Bildungswissenschaften (Fach) / Praxis Seminar (Lektion)
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Seminar zur Praxis
Diese Lektion wurde von flimmi13 erstellt.
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- Erläutern Sie, wie E. Durkheim die Gesellschaft beschreibt und welche Aufgabe Erziehung hat. Annahme, dass Erziehung komplett von Psychologie abhängt steht im direkten Widerspruch zu allem, was die Geschichte lehrt. Die Gesellschaft erschafft sich spezialisierte Arbeiter nach Notwendigkeit und nach ihrem Ideal, dieser Typus wird auch heute noch angestrebt. Dabei entwickelt die Gesellschaft Hierarchien, die von Natur aus gar nicht existieren. Die Erziehung hat die Aufgabe Kinder auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten als individuelles und als soziales Wesen.
- Erläutern Sie, wie J.-J. Rousseau im „Emile“ die Gesellschaft beschreibt und welche Aufgabe Erziehung hat. Gesellschaft und ihre Einflüsse machen den Menschen böse, da sie eine Entartung dessen ist, was der Schöpfer vorgesehen hatte. Kinder müssen durch Erziehung vor den negativen Einflüssen der Gesellschaft geschützt werden, dabei werden zwei Wesen unterschieden „der natürliche Mensch“ und „der Bürger“. Fokus sollte auf dem „natürlichen“ liegen, um Fähigkeiten zu erwerben, die Mensch als Kind nicht hat, aber als Erwachsener braucht. Erziehung hat das Ziel „Natur“ und ist das Äquivalent der Natur, um den jungen Menschen vor der Sozialisation zu schützen.
- Was versteht man unter „Sozialisation Ist der Lernprozess des Hineinwachsens eines Kindes in seine Gesellschaft und hat das Ziel einer verantwortungsvollen Teilnahme am kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben der Erwachsenen. Dabei bedeutet Lernen auch alle Erfahrungen, die ein Mensch ständig in der Umwelt macht und ist somit lebenslang und umfasst inhaltlich das Erlernen des kulturellen Grundbestands einer Gesellschaft in einer aktuellen historischen Situation.
- 4. Welche Sozialisationsaufgaben hat die Institution Schule nach Fend? Schule soll in der modernen Dienstleistungsgesellschaft durch die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten und entsprechenden Arbeitsverhalten wichtige Sockel-Qualifikationen für das Beschäftigungssystem bereitstellen. Sie verteilt Berechtigungen für unterschiedliche Schullaufbanen und somit Ränge und Positionen innerhalb einer Sozialstruktur. Das grundsätzliche Arrangement und Schule sorgt dafür, dass diese Ränge und Positionsverteilung als gerecht und legitim eratchtet werden. Dabei hat Schule hinsichtlich auf Normen und Werte die Funktionen Qualifikation, Selektion und Integration.
- 5. In welchem Verhältnis stehen die Sozialisationsaufgaben der Schule zu einem persönlichkeitsbildenden Auftrag? Personalität ist die Besonderheit eines Individuums, welche sich jeweils in einer spezifischen Identitätsleistung aneignet und umgestaltet. Dabei stellt Fend der schulischen Sozialisation eine Doppelaufgabe: Die Erhaltung der Gesellschaft und die Förderung des Individuums. Ballauff hingegen ist der Auffassung, dass die Schule zwar auch für gesellschaftliche Zwecke zuständig ist, aber die Individualbesorgung als eigentliche pädagogische Aufgabe der Schule zu betrachten ist. Dieses Verhältnis ist nicht alternativ oder additiv, sondern integrativ.
- 6. Was versteht man unter „Ausländerpädagogik“, was unter „Interkultureller Erziehung“ nach Nieke? Ausländerpädagogik wurde durch Gastarbeiterfamilien in Deutschland entwickelt und sorgte für die Einrichtung gesonderter Förderklassen, in denen die Schüler Deutsch lernen sollten. Außerdem sollten den Ausländern die Rückkehrfähigkeiten ins eigene Land erhalten bleiben, weshalb die Schüler zweisprachig blieben. Kritik daran ist jedoch, dass die ausländischen Kinder dadurch stigmatisiert wurden. Interkulturelle Erziehung hatte den Ausgangspunkt ethnischer Minderheiten im eigenen Land und die Erweiterung der EU, die eine Mobilität von Arbeitskräften forderte. Darin wurde Deutsch als Fremdsprache gelernt, um Bilingualität mit dem Ziel der Integration zu fordern.
- 7. Beschreiben Sie kurz den Inhalt, Methode und das Ziel der PISA-Studie 2000. Nennen Sie zwei wesentliche Ergebnisse. Das Ziel ist es 15-jährige Jugendliche landesweit und unter den OECD-Staaten zu vergleichen, um den Staaten Punkte aufzuzeigen, die verbessert werden müssen. Dabei wird der Test in die Lesekompetenz, in die mathematische und die naturwissenschaftliche Kompetenz unterteilt. Ein Ergebnis ist der Zusammenhang der schulischen Leistung und der sozialen Herkunft. So wiesen Kinder aus bildungsfernen Familien eine deutlich geringere Lesekompetenz auf. Außerdem spielt die soziale Herkunft eine zentrale Rolle bei der Beeinflussung von Wahlentscheidungen, so schaffen es die Kinder bildungsferner Familien seltener aufs Gymnasium.
- 8. Was ist „Bildungsgerechtigkeit“? Erläutern Sie in diesem Zusammenhang relevante Ergebnisse der PISA-Studie 2000. Josef Kraus sagt, dass es bei Bildung nicht um Chancenverteilung, sondern um Chancennutzung geht. Dabei müssen alle die gleichen Startchancen haben, da gleiche Zielchancen nicht möglich sind. Da Bildung und Wissen freie Güter sind, muss sich jeder um ihretwillen anstrengen. Die Frage nach der Bildungsgerechtigkeit geht automatisch mit einem Konflikt zwischen Gleichheit und Freiheit einher, weshalb Kinder aus bildungsfernen Familien oft scheitern. Dabei gibt es vier Gerechtigkeitskonzepte: Bedürfnisprinzip: jeder bekommt, was er braucht; Leistungsprinzip: man erhält den gleichen Anteil, den man zur Entstehung einer Sache beigetragen hat; Gleichheitsprinzip: alle erhalten den gleichen Anteil; Anrechtsprinzip: in der Vergangenheit erworbene Anrechte bestimmen den Anteil, den man bekommt. Ergebnisse: So wiesen Kinder aus bildungsfernen Familien eine deutlich geringere Lesekompetenz auf. Außerdem spielt die soziale Herkunft eine zentrale Rolle bei der Beeinflussung von Wahlentscheidungen, so schaffen es die Kinder bildungsferner Familien seltener aufs Gymnasium.
- 9. Was versteht man unter „Inklusion“? Beschreiben Sie kurz die Entstehung des Begriffs, den aktuellen Stand der Umsetzung in Deutschland und nennen Sie Chancen und Probleme (mind. je 1). Kommt aus dem lateinischen inclusio (Einschluss). Und meint das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung. UN-Behindertenrechtskonvention 2008 entschied: Alle Grundfreiheiten für Menschen mit Behinderung. In NRW besuchen momentan 28 % der Kinder mit Förderbedarf Regelschulen. Die Chancen: Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf machen große Fortschritte. Kritik:
- 10. Wie sollte inklusiver Unterricht gestaltet sein? Nennen Sie drei methodische Elemente und orientieren Sie sich dabei an dem Erfahrungsbericht von Beckmann, Gruslewski und Langer (Kursbuch Erziehungswissenschaft). In einem ritualisierten Stundenbeginnen sollte Bewegung ins Lernen gebracht werden durch Klatschen oder Aufstehen. Wichtig ist, dass der Stundenverlauf zu Beginn der Stunde transparent gemacht wird und die Regeln von Anfang an klar, transparent und sinnvoll sind. Außerdem soll auf eine individuelle Arbeit in Form von verschiedenen Anforderungsniveaus der Materialen geachtet werden, so wie persönliche Momente durch persönliche Hilfe und Beantwortung von Fragen beachtet werden.
- 11. Beschreiben Sie die wesentlichen Unterschiede im Vergleich der Schulsysteme in Kanada und Frankreich in Bezug auf die Integration von Migranten. Frankreich setzt darauf, Migranten vollständig in die Gesellschaft zu integrieren, dabei wird darauf geachtet, dass die Schüler Ihre eigene Kultur vollkommen vernachlässigen, also auch religiöse Eigenschaften aus dem Heimatland ablegen, um somit optimal in französische Wertvorstellungen eingegliedert zu sein. Frankreich als ehemalige Kolonialmacht konnte nie steuern, woher seine Migranten kommen, da die Kolonien letztendlich „Franzosen“ waren, obwohl Sie nicht der französischen Sprache mächtig waren. Kanada integriert Migranten weniger kontrolliert und erlaubt diesen ihre eigene Kultur auch in Kanada auszuleben. Das führt zu einem Mischverhältnis von kanadischer Kultur und den verschiedensten Kulturen der unterschiedlich stämmigen Migranten.
- 1. Erläutern Sie das Stufenmodell der kognitiven Entwicklung nach J. Piaget. 1. Stufe: sensomotorische Stufe beschreibt angeborene Reflexe, in der das Kind bereits Ursache-Wirkungszusammenhänge erkennen kann, aber über keine Objektpermanenz verfügt. Die 2. Stufe ist die Präoperationale Stufe, in der das Kind Egozentrisch auf eine Dimension beschränkt ist aber schon Symbole für Objekte entwickelt hat. Konkret-operational als 3. Stufe im Alter von 7 – 11 Jahren: Hier ist das Denken losgelöst von aktuellen Wahrnehmungen und das Kind erlernt objektives und logisches Denken, wobei die Abstraktionsfähigkeit jedoch gering ist. 4.: Die formal-logische Stufe. Das Kind kann abstrahieren und formal-logische Gedankengängen folgen bzw. solche selber entwickeln.
- 2. Nennen und erläutern Sie die zwei Grundbegriffe des Lernens, auf denen Piaget sein Stufenmodell aufbaut. Die Assimilation beschreibt die Einordnung von Informationen beruhend auf der Basis vorhandener Schemata. Kombiniert mit der Akkomodation – bei welcher Sachverhalte korrigiert oder der Umgebung angepasst werden – finden sie immer gleichzeitig statt und dienen der Adaption.
- 3. Inwiefern wird das Stufenmodell von J. Piaget relativiert? Nennen Sie zwei Kritikpunkte. Allgemein kritisiert wird, dass die Kinder unterschätzt werden oder Leistungen verbessert werden können. Belege dafür finden sich in Versuchen, die jeweils auf die sensomotorische, präoperationale, konkret-operationale und formal-logische Stufe zugeschnitten sind. So stellt sich beispielswiese in der sensomotorischen Stufe heraus, dass Kinder bereits eine stärkere Objektkonstanz haben, als Piaget erwartet. In der präoperationalen Stufe zeigt sich, dass Kinder Anfänge logischer Operationen aufweisen, wenn sie mit einfachen und vertrauten Erfahrungen konfrontiert werden. In der konkret-Operationalen Stufe wird klar, dass Kinder fähiger sind Probleme zu lösen, als es Piaget annahm. In der formal-operationalen Stufe versagen 40-60 % der Kinder. Die Reihenfolge der Stufen wird infrage gestellt.
- 5. Nennen und beschreiben Sie die Stufen des Moralerwerbs nach L. Kohlberg. Präkonventionelle Ebene: Moralische Entscheidungen werden hier noch mit drohenden Strafen, Autoritäten oder eigenen Interessen begründet: 1. Stufe: Ob Handlung gut ist, wird nur anhand der unmittelbaren Konsequenz für Handelnden beurteilt. 2. Stufe: Handlung ist an eigenen Bedürfnissen orientiert. Erste Ansätze von Gegenseitigkeit in Form von „Eine Hand wäscht die andere“. Konventionelle Ebene: Tendenz zur Erhaltung wichtiger Sozialbeziehungen, deshalb handelt man um Erwartungen sozialer Kontakte zu erfüllen unabhängig von unmittelbaren Konsequenzen. Hier geht es nicht mehr um „Gehorsam“ sondern um „Motiviertsein“ 3. Stufe: Richtig ist, was der Primärgruppe gefällt oder hilft. „Gute Absicht“ wird zum ersten Mal wichtig! 4. Stufe: Erweiterung von Gruppe auf übergreifende Systeme (Staat). Richtig ist, was die Pflicht erfüllt und zum Erhalt der sozialen Ordnung beiträgt. Postkonventionelle Ebene: man überlegt selbst, inwiefern Prinzipien, Gesetze, Werte richtig sind. Gesetze werden verstoßen, wenn sie die Menschenrechte nicht gewährleisten. 5. Stufe: Verhältnis zur Gesellschaft ist ein Sozialvertrag, der aber auch verändert werden kann. Es tritt ein Aspekt der Gerechtigkeit des Verfahrens bei der Entscheidungsfindung auf. 6. Stufe: Recht wird definiert durch bewusste Entscheidungen in Übereinstimmung mit selbst gewählten, logisch widerspruchsfreien und umfassenden ethischen Prinzipien.
- 6. Inwiefern wird das Stufenmodell von L. Kohlberg in der neueren Forschung relativiert? Nennen Sie zwei Kritikpunkte. Georg Lind: 1. Ohne allgemeine Bildungserfahrungen findet kaum eine Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit statt; es kommt sogar nachweislich zur Rückentwicklung dieser Fähigkeit. 2. Moralisches Versagen in realen Situationen beruht selten auf dem Fehlen moralischer Haltungen, sondern häufiger auf einer mangelnden oder verzerrten Wahrnehmung der moralischen Intentionen und Kompetenzen anderer an der Situation Beteiligter.
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- 7. Inwiefern können Dilemma-Geschichten für die moralische Entwicklung von Jugendlichen förderlich sein? Der richtige und konsequente Einsatz von Dilemma-Diskussionen konnten Fortschritte bis zu einer halben Entwicklungsstufe innerhalb eines Schuljahres nachgewiesen werden. Der Grundgedanke dabei ist die Schüler anzuregen Argumente zu formulieren, Argumentationsmuster durchzuhalten und nach einem Konsens zu suchen.
- 8. Beschreiben Sie den Ablauf und die Lernziele von Dilemmadiskussionen nach Kohlberg. Semireales Dilemma in 8 Schritten: 1. Den Dilemma-Kern verstehen (Lernziel: Sich in Handelnden hineinversetzen und Dilemma verstehen) 2. Pro-oder-Contra-Abstimmung um Lager zu errichten (Lernziel: Meinung zu einer Kontroverse zum Ausdruck bringen; Meinungen anerkennen; Unterschied zwischen druckfreier und druck Meinungsbildung erkennen 3. Meinungslager innerhalb der Pro- und Contra-Gruppen (Lernziel: Gleichgesinnte als Unterstützung anerkennen; Begründungen für eigene Position lernen) 4. Pro- und Contra-Diskussion (Lernziel: Öffentliche Diskussion übermoralische Probleme; Gehör verschaffen; Zuhören; Argumentqualität abwägen) 5. Kleingruppenphase, in der Gegenargumente diskutiert werden (Wie kommt man Andersdenkenden entgegen?) 6. Bestes Argument der Gegenseite präsentieren (Argumente der Gegenseite (ein)schätzen lernen) 7. Schluss-Abstimmung (Lernziel: Kritik annehmen; Diskussionen über kontroverse Themen können zur Lebensqualität beitragen) 8. Feedback (Was hat die Dilemma-Diskussion gebracht; wie hat man sich gefühlt?; wie hat sich die (eigene) Meinung geändert?)
- 9. Nennen und beschreiben Sie zwei Konzepte der Umsetzung von moralischer Erziehung in der Schule. Nennen Sie Vor- und Nachteile der von Ihnen genannten Maßnahmen. Dilemma-Diskussion: Vorteile: Der richtige und konsequente Einsatz von Dilemma-Diskussionen konnten Fortschritte bis zu einer halben Entwicklungsstufe innerhalb eines Schuljahres nachgewiesen werden. Der Grundgedanke dabei ist die Schüler anzuregen Argumente zu formulieren, Argumentationsmuster durchzuhalten und nach einem Konsens zu suchen. Rollenspiele: Besprechung des Spielanlasses und des Ziels; Beschreibung einer leicht durchschaubaren Situation; klare Vorgaben für Charaktere; Auswahl der Mitspieler und Aufgaben für Beobachter; Durchführung des Rollenspiels; Diskussion über Gefühle und Erlebnisse der Schüler
- 10. Welches ist nach Erikson das zentrale Thema, mit dem sich Jugendliche in ihrer Entwicklung auseinandersetzen müssen und was resultiert aus einer erfolgreichen oder misslungenen Bewältigung? Die Suche nach der sozialen Rolle in der Gesellschaft (Identitätssuche). Erfolgreich: Selbstgefühl; Überzeugung, dass man auf eine erreichbare Zukunft zugeht Erfolglos: keine gefestigte Identität; man zieht sich aus der Gesellschaft zurück; kriminelle oder psychotische Episoden.
- 11. Wie definiert Erikson Identität und wie verläuft der Prozess der Identitätsbildung? Identität ist die soziale Rolle in der Gesellschaft und der Zuwachs an Persönlichkeitsreife. Diese entsteht im Jugendalter, wenn alle Identifizierungen von früher in Frage gestellt werden. Durch Kindheitserfahrungen wird hierbei eine neue Ich-Identität gebildet, dabei müssen alte Stufen überwunden werden um zu der nächsten zu kommen.
- 2. Was versteht man unter Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus? Behaviourismus: hier sind ausschließlich physische Reize (Stimuli) relevant für beobachtbares Verhalten und die Anlagen eines Menschen spielen überhaupt keine Rolle. Jeder kann alles Lernen unabhängig von den Talenten und Neigungen. Gründe für das Verhalten eines Menschen sind physiologische und chemische Eigenschaften des Organismus. Konstruktivismus: Lernen ist kein Implementations- sondern ein Konstruktionsprozess. Dabei gibt es keine objektive Wahrheit, sondern viele subjektive Wahrnehmungen und Standpunkte. Da die Erkenntnis subjektgebunden ist, konstruieren sich Individuen ihr Verständnis von einem Sachverhalt selbst. Kognitivismus: Das Lernen wird durch Prozesse beeinflusst, die zwischen Reiz und Reaktion liegen, dabei werden die inneren Prozesse des Menschen untersucht und kognitive Prozesse und Strukturen haben erheblichen Einfluss auf das Verhalten und Erleben der Menschen. Die Kernfrage lautet „Wie nimmt der Mensch Umweltereignisse wahr und wie bewertet er diese?“
- 3. Erläutern Sie, wie die Neurowissenschaften „Lernen“ definieren und welche Erkenntnisse sich daraus für die Unterrichtsgestaltung ergeben können. Lernen ist die Modifikation synaptischer Übertragungsstärke zwischen den Neuronen, daher sind aktive Synapsen die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Die Stärkung der Synapsen nimmt durch den Lernprozess zu. Der Lernprozess besteht aus 3 Faktoren: 1. Aufmerksamkeit aktiviert die Synapsen; 2. Motivation schüttet Dopamin aus; 3. Emotionen. Der Unterricht sollte eine Verbindung zwischen dem Lerngegenstand und den subjektiven Erfahrungen der Schüler herstellen. Außerdem sollte der Lerngegenstand über vielfältige Wege zugänglich gemacht werden, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu steigern.
- 4. Erläutern Sie, warum für Petzelt „Lernen […] sich niemals in bloßem Einprägen, Reproduzierfähigmachen oder Auswendiglernen erschöpfen“ kann. Was versteht man im pädagogischen Sinne unter Lernen? Das „Lernen“ und wieder „Vergessen“ hindert das Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit, deshalb sollte Wissen nicht isoliert, sondern in einen Zusammenhang gesetzt werden. Das Gelernte muss verstanden werden und das Individuum überzeugen. Letztendlich bildet ausschließlich die Stellungnahme zu einem Lerngegenstand.
- 6. Was ist intrinsische, was extrinsische Motivation? Inwiefern relativiert die Theorie von Deci und Ryan diese Zweiteilung? Extrinsische Motivation beschreibt Motivationsfaktoren, die nicht aus dem Lerner selbst entstehen, sondern können externale Regulationen, wie das Geld von Eltern für gute Noten, Introjektionen – die Erfüllung der Erwartungen anderer, sein. Intrinsische Motivation ist die, die aus dem Lerner heraus entsteht, Identifikation (eigene Wertvorstellungen) oder Integration (Handlung als Teil d. Persönlichkeit) sind hier die Schlüsselbegriffe