Chirurgie Kleintier (Fach) / Anästhesie Kleintier (Lektion)

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Anästhesie Kleintier

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  • Infiltrationsanästhesie Schnittinfiltration relativ hohe Anästhetikamenge nötig diverse Methoden, Sonderformen
  • Lokalanästesie bei der Katze sehr empfindlich!!! => geringste Dosis!!
  • Wundinfusion mit Lokalanästhetika (Indikation und Technik) Indikation: Total ear canal ablation (Entfernung des Ohrkanals bei chronischer Otitis) Mastektomie (Mammatumor) Technik: kontinuierliche Applikation über intra op. steril gelegten Katheter Sterilität!! Lidocain/Bupivacain
  • Leitungsanästhesie Pferd: Diagnostische Anästhesien Kleintier eher kaum angewandt bisher... Indikationen Kleintier: Schmerztherapie Nervenstimulation verhindern Sensibilisierung
  • Leitungsanästhesie beim Kleintier (welche Nerven?) N. maxillaris N. infraorbitalis (Canalis infraorbitalis OK) N. mentalis (UK) N. ophthalmicus N. alveolaris mandibularis N. digitalis
  • Paravertebralanästhesie Injektion zwischen den Rippen über 2-3 ICR vor und hinter dem Schnitt, pleuranah und s.c. Indikation: Laterale Thorakotomie Lidocain/Bupivacain
  • Regionalanästhesien Spinalanästhesie (Punktion Liquorräume, Subarachnoidalraum) = epidural zwischen L7/S1, im Bolus Epiduralanästhesie (peri-/extradural) = Injektion in Epiduralraum (zwischen innerem und äußerem Blatt der Dura mater) --> Betäubung ableitender Nerven Plexusanästhesie (Plexus brachialis) Sonderform: Intravenöse Regionalanästhesie
  • Epiduralanästhesie peridural/extradural = in Epi-(Peri-)duralraum zwischen äußerem und inneren Blatt der Dura mater Ziel: Betäubung ableitender Nerven Indikation: intraoperative und postoperative Schmerztherapie Operationen und schmerzhafte Untersuchungen kaudal des Zwerchfells Material: Spinalkanüle Glasspritze Menge Lokalanästhetikum: Tiefe Epidurale: kleine Menge (Großtier9 hohe Epidurale: größere Mengen (Kleintier) = caudal des Zwerchfell, Verlust des Stehvermögens
  • Epiduralanästhesie bei Kastration bzw Fraktur/Knochen-OP Art und Konzentration ist entscheidend für Dauer! Kastration: Lidocain (0,5%,1%, 2%) = ca 1h Mepivacain (2%) = 1-2h Fraktur: Bupivacain (0,25%, 0,5%) = 2-4 h
  • Dosierung Lokalanästhetikum bei Epiduralanästhesie Hund bzw katze Dosis Hund: 0,3-0,5 ml/ 10 cm Scheitel-Steiß-Länge (max. 6 ml /Tier) Dosis Katze: 0,6-0,8 ml/Tier!! (max. 1ml /Tier)
  • Punktionsort und Lagerun Epiduralanästhesie Lagerung: Brust-Bauch-Lage, Hinterbeine nach vorne Punktionsort: Spatium lumbosacrale, mit Zeigefinger Spatium palpieren, mit Duamen+Mittelfinger Spina iliaca dorsalis => zwischen Processi spinosi L7 und S1 größere Lücke fühlbar, im 45° Winkel/steiler, ggf Korrektur der Nadel => Aspirieren: Darf nur Luft kommen!!! => widerstandsfreie Injektion Kontrolle: Patellarsehnenreflex (+ Analreflex) muss ausfallen
  • Kontraindikationen für Epiduralanästhesie Tiere < 3 MO Hypovolämie /Schock Gerinnungsstörung Hautinfektionen/systemische Infektion neurologische Defizite Frakturen der WS
  • Intravenöse systemische Lidocaingabe reduziert Isofluranbedarf! Nicht bei der Katze!!  --> negative Effekte auf HKL-System Effekte: antiarrythmisch vernmiderter Anästhesiebedarf vermindert post op. Schmerz Sedation erhöht GIT-Motilität
  • Inhalationsanästhesie Maskennarkose (Heimtiere) Larynxmaskennarkose (Kaninchen) Intubationsnarkose
  • Intubation Tubus mit/ohne Cuff, Murphy-eye, mit/ohne Blockmanschette, abgeschrägte Spitze unterschiedliche Längen und Durchmesser Intubationshilfen: Laryngoskop Maulspreizer, Mullbinde Blockspritze starre Intubationshilfe ggf lokale SH-Anästhesie - Wahl des richtigen Tubus - Hilfsmittel vorbereiten -Dichtigkeitsprüfung des Tubus - Lagerung des Patienten -Einsetzen Maulspreizers - Darstellung der Stimmritze - Intubation und Kontrolle der korrekten Lage - Blocken der Tubusmanschette - Befestigung des Tubus - Extubation
  • Korrekte Tubusgrößenwahl Katze = 2,0 - 4,5 mm Hunde --> Zwergrassen: 3,0 - 5,0 --> kleine Hunde : 5,0 -7,0 (bis 10 kg) --> mittelgroße Hunde:  7,0 -8,0 --> große Hunde: (DSH, Labrador..) 8,00 - 10 --> Riesenrassen: 10-15
  • Inhalationsanästhesie (Vor-und nachteile) Vorteile: gut steuerbar (Tiefe ,Länge) gleichmäßige Narkosetiefe schonend für alle Tierarten Möglichkeit der Beatmung Nachteile: keine Analgesie KL-und Atemdepression technischer und personeller Aufwand hoch
  • Narkosegerät Rückatemsystem: halbgeschlossenes System, CO2 muss entfernt werden (CO2-Absorber), Gas ist angewärmt und angefeuchtet (verminderte Auskühlung), geringer gasverbrauch und Kosten NT: System träge bei Änderungen (Halbgeschlossenes System: Kreisatemsystem/ Pendelsystem, außerdem gibt`s noch geschlossenes bzw halboffenes System) => Y-Winkelstück + Kreisatemteil: Atemluft wird im Kreis gelenkt => Richtungsventile! (Exspirations-und Inspirationsventil) => verbrauchtes Gas muss ersetzt werden: Frischgaseinlass => überschüssiges Gas muss entfernt werden: Überschussgasabströmventil (Überdruckventil) => Reservoirbeutel (Atembeutel) : Volumenberechnung in kg KM x 45 = ml => Volumeter => Beatmungsdruckmesser => Gasdosiereinrichtung (Gasflaschen mit Drücken zwischn 50 und 200 bar inkl. Druckminderer) oder Sauerstofferzeuger (Oxymath) => Präzisionsverdampfer für Narkosegaszufuhr (Vol%) (Alternative: Universalverdampfer) => Messröhrenblock: Regelt Zufuhr des einströmenden Gases (O2, Frischluft, Lachgas) in l/min
  • Universalverdampfer ist im Patiententeil integriert erreichte Konzentration ist abh. vom Atemzugvolumen und Atemzeitvolumen billig und für jedes Narkosegas nutzbar
  • Narkosesysteme Rückatemsystem (mit CO2 Absorber, möglich als kreissystem/Pendelsystem) system ohne Reservoir Nicht-Rückatemsystem = Ableitung des Exspirationsgases (Flussgesteuert: Frischgas verdrängt Atemluft; Ventilgesteuert: Ventil verhindert Rückatmung Einteilung nach Funktion: offen Halboffen (keine Rückatmung, Frishgasfluss) halbgeschlossen (Rückatmung flowabhängig, Überschussgas flowabhängig) geschlossen (Rückatmung vollständig, kein Überschussgas)
  • Gase der Inhalationsanästhesie Trägergase: Sauerstoff, Lachgas, Luft Inhalationsgase: Isofluran, Sevofluran, Desfluran, NEU: Xenon (auch analgetisch) 1. Sauerstoff pur im O2-Lachgas-Gemisch im O2-Luft-Gemisch Mindestkonz= 30 Vol % Druck = 200 bar 2. Luft zur Vermeidung der Sauerstofftoxizität Verhinderung Resorptionsatelektasen Sauerstoff-Luft-Gemisch Sicherheit: Lachgas-Luft-Sperre 3. Lachgas Druck 50 bar Second-gas-Effekt: Fördert Diffusion anderer Gase (zur Supplementierung)= schnellere Narkoseein-und ausleitung schwach analgetisch Sauerstoff-Lachgas-Gemisch (1:2)
  • Berechnung des Atembeutels (Vol.) 3x atemzugvolumen = 3x 15 ml pro kgKM => kg KM x 45 = ml
  • Kontraindikationen für Lachgas Führt zu Volumen und Druckerhöhung Pneumothorax /Pneumoperitoneum Magendilatation/Magendrehung
  • Auswahl Narkoseschlauch Normaler = alles > 10 kg kleiner (Pädiatrieschlauch) = alles < 10 kg
  • Dichtigkeitsprüfung nach vollständigem Zusammenbau des Narkosegerätes 1. Verschluss des systems (Hand drückt Y-Stück/Winkelstück zu) 2. Überschussgasabströmventil schließen 3. Füllen des Systems (Sauerstofffluss/hoher Frischgasfluss) bis Druck bei Beatmungsdruckmesser bei 40 cmH2O (mbar) oder Atembeutel prall gefüllt ist 4. Beobachten des Druckverlaufes = Überdruckventil!! => Druck darf gar nicht oder nur sehr langsam fallen (Druck >/gleich 40 mbar für 10 sekunden konstant!!) 5. Öffnen des Überdruckventils: Betätigen des Flow-Meters und prüfen ob Gas bis Patienten vordringt (Auge nah an Winkelstück halten) =>
  • Bestimmung der Gaskonzentrationen Sauerstoffmindestfluss: 5ml/kgKM/min (z.B. 200ml => 0,2 l => Sicherheitszuschlag von 50ml/min =0,3 l) CAVE!!! Bei undichtem System und schlechter ÜW große Sicherheitsspannen wählen (Berechneter Mindestfluss x 6!!) => Lachgasfluss doppelt so hoch (VH 1:2) (z.B. 400ml) => Gesamtfrischgasfluss: Sauerstoff+Lachgas zusammen (600 ml)
  • Sauerstofftoxizität spielt erst eine Rolle bei Narkosen > 8h 100%iger O2 fördert aber Entwicklung von Resorptionsatelektasen
  • Gesamtfrischgasflussbestimmung kleiner Patient: 50 ml/kg(min großer Patient: 20 ml/kg/min
  • Narkosegaskonzentration Propofol, kein lachgas = Einleitung 5%, Erhalt 3% L-Methadon+ Ace+ Lachgas = Einleitung 1,5, Erhalt 1,5%
  • Ausleiten von lachgas Reduktion des Flusses (Ende der Hautnaht) zur Vermeidung Diffusionshypoxie nicht sofort abkoppeln sondern für 5 min reinen Sauerstoff anbieten
  • Ateminsuffizienz Globalinsuffizienz: Sauerstoffaufnahme und CO2-Abgabe gestört Partialinsuffizienz: Sauerstoffaufnahme oder CO2-Abgabe sind gestört
  • Erkennen einer Ateminsuffizienz Störung der Sauerstoffaufnahme = Hypoxie (Pulsoxymetrie) => blaue SH, Tachykardie, ggf Rhytmusstörungen Störung der CO2 Abgabe = Hyperkapnie (Kapnographie) => Tachykardie/Bradykardie
  • Atemfrequenz 8-12 min^-1
  • Beatmungsformen assistiert assistiert-kontrolliert kontrolliert
  • Präanästhetische Untersuchung - ASA Klassifizierung Patient gesund, normal Patient mit leichter Allgemeinerkrankung ohne Leistungseinschränkung Patient mit schwerer Allgemeinerkrankung und Leistungseinschränkung (auch: Brachyzephale) Patient mit schwerer Allgemeinerkrankung,die ständige Lebensgefahr darstellt moribunder Patient,der ohne OP sowieso nicht überleben würde => 1+ 2 sind uneingeschränkt OP fähig => Alter allein ist kein Grund für keine Narkose => Tiere < 6 MO und > 6 Jahre sind autimatisch Risikogruppe 2!!
  • physiologische Pulsbeurteilung mittelkräftig regelmäßig gleichmäßig