Unternehmensnachfolge (Fach) / Unternehmensnachfolge (Lektion)

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Unternehmensnachfolge

Diese Lektion wurde von Mk1990 erstellt.

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  • Woran liegt es wenn die Suche nach einem Nachfolger stockt? Der Senior-Chef: bereitet sich nicht genug darauf vor ( 44%) verlangt einen überhöhten Kaufpreis ( 40%) können die Firma emotional nicht loslassen ( 33%) wollen erst ihre Altersvorsorge aufstocken ( 30%) befürchten zu hohe Erbschaftssteuerzahlungen ( 21%)
  • Vorteile der Unternehmensübernahme gegenüber Neugründung Unternehmenskonzept wird bereits gelebt Standort, Produkte und v.a. Kundenstamm sind bereits vorhanden risikoreiche Startphase einer Neugründung entfällt Perspektiven für bestehende und neue Ideen lassen sich quantifizieren und das Risikopotenzial lässt sich schärfer eingrenzen eingespielter Apparat mit erfahrener Führung erleichtert den Einstieg evtl. finanzielle Förderungsmöglichkeiten wie bei einer Gründung
  • Nachteile einer Unternehmensübernahme gegenüber Neugründung Unternehmen vom bisherigen Inhaber geprägt Neuinvestitionen notwendig, weil die vorhandenen Strukturen meist nicht auf dem aktuellen Stand sind verkrustete Strukturen, Blockade von Verändernungen einzelne Mitarbeiter , Kunden und Produkte werden übernommen, die evtl. nicht ins Konzept des Nachfolgers passen Konflikte beim Generationenwechsel Informationsasymetrie zwischen Käufer und Verkäufer
  • Das magische Viereck der Unternehmensnachfolge Personen ( Psychologie) Unternehmen ( Betriebswirtschaft) Vermögen ( insbesondere Steuern) Recht ( insbesondere Erbrecht und Rechtsform im Unternehmen)
  • Das Zielsystem der Unternehmensnachfolge Unternehmenskontinuität Wirtschaftliche Absicherung Minimierung der Steuerlast Gleichbehandlung aller Familienmitglieder
  • Informationsasymetrie im Prozess der Unternehmensnachfolge Entscheidungsphase Matchingphase Übergabephase Rückzugsphase
  • Informationsasymmetrie im Prozess der Unternehmensnachfolge Vor Vertragsabschluss: Entscheidungsphase Matchingphase Nach Vertragsabschluss: Übernahme/ Übergabephase Konsolidierungsphase/ Rückzugsphase
  • Matchingphase Qualitätssicherheit: Unsicherheit bezüglich des genauen Wertes des Unternehmens. Qualifikation des möglichen Nachfolgers
  • Übernahme-/ Übergangsphase Moral Hazard: Riskante Geschäftsentscheidungen bei vereinbarter Ratenzahlung. Principal-Agent-Probleme falls der Alteigentümer nach seinem Rückzug aus der Geschäftsführung noch wesentliche Anteile am Unternehmen hält. Hold-up: Übernehmer hält sich nicht an getätigte Zusagen im Hinblick auf Fortführung des Unternehmens
  • Konsolidierungs - / Rückzugsphase Hold-up: Unternehmer hält sich nicht an getätigte Zusagen im Hinblick auf Fortführung des Unternehmens
  • Die Familieninterne Nachfolge ist geprägt von ? Emotionen Tradition Persönlichen Befindlichkeiten der Beteiligten und deren Angehörigen
  • Fremdmanagment Interimslösung Gemischte Lösung Scheinlösung Direktkontroll-Lösung Indirekte Lösung Stiftungslösung
  • Interimslösung Fremdmanagement nur als Generationsbrücke zwischen Familienvertretern sinnvoll: ältere Führungskraft anstellen, „letzte Station“, Mentoring für Junior
  • Gemischte Lösung 1. Führungsebene wird mit Familienvertretern und Fremdmanagern besetzt sehr sinnvoll bzw. notwendig für größere Unternehmen dennoch: Familienvertreter werden immer „primus inter pares“ sein
  • Scheinlösung Fremdmanager wird offiziell Geschäftsführer, Familie stellt Gesellschafter faktisch jedoch hoher Einmischungsgrad der Familie, reduzierter Freiraum für GF anfällig: kleinere Unternehmen, Patriarchen (GF kommen hier oft aus MA-Kreis)
  • Direktkontrolllösung klare Trennung zwischen Fremd-GF und familienbesetzen Aufsichtsgremium Aufgaben Familie: Unternehmenspolitik,-strategie und Besetzung/Kontrolle GF falls Beirat vorhanden, dominiert dessen Beratungsfunktion
  • indirekte Lösung Fremd-GF und starker Beirat, der GF einsetzt und kontrolliert Beirat ist ggü. Familiengremium (z.B. Familienrat, Gesellschafterrat)verantwortlich
  • Stiftungslösung Familie wird endgültig aus Führungs und Eigentumsverantwortung gelöst aufgrund gesetzlicher Änderungen heute wenig attraktiv
  • Mögliche Varianten der Unternehmensnachfolge: Nachfolger aus der Familie Familienfremder Nachfolger: Führungskräfte aus dem eigenen Unternehmen (=MBO) Externe Dritte Sonderfälle ( z.B. MBI , BIMBO , MEBO , Fremdgeschäftsführung , Betriebsverpachtung)
  • Nachfolger aus den Führungskräften des eigenen Unternehmens (Management-Buy-Out) Definition Definition MBO: Management-Buy-Out:Manager beteiligen sich am Unternehmen, in dem sie beschäftigt sind und übernehmen die Leitung.
  • Vorteile eines MBO Garant für Unternehmenskontinuität bei rechtzeitiger Entscheidung wird die Motivation, Einsatzbereitschaft und Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen gesteigert Abwanderung qualifizierter Mitarbeiter kann verhindert werden geringe Gefahr von „bösen Überraschungen“ Vertrautheit der Übernehmer mit Branche, Absatz-und Beschaffungsmärkten Verunsicherung von Stakeholdern kann vermieden werden Bewahrung von Geschäftsgeheimnissen und Interna.
  • Nachteile MBO evtl. Fehlen eines qualifizierten Nachfolgers in der relevanten Führungsebene Akzeptanzprobleme auf dem Weg vom Mitarbeiter zum Chef Probleme bei der Finanzierung aufgrund geringer eigener Mitte
  • Unternehmensnachfolge durch einen externen Dritten Nutzung von Firmenbörsen bei der Suche nach einem Nachfolger: nexxt-CHANGE-Unternehmensbörse (www.nexxt-change.org) IHK Handwerkskammer Fachverbände Wirtschaftsförderungs-Gesellschaften bzw.–Abteilungen Hans Lindner Institut Es empfiehlt sich, bei der Auswahl einen externen Berater mit hinzuzuziehen, der Gespräche emotionsloser führen kann, als der bisherige Inhaber.
  • Sonderfälle der Unternehmensübergabe Management-Buy-In (MBI): Unternehmensfremde Manager kaufen sich,meist mit Hilfe von Kapitalgebern, in das Unternehmen ein und übernehmen die Geschäftsführung. BIMBO: Kombination von MBO und MBI. Manager von außen kaufen sich in das Unternehmen ein und übernehmen mit Kollegen von innen die Geschäftsführung. Management-Employee-Buy-Out (MEBO): Management und Mitarbeiter beteiligen sich gemeinsam am Unternehmen und übernehmen einen Großteil der Anteile, um den Betrieb weiterzuführen. Trennung von Eigentum und Geschäftsführung (s.h.)
  • Was ist eine Unternehmensbeschreibung? Was ist zu beachten? Situation des Unternehmens Ertragspotential Qualität der Mitarbeiter Stellung des Unternehmens am Markt (Marktanteil, Wettbewerber) Alle weiteren wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Verhältnisse(z.B. Gesellschaftsvertrag, Betriebsstätten und-anlagen, Unternehmensbezogene Rechte, Schutzrechte, Patente, Versicherungen, Personalangelegenheiten, Einkauf und Absatz, Finanzsituation und Steuern, Rechtsstreitigkeiten) Erfolgspotenziale und Schwachstellen beschreiben
  • Erfolgspotenziale bei einer Unternehmensbeschreibung Qualifikation der Mitarbeiter Produktqualität und Markenname Unternehmens-Know-how Marktstellung Qualität von Kunden-und-Lieferantenbeziehungen Innovationsfähigkeit Netzwerk und Image Informationssystem
  • Schwachstellen bei der Unternehmensbeschreibung bürokratische Abläufe unübersichtliche Organisation Diskrepanz zwischen Verantwortung und Zuständigkeit geringe Kundenorientierung in der Auftragsabwicklung Hohe Durchlaufzeiten in den betrieblichen Teilbereichen Zu große Lagerhaltung Qualitätsprobleme Keine oder ungenügende interne sowie externe Kommunikation
  • Unternehmensbewertung => Überlegungen des Verkäufers Wie hoch ist der Liquidationswert? (Preisuntergrenze) Wie hoch ist der Rekonstruktionswert? (Preisobergrenze) Gibt es Käufer, die besondere Synergieeffekte erzielen können? Wo finde ich die? Ist der Käufer in der Lage, das Unternehmen langfristig weiterzuführen? Wann will/benötige ich den Kaufpreis? Kommt ggf. eine Beteiligung an der Finanzierung in Betracht?
  • Unternehmensbewertung => Überlegungen des Käufers Welchen Kaufpreis zzgl. evtl. Modernisierungskosten kann oder will ich maximal bezahlen? Sind die Gesamtinvestitionen aus den erzielbaren Liquiditätsrückflüssen finanzierbar? Wie viele Eigenmittel benötige ich? Wie lange dauert es, bis der Kaufpreis bezahlt ist? Welche Risiken bestehen? Welche Alternativen gibt es? (Neugründung, Weiterarbeit als Angestellter, Kauf eines anderen Unternehmens)
  • Methoden der Unternehmensbewertung Substanzwertverfahren Multiplikatorverfahren Ertragswertverfahren Stuttgarter Verfahren
  • Ertragswertverfahren Ausgangsfragen:1.Wieviel Geld wirft die Investition ab? ⇒ Ermittlung durch Planrechnung 2.Welche Summe müsste ich bei vorgegebener Rendite anlegen, um genau diesen Betrag zu erhalten? ⇒ Risikoeinschätzung
  • Multiplikatormethode Ableitung des Unternehmenswertes aus Erfolgsgrößen Ermittlung anhand von vergleichbaren Marktwerten verkaufter Unternehmen Verwendung: hauptsächlich für kleinere Unternehmen und Freiberufler keine Orientierung an zukünftigen Erträgen
  • Wahl der Rechtsform Lässt sich anhand folgender Kriterien am besten überprüfen: Zusammenwirken mehrerer Unternehmer und Gesellschafter Rückzug des Eigners aus der Leitungsfunktion Beschränkung der Haftung von Übergeber und Unternehmer Steueroptimierung bzw. -belastung in den einzelnen Rechtsformen Finanzierungsmodalitäten und Aufnahme von Beteiligungskapital Unternehmensorganisation Da die einmal gewählte Rechtsform nur schwer und mit hohem finanziellen Aufwand wieder geändert werden kann, muss bei jedem detailliert auf einzelne Punkte eingegangen werden, um mögliche spätere Erfolgsrisiken auszuschließen
  • Bezugsrahmen der Unternehmensnachfolge Unternehmensnachfolge aus... steuerlicher Sicht rechtlicher Sicht betriebswirtschaftlicher Sicht (Einbeziehung eines externen Beraters) psychologischer Sicht (Einbeziehung eines externen Beraters)
  • Ablauf der Unternehmensbewertung in der Praxis Analyse des Unternehmens und der Vergangenheit Entwicklung einer Prognose bzw einer Unternehmensplanung (GuV-Planung, Bilanzplanung, usw.) Entwicklung von Bewertungsszenarien unter Berücksichtigung von Synergieeffekten , Finanzierungsmaßnahmen ,erwartetem Wachstum usw. Bewertung des Unternehmens nach Ertragswertverfahren Überprüfung des ermittelten Ertragswerts mittels der Multiplikatormethode
  • Wertbeeinflussende Faktoren zb. Kunden und Auftragsstruktur Branchenentwicklung Marktanteile Patente Kredite Standort Mitarbeitesituation
  • Substanzwertverfahren: Bei der Bewertung nach den Substanzwerten setzt sicht der Unternehmenswerd aus den gemeinen Werten der einzelnen Vermögensgegestände abzüglich sämtlicher Schulden zusammen Dabei werden auch veräußerbare Werte angesetzt, die nicht bilanzierungsfähig sind.
  • Formen der Betriebsübergabe Vorweggenommene Erbfolge Fremdgeschäftsführung Verpachtung des Unternehmens Verkauf: durch Einmalzahlung; durch Rentenzahlung, durch Ratenzahlung durch dauernde Last
  • Verkauf durch Einmalzahlung Sie erhalten den Kaufpreis sofort und in einer Summe Verkaufserlös ist unabhängig vom zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. genügend liquide Mittel sind vorhanden, um die anfallenden Steuern zu bezahlen Nachfolger kann das Unternehmen sofort übernehmen bei Unternehmen mit hohem Substanzwert kann die Suche nach einem Käufer schwierig sein;
  • Verkauf durch Rentenzahlung Leibrente: erlischt mit dem Tod des Nutznießers Zeitrente: erlischt nach der vereinbarten Laufzeit
  • Verkauf durch Ratenzahlung Übergeber stundet dem Käufer den Kaufpreis Zahlung erstreckt sich über einen vorher festgelegten Zeitraum
  • Verkauf durch dauernde Last wiederkehrende Zahlung über einen längeren Zeitraum Zahlungen erfolgen regelmäßig, aber nicht in gleicher Höhe (gewinnabhängig) Höhe der Zahlungen abhängig von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens wird häufig mit Familienangehörigen vereinbart
  • Haftung für Verbindlichkeiten des Unternehmens Eintritt in bestehende Verträge: Mietverträge Arbeitsverträge Lieferverträge Versicherungsvertäge Kreditverträge
  • Arten von Erfolg: Erfolg im: ökonomischen Sinne steuerlichen Sinne psychologischen Sinne rechtlichen Sinne
  • Unternehmens-Check Prüfung aller wichtigen Verträge hinsichtlich möglicher Risiken Prüfung aller betriebswirtschaftlichen Unterlagen Durchsicht der letzten Betriebsprüfungsberichte, Prüfung der steuerlichen Risiken Prüfung aller wichtigen Produktionsabläufe hinsichtlich Effizienz und Effektivität ,Produktions- und Umweltrisiken
  • Unternehmensbewertung als Grundlage für unternehmerische Investitionsentscheidungen Kauf und Verkauf von Unternehmen Eigen-oder Fremdkapitalzuführungen
  • Unternehmensbewertung aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Entscheidungen Bewertung aufgrund gesetzlicher Vorschriften Bewertung auf privatrechtlicher Grundlage
  • Share Deal Vorgang: Hierbei erwirbt der Käufer vom Verkäufer die Anteile an der zum Verkauf stehenden Gesellschaft. Nach außen keine Veränderung, da der Name bestehen bleibt. Haftung: Sämtliche Haftungsansprüche bleiben bei der GmbH. Somit trägt der Nachfolger die Haftungsrisiken. Beim Share Deal wird nicht das Unternehmen verkauft, sondern die Anteile an der Gesellschaft, die Inhaberin des Unternehmens ist.
  • Asset Deal Vorgang: Verkauf der einzelnen Wirtschaftsgüter durch die GmbH an den Nachfolger. Die GmbH wird anschließend durch den bisherigen Gesellschafter - Geschäftsführer liquidiert. Nachfolger führt den Betrieb unter eigenem Namen fort Haftung: Lediglich Verpflichtung zur Übernahme der Arbeitsverhältnisse Nicht der Gesellschafter verkauft seine Gesellschaftsanteile, sondern der Unternehmer verkauft sein Vermögen
  • Share Deal vs Asset Deal Asset Deal ist ein Firmenkauf wo nur man nicht die Firmenhülle kauft, sondern nur Vermögenswerte aus dieser. Muss jedoch genau definiert werden. Vorteil im Vergleich zu Share Deal: Man muss führ keine Fehler aus der Vergangenheit haften, bei Share Deal wird die gesamte Firmenhülle mit allen Verbindlichkeiten erworben. Asset Deal ist risikoärmer, dafür komplizierter