Psychiatrie FA (Fach) / F21-24 (Lektion)
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Schizophreniforme Erkrankungen
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- Was ist eine schizotype Störung F21? F21 eine schizotype Störung ist eine Störung mit exzentrischem Verhalten und Anomalien des Denkens und der Stimmung die Symptome wirken schizophren, obwohl nie eindeutige und charakteristische schizophrene Symptome aufgetreten sind. die Störung zeigt einen chronischen Verlauf mit unterschiedlicher Intensität gelegentlich entwickelt sich eine Schizophrenie entspricht in der DSM-V im Cluster A derschizoptypischen Persönlichkeitsstörung (gibt es nicht in der ICD-10) es gibt kein beherrschendes psychopathologisches Bild jedes der folgenden Merkmale kann vorhanden sein(mindestens drei oder vier über mindestens zwei Jahre) inadäquater oder eingeschränkter Affekt:der Pat. erscheint kalt und unnahbar seltsames, exzentrisches oder eigentümliches Verhalten oder Erscheinung wenig soziale Bezüge und Tendenz zu sozialem Rückzug seltsame Glaubensinhalte und magisches Denken Misstrauen oder paranoide Ideen Zwanghaftes Grübeln ohne inneren Widerstand oft mit sexuellen oder aggressiven Inhalten Ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse mit Körpergefühlsstörungen, Depersonalisations- und Deralisationserleben Denken und Sprache unständlich, vage, gekünstelt oder anders seltsam ohne ausgeprägte Zerfahrenheit gelegentliche vorübergehende quasipsychotische Episoden mit akustischen und anderen Halluzinationen
- Was sind anhaltende wahnhafte Störungen F22? Diese Kategorie enthält die Diagnosen F22.0 wahnhafte Störung sowie F22.8 sonstige anhaltende wahnhafte Störungen F22.0 wahnhafte Störung: charakterisiert durch die Entwicklung einer einzelnen Wahnidee oder mehrerer aufeinander bezogener Wahninhalte, die lange, manchmal lebenslang, bestehen. die Symptome müssen mindestens über 3 Monate bestehen. die Wahninhalte sind variabel: oft Verfolgungswahn, hypochondrischer Wahn, Größenwahn, Eifersuchtswahn oder Querulantenwahn. gelegentlich treten olfaktorische oder taktile Halluzinationen auf. Beginn meist im mittleren Lebensalter, gelegentlich auch früher. Affekt, Sprache und Verhalten sind meist normal, aberdepressive Symptome oder gar eine depressive Episode sind mit der Diagnose vereinbar, sofern der Wahn weiterhin besteht. F22.8 sonstige anhaltende wahnhafte Störungen: hier sind Störungen einzugruppieren, bei denen der Wahn von schizophrenen Symptomen begleitet wird, die aber nicht für die Diagnose einer Schizophrenie ausreichen.
- Welche akuten vorübergehenden psychotischen Störungen F23 kennst du? F23.0: akute polymorphe psychotische Störung ohne Symptome einer Schizophrenie F23.1: akute polymorphe psychotische Störung mit Symptomen einer Schizophrenie F23.2: akute schizophreniforme psychotische Störung F23.3: andere akut vorwiegend wahnhafte psychotische Störungen F23.8: sonstige akute vorübergehende psychotische Störungen F23.9: nicht näher bezeichnete akute vorübergehende psychotische Störungen bei den Diagnosen F23.0 bis F23.3 kann jeweils an fünfter Stelle zwischen einer 0 = ohne akute Belastung und einer 1 = mit akuter Belastung unterschieden werden.
- Was ist den akuten vorübergehenden psychotischen Störungen F23 gemeinsam? Es gibt bisher kein systematisches klinisches Wissen zur Klassifikation dieser Störungen F23 akuter Beginn mit Auftreten und Abklingen der psychotischen Symptome innerhalb von zwei Wochen[Bemerkung: ein akuter Beginn innerhalb von 48 Std. scheint eine gute Prognose zu haben]. das Vorhandensein typischer Symptome das Vorliegen einer akuten Belastung Erläuterungen: Akuter Beginn wird definiert als Wechsel des Zustands von einem nicht psychotischen Zustand in einen psychotischen Zustand innerhalb von zwei Wochen oder weniger. Typische Symptome sind das schnell wechselnde (polymorphe) Erscheinungsbild der Symptome sowie das Vorhandensein schizophrener Symptome Akute Belastungen können beispielsweise sein: Trauerfälle, Partnerverlust, Arbeitsplatzverlust, Heirat aber auch Traumata.
- Was sind allgemeine Diagnosekriterien für das Vorliegen einer akuten vorübergehenden polymorphen Störung F23? Allgemeine Diagnosekriterien vor eine akute vorübergehende polymorphe Störung sind: die Kriterien für eine manische oder eine depressive Episode werden nicht erfüllt, obwohl wechselnde Affektivität oft im Vordergrund steht. körperliche Ursachen, wie Schädelhirntrauma, Delir oder Demenz fehlen, aber: ein Konsumanstieg von Alkohol oder Drogen schließt die Diagnose nicht aus, wenn Intoxikation oder Desorientiertheit fehlen. Ratlosigkeit, Zerstreutheit oder Unaufmerksamkeit sind zu beobachten. die Zeitkriterien (Auftreten und Abklingen der psychotischen Symptome innerhalb von zwei Wochen) sind einzuhalten. Prodromi wie Angst, Depression oder sozialer Rückzug werden nicht in die Zeitkriterien eingerechnet,
- Wie ist die akute polymorphe psychotische Störung F23.0/F23.1 mit und ohne Symptome einer Schizophrenie zu unterscheiden? gemeinsame Diagnoseleitlinien für F23.0 und F23.1 sind: akuter Beginn innerhalb von zwei Wochen oder weniger es müssen sich mehrere Formen von Halluzinationen oder Wahnphänomenen finden, die in Art und Ausprägungsgrad von Tag zu Tag oder auch innerhalb des Tages wechseln es muss ein wechselndes affektives Bild vorliegen (emotionale Aufgewühlheit mit Glückgefühlen und Ekstase oder Angst und Reizbarkeit = Angst-Glück-Psychose)Diagnoseleitlinie für F23.0- trotz der Verschiedenheit der Symptome ist keines ausreichend konsistent um die Kriterien einer F20 oder einer F30 oder F32 zu erfüllen.Merke:wenn die Symptome länger als drei Monate bestehen ist die Diagnose in eine wahnhafte Störung F22 oder eine andere nichtorganische psychotische Störung F28 zu ändern.Diagnoseleitlinie für F23.1- In der überwiegenden Zeit seit dem Auftreten des eindeutigen klinischen Bildes müssen Symptome einer Schizophrenie vorhanden sein.Merke: wenn die schizophrenen Symptome länger als einen Monat dauern, so ist die Diagnose einer Schizophrenie F20 zu stellen.
- Wie ist die akute schizophreniforme psychotische Störung F23.2 definiert? es handelt sich um eine akute psychotische Störung, bei der die psychotischen Symptome vergleichsweise stabil sind und die Kriterien einer Schizophrenie erfüllen,aber: weniger als einen Monat bestanden haben! Diagnostische Leitlinien: akuter Beginn der psychotischen Symptome innerhalb von zwei Wochen in der überwiegenden Zeit erfüllen die Symptome die Kriterien der Schizophrenie die Kriterien für die F23.0 bzw. F23.1 hinsichtlich des wechselnden Affekts sind nicht erfüllt. Wenn die schizophrenen Symptome einen Monat überdauern, ist die Diagnose einer F20 zu stellen.
- Was ist eine induzierte wahnhafte Störung F24? Eine induzierte wahnhafte Störung F24 ist: eine induzierte wahnhafte Störung ist eine eher seltene wahnhafte Störung zwei oder mehr Personen mit engen emotionalen Bindungen teilen diese wahnhafte Störung, allerdings leidet nur eine Person unter einer echten psychotischen Störung; bei den anderen Personen ist die wahnhafte Störung induziert und verschwindet bei einer Trennung der Personen anderer Begriff: folie à deux (à trois etc.)