Allgemeine Psychologie 1 (Fach) / Modelllernen/Beobachtungslernen (Lektion)

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Lernen und Verhalten

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  • Definition Modelllernen Man beobachtet ein Modell bei einer Tätigkeit, versteht das Prinzip der Handlung und ahmt sie nach. Entscheidend:Aspekt: "versteht das Prinzip" = Der Unterschied des Modelllernens vom bloßen Nachahmen
  • 4 Kontrollebenden des menschlichen Verhaltens nach Halisch (1992) - Mithilfe derer lässt sich Unterscheiden zw. Modelllernen und Nachahmung AusführungskontrolleKoordination der motorischen AusführungenProgrammkontrolleEntscheidung über Teilhandlungen durch Wenn-Dann-SätzePrinzipienkontrolleVerstehen des logischen oder moralischen PrinzipsSystemkontrolleVorstellung über das eigene SelbstFindet das Lernen nur auf Ebene Ausführungskontrolle statt = reines NachahmenFindet das Lernen auf Prinzipienkontrolle statt = Modelllernen
  • Kontraimitation Person führt einen Aspekt der Handlung bewusst nicht oder falsch aus.
  • Experiment von Bandura, Ross und Ross (1961) AufbauKinder werden mit männlichen oder weiblichen Verhaltensmodellen konfrontiert, die entweder nicht-aggressives oder aggressives Verhalten an Puppe zeigenAusführungKinder werden mit Puppe konfrontiert. Sie werden frustriert (Spielzeug wegnehmen), wurde geschaut wie sie mit Puppe umgehenErgebnisKinder die aggressive Modelle hatten, zeigten erheblich aggressiveres Verhalten, ahmten sogar oft genau das selbe Verhalten an Puppe nach.Außerdem Geschlechtsunterschied: verstärkte physische Aggression: male-maleverstärkte psychische Aggression: female-female
  • Imitationstheorie von Bandura / Die sozial-kognitive Lerntheorie Annahme: 4 Prozesse bestimmen das Auftreten einer Imitation AufmerksamkeitsprozesseReizen wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wenn:- sie von Gewohntem abweichen- sie emotionsgeladen sind- sie die aktuellen Motive und Bedürfnisse des Beobachters ansprechen- sie direkten Aufforderungscharakter haben GedächtnisprozesseFörderung der Imitation durch bildhafte UND symbolische Präsentation des beobachtbaren Verhaltens (siehe Gedächtnismodell der Dualen-Kodierung) Motorische Reproduktionsprozessegrundsätzliche motorische Fähigkeiten müssen gegeben sein, sonst kann kein Lernen stattfinden MotivierungsprozesseBeobachter muss Erwartung hegen, für sein Verhalten verstärkt zu werden -> Belohnungsfaktor In Aneignungsphase: nehmen Aufmerksamkeitsprozessen und Gedächtnisprozessen EinflussIn Ausführungsphase: motorische Reproduktionsprozesse und Motivierungsprozesse fehlt einer der 4 Punkte, ist ein Aftreten des Verhaltens unwahrscheinlich
  • 4 Effekte des Beobachtungslernens Wie (Was) durch das Beobachten gelernt werden kann: modellierender EffektBeobachter lernt neue Verhaltensweisen (die voher nicht vorhanden waren) enthemmender Effektbereits vorhandene Verhaltensweisen treten zukünftig öfter auf hemmender Effektbereits vorhandene Verhaltensweisen treten zukünftig seltener auf auslösender Effektüber Modelllernen erworbenes Verhalten setzt ähnliche Verhaltensweisen frei
  • Aufmerksamkeit ist abhängig von den Merkmalen der Modellperson den Merkmalen des Verhaltens (je prägnanter...) den Merkmalen des Beobachters (innere Abhängigkeit vond er Modellperson, emotionale Erregung, Unsicherheit)
  • Erklärungsversuche mithilfe der Phänomene aus KK und OK Modelllernen als instrumentelles Lernen Modellperson ist ein diskriminativer Hinweisreiz, d.h. Imitation findet statt, wenn in der Vergangenheit Imitation bei dieser Person verstärkt wurde Modelllernen als stellvertretende VerstärkungGeneralisierung -> neue Verhaltensweisen sind nur Variationen ähnlicher Reaktionen, die in der Vergangenheit verstärkt wurden (Entdeckung des Modelllernens läutete kognitive Wende mit ein. Lernprozesse der Konditionierung wurden mit einfachen Reiz-Reaktions-Ketten dargestellt und erklärt.Beim Modelllernen aber nicht mehr möglich -> findet ein nicht sichtbarer Erkenntnisprozess statt!)
  • Das Erlernen von Selbstwirksamkeit bei Kindern mit körperlichen Behinderungen Filmen der Kinder bei der Ausübung eines zu verbessernden Verhaltens Korrektur des problematischen Verhaltens: entsprechendes Verhalten der Kinder und filmen Überarbeitung des Videos, nur noch "perfekte" Szenen zu sehen Kinder sehen das Video alle drei Tage Ausübung des Verhaltens verbessert sich zunehmend
  • Reaktionsunsicherheit ist gekennzeichnet durch (Halisch, 1992) Der Zustand der Unsicherheit ist gekennzeichnet durch: Auf Verhaltensebene: durch die Abwesenheit oder geringe Wahrscheinlichkeit eines angemessenen Verhaltens Auf kognitive Ebene: durch Unsicherheit oder fehlendes Wissen über angemessenes Verhalten Auf emotionale Ebene durch unangenehme Empfindungen und Gefühle Dieser Zustand erhöht die Bereitschaft auf das Verhalten anderer zu achten und dieses zu imitieren