Literaturwissenschaften (Fach) / Dramatik (Lektion)

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Diese Lektion wurde von kathikuhn erstellt.

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  • Wie definieren wir „tragisch“? Unter „tragisch“ versteht man in der Tragödie das über einen Menschen verhängte Schicksal, dem dieser nicht entrinnen kann, sondern im Gegenteil, dem er durch seine „hamartia“ (seine Schuld / seinen Fehler) noch Vorschub leistet. Ein tragisches Geschehen wird (nach Gustav Freytag) durch den Zusammenstoß zweier Haltungen, Werte und Normen, die objektiv gleichberechtigt sind oder subjektiv gleichberechtigt scheinen, vorangetrieben.
  • Wie gestaltet sich die Tragödienstruktur? Grundkonflikt Steigerung Kollision Höhepunkt Rettungsversuch Katastrophe
  • tektonischen Aufbau des Dramas tektonisch: Akt folgt auf Akt, Szene folgt auf Szene. Sowohl Akte als auch Szenen sind dabei nicht austauschbar. Siehe auch: Finalduktus.
  • Welche Elemente sollte die Tragödie nach Aristoteles enthalten? - Mythos - Charaktere - Rede - Szenerie - Absicht - Musik
  • Was muss in Bezug auf die „Rede“ in der Tragödie nach Aristoteles gewährleistet sein? Es sollen hoch stehende Personen in gewählter Rede handeln: Ständeklausel versifizierte Rede
  • Was versteht man unter der „Peripetie“? Peripetie = Wendepunkt/ Umschlag vom Glück ins Unglück (Tragödie) bzw. vom Unglück ins Glück (Komödie)
  • Welche Merkmale besitzt das „Drama der offenen, atektonischen Form“? • kein definierter Anfang, kein klar definiertes Ende • a-tektonischer Aufbau • Polymythie • Vielheit an Orten, Zeiten • Vielzahl an Personen / Ständen • fragmentarischer Ausschnitt der Welt • kein Finalduktus
  • Illusion/ Illusionscharakter Der dramatische Text wird zu einer materiallen Sprechhandlung in einem scheinbar realen Raum zu einer scheinbar realen Zeit. Illusionscarakter, Einsatz von Medien: akustisch optisch olfaktorisch habtisch
  • Monologformen technischer Monolog epischer Monolog lyrischer Monolog reflexiver Monolog dramatischer Monolog
  • Dialog gr. dialogos: Unterredung Zwiegespräch, Unterhaltung von zwei oder mehr Personen abwechseln geführt.
  • Wirkungsziele des Dramas Logos-Strategie: Narrative Vermittlung von Ereignissen, sachorientierter Beitrag Ethos-Strategie: Moralische Integrität der Person, Standpunkt soll beglaubigt werden Pathos-Strategie: Erregung der Leidenschaft des Pulikums, zielt auf Affekt
  • Def. Drama gr. Handlung, nicht nur phantasie anregende Worte, sondern auch objektive Darstellung auf der Bühne.
  • Karthasis Emotionale, körperliche, geistige und auch religiöse Reinigung durch Durchleben von Furcht und Mitleid --> Läuterung der Seele
  • Harmatia Tragische Schuld des helden durch fehler, der in ihm selbst liegt. Aristoteles schlimmster Fehler: Wissen und Bewusstsein Unterlassen Unwissenheit Unkenntnis
  • Stichomythie Dialogischer Redewechsel von Vers zu Vers
  • Fallhöhe Mit Ständeklausel verknüpfte Motive wie Ausweglosigkeit und tragisches Scheitern, können in der Tragödie nur wirksam dargestellt werden, wenn hauptpersonen hohen Stand haben
  • Anagnorisis Umschlag von Unkenntnis in Kenntnis Eigentlich: Wiedererkennen von Personen Erweiterung durch Arisoteles: auch Wiedererkennen von gegenständen oder erkenntnis, dass man etwas getan hat
  • Stoff •  konkretes Handlungsgerüst   •  erzählbarer Inhalt = geisige Haltung durch die Form zur Darstellung gebracht   •  besimmte Ausprägung   •  namentlich genannte Figuren   •  besimmter Ort   •  definierte Zeit   •  Handlungskonstellaionen  
  • Motiv  -­‐  Strukturelle  inhaltliche  Einheit    -­‐  bewußt  geformtes  Stoffelement  
  • Motivarten Situationsmotiv Typusmotiv Raummotiv Zeitmotiv psychologisches Motiv
  • Leitmotive •  ständig  wiederkehrende  Mo7ve  einzelner   Dichter   •  ständig  wiederkehrende  Mo7ve  in   unterschiedlichen  Schaffensperioden   •  tradi7onelle  Mo7ve  epochaler  Schulen   •  wiederkehrende,  variierte  Mo7ve  innerhalb   eines  Werkes  =  Erlebnis-­‐  und  Erfahrungsgehalt   in  symbolischer  Form  
  • Bürgerliches Trauerspiel Bürgerliche Protagonisten Private Sphäre Prosa
  • episches Theater Prägung des Begriffs durch Brecht (1926) Bruch mit aristotelischem Theater, fordert aktiv mitdenkenden Zuschauer, Illusion aufheben, verfremdungseffekte, Zuschauer muss eigene Entscheidungen treffen