Innere Medizin (Fach) / Atmung (Lektion)

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Lunge

Diese Lektion wurde von lucindago erstellt.

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  • Atemgeräusch - Bronchialatmen Zentrales Atemgeräusch = Bronchialatmen über der Trachea = Lautes, zischendes und hochfrequentes Atemgeräusch über den zentralen Atemwegen Wenn in Peripherie auskultierbar, gilt es als pathologisch ...
  • Atemgeräusche - Pathologische Geräusche Sklerosiphonie = Fibroseknistern: Beidseitiges, basales, inspiratorisches Knisterrasseln bei Lungenfibrose Pleurareiben ("Lederknarren" ) bei Pleuritis sicca Feuchte Geräusche                                                                                                                ...
  • Totalkapazität/Totale Lungenkapazität (TC/TLC) Volumen in der Lunge nach maximaler Inspiration; Normwert: ca. 6-6,5l
  • Vitalkapazität (VC) Volumendifferenz zwischen maximaler Ein- und Ausatmung; maximale Kapazität der Lunge, die ausgeschöpft werden kann (z.B. bei körperlicher Aktivität); Normwert: ca. 4,5-5l
  • Residualvolumen (RV) Volumen, das nach maximaler Exspiration in der Lunge verbleibt; Normwert: ca. 1-1,5l
  • Atemzugvolumen (Tidalvolumen, VT) Luftmenge, die bei einem Atemzug eingeatmet wird; in Ruhe ca. 0,5l bzw. ca. 7ml/kg KG (es wird mit dem Idealgewicht des Patienten gerechnet)
  • Inspiratorisches Reservevolumen (IRV) Volumen, das nach normaler Inspiration zusätzlich maximal inspiriert werden kann; Normwert: ca. 3-3,5l
  • Exspiratorisches Reservevolumen (ERV) Volumen, das nach normaler Exspiration zusätzlich maximal exspiriert werden kann; Normwert: ca. 1,5l
  • Funktionelle Residualkapazität (FRC) Summe aus Residualvolumen und exspiratorischem Reservevolumen; d.h. Volumen, das nach normaler Ausatmung noch in der Lunge verbleibt; Normwert: ca. 2,5-3l
  • Einsekundenkapazität = FEV1Das Atemvolumen, das nach maximaler Inspiration mit voller Kraft innerhalb der ersten Sekunde ausgeatmet werden kann≥90% des alters- und geschlechtsspezifischen Normwertes gilt als normal
  • Tiffeneau-Index FEV1/VC Verhältnis von Einsekundenkapazität zu Vitalkapazität = (FEV1 : VC) × 100% Normwert: ≥70%
  • Restriktive Ventilationsstörungen - Definition - ... Verminderung der totalen Lungenkapazität zum Beispiel bei:Lungenfibrose, Pneumothorax, pleurale Verwachsungen, Skoliose, Adipositas, Phrenikusparese Befunde in der SpirometrieVitalkapazität↓FEV1 n/↓Tiffeneau-Index ...
  • Obstruktive Ventilationsstörungen Durch Einengung der Atemwege bedingte Erhöhung der Strömungswiderstände mit Verminderung der Einsekundenkapazität und des Tiffeneau-IndexAsthma bronchiale, COPD, Tumoren, Larynxtumor, Stimmbandparese ...
  • Bronchospasmolysetest (Reversibilitätstest) Unterscheidung zwischen reversibler und irreversibler Atemwegsobstruktion FEV1 und der Atemwegswiderstand vor und 10min nach Inhalation von schnell wirksamen Bronchodilatatoren (z.B. Salbutamol, Ipratropiumbromid) ...
  • Methacholin-Provokationstest Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität mit Obstruktion durch Methacholin. Nach Applikation Lungenfunktionstestung Eine Verdopplung der Resistance mit Absinken des FEV1 um mindestens 20% gibt einen ...
  • Diffusionskapazität Maß für das Austauschvermögen der Lunge zwischen Alveolarraum und Hämoglobin. Gasaustauschstörungen betreffen meist nur den Sauerstoff, da Kohlendioxid eine 23 mal höhere Diffusionskapazität aufweist. ...
  • Verminderte Diffusionskapazität - Beispiele Lungenfibrose: Verlängerung der alveolokapillären DiffusionsstreckeCOPD: Reduktion der Gasaustauschfläche durch Strukturverlust der Lunge bei EmphysemAnämie: Fehlende CO-Transporter (Erythrozyten)Nikotinabusus: ...
  • Pneumonie - Ambulant erworbene Pneumonie - Erreger Pneumokokken (häufigster Erreger bei jungen Erwachsenen), Haemophilus influenzae (selten durch Impfung) Mycoplasma pneumoniae und Chlamydia pneumoniae (häufig bei Schulkindern und Jugendlichen)
  • Pneumonie - Nosokomiale Pneumonie - Erreger Vor allem gramnegative Erreger (wie Pseudomonas aeruginosa und Enterobacteriaceae) und Staphylokokken
  • Pneumonie - Neugeborenen Pneumonie - Erreger Escherichia coli Streptokokken der Serogruppe B (Streptococcus agalactiae) Pneumokokken Haemophilus influenzae
  • Pneumonie - Typische Pneumonie - Erreger Lobärpneumonie durch Pneumokokken mit typischer Klinik
  • Pneumonie - Atypische Pneumonie - Erreger Atypische Klinik vor allem bei Infektionen durch Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen, Viren und/oder bei alten Patienten
  • Pneumonie - Sputum-Diagnostik Sputum ≠ Speichel! Schwerer Verlauf, antibiotisch nicht vorbehandelte Patienten, Verdacht auf multiresistente Keime, nosokomial erworbene Pneumonie sowie häufige Exazerbationen bei COPD (≥3x/Jahr) ...
  • Pneumonie - CRB-Score C = confusion, R = respiratory rate, B = blood pressure; age ≥65 BewusstseinseintrübungAtemfrequenz ≥30/minDiastolischer Blutdruck ≤60mmHg oder systolischer Blutdruck ≤90mmHgAlter ≥65 Jahre ...
  • Pneumonie - Therapie leichte Pneumonie Leichte Pneumonie → Ambulante Behandlung Definition: CRB-65=0 und ausreichende Oxygenierung (SaO2 ≥90%) Patienten ohne Risikofaktoren Mittel der Wahl: Aminopenicillin (z.B. Amoxicillin) Bei KI Fluorchinolone ...
  • Pneumonie - Therapie leichte Pneumonie + Risikofaktoren ... Patienten mit Risikofaktoren Aminopenicillin + Betalaktamaseinhibitor (z.B. Amoxicillin/Clavulansäure) V.a. Beteiligung atypischer Erreger: Kombination mit Makrolid (z.B. Clarithromycin) Bei Penicillin-Allergie ...
  • Pneumonie - Therapie mittelschwere Pneumonie Zwischen leichter und schwerer Pneumonie 1. Wahl: Aminopenicillin + Betalaktamaseinhibitor intravenös (z.B. Ampicillin/Sulbactam) oder Cephalosporine der 2. oder 3. Generation (z.B. Cefuroxim oder Ceftriaxon) ...
  • Pneumonie - Therapie schwere Pneumonie Akute respiratorische Insuffizienz und/oder septischer Schock und/oder dekompensierte Komorbidität (z.B. kardiale Dekompensation, exazerbierte COPD, akutes Nierenversagen) 1. Wahl: Piperacillin/Tazobactam ...
  • Legionellen - Beschreibung - Infektionsweg - Nachweis ... Legionella pneumophila ("Legionellen", gramnegative Stäbchen, obligat aerob, fakultativ intrazellulär, Nasskeim) Optimaler Wassertemperaturbereich für Legionellen 20-50°CLegionellen werden bei Wassertemperaturen ...
  • Legionellen-Pneumonie - Therapie Bei Legionellen-Nachweis erfolgt eine wirksame antibiotische Therapie über 5–10 Tage, bei Immunsuppression über 21 Tage 1. Wahl: LevofloxacinAlternative: Makrolide (z.B. Clarithromycin)Bei jedem atypischen ...
  • Legionellen - Prävention Meldepflicht an das Gesundheitsamt, namentliche Meldepflicht bei Erregernachweis Es ist keine Isolierung erforderlich, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch für die Legionellose untypisch ist! Die ...
  • Pneumcystis jirovecii - Erreger-Beschreibung - Infektionsweg ... Pneumocystis jirovecii (früher Pneumocystis carinii), Schlauchpilz, ubiquitäres VorkommenInfektionsweg: Aerogen, stets opportunistische Infektion bei ImmunsupprimiertenRisikofaktor: HIV-Infektion, Chemo ...
  • Pneumocystis-Pneumonie - Labor Typische LDH-Erhöhung Mikroskop. Nachweis aus einer BAL oder induziertem Sputum (letzteres geringe Sensitivität) Keine Serologie möglich, Erreger nicht kulturell anzüchtbar
  • Pneumocystis-Pneumonie - Röntgen-Thorax Interstitielle Zeichnungsvermehrung später flächige Infiltrate (symmetrisch, milchglasartig, schmetterlingsartig)
  • Pneumocystis-Pneumonie - Therapie der akuten Infektion ... 1. Wahl: Hochdosiert Cotrimoxazol für mindestens 3 Wochen Bei schwerer respiratorischer Insuffizienz zusätzlich Glucocorticoide - soll weitere resp. Insuffizienz verhindern. Alternativ oder bei Allergie: ...
  • Pneumocystis-Pneumonie - Prophylaxe Bei starker Immunsuppression Niedrigdosiert Cotrimoxazol Alternativ: Inhalation von Pentamidin (beispielsweise 1x monatlich)
  • Mycobacterium-tuberculosis-Komplex Mycobacterium tuberculosis (95%): Haupterreger der Tuberkulose Infektionsweg: Vor allem durch Tröpfcheninfektion Erregerreservoir: Vorwiegend Menschen Mycobacterium bovis: Haupterreger der Darmtuberkulose ...
  • Mycobacterium tuberculosis - Beschreibung Unbewegliche, aerobe, grampositive, säurefeste Stäbchen mit lipidhaltiger Zellhüllehohe Widerstandsfähigkeit: Lebensfähig in der Luft auch über längere DistanzenSäurefestigkeit Anfärbung mit ...
  • Tuberkulose - Primärinfektion Latente Tuberkuloseinfektion (LTBI, latente Tuberkulose): Erstinfektion ohne radiologischen Nachweis eines Organbefundes jedoch mit positivem indirekten Erregernachweis Manifeste Primärtuberkulose: Erstinfektion ...
  • Tuberkulose - Urogenitale Tuberkulose - Diagnostik ... Befall der Ableitende Harnwege Sterile Leukozyturie in der Primärurinkultur Radiologische Bildgebung: Kalzifikationen, Strikturen und Kavernen Bei Adnexbefall Direkter Nachweis der Mykobakterien im Menstrualblut ...
  • Tuberkulose - Extrapulmonale Manifestationen - Haut ... Haut:                                                                                                                                        ...
  • Tuberkulose - Extrapulmonale Manifestationen - ... Auge: Meist in Form einer Uveitis posterior (z.B. retinale Vaskulitis) Darmtuberkulose: Früher häufig durch Trinken unpasteurisierter Milch, die mit Mycobacterium bovis kontaminiert war. Heute insgesamt ...
  • Landouzy-Sepsis Septische Verlaufsform der Primärtuberkulose bei schlechter Immunlage mit hoher Sterblichkeit
  • Mendel-Mantoux-Test Tuberkulin-Hauttest (Mendel-Mantoux): Intrakutane Applikation von 2 Tuberkulineinheiten (=0,1ml) in die Beugeseite des Unterarmes. Beurteilt wird nach 48-72 Stunden der Durchmesser der Induration an der ...
  • Interferon-γ-Test (Quantiferon-Test) Bei diesem Test wird mittels ELISA die Menge an Interferon-γ gemessen, die von den T-Zellen des Patienten bei Kontakt mit Antigenen des Tuberkuloseerregers ausgeschüttet wird.
  • Tuberkulin-Test - Falsch-negative Ergebnisse - Falsch-positive ... Eingeschränkte Spezifität und Sensitivität (nur 70%) Ursache für das falsch-negative Ergebnis ist zumeist eine nicht ausreichende T-Zellantwort (z.B. bei Immunsuppression, Miliartuberkulose, Meningitis ...
  • Tuberkulose - Therapie Mekrspruch "PREIS" als Akronym für die vier Erstrangmedikamente inklusive alternativem Erstrangmedikament: Pyrazinamid, Rifampicin, Ethambutol, Isoniazid, Streptomycin
  • Tuberkulose - Isoniazid - Nebenwirkungen Isoniazid = INH Gabe für 6 Monate Hepatotoxizität Akne Neurotoxizität: Periphere Polyneuropathie Reduktion der Nebenwirkungen: Gabe von Vitamin B6
  • Tuberkulose - Rifampicin Rifampicin = RMP Gabe für 6 Monate Hepatotoxizität CYP-Induktionen (v.a. CYP3A4, CYP2C9) - höchstes Potenzial für CYP-Induktionen Rotfärbung des Urins
  • Tuberkulose - Pyrazinamid Pyrazinamid = PZA für  2 Monate Hepatotoxizität Hyperurikämie (Exkretion der Harnsäure ↓ durch kompetitiven Antagonismus an renalen Transportern) Arthralgien Myopathie