Diagnostik (Fach) / Klinische Diagnostik (Lektion)

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Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-IV genauer im Moodle ansehen

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  • Klinische Diagnostik Anwendung der Methoden, Verfahren und Strategien der Diagnostik auf Problemstellungen der Klinischen Psychologie befasst sich mit Analyse und Veränderung abweichenden /auffälligen Verhaltens und Erlebens>Psychische Störungen
  • Aufgaben der klinischen Psychologie Beschreibung (In welchen Erlebens- und Verhaltensweisen kommt psychische Auffälligkeit zum Ausdruck?) KlassifikationWelche Formen psychischer Auffälligkeit lassen sich unterscheiden? ErklärungWorin liegen Ursachen des auffälligen Verhaltens? PrognoseWie ist der weitere Verlauf des Problemverhaltens, wenn keine Intervention erfolgt?IndikationIst psychotherapeutische Behandlung notwendig?EvaluationSind Behandlungsmaßnahmen erfolgreich?
  • Indikation in der Klinischen Psychologie Therapie-Indikation ist Psychotherapie / Intervention erforderlich? >Diagnostik soll Entscheidung über Therapiebedürftigkeit des Klienten ermöglichen
  • Indikation in der Klinischen Psychologie Differenzielle Indikation Welche psychotherapeutischen Maßnahmen / welches Therapieverfahren ist für Patienten am besten geeignet >Diagnostik soll eine Entscheidung darüber ermöglichen, welche Maßnahmen für den Klienten am besten geeignet sind
  • Indikation in der Klinischen Psychologie Adaptive Indikation Wie können psychotherapeutischen Maßnahmen an den Einzelfall angepasst werden?(Verhaltenstherapie) >Diagnostik soll Infos liefern, die es ermöglichen, die therapeutischen Interventionen an dieindividuellen Bedingungen des Patienten anzupassen Im Rahmen der adaptiven Indikation hat die Diagnostik die Aufgabe, Infos zu liefen >über motivationalen Voraussetzungen des Klienten und seines sozialen Umfeldes für Therapie»Ist Klient und sein Umfeld (z. B. Familie) für eine Therapie ausreichend motiviert? »Wie kann Therapiemotivation erhalten und gesteigert werden?>zur Festlegung der Therapieziele»Welche Therapieziele können realistischer Weise im Einzelfall erreicht werden?
  • Indikation in der Klinischen Psychologie Prozessuale Indikation Wie können die therapeutischen Maßnahmen an Verlauf der Behandlung angepasst werden?>Therapiebegleitende Diagnostik >Diagnostik soll Infos liefern, die esermöglichen, die therapeutischen Maßnahmen während des Therapieprozesses an die sich ändernden Bedingungen anzupassen
  • Ansätze der Klinischen Diagnostik Dimensionale Diagnostik Psychische Phänomene werden entlang eines Kontinuums beschrieben>Intelligenz, Ängstlichkeit, KonzentrationsfähigkeitZur Quantifizierung der Merkmalsausprägung werden psychometrische Tests eingesetztKontinuitätsannahme>Erleben und Verhalten lassen sich auf einem Kontinuum abbilden>Es gibt keinen qualitativen Unterschied vom normalen zum gestörten Verhalten
  • Ansätze der Klinischen Diagnostik Kategoriale Diagnostik Auffälliges Verhalten wird disjunkten Kategorien zugeordnet (Diagnosen)Zuordnung erfolgt nach festen Regeln>Klinische Klassifikationssysteme ICD und DSMDiskontinuitätsannahme>Es gibt qualitativen „Sprungs“ vom normalen zum gestörten Verhalten. Gestörtes Verhalten unterscheidet sich qualitativ vom normalen, nicht-gestörten Verhalten
  • Grundlegende Schwierigkeiten bei der Definition psychischer Störungen Medizinischer Krankheitsbegriff nicht anwendbar>Kein ätiologisch-orientierter Krankheitsbegriff möglich, da spezifische Ursachen einer psychischen Störung zumeist nicht bekannt sind>Daher spricht man nicht von psychischen Krankheiten sondern von psychischen Störungen Fließender Übergang zum nicht-gestörten Verhalten>Grenzwertproblematik
  • Klassifikation psychischer Störungen Welche Anforderungen sollte eine Klassifikation psychischer Störungen erfüllen? >Idealforderungen an ein Klassifikationssystem für psychische Störungen
  • Klassifikation psychischer Störungen Theoriefreiheit Klassifikation sollte nicht auf theoretischen Konzepten, sondern auf beobachtbarem Verhalten beruhen Klassifikation erfolgt aufgrund der beobachtbaren Symptomatik>Mögliche Ursachen der Problematik sind für die Klassifikation nicht relevantDer Diagnose liegt kein ätiologischer Krankheitsbegriff zugrunde Warum sollte die Klassifikation psychischer Störungen theoriefrei sein? >ermöglicht  Anwendung des Klassifikationssystems unabhängig von der theoretischen Ausrichtung des Diagnostikers>ermöglicht Verständigung unter Wissenschaftler und Praktikern unterschiedlicher theoretischer Orientierung
  • Klassifikation psychischer Störungen Operationale Definition der Begriffe >muss angegeben sein, wie Begriffe mit beobachtbaren Verhalten /Erleben verknüpft sind( Aggressives Verhalten) > eindeutige Definition der Begriffe ist Voraussetzung für Objektivität der Diagnostikund dafür, dass Begriffe unabhängig von der theoretischen Ausrichtung in gleicher Weise verstanden werden
  • Klassifikation psychischer Störungen Klinische Relevanz Klassifikation von psychischen Störungen sollte zur klinischen Entscheidungsfindung beitragen>Indikationsentscheidungen
  • Klassifikation psychischer Störungen Praktikabilität >Anwendung des Klassifikationssystems muss mit einem vertretbaren Aufwand erlernbar sein>Klassifikation darf nicht auf Infos beruhen, die im Rahmen der klinischen Routinediagnostik nicht erhoben werden können
  • Klassifikation psychischer Störungen Reliabilität klinischer Diagnosen mangelnde Reliabilität galt vor Einführung der Klassifikationssysteme als das Hauptproblem der klinischen Diagnostik>Klinische Diagnosen waren im hohen Maße von der Person des Klinikers abhängig> Diagnosen verschiedener Diagnostiker waren nicht vergleichbar Um Reliabilität der Diagnostik sicherzustellen, muss gewährleistet sein, dass >im Rahmen der klinischen Diagnostik alle für die Diagnose relevanten Infos erhoben werden(Aggressives Verhalten)>alle Diagnostiker aus den erhobenen Infos gleichen Schlüsse ziehen Reliabilität der Diagnostik wird durch weitgehende Standardisierung angestrebt>Festlegung der diagnostischen Kriterien(vorgegeben, welche Symptome in welcher Ausprägung vorliegen müssen, damit Diagnose gestellt werden kann)>Festlegung von Ausschlussdiagnosen(vorgeschrieben, welche Diagnosen ausgeschlossen werden müssen, bevor Diagnose gestellt werden kann»bei Diagnose Soziale Phobie muss autistische Störung ausgeschlossen werden
  • Klassifikation psychischer Störungen Die Klassen (Diagnosen) werden durch Symptome /Symptommuster definiert>Symptome, die häufig gemeinsam auftreten>die für das jeweilige Störungsbild als typisch erachtet werden>die sich von anderen Symptommustern abgrenzen lassenKlinische Klassifikationssysteme enthalten Symptome, die der Störung zugeordnet sind sowie die Regeln, nach denen Störung diagnostiziert wird
  • Skala zur Beurteilung des Funktionsniveaus (GAF) Funktionsniveaus wird auf einer Skala mit Punktwerten von 1 bis 100 Punkten beurteilt Punktwert von 1 = ständige Gefahr, sich /andere schwer zu verletzen/ anhaltende Unfähigkeit, die minimale persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten/ ernsthafter Selbstmordversuch mit eindeutiger Todesabsicht Punktwert von 100= hervorragende Leistungsfähigkeit im breiten Spektrum von Aktivitäten
  • Kritik an der kategorialen Diagnostik Gefahr der Stigmatisierung Durch die Verwendung von Diagnosen kann es zu Stigmatisierungen der betroffenen Personen kommen Informationsverlust Infos, die über definierte Merkmale der Kategorie hinausgehen, gehen verloren Verwechslung von Deskription und Erklärung Durch Benennung wird  Verhalten nur scheinbar erklärt Reifikation künstlicher Einheiten Durch Benennung werden künstlich geschaffene Kategorien als existent wahrgenommen Mangelnde Konsequenzen der Diagnosen Diagnosen enthalten keine ausreichenden Infos darüber, welche Therapie / Intervention angezeigt ist