Pädiatrie (Fach) / Entwicklung (Lektion)
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Allgemein
Diese Lektion wurde von estoffel erstellt.
- Babinsky-Reflex Dorsalflexion der Grosszehe bei Bestreichen der Fusssohle Bis 2. Lebensjahr
- Asymmetrisch-tonischer Nackenreflex (ATNR) Bei Seitwärtsdrehung des Kopfes werden die Extremitäten der Gesichtsseite gestreckt, die der anderen Seite gebeugt (Fechterstellung) Bis 6. Lebensmonat
- Meilensteine - 6. Lebensmonat - Kopfkontrolle - willkürliches Greifen mit Faustgriff - selbstständiges Drehen von der Rücken- in die Bauchlage
- Säuglingsreflexe Labyrinthstellreflex: Der Säugling hebt in Bauch- oder Rückenlage den KopfAuftreten: 2-4. MonatErlöschen: 1. Lebensjahr Landau-Reflex: In Bauchschwebehaltung hebt der Säugling den Kopf und streckt Rumpf und BeineAuftreten: 5. MonatErlöschen: 18. Lebensmonat
- Meilensteine - 12. Lebensmonat - aktives Anheben in den Vierfüsslerstand - freies Sitzen und Fortbewegung in Bauchlage - selbständiges Hochziehen an Gegenständen - manuell: gezieltes Greifen nach Gegenständen und Transferieren zwischen beiden Händen (6. Monat), Zangen- bzw. Scherengriff (9. Monat), Pinzettengriff (12. Monat)
- U1 (1. Lebenstag) - unmittelbar nach der Geburt - APGAR-Score- Bestimmung des Nabelschnur-pH-Wertes- Ösophagussondierung bei Verdacht auf Ösophagusatresie (Polyhydramnion, Hypersalivation)- rektale Temperaturmessung bei Verdacht auf Analatresie- Aufdeckung von Neuralrohrdefekten- Aufdeckung von Gelenkfehlbildungen- Reifegrad (bei Frühgeborenen)- Blutungsprophylaxe mit 2mg Vitamin K oral
- U2 (3-10. Lebenstag) - körperliche Untersuchung (Körperhaltung, Spontanmotorik, Atmung, Muuskeltonus) - Sonografie: bei vorliegender Hüftgelenksdysplasie - Untersuchung der Augen (Katarakt, Kolobom, Schielen)- erstes Screening auf Hörschwäche- erweiterte Neugeborenen-Screening- Untersuchung der Genitalien (zB Hypospadie, Hodenhochstand, Virilisierung)- Applikation der zweiten Vitamin K-Dosis- Einleitung der Rachitis-, Karies- und Jodprophylaxe
- Faktoren, welche die Entwicklung vorhersagen können - Gestationsalter - Hirnverletzungen - Männliches Geschlecht - Neonatale Sepsis - Chorionamnionitis - Bronchopulmonale Dysplasie
- Screening beim Neugeborenen (Schweiz) Guthrie-Test7 Stoffwechselkrankheiten- Phenylketonurie- Galaktosämie- Biotinidase-Mangel- MCAD-Mangel- Glutarazidurie- Ahornsirup-Krankheit (MSUD)- Cystische Fibrose2 Hormonkrankheiten- Hypothyreose- Adrenogenitales Syndrom Hörscreening Screening für zyanotische Herzfehler (Pulsoxymetrie) Screening für Hüftdysplasie (Sonographie)
- Guthrie-Test - Trockenblutprobe am 4. Lebenstag - 1-2h nach laktosehaltiger Mahlzeit - Test vor Bluttransfusion abnehmen
- Kontraindikationen für das Stillen Kindliche KI: Galaktosämie Mütterliche KI:- Agalaktie- Maligne Brusterkrankung- Medikamente- Drogen- Aktive Tuberkulose- Mastitis- HIV-Infektion
- Muttermilchersatzpräparate Säuglingsanfangsnahrungen:- Ernährung von gesunden Säuglingen ab Geburt- Können ab dem 7. Lebensmonat zusammen mit Beikost weitergeführt werden- Werden auf der Basis von Kuhmilcheiweiss hergestellt und enthalten Laktose Folgenahrungen:- Sind für eine Mischkost bestimmt und deshalb als Muttermilchersatz für die ersten 6 Lebensmonate nicht geeignet- Können Muttermilch erst mit Einführung der Beikost ersetzen- Dürfen auch Zusätze wie Gemüse oder Früchte enthalten Beikost:- Speziell für Säuglinge hergestellte Lebensmittel in Breiform- Sie ergänzen ab dem 7. Lebensmonat (frühestens 5.) die Ernährung mit Muttermilch(präparaten)- Die verschiedenen Lebensmittel sollten jeweils nacheinander, im Abstand von 3-4 Tagen, eingeführt werden, um allfällige Unverträglichkeiten zu erkennen Vitamin D: Für alle Säuglinge während des 1. Lebensjahres täglich 400 IE empfohlen
- Schweregrad des Entwicklungsrückstands Je schwerer der Rückstand, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Ätiologie gefunden wird - 15-50% visuelle Störungen- 18% Hörstörungen EEG: Keine Standardabklärung- Bei Verdacht auf zB Angelman-Syndrom, Landau-Kleffner-Syndorm
- Fetales Alkoholsyndrom - Häufigste Ursache einer teratogenen Schädigung bei Kindern (1:500-1000)- Häufigste Ursache einer geistigen Behinderung! Klinik:- Schmales Lippenrot, fehlendes Philtrum, niedrige Stirn, Hypertelorismus, kurze Lidspalten, abfallende Lidachsen, Epikanthus, fliehendes Kinn, Mikrozephalie- Geistige Retardierung, unzureichende Sprachentwicklung- Hypotroph bei Geburt, Minderwuchs- Herzfehler (meist VSD), Skelett- und Genitalanomalien
- Bewegungsmuster Am Termin normal: Writhing (windend, krümmig)- variabel und geschmeidig (smooth)- Bewegung von Extremitäten und Rumpf, Dauer Sekunden-Minuten- ab/zunehmend in Intensität und Geschwindigkeit 8-16. Woche: Fidgety (zappelig)- Zirkuläre, klein amplitudige Bewegungen von Extremitäten, Nacken und Rumpf
- Früherer Pubertätsbeginn - Adipositas --> ↑ Leptin - Schlafmangel --> ↓ Melatonin - Hormonell aktive Chemikalien - Chronischer Stress --> ↑ Cortisol --> ↑ Kisspeptid --> GnRH
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- Auftreten der Pubertätsmerkmale - Jungen 11 1/2 Jahre: Beginnende Hodenvergrösserung 12 1/2 Jahre: Beginnende Pubesbehaarung 13 Jahre: Beginnende Penisvergrösserung 14 Jahre: Maximale Wachstumsgeschwindigkeit (Mittelwert 1 Jahr später als beim Mädchen)
- Auftreten der Pubertätsmerkmale - Mädchen 11 Jahre: Beginnende Pubesbehaarung 11 1/4 Jahre: Beginnende Brustentwicklung 12 Jahre: Maximale Wachstumsgeschwindigkeit 13 Jahre: Menarche
- Vorsorge 1. Monat: Nachfolgebewegungen 6. Monat: Hochtonrassel, Schlaf- und Essprobleme, Impfen 12. Monat: Glasfläschli ("geistig und motorisch") 24. Monat: Formenbrett und Stereotest
- Glasfläschen 6 Monate:- Greifen: palmar- Erkunden: oral 9 Monate:- Greifen: Scheren- Erkunden: manuell- Manipulieren: öffnen 12 Monate:- Pinzetten- Erkunden: visuell- Manipulieren: einfüllen 18 Monate: - Manipulieren: ausleeren
- Räumliches Spielen Inhalt-Behälter: 15 Monate Vertikales Bauen: 18 Monate Horizontales Bauen: 24 Monate
- Stadien der Adoleszenz Frühe Adoleszenz (10-13 J): Bin ich normal?- Eigenstänige Interessen, gleichgeschlechtliche Kontakte, Verunsicherung (Körperwahrnehmung), Wunsch nach Privatsphäre, Fantasien (Sexualität), konkret (Kognition), unrealistische Pläne Mittlere Adoleszenz (14-17 J): Wer bin ich?- Ablösung, Konflike, Grenzen austesten, Interesse für das andere Geschlecht, experimentieren, konkret-abstrakt Späte Adoleszenz (>17 J): Wohin will ich?- Eigenständigkeit, Individualität, Akzeptanz pubertäre Veränderungen, Erwachsenenwelt, Stabilität, Konsolidation sexuelle Identität, abstrakte Kognition
- Häufigste Ursachen von Körperbehinderung im Kindesalter Schädigung des ZNS:- Zerebralparese- Schweres SHT- Spina bifida, Myelomeningozele Schädigung des Skelettsystems:- Osteogenesis imperfecta Muskelsystemerkrankungen:- Spinale Muskelatrophie- Muskeldystrophie Duchenne
- Pediatric Palliative Screening Scale (PaPaS Scale) 5 Domänen:1. Krankheitsverlauf und Auswirkung auf die Alltagsaktivitäten des Kindes2. Erwarteter Erfolg einer auf die Grunderkrankung gerichteten Therapie und Belastung durch die Behandlung3. Symptome und Belastung durch die Symptome4. Wünsche und Bedürfnisse des Patienten oder der Eltern- Einschätzung von Fachpersonen5. Geschätzte Lebenserwartung
- Kinder und Angst vor dem Tod - In früher Kindheit v.a. Angst vor Trennung, Dunkelheit, Monstern - Angst vor dem Tod wird bei Kindern ab ca. 5 Jahren dokumentiert, ist aber nicht altersabhängig - Die Angst ist ausgeprägter bei Kindern, de noch kein Todeskonzept entwickelt haben
- Taking about death with children Positiv beeinflussende Faktoren über den Tod zu sprechen:- Alter >5 Jahre- Gefühl, das Kind sei sich über Prognose/Tod bewusst- Elternteil zu Hause- Religiosität der Eltern- Bereits erlebter Verlust eines nahestehenden Menschen Faktoren, die mit Gefühl der Reue assoziiert waren:- Ältere Kinder >9 Jahre- Patchwork-Familie- Wissen des Kindes ob seines bevorstehenden Todes
- Allergieprävention Bei Neugeborenen mit erhöhtem Atopierisiko wird in erster Linie ausschliessliches Stillen empfohlen. Viele Studien zeigen einen präventiven Effekt, wenn während den ersten Lebensmonaten ausschliesslich gestillt wird. Eine präventive diätetische Einschränkung der stillenden Mutter bringt keinen Vorteil für den Säugling und wird deshalb nicht empfohlen. Es gibt keine Evidenz dafür, dass das Meiden resp. die verzögerte Einführung von potentiell allergenen Nahrungsmitteln in der Beikost das Allergierisiko verringern können.
- Kuhmilchproteinintoleranz Transitorische immunologische Reaktion auf Kuhmilchproteine im Säuglingsalter.- Gelegentlich im Anschluss an virale Gastroenteritis (Rotaviren) Klinik:- blutige Stühle- Kolikartige Bauchschmerzen- Erbrechen- Dystrophie- Exanthem (wenn IgE-vemittelt) Therapie:- Kulmilchfreie Diät (Säugling und stillende Mutter)- Säuglingsnahrung auf Hydrolysat- resp. Aminosäurenbasis- Soja-basierte Säuglingsnahrung ist nicht empfohlen wegen häufigen Kreuzreaktionen- Meistens wird Kuhmilch im zweiten Lebensjahr wieder problemlos toleriert.