Materialwirtschaft (Fach) / BWL (Lektion)
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Grundlagen
Diese Lektion wurde von beebee76 erstellt.
- Aufgabe der Materialwirtschaft bereitstellen u. (sofern erforderlich) beschaffen der für die Produktion u. die durchzuführenden Dienstleistungen benötigten Materialien Sorgt dafür, das die benötigten materiellen Produktionfaktoren in der richtigen Art, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität im Betrieb zur Verfügung stehen.
- Ziele der Materialwirtschaft Sachziele: Technische Ziele zur Befriedigung des Materialbedarfs Formalziele: Wirtschaftliche Ziele Sozialziele: Umweltschutz
- Aufgabengebiete der Materialwirtschaft Materialplanung Materialbeschaffung Materialtransport Materiallagerung Materialentsorgung
- Bedarfsarten der Materialwirtschaft Primärbedarf Sekundärbedarf Tertiärbedarf Bruttobedarf Nettobedarf
- Primärbedarf Bedarf an fertigen Endprodukten der Unternehmung
- Sekundärbedarf Sind die Bauteile und Rohstoffe, die für die Herstellung von Endprodukten benötigt werden, also Rohstoffe, Fertigbauteile, unfertige Erzeugnisse und alles weitere, das nicht zum Primärbedarf gezählt werden kann
- Tertiärbedarf Besteht aus dem Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen für die Produktion der Güter, die zur Befriedigung des Sekundär- und Primärbedarfs genutzt werden
- Bruttobedarf Ist die Summe aus Primärbedarf, Sekundärbedarf und Tertiärbedarf
- Nettobedarf Ist der Bedarf an Materialien, welchen die Materialwirtschaft durch Einkäufe oder Fertigungsaufträge noch befriedigen muss Die Differenz aus Bruttobedarf und disponierbarem Bestand (Bestand an Material, der schon im Lager, in den Werkstätten oder durch bereits getätigte aber noch offene Fertigungsaufträge und Bestellungen existiert.)
- Einzelbeschaffung Exotische Güter oder Dienstleistungen; unvorhersehbarer Bedarf Beschaffung und Einlagerungen dieser Materialien sinnlos, da eine hohe Lagerdauer zu erwarten ist. Dies führt unter anderem zu: Verschwendung von Lagerkapazitäten Unnötige Kapitalbindung Im Falle von Lebensmitteln, Computern etc. darüber hinaus zu hohem Wertverlust
- Auftragsfertigung Auftragsfertigung (engineer-to-order) bei der erst bei Auftragseingang Materialien beschafft werden und das Produkt gefertigt wird bei wenig nachgefragten Produkten oder Spezialanfertigungen
- Vor- und Nachteile der Einzelbeschaffung Vorteile der Einzelbeschaffung: Kurze Lagerdauer, dadurch: Geringe Kapitalbildung Geringer Werteverfall Geringe Lagerkosten Nachteile der Einzelbeschaffung: Einkauf in geringen Mengen, daher geringer Rabatt Einkauf muss unabhängig zu der aktuellen Preisentwicklung stattfinden. Es kann nicht auf einen besseren Preis gewartet werden. Güter können nicht sofort an den Bedarfsträger geliefert werden, es kommt zu Wartezeiten
- Just-In-Time-Beschaffung Der Abnehmer verzichtet auf eine eigene Lagerhaltung und lässt sich seinen Materialbedarf täglich oder sogar mehrmals täglich vom Zulieferer produktionssynchron anliefern
- Sicherheitsbestand Der Sicherheitsbestand, auch Eiserner Bestand genannt, ist die Stückmenge, welche immer im Lager vorrätig gehalten werden muss. Er dient als Puffer für Unsicherheiten in der Bedarfsermittlung (schlechte Planung, höherer Ausschuss, Produktionsprobleme) in der Beschaffungszeit (höhere Zeit in der Bestelldisposition wegen Krankheitsausfall, Lieferverzögerungen, Qualitätsproblemen) in der Lagerhaltung aufgrund von geringerem Bestand als berechnet (wegen Rechnungsfehlern, Diebstahl, Unfällen) In seiner Eigenschaft als Puffer ist er ein Bestand, der nicht zur Produktionsplanung eingesetzt werden darf. Jede Firma bestimmt den Sicherheitsbestand je Produkt auf Basis von Durchschnitts- und Erfahrungswerten selbst
- Meldebestand und Bestellpunkt Der Meldebestand oder auch Bestellpunkt ist der Punkt, an dem eine Bestellung an den Lieferanten ausgelöst wird. Der restliche Lagerbestand abzüglich des Sicherheitsbestandes soll an diesem Punkt immer noch ausreichen, um den täglichen Bedarf während der Beschaffungszeit (Bestelldisposition, Lieferzeit, Zeit zur Warenannahme, -prüfung und -einlagerung) zu decken Meldebestand = Beschaffungszeit * Tagesbedarf + Sicherheitsbestand
- Höchstbestand Der Höchstbestand ist - wie der Name bereits ausdrückt - der höchste Bestand, den das Lager an einem bestimmten Gut planmäßig annimmt. Mathematisch ausgedrückt also nichts anderes als: Sicherheitsbestand + Bestellmenge = Hoechstbestand
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- Bestellintervall Das Bestellintervall ist das Intervall, welches bei gleichmäßigem, also konstantem Verbrauch zwischen den einzelnen Bestellpunkten liegt. Es lässt sich einfach ermitteln: