HP Allgemeine Psychopathologie - Diagnosesysteme (Fach) / 1.5 Antriebsstörungen und motorischeStörungen (Lektion)
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Als Antrieb bezeichnet man die Grundaktivität des Menschen, eine hypotetisch angenommene Kraft für alle psychischen und physischen Leistungen. Psychomotorik Der Antrieb kann herabgesetzt, gesteigert oder enthemmt sein, woraus sich Antriebsstörungen ergeben
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- Antrieb Grundaktivität des Menschen hypotetisch angenommene Kraft für alle psychischen und physischen Leistungen So enthält der Antrieb z.B. Lebendigkeit, Schwung, Tatkraft, Aufmerksamkeit Er ist zunächst nicht zielgerichtet, sondern wird durch Motivation, Bedürfnisse oder den Willen auf ein Ziel ausgerichtet. DerAntrieb ist individuell verschieden und stark umweltabhängig er zeigt sich in erster Linie am Ausdrucksverhalten des Patienten, an seiner Psychomotorik. Der Antrieb kann herabgesetzt , gesteigert oder enthemmt sein, woraus sich Antriebsstörungen ergeben.
- Psychomotorik DerAntrieb ist individuell verschieden und stark umweltabhängig er zeigt sich in erster Linie am Ausdrucksverhalten des Patienten, an seiner Psychomotorik. Der Antrieb kann herabgesetzt , gesteigert oder enthemmt sein, woraus sich Antriebsstörungen ergeben.
- Arten der Antriebsstörungen oder psychomotorischen Störung Herabgesetzter Antrieb Gesteigerter Antrieb Psychomotorische Störung
- Herabgesetzter Antrieb Antriebsarmut Antriebsverarmung Antriebshemmung Antriebsschwäche Vorkommen: Antriebsarmut und - verarmung kommen häufig bei einer Unterfunktikon der Schilddrüse vor. Ebenso bei Hirntumoren oder Hirnentzündungen, bei körperlich begründbaren Psychosen und bei verzehrenden Erkrankungen (HIV, Krebs, Schwindsucht etc.)
- Antriebsarmut oder Antriebsmangel Der Mangel an Energie und Initiative wird subjektiv vom Patienten erlebt. Kennzeichnend sind: Trägheit, Interessenlosigkeit und fehlende Spontanität Der Untersucher wird dies an der spärlichen und verlangsamten Motorik sowie der mangelnden Initiative und Spontanität erkennen Vorkommen: bei organischen psychischen Störungen sowie affektiven Störungen und Schizophrenie
- Antriebsverarmung Ein ehemals guter Antrieb ist nicht mehr vorhanden
- Antriebshemmung Bei der Antriebshemmung werden Energie und Initiative nicht an sich als vermindert erlebt vielmehr fühlt sich der Patient gebremst - er möchte etwas erreichen, schaft es jedoch nicht, bricht ab, rafft sich wieder auf usw. Vorkommen: Antriebshemmung und Antriebsschwäche bis hin zum Stupor beobachtet man typischerweise bei Depressionen
- Antriebsschwäche Antriebsschwäche istdadurch gekennzeichnet, dass ein zunächst vorhandener Antrieb rasch erlahmt oder nur bei genügender Anstrengung noch aufrecht erhalten werden kann. Vorkommen: Antriebshemmung und Antriebsschwäche bis hin zum Stupor beobachtet man typischerweise bei Depressionen.
- KLINIK Fragen zur Antriebsminderung/Antriebshemmung "Haben Sie die Lust oder Energie verloren, Aktivitäten nachzugehen, die Ihnen früher gefallen haben?" ↓ Ja ⇒ Antriebsmangel "Verspüren Sie einen inneren Widerstand gegen die Verrichtung Ihrer Handlungen?" Kostet es Sie viel Mühe und Anstrengungen, und müssen Sie sich dazu zwingen?" ↓ Ja ⇒ Antriebshemmung
- Antriebssteigerung Ohne dass eine äußere Ursache erkennbar sein muss ist der Antrieb gesteigert Oft auch innere Unruhe, Rastlosigkeit, Triebhaftigkeit Die Patienten sind lebhafter als sonst, haben mehr Schwung und Intiative Sie stecken voller Ideen und sprechen rascher und mehr Im Gegensatz zur ziellosen motorischen Unruhe zeigt sich die Antriebssteigerung meist im Rahmen einer geordneten, zielgerichteten tätigkeit und wird erst bei einer schweren Ausprägung ungeordnet. Vorkommen z.B.: bei Manien (oft bis zur Enthemmung gesteigert) und organisch psychischen Störungen starke affektive (emotionale) Erregung Genuss psychoaktiver Substanzen wie: Amphetaminen, Koffein, Nikotin
- Psychomotorische Störungen (Katatone Symptome) Stupor/Mutismus Negativismus Haltungsstereotypien psychomotorische Erregung Bewegungs- und Sprachsterotypien Echopraxie/Echolalie Manierismen Maniertheit/Theatralik Hyper- oder Hypokinese Raptus
- Stupor/Mutismus gänzliches Fehlen von Bewegung bzw. Sprechen (mutus = stumm) bei klarem Bewusstsein
- Maniertheit/Theatralik verstiegenes und übertrieben geziertes Verhalten
- Negativismus Sperren gegen jede Handlung, zu der man aufgefordert wird
- Katalepsie Katalepsis = fassen - Kata - gegen, gänzlich, herab Eine eingenommene Körperhaltung wird nicht mehr verändert Der Patient verharrt über einen längeren Zeitraum in starr und unbeweglich in der selben Position passiv vorgegebene auch noch so unbequeme Körperstellungen werden abnorm lange beibehalten
- Raptus plötzlich einsetzender extremer Erregungszustand Raptus ist ein psychopathologisches Symptom charaktisiert durch auffällige katatone Erregtheit, Hyperkinesie, stereotype Bewegungsabläufe und Aggressivität Vorkommen: katatone Schizophrenie und auch anderen psychischen Störungen auf.
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- Haltungssterotypien Verharren in bestimmten Haltungen über lange Zeit, im Gegensatz zur Katalepsie auch bei äußeren Versuchen der Veränderung
- Bewegungs- und Sprachsterotypien fortgesetztes leeres und zielloses Wiederholen von Bewegungen, Sätzen, Wörtern und Silben
- Echopraxie/Echolalie (Bewegungs- Sprachstereotypie) ständiges sinnloses Nachahmen von Bewegungen bzw. Nachsprechen
- Manierismen sonderbare, verschrobene oder bizarre Abwandlungen alltäglicher Beewgungen und Handlungen (Grimassieren, wenn die Mimik betroffen ist)