Schulpädagogik Examen (Fach) / Erziehung (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 24 Karteikarten

Erziehung

Diese Lektion wurde von Charlottelioba erstellt.

Lektion lernen

  • Rechtliche Grundlagen Bayerische Verfassung, Artikel 131 Ziele der Bildung Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch herz und Charakter bilden.
  • Rechtliche Grundlagen Grundgesetz Artikel 1 Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
  • Rechtliche Grundlagen Grundgesetz Artikel 2 Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Recht anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das SIttengesetz verstößt.
  • Rechtliche Grundlagen Grundgesetz Artikel 6 (2) pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft (3) Gegen den WIllen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur aufgrund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
  • Unterscheidung von Erziehungsformen intentional vs. funktional (erfolgt nebenbei und automatisch) direkt vs. indirekt deskriptiv vs. normativ (wertend) Vorgang vs. Ergebniss akitves Tun vs. passives Erfahrenlassen
  • Definition Erziehung (Erich Weber) Erziehung in einem weiten Sinne des Wortes ist das Insgesamt aller pädagogisch-bedeutsamen Lern- und Enkulturationshilfen. Erziehung im engeren Sinne des Wortes ist moralische Erziehung. Enkulturation = Einführung in kulturelle Lebensformen der Zeit Moralische Erziehung = moralische SIttlichkeit durch Sozialisation und Personalisation, Verantwortung übernehmen (auch für Gesellschaft) durch Werte und Normen
  • Definition Erziehung (Hartwig Schröder) Erziehung ist die Hilfe bei der Entwicklung zur Persönlichkeit Persönlichkeitsentwicklung durch Co-Konstruktion Lernanregende Umgebung schaffen, die dem Kind helfen, Persönlichkeit zu entwicklen erzieherische Hilfestellung zum Erwerb von Ich-Kompetenz, sozialer und kommunikativer Kopetenz und Sachkompetenz
  • Definition Erziehung (Werner Wiater) Erziehung ist eine notwendige, absichtsvolle und intergenerative Hilfe bei der Entwicklung des Heranwachsenden zu seiner Mündigkeit Notwendigkeit = kein Kind entwickelt sich von alleine intergenerativ = Bringschuld der Erwachsenen Ziel: Mündigkeit
  • Erziehungstheorien Wissenschaftlicher Hintergrund zu Erich Weber zugrundliegendes Konzept: integrative/mehrperspektivische Pädagogik (perspektiven der Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Poiltikwissenschaften) Sozialisation, Enkulturation und Individuation werden berücksichtigt
  • Erziehungstheorien Wissenschaftlicher Hintergrund zu Hartwig Schröder zugrunde liegendes Konzept: humanistische Pädagogik Personalität zentral Selbstentfaltung führt zu reifer Persönlichkeit  - Hilfestellung durch Lehrer Wertbehaftetes Menschenbild Mensch ist Person mit Eigenwert, Offenheit und Gerichtetheit Entwicklung der Individualität zur Persönlichkeit durch Individuation, Sozialisation, Enkulturation
  • Erziehungstheorien Wissenschaftlicher Hintergrund zu Werner Wiater Persönlichkeitsentwicklung als Co-Konstruktion Mensch als Leib-Geist-Wesen mit den Wesensmerkmalen personale Würde, Wahlfreheit, Weltoffenheit, Gemeinschaftsbezug Ichkompetenz (Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, Reflexivität) Sozialkompetenz (Toleranz, Mitmenschlichkeit, Rücksichtnahme) Ziel der Mündigket ist nicht machbar, jeder muss sich selbst entwickeln; Rahmenbedingungen durch Erziehung geben lebenslanger Lernprozess
  • Erziehungsmethoden und Erziehungsmittel Klassifikation der Erziehunsmaßnahmen erzieherisch beabsichtigt (Lob, Strafe) vs. unbeabsichtigt (Spiel, Arbeit) Maßnahemn mit anregendem und konditionierendem Charakter Erziehungspraktiken: Herstellen positiver emotionaler Beziehungen unterstützende Praktiken gegenwirkende Praktiken Förderung der EInsicht des Schülers (Ziel: Selbsterziehung)
  • Erziehungsmethoden und Erziehungsmittel Stile und Dimensionen der Erziehung Untersuchungen dazu: Levon, Lippitt, White - verschiedene Stile autoritärer oder autokratischer Stil demokratisch/sozial-integrativ/kooperativer Stil laissez-faire Untersuchungen dazu: Tausch und Tausch - 4 Dimensionen Achtung-Wärme-Rücksichtnahme einfühlendes, nicht wertedes Verstehen Echtheit (Lehrer soll authentisch sein) fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten - Bewertung jeweils zwischen zwei Extremen (nicht vorhanden - bis stark vorhanden ++)
  • Erziehungsmethoden und Erziehungsmittel Strafen muss unmittelbar eingesetzt werden, muss als Strafe erlebt werden zu Beginn muss Verhalten häufig bestraft werden aber bei allen Strafen muss man mit Nebeneffekten rechnen (Verhalten gestoppt ohne positive Alternative; Angst; Vermeidungsverhalten; Agressionen) Tipps für Schule: Lernen aus Konsequenzen des eigenen verhaltens, Wiedergutmachung
  • Erziehung im Unterricht Früher Herbarts ZIel: Sittlichkeit Erziehung aus drei Tätigkeiten: Untericht - soll Vorstellungen hervorrufen, die dem sittlciehn Wollen die richtige Richtung weisen Regierung: äußere Ordnung und Regelung des sittlcihen Verhaltens, nötig, solange noch keine Verpflichtung auf die Sittlichkeit durch eigene Einsicht und Zustimmung Zucht: der direkte, pädagogische Umgang mit dem Erzieher, efstigt den sittlichen Willen, die sittlichen Ideen sollen durch praktisches Tun und Erfahrungslernen vom SChüler angeregt werden
  • Erziehung im Unterricht/erziehender Unterricht Heute erzieherisch-reflektierte didaktische Entscheidungen (Strukturierung, Prinzipien, Methoden, Themenauswahl, Arbeitsweisen) erzieherisch-reflektierte Maßnahmen des Verhaltensmanagements (Regeln, Rituale, Thematisiern von Fehlverhalten, Rücksichtnahme, Schul- und Unterrichtsklima, Zusammenarbeit mit Eltern, ...) erzieherisch-reflektiertes personales Engagement des Lehrers (personlaer Bezug für CShüler, authentisches und nachahmungswertes Modellverhalten, Selbstreflexivität und Selbstkontrolle vergrößern, erzieherisch durchdachte Klassenführung praktizieren)  
  • Erziehung durch das Schulleben Gestaltung der Schule als Lebensraum und Lernort (auch Mitgestaltung) außerschulische und außerunterrichtliche Veranstaltungen Verbindung der Schule zur außerschulischen Lebenswelt
  • Erziehung als Tätigkeit des Lehrers Jeder Erzieher agiert in einer Doppelrolle (Vorbild/Modell und Helfer/Anreger) Geschichte hat Rolle der Erziehers kontrovers thematisiert (Gärnter, Künstler/Bildhauer, Bergführer/Begleiter) Heute: Probleme edr veränderten Kindheit/Jugendalter - Forderung nach stärker intentionalen Erziehung mehren sich aber: Erfolg ist nicht kalkulierbar bei der Erziehung durch Lehrer/Erzieher liegt Paradoxie vor: Balance zwischen Fremd- und Selbstbestimmung muss austariert werden
  • Hemmnisse und Schwierigkeiten schulischer Erziehung Widerstand und Trotz Schulangst/Angstverhalten Aggressionen/Sachbeschädigung Diebstahl Lügen Desinteresse Drogen- und Alkoholmissbrauch
  • Ursachen für Erziehungsschwierigkeiten Umfeld des Schülers: Schüler/Gesellschaft/Familie/Freizeit Schulsystem: Überorganisation, Verwissneschaftlichung des Unterrichts, Überbetonung des Leistungsprinzips, "Vernotung" der SuS
  • Schulartspezifische Ausprägungen des Erziehungsauftrags Grundschule AUfgabem SuS in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen Entwickeln von Selbstwertgefühl; lernen, sich selbst als person mit eigenen Schwächen anzunehmen sittliche Werte und Haltungen sollen in einem erziehenden Unterricht in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen, mit Lerninhalten und mit sich selbst grundgelegt werden
  • Schulartspezifische Ausprägungen des Erziehungsauftrags Hauptschule altersgemäßen ENtwicklungsstand und individuelle Voraussetzungen berücksichtigen; Weg von Kind zum Jugendlichen begleiten SuS zu mündigen mitgliedern der Gesellschaft erziehen
  • Schulartspezifische Ausprägungen des Erziehungsauftrags Realschule unterstützt die SuS in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit in der Zeitspanne von der Kindheit zum Erwachsenwerden
  • Schulartspezifische Ausprägungen des Erziehungsauftrags Gymnasium Werte vermitteln, zu einer Wertorientierung verhelfen und die SuS auf ihrer Suche nach dem Sinn und der Orientierung ihres Lebens begleiten, das auch die religiöse Dimensionen des ebens beinhaltet kulturelle Identität erhalten und zu einer gesicherten Urteilsbildung befähigt werden