW- Aufgaben) 1. Auswahl eines Partners 2. Mit dem Partner leben lernen 3. Gründung einer Familie 4. Versorgung und Betreuung der Kinder 5. Ein Heim herstellen; Haushalt organisieren 6. Berufseinstieg 7. Verantwortung als Staatsbürger ausüben 8. Eine angemessene soziale Gruppe finden
  • Typisierung von Übergängen internale Verursachung - externale Verursachung normativ                        - ideosynkratisch (unvorhersehbar, trifft nur einzelne Individuen) „on time"                        - „off time“ (verfrüht oder verspätet) langdauernd                  - kurzdauernd glückliches Erleben       - tragisches Erleben reflektiert                       - unreflektiert
  • KLE "Kritische Lebensereignisse" können negativ und/oder positiv sein Wendepunkte
  • Coping Strategien Es stehen keine bewährten Handlungsmuster zur Verfügung -> Bearbeitungreaktion, Rückzugsreaktion
  • 2 Arten von Krisen: 1. Veränderungskrise - nach CAPLAN (1964) -- Konfrontation  Bewusstwerden der Veränderung – Gefühl des Versagens – Mobilisieren  oft direkte/indirekte Hilferufe durch internalisierende/externalisierende Verhaltensweisen • Bewältigung durch aktive Auseinandersetzung • Rückzug / Resignation • Chronifizierung oft mit begleitenden körperlichen Beschwerden – Vollbild der Krise 2. Traumatische Krise n. CULLBERG (1978) Schock – Reaktion: Schmerz, Trauer, Wut, Verzweiflung • Chronifizierung • Krankheit • Alkohol, Drogen, Medikamentenabhängigkeit • Suizidales Verhalten – Bearbeitung – Neuorientierung: Erproben neuer Strategien
  • Einflussgrößen zur Bewältigung von Krisen subjektive Bewertung Vorhersehbarkeit subjektive Kontrollierbarkeit Verantwortlichkeitsattribution subjektive Sinnhaftigkeit Generalität subjektive Altersangemessenheit real existierende Bewältigungsmöglichkeiten
  • Leitfaden zur Krisenintervention Beziehung aufbauen Erfassen des Krisenanlasses und der realen Lebenssituation Lindern der Symptome Leute zur Unterstützung einbeziehen Ansatz zur Problembewältigung
  • Differenzierung kritische Lebensereignisse in: Normativ kritische Lebensereignisse: an ein Lebensalter gebunden, vorhersehbar Nicht normativ kritische Lebensereignisse: jeder Lebensphase möglich, keine präventiven Maßnahmen vorhanden Historisch kritische Lebensereignisse: Situationen, die sozial und historisch von großer Bedeutung sind