Buchhaltung (Fach) / BuchhaltungII (Lektion)

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Buchhaltung 2.Semester

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  • Bringen Sie 3 Beispiele für Rückstellungen aus Ihrer betrieblichen Praxis. Wann werden Sie gebildet? Wann werden Sie zu Verbindlichkeiten? Drohende Verluste, betriebliche Pensionen, Gewährleistungen. Wenn drohender Aufwand sicher wird, Rechnung vorliegt, wird Rückstellung zu Verbindlichkeit.
  • Welche Konsequenzen hätte das (theoretische) Weglassen aller Gewinn- und Verlustrechnungskonten für das innerbetriebliche Informationswesen?   Direkte Verbuchung ins Eigenkapital. Es geht die Transparenz der laufenden Aufwende und Erträge verloren und damit die Grundlage für Kostenrechung und Controlling.
  • Was unterscheidet das gemilderte vom strengen Niedestwertprinzip? Bei welchen Bilanzpositionen kommen diese Grundsätze zur Anwendung? Welcher Gedanke steht dahinter?   Vorübergehende Wertminderung ohne Konsequenz auf Bewertung (Anlagevermögen), weil langfristig im Betrieb, daher kurzfristige Wertschwankungen uninteressant. Bei Umlaufvermögen Pflicht sofort abzuwerten (streng)
  • Nenne fünf Bewertungsprinzipen nach HGB   Stetigkeit, Aufhellung, Unternehmensfortführung, Einzelbewertung , Vorsicht
  • Erklären Sie den Begriff Aktivierung an Hand des Unterschiedes von Vermögen und geringwertigen Wirtschaftsgütern. Bringen Sie ein praktisches Beispiel.   Aktivierung = in die Bilanz aufnehmen, daher nicht aufwandswirksam – nur anteilig über Nutzungsdauer. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden sofort aufwandswirksam und mindern das Periodenergebnis. IT Ausstattung über 400 € aktivieren, darunter Aufwand.
  • Erkläre die Aufwands- und Kostenrelevanz der Vorsteuer.   Vorsteuer grundsätzlich Durchlaufposten bei vorsteuerabzugsberechtigten Unternehmen. Bei z.B. Banken und Versicherungen, die unecht steuerbefreit sind ist die Vorsteuer Kostenfaktor, da eine Rückforderung vom Finanzamt nicht erfolgen kann. Wenn Leistungen im Rahmen der Anschaffung oder Herstellung anfallen kann die Vorsteuer allerdings aktiviert werden.
  • Welche Bedeutung und Funktionsweise hat das FIFO Prinzip in der Buchhaltung?   Vorräte sind grundsätzlich nach dem Identitätsprinzip zu bewerten. Allerdings gelingt das nicht bei allen Wirtschaftsgütern (z.B. bei flüssigen Stoffen oder Massengütern). In diesem Fall ist das FIFO Prinzip eine mögliche Methode der Bewertung (zuerst werden jene Güter preismäßig abgefasst, die als erstes zugegangen sind).
  • Was versteht man unter den Begriff einer Saldenliste?   Übersichtliche Darstellung aller Konten mit den aktuellen Salden zu einem Stichtag, z.B. im Rahmen des Jahresabschluss. Aus der Saldenliste ist das erzielte Jahresergebnis erkennbar.
  • Ist es möglich Vertriebskosten zu aktivieren?   Grundsätzliches Verbot der Aktivierung, außer wenn Kosten im Rahmen eines Auftrages dessen Erstellung über 12 Monate dauert anfallen, dann Aktivierungswahlrecht. Verlässliche Kostenrechnung als Voraussetzung.
  • Welche Möglichkeiten gibt es den Aktienbesitz an anderen Gesellschaften bilanziell zuzuordnen?   Aktien stellen Anteile an fremden Unternehmen dar. Zuordnung zum Umlaufvermögen wenn spekulativ, Finanzanlagevermögen wenn Anteile langfristig gehalten werden sollen. Im speziellen Anteile an verbundenen Unternehmen, wenn beherrschender Einfluss auf das Unternehmen gegeben ist.
  • In welche 3 Positionen sind die Forderungen in der Bilanz gegliedert? Gib je ein praktisches Beispiel dazu.   Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Waren verkauft, operatives Geschäft), Forderungen gegen verbundene Unternehmen (konzerninterne Geschäfte sollen extra dargestellt werden), sonstige Forderungen (Finanzamt).
  • Was versteht man unter den Begriff Anleihen. Gib Unterschiede und Gemeinsamkeit zu Aktien an.   Beide über Börse beschaffbar. Aktien Eigenkapital daher am Gewinn beteilig. Anleihen Fremdkapital daher verzinst.
  • Was versteht man unter einer Kapitalflussrechnung? Wann kommt sie zur Anwendung? Beispiel   Bei börsennotierten Unternehmen verpflichtend. Umwandlung der G+V in eine Cash Flow Rechnung. Beispiel: Jahresergebnis: 100, darin beinhaltet Abschreibungen 20, daher Cash Flow 120.
  • Nenne je ein praktisches Beispiel bei der die Bewertungsprinzipien Going concern, Stetigkeit und Wertaufhellung zur Anwendung kommen   Going concern: Unternehmen wird liquidiert: es sind kurzfristig realisierbare Werte bilanziell anzusetzen, z.B. Abwertung von Anlagevermögen. Stetigkeit: Wahlrecht der Aktivierung von Verwaltungskosten bei Langläufern wurde letztes Jahr gewählt, muss auch heuer eingehalten werden. Wertaufhellung: Passivprozess wird vor Bilanzabschluss positiv beendet. Rückstellung ist nicht mehr zu halten.
  • Gib ein praktisches Beispiel in dem die retrograde Bewertungsmethode bei den Herstellkosten zum tragen kommt. Welches Bewertungsprinzip steht dahinter?   Bisherige Herstellkosten nach handelsrechtlichen Mindestansatz 100. Verkaufspreis 120, noch anfallende Kosten bis Verkauf 30, daher nur 90 als Bilanzansatz möglich.   Vorsichtsprinzip, Gläubigerschutz.
  • Welche buchhalterischen und steuerrechtlichen Regeln sind im Zusammenhang mit nicht eintreibbaren Forderungen bekannt?   Anteilige Wertberichtigung wenn teilweise nicht eintreibbar. Verbuchung auf eigenem Konto, Bilanzausweis aber saldiert mit Forderungen. Abschreibung Forderung erst wenn gesichert der nicht eintreibbare Wert feststeht (Konkurs, Ausgleich, Einigung). Auch dann erst Rückforderung der Umsatzsteuer. Pauschalwertberichtigungen steuerlich nicht anerkannt.
  • Welche Formen der Abschreibung werden in der Buchhaltung, Kostenrechnung und im Steuerrecht akzeptiert. Welche praktische Vorgangsweise ist zu empfehlen?   Buchhaltung: linear, progressiv, degressiv und ao. Abschreibung bei außerordentlichem Wertverlust (Schadensfall). In der Kostrechnung kalkulatorische Abschreibung die keinen gesetzlichen Regeln unterliegt (z.B. 50% linear und 50% nach Abnutzung bei KFZ). Steuerlich nur linear. Empfehlung: Wenn Abschreibung große Aufwandsposition (Produktionsbetrieb) Differenzierung der Ansätze, sonst vereinfachend linear in allen 3 Bereichen.