Sprachwissenschaften (Fach) / Grundbegriffe Morphologie (Lektion)

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morphologische Grundbegriffe

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  • Idiomatisierung Bedeutungsisolierung man kann eine komplexe Konstruktion nicht mehr nur durch ihre syntakischen Elemente allein verstehen. Die semantische Bedeutung geht darüber hanaus: Bsp Handtuch- das trocknet nicht nur Hände lexikalische Einheit
  • Motivation aus den einzelnen syntaktischen Elementen einer komplexen Struktur lässt sich die Bedeutung voll erschließen: Bsp Zeitungsleser, Tischlampe transparente Bedeutung auf Syntaxebene
  • Lexikalisierung (Wortbildung) Ergebnis der Demotivation= idiosynkratische Wortbildung- siehe Idiomatisierung 3Stufen der Lexikalisierung: motiviert- Bsp Weinkeller;  teilmotiviert-Bsp Fahrstuhl; idiomatisiert-Bsp Armutszeugnis(Wort ist nicht mehr direkt aus den syntaktischen Elementen erkennbar)
  • Amalganisierung Verschmelzung= Prozess vom schrittweise Zusammenfassen der Bedeutung einzelner Konstituenten die Basis der A, sind die Projektionsregeln (=Kopf ist rechtes Element, Affixe markieren die Wortart und Wurzel und Affixe sind lexikalisch gleich, außer gebundene Affixe  
  • Produktivität Flexionsmorpheme sind lückenlos produktiv Derivationsmorpheme sind nicht lückenlos produktiv, nur die Suffixe, die aus Verben auch Nomen machen können
  • Derivation/ Ableitung dient der Begriffsbildung und ist Wortbestimmend durch die Verbindung von mindestens 1 freien und 1 gebundenen Morphem haben innere Position, weil sie Wortart festlegen, die durch das rechte Element bestimmt wird, also durch das Suffix/ Suffigierung: Bsp N+ling= Günstling, V+ling=Prüfling, A+ling=Schönling oder durch Präfigierung: Bsp P+N=Unruhe
  • Wortbildungsverfahren Komposition (2freie Morpheme ergeben ein neues Morphem: Bsp Tisch-bein, Steh-lampe Derivation (1freies, 1gebundenes Morphem ergeben eine neue Wortart siehe auch Derivation
  • Flexion Flexionsmorpheme dienen der Satzbildung (ungleich der Derivation und Komposition, die neue Wortarten und Bedeutungen schaffen) keine semantische Bedeutung, sondern grammatische Funktion, daher wird die Wortart nicht verändert lückenlose Produktivität mindestens 1 freies und 1gebundenes Morphem, Kopf ist rechtes Element und bestimmt Person und Numerus
  • Komposition wichtiger Vorgang der dt Wortbildung mindestens 2 freie Morpheme Kopf ist rechtes Element und bestimmt Wortart und Flexionsklasse Subtypen sind Determinativkomposita (Kaffeetasse, Waldruhe- das erste Glied bestimmt das 2. semantisch), Kopulativkomposita (schwarz-weiß- beide Glieder sind semantisch gleich stark), Rektionskomposita (gegenüber, zuliebe, denken an- kasusregierte Verb fordert Präposition)
  • Fugenelement auch Bindevokal oder Kompositionsfuge genannt: BspHund-e-steuer, Sonne-n-schein keine relevante, funktionale Aufgabe und tritt meist bei Wortbildungen wie Kompositionen oder Derivationen auf Herkunft und Sinn sind unbekannt
  • Allomorph dt Flexionselemente und repräsentieren z.Bsp den Morphemplural (e, en, s, n)
  • Morphem kleinste, grammatisch relevante Einheit, die nicht immer mit Inhalt versehen sein muss. (dahinter steht die Autonomietheorie: Phänomene können ohne Bedeutung sein)  
  • Affix +gebunden Präfix- Affix ist am Anfang: er-warten, über-zeugen Infix- Affix ist in der Mitte: er-un-stalten Suffix- Affix ist am Ende: Mal-er, Gesund-heit
  • Morphemtypen Wurzel/Stammmorphem sind freie Morpheme, die der Wortartbildung dienen (-gebunden) Affixe, die als Infixe,Präfixe oder Suffixe stehen können (+gebunden) unikale Morpheme sind nur in Bezug auf ein ganz bestimmtes anderes Morphem vorhanden:Bsp schorn-stein, Him-beere
  • bedeutungslose Morpheme unikale Morpheme (Brom-beere, Him-beere, glimpf-lich) Fugenmorpheme (Arbeitswelt) grammatisch notwendige Morpheme (Expertive= es! regnet, Bezugherstellend= es handelt sich! um, das morgi-ge Essen) basiert auf der Autonomietheorie
  • Konversion Wortbildung dadurch, dass ein Grundmorphem die Wortart wechselt: Bsp treffen-das Treffen, ölen- das Öl Wortbildung durch innere Ableitung
  • Kurzwortbildung ein komplexes Wort wird als eine gekürzte Variante benuzt: Bsp Uni(versität), Foto(graphie), (Omni)bus, Fern(sprech)amt, news(paper)boy
  • Rektionskompositum Relation ist im Wort selbst enthalten. Bsp Geigenbauer [x baut Geigen]- das x braucht nicht weiter erklärt werden und kann wegfallen Landbauer gehört nicht dazu, weil Relation nicht ganz klar ist. [x übt landwirtschaftliche Tätigkeit auf y aus]
  • Flexionsbildung Konjugation bei Verben, d.h., dass das Verb durch die grammatischen Kategorien Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus verbi gekennzeichnet wird. im Dt werde starke und schwache Verben unterschieden. Präteritumbildung durch Vokalwechsel (Assimilation) und -te Suffix. S, Art, A, Num, und Pronomen flektieren in Bezug auf Kasus, Numerus und Genus Deklination????
  • Phrasenstrukturregel 0>=n>=m,p   (Monotoniebedingung- Phrase n kann nicht weniger komplex werden. n kann nur größer oder =0 sein. 0 ist das fertige Wort) Wortstruktur ist binär und rekursiv (keine Längenbeschränkung). Es wird Morphemhierarschie unterstellt (laut x-bar Theorie)