Institutionenökonomik (Fach) / Lektion 4 (Transaktionskostenansatz) (Lektion)
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- Transaktionskostentheorie - Frage, wie die Abwicklung und die Organisation von Transaktionen in einem gegebenen institutionellen Rahmen am effizientesten abgewickelt werden können - Transaktionskosten fallen bei der Errichtung oder Benutzung von Institutionen an - befasst sich mit Wirkungs- und Effizienzbedingungen von Transaktionen und institutionellen Arrangements - es entstehen Produktions- und Transaktionskosten, deren Summe über Güterproduktion entscheidet, verfügbare Ressourcen können durch Produktions- und Transaktionskosten verbraucht werden (Einkaufszeit = Transaktionskosten, Kochen= Produktionskosten)
- Transaktionen - eine Transaktion ist eine Übertragung von Verfügungsrechten - beinhaltet eine physische und eine juristische Komponente -- physische Übertragung (Williamson): körperliche Übergabe -- juristische Übertragung (Commons): Übertragung der Eigentumsrechte (Property Rights) - Transaktionen können intdern (innerhalb von Organisationen, z.B. Arbeitsanweisung) oder extern (zwischen Organisationen oder Individuen, z.B. auf Märkten) anfallen
- Warum gibt es Unternehmen? Definition von Firmen nach Coase (The Nature of the firm) - Was ist eine Firma und wie entsteht sie? Entstehen aufgrund der Errichtung von Hierarchien - in der Neoklassik gibt es das Konstrukt der Firma nicht (nur Anbieter, dem eine Produktionsfunktion zugeordnet ist, aus der eine Kostenfunktion abgeleitet wird, im Verbund mit der Erlösfunktion entsteht seine Gewinnfunktion, Ziel Gewinn zu maximieren) - und doch unterscheiden sich Unternehmen von anderen Wirtschaftssubjekten (z.B. Individuen), da sie hierarchische Beziehungen definieren und die Handlungen der Beteiligten koordinieren -> Anweisungen - warum werden also manche Beziehungen über Hierarchien (Unternehmen) koordiniert und andere durch den Marktmechanismus -> Unternehmen entstehen immer dann, wenn es zu teuer ist, den Marktmechanismus zu nutzen) - Thematisierung der Kosten, die mit der Marktnutzung verbunden sind (Transaktionskosten) z.B.: -- Suchkosten, die bei der Suche nach Alternativen entstehen -- Kosten für die Anbahnung und den Abschluss von Verträgen - Nutzung Marktmechanismus nicht kostenlos, steigen mit jeder Transaktion (Transaktionskosten) - Gegenüaberstellung von Organisations- und Transaktionskosten, um günstigere Alternative herauszufinden -> (Entscheidung Regelung über Markt oder Gründung einer Firma attraktiver?)
- Markttransaktionskosten - fallen an, sobald der Marktmechanismus zur Koordination bemüht wird - vor allem Informations- und Verhandlungskosten (im zeitlichen Verlauf eines Vertragsschlusses) - Kosten der Vertragsvorbereitung (Such- /Informationskosten): Suche Tauschpartner, Handlungsalternativen, Bewertung -> Opportunitätskosten der Zeit, direkte Kosten - Kosten des Vertragsabschlusses (Verhandlungs- und Entscheidungskosten): Verhandlungsprozess -> Berater, externe Dienstleister, Opportunitätskosten der Zeit - Kontrollkosten (Sicherstellungs-/Kontroll- und Anpassungskosten) = Überprüfung der Erfüllung des Vertrags, ggf. gerichtliche Einforderung, ggf. Vertragsanpassung
- Organisationskosten - entstehen durch den Aufbau, Erhalt und Betrieb von Organisationen - Organisationskosten entstehen weil ex ante eine Unsicherheit über das Verhalten der Beschäftigten und Anreiz zum Opportunismus besteht -- Kosten für die Implementierung von Arbeitsverträgen -- Kosten für die Vertragsabwicklung (Erteilung/Durchsetzung/Überwachung von Handlungsanweisungen) -- Kontrollkosten für die Messung der Ergebnisse der Arbeitskräfte -- Kosten des Informationsmanagements - Coase: Verhältnis Markttransaktions- zu Organisationskosten entscheidet, ob Firmen entstehen oder der Marktmechanismus genutzt wird - Beispiel: Schule Lehrereinstellung oder Beschäftigung als Freiberufler - z.B. Lehrer einstellen: Organisationskosten, Inflexibilität (kann nicht beliebig mit der Nachfrage auf- und abgebaut werden), Sicherheit (feste Planung über längeren Zeitraum), flexibel einsetzbar, zusätzliche Aufgabenübertragung ohne dass der Vertrag erweitert werden muss, Identifikation mit der Schule, jedoch teuer // Freiberufler: über Markt beziehen, bedarfsgerecht, gute Anpassung an Klassenanzahl, geringe Organisationskosten (Eingliederung), Gefahr der Abwanderung der Lehrkräfte an andere Schulen, dann jedes Mal wieder Such-/Informations-/Verhandlungskosten, Kontrollkosten - Entscheidung durch Abwägung von Opportunitäts-, Produktions- und Transaktionskosten, welche Form kostengünstiger
- Make or Buy - Eigenfertigung oder Fremdbezug? - marginale Produktionskosten + Organisationskosten > Marktpreis + Markttransaktionskosten = Fremdbezug - Marginale Produktionskosten + Organisationskosten < Marktpreis + Markttransaktionskosten = Eigenfertigung - Abweichungen von dieser Regel nur bei Auftreten von vertikalen Skalenerträgen
- Fixe und variable Transaktionskosten - Transaktionskosten entstehen bei Errichtung und bei Benutzung von Institutionen - Fixe Transaktionskosten fallen bei Errichtung, Erhaltung oder Anpassung von Institutionen, die Höhe ist unabhängig von der Benutzungshäufigkeit/Erfolg des Unternehmens -- Kosten für Unternehmensgründung/Vereinsgründung -- Einrichtungskosten für Märkte (z.B. Errichtungskosten einer Börse) -- Kosten des Gesetzgebungsverfahrens -- Etablierung von Normen -- Kosten die bei der Gründung von Sportvereinen entstehen - Variable Transaktionskosten fallen bei Betrieb der Institution an, die Höhe ist abhängig von Zahl & Wert der Transaktionen in denen sie entstehen -- Unternehmen tätigt Geschäfte -- Gesetz muss durchgesetzt werden (Rechtsstreit) -- Übungsbetrieb im Sportverein organisieren und durchführen
- Ex ante- und Ex post- Transaktionskosten - Einteilung nach zeitlicher Lage wann die Transaktionskosten anfallen - Ex-ante-Transaktionskosten fallen bis zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses an (Unterscheidung zwischen Informations- und Kommunikationsprozess) -- Informationsgewinnungskosten (Suchkosten/Zeitkosten, Zahlungen an Informanden, Opportunitätskosten (entgehen von Erträgen, weil vertragsrelevante Tatsachen nicht identifiziert wurden, aber auch in allen anderen Kostenkategorien)) -- Informationsweitergabekosten (Zeitkosten, Infoübermittlungskosten (besonders bei komplexen Transaktionen (Unternehmensverkauf): Juristen, Branchenexperten müssen Informationen zusammentragen, bei einfachen Transaktionen eher gering)) -- Informationsverarbeitungskosten (Systematisierung & Aufbereitung entscheidungsrelevanter Informationen) -- Bargainingkosten (Zeitverbrauch für Vertragsaushandlung) -- Konfliktbeilegungskosten (Meinungsdifferenzen vor Vertragsabschluss als Resultat asymmetrischer Info = Kooperationsdesign ausarbeiten oder Interessensgegensätze = Kompromisssuche) Beispiel: Schlichtungskosten Tarifverhandlung -- Entscheidungskosten (Handlungsalternativen an Zielsystem gemessen und die Alternative mit der maximalen Zielerreichung soll ermittelt werden) - Ex-post-Transaktionskosten fallen im Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und vollständiger Vertragserfüllung an, in Zusammenhang mit der Überwachung und Durchsetzung des Vertrages - Kontrollkosten (Überwachung von Verträgen) - Anpassungskosten
- Ökonomische und politische Transaktionskosten - neben ökonomischen Transaktionskosten fallen auch im politischen System Transaktionskosten an - Richter/Furubotn: - Fixe politische Kosten: Kosten der Einrichtung, Erhaltung und Veränderung der formellen und informellen politischen Ordnung eines Systems, Kosten zur Schaffung einer Rechtsordnung und funktionierenden Staates (z.B. Ausarbeitung, Durchsetzung, Implementierung der Bundeswehrreform) - Variable politische Kosten: die Betriebskosten eines Gemeinwesens, laufende Ausgaben des Staates (z.B. Kriegskosten Afghanistan, Sold, Waffenkosten, Lebensmittel, Soldatenversorgung)
- Höhe von Transaktionskosten - Höhe der Transaktionskosten wird durch drei Faktoren determiniert -- Handlungsspielraum der Akteure -- Unsicherheit über den Vertragsgegenstand -- Häufigkeit der Transaktionen (economies of scope = Routine/Lerneffekte) - je klarer der Vertragsgegenstand ex-ante definiert werden kann und je häufiger eine Transaktion stattfindet (economies of scale/scope), umso niedriger werden die Transaktionskosten sein - Höhe der Transaktionskosten wird von Umweltfaktoren bzw. Rahmenbedingungen (Unsicherheit im Umfeld, Zahl der potentiellen Vertragspartner, Maß an Infoungleichheit) beeinflusst - Regelungen müssen so gestaltet sein, dass Transaktionskosten möglichst gering sind
- Spezifität von Transaktionen - Spezifische Investitionen werden im Hinblick auf ein ganz bestimmtes Vertragsverhältnis getätigt -> Austauschbarkeit des Tauschpartners bei getätigten spezifischen Investitionen - Grad der wirtschaftlichen Wiederverwertbarkeit eines Faktors in alternativer Verwendung -- Einsatz durch andere Nutzer = employability -- Erzielbarkeit von Restverkaufserlösen = salvageability - eine Investition ist umso spezifischer, je höher die Widmung im Hinblick auf eine bestimmte Verwendung/Transaktionsbeziehung ist - bei geringen Wechselkosten spricht man von generischen/nicht-spezifischen Faktoren - Unterscheidung in 6 Formen von Spezifität nach Williamson: -- Standortspezifität (ortsgebunden, Goldmine -> je schwieriger Verlegung um so standortpezifischer das „Gut“, kann an keinem anderen Ort genutzt werden) -- Sachkapitalspezifität (Verwendung nur auf bestimmte Art und Weise, Spritzgusswerkzeug, bestimmte Maschinen, Formenbau) -- Humankapitalspezifität (spezifische Aus- und Weiterbildung, EDV Kurs weniger spezifisch als Bedienung einer bestimmten Maschine, firmeninternes Know-How) -- Widmungsspezifität (Investitionen nur für bestimmten Tauschpartner, Produktionserweiterung ausschließlich zur Nachfragebedienung eines Kunden) -- Markenspezifität (Reputationsaufbau, Investitionen in eine Marke, um so spezifischer wenn je weniger sich die Marke auf andere Produkte übertragen lässt, McDonalds Fastfood = sehr spezifisch, schwierig anders zu verwenden, geringerer Spezifitätsgrad bei der Marke easy, angefangen mit easyJet, jetzt auch easyHotel usw., jedoch Grenzen der Transferierbarkeit) -- Zeitliche Spezifität (Wertverlust bei nicht termingerechter Lieferung, Verderblichkeit, Just-In-Time Produktion, Lernen für einen Klausurtermin) - Spezifitätsgrad einer Transaktion ist umso höher, je größer der Wertverlust ist, der durch die Verwendung von Ressourcen in Second-best-Lösungen ausfällt -> Wert hängt vom Fortbestand der Austauschbeziehung ab - bei Beendigung der Transaktionsbeziehung entsteht ein Wertverlust -> Quasirente (Differenz Gewinn beste Verwendung zu Gewinn zweitbeste Verwendung) - Tauschpartner hat Handlungsspielraum die Abhängigkeit des Investors auszunutzen (Quasirente teilweise aneignen) -> Hold-up (Gefahr umso höher je größer die Unsicherheit der Transaktion) - erhöhte Transaktionskosten, da in jedem Fall neue Verhandlungen: -- ex ante Vertragsverhandlungen werden erschwert -- Investition in Absicherungsmaßnahmen zum Schutz vor ex-post Opportunismus
- Unsicherheit von Transaktionen - Maßgeblich für Höhe der Transaktionskosten ist die Unsicherheit = Grad der Veränderlichkeit einer Leistungsvereinbarung im Verlauf einer vertraglichen Beziehung - Arten von Unsicherheit: -- Parametrische Unsicherheit: bezieht sich auf Verhaltensparameter unter denen Tauschhandlungen vorgenommen werden --- Umweltunsicherheit: umso höher, je größer und heterogener die Zahl der Umweltfaktoren ist, die die Transaktion beeinflussen und je schneller sich Rahmenbedingungen ändern (Umweltdynamik) um so mehr Informationen werden benötigt, Suche und Bewertung verursachen Transaktionskosten, desto schneller sich die Rahmenbedingungen ändern desto häufiger fallen diese Kosten an und überdies können Überwachungs- und Anpassungssysteme notwendig werden --- Transaktionsunsicherheit: Unsicherheit, die durch die Unvollkommenheit der Information entsteht, unter der Entscheidungen zu treffen sind, je größer die Informationslücken sind, umso größer ist die Unsicherheit, sollen diese Lücken verkleinert oder gar geschlossen werden entstehen Transaktionskosten -- Verhaltensunsicherheit/strategische Unsicherheit: resultiert aus der Gefahr opportunistischen Verhaltens durch die Tauschpartner, welches asymmetrische Informationsverteilung begünstigt (Hold-Up, Moral-Hazard) -> Kooperationsdesigns -> Etablierung ruft Transaktionskosten hervor -- Verhaltensunsicherheit nur dann relevant, wenn zugleich auch parametrische Unsicherheit vorliegt, ansonsten können vollkommene Verträge ausgehandelt und die Opportunismusgefahr gebannt werden - bei hoher Unsicherheit lassen sich ex-ante keine Vereinbarungen treffen, da nicht alle möglichen Zukunftsszenarien vertraglich geregelt werden können (Transaktionskosten zu hoch) -> um ex-post opportunistisches Verhalten zu begrenzen müssen diskretionäre Handlungsspielräume vertraglich eingeschränkt werden - Resultat ist, dass die Transaktionskosten umso höher sind, je größer das Maß an Unsicherheit ist
- Transaktionshäufigkeit - je höher die Transaktionshäufigkeit (Zahl der Transaktionen in einer Transaktionsbeziehung), umso geringer sind die Transaktionskosten (desto mehr identische Transaktionen vorgenommen werden, entstehen nachfolgende Punkte): -- Fixkostendegression -- Erfahrungskurveneffekte -- Skaleneffekte -- Synergien - je höher die Transaktionshäufigkeit, umso weniger sinnvoll ist eine Markttransaktion - obwohl Kosten je Transaktion sinken, steigt das Gesamtvolumen an Transaktionskosten an und die Koordination ist in einer Organisation kostengünstiger als über den Markt
- Transaktionskosten, Verträge und institutionelle Arrangements - Kernfrage des Transaktionskostenansatzes = Zusamzmenhang zwischen Transaktionskosten, institutionellem Arrangement (Art & Weise der Vertragsbeziehung bei Leistungsaustausch) und Effizienz - Arten von Verträgen (klassische / neoklassische / relationale Verträge)
- Klassische Verträge - regeln exakt beschreibbare Tauschbeziehungen, Konfliktlösung über Rechtssprechung - definieren die Pflichten der Vertragspartner exakt -> nur für Verträge von kurzer Dauer und exakt beschriebenem Tauschgegenstand geeignet - Bedingungen sind exakt festlegbar -> hinreichende Informationen, die beiden Partnern zum Vertragsabschluss ausreichen (vollkommende Info ist nicht erforderlich) - nachvertragliche Absprachen oder persönliche Interaktionen sind nichterforderlich - bei Leistungsstörungen -> Rückgriff auf höherrangige Normen und Rechte, wird drittinstanzlich geregelt (Rechtsprechung) -> trilateral Governance: Vertragspartner unterwerfen sich der Entscheidung des Richters (Unterscheidung opportunistisches Verhalten / unverschuldete Nichterfüllung) - Fall opportunistisches Verhalten -> Sanktionierung durch Richter - Fall unverschuldete Nichterfüllung -> Teilung des Risikos - bei Sanktionierung von unverschuldetem Nichterfüllung würde die Transaktion unwahrscheinlich werden, weil für die Partei, die von unversch. Nichterf. bedroht ist, ein zu hohes Transaktionsrisiko ergibt - je komplexer die Austauschbeziehung ist, umso teurer und weniger attraktiv wird trilateral Governance, außerdem Unvorteilhaftigkeit klassischer Verträge - z.B. Kauf einer Flasche Milch = bei Unzufriedenheit Umtausch möglich, bei höherpreisigen Gütern wird die Sache gerichtlich geregelt
- Neoklassische Verträge - regeln zeitraumbezogene Vertragsbeziehungen, Konfliktlösung über Schlichtung - regeln alle Eventualitäten, die in dem Zeitraum auftreten, da nicht alle vorab berücksichtig werden können - nachvertragliche Anpassungen möglich, weil ex ante sind nicht alle den Austausch betreffenden Einzelheiten bekannt sind - Aufnahme von Konfliktlösungsmechanismen im Falle von Meinungsverschiedenheiten werden aufgenommen Begrenzung Hold-Up Risiko (z.B. Einführung Pfandzahlungen, Vertragsstrafen) - auch können nachvertragliche Transaktionskosten durch die Vereinbarungen von Anpassungsklauseln reduziert werden - Vereinbarung von Schlichtungsverfahren ist als transaktionskostenarmes Streitschlichtungsverfahren empfohlen, da von beiden Seiten akzeptiert, weil beide Parteien an der Fortführung des Vertrages interessiert sind - Rechtsweg ist hier Ultima Ratio, wenn alle vertraglich fixierten Optionen ausgereizt sind und nicht zur Übereinkunft geführt haben - z.B. Franchisevertrag, bei Unstimmigkeiten Schlichtung, da beide Beziehungen fortführen wollen, ansonsten Gericht, führt jedoch zu hohen Transaktionskosten, da Beziehungen abgebrochen werden (z.B. Kosten Einstiegt für Nehmer und Kosten neue Suche für Geber) - Reputation als Alternative um neoklassische Verträge durchzusetzen: -- Reputation verhindert Opportunismus, weil andernfalls die spezifischen Investitionen in den Reputationsaufbau verloren gehen -- setzen Transaktionen über einen längeren Zeitraum voraus -- Erfahrung dass der Vertragspartner Vertragstreue opportunistischem Verhalten vorzieht -- bei Vertragsbruch würden dann die spezifischen Kosten des Reputationsaufbau verloren gehen -- z.B. Qualität von Markenartikeln hoch halten um Preis zu rechtfertigen, andernfalls würden die Nachfrager bei geringerer Qualität und trotzdem hohem Preis zur No-Name Konkurrenz abwandern und unsere Erlöse würden einbrechen, was Transaktionskosten nach sich ziehen würde sowie die Kosten für den Reputationsaufbau würden verloren gehen
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- Relationale Verträge - regeln auf Dauer angelegte Austauschbeziehungen mit hoher Unsicherheit, Streitschlichtung erfolgt durch die beteiligten Parteien selbst - anstatt expliziter Vertragsbestandteile werden unkonkrete Rahmenbedingungen getroffen, Vertrag somit bewusst unvollständig - wichtige Vertragsbestandteile werden bewusst unspezifisch formuliert, weil Konkretisierung auf Basis der zur Verfügung stehenden Infos zu hohe Transaktionskosten verursachen würden - regeln Handlungsgrundlagen ohne Notwendigkeit zu wissen, in welchen Situationen die vereinbarten Handlungen zukünftig zur Anwendung kommen werden - Vertrauen zwischen Vertragsparteien wichtig - effiziente Streitschlichtung nur von selbst, Schlichter oder Richter nicht zielführend/unmöglich - rationale Verträge werden institutionalisiert indem z.B. Organisationen errichtet werden
- Wahl der richtigen Vertragsform - Wahl abhängig von Art der zu regelnden Transaktion und Transaktionskosten, sowie der Häufigkeit - unspezifische oder keine Unsicherheit am günstigsten mit klassischem Vertrag (fehlende Unsicherheit = alle Eventualitäten abschätzbar vorher, keine Spezifität keine Opportunismuschance da einer Wechsel des Vertragspartners möglich, einfachheit, problemlose Durchsetzbarkeit durch Gerichte, effizientester Vertrag, kostengünstigste Vertragsmechanismen) - mittleres Niveau an Spezifität oder Unsicherheit mit neoklassischem Vertrag = nicht alles vorhersehbar + steigende Opportunistätsgefahr durch spezif. Investitionen ( es lohnt sich nicht in höhere ex-ante Infokosten zu investieren, besser Definition von Streitschlichtungsmechanismen) - Hohe Transaktionkosten die bei relationalen Verträgen aufkommen lohnen erst bei häufigen Transaktionen oder hohe Spezifität/hohe Unsicherheit vorliegt -> laufende Qualitäts-, Mengen-, Termin-, Preisanpassungen erforderlich, die klassischen/neoklassischen Vertragsformen sind dazu nicht geeignet
- Institutionelle Arrangements - aus der transaktionskostenminimierenden Vertragsform lässt sich auf auf das effizienteste institutionelle Arrangement schließen - optimalen Vertragsform richtet sich an den Rahmenbedingungen aus -> daraus Ableitung des optimalen institutionellen Aggangements - in Abhängigkeit von der Unsicherheit und Spezifität der Transaktion lassen sich Bereiche definieren, in denen eins der drei Aggangements am effizientesten ist - Zunehmdende Spezifität & Unsicherheit -> Gefahr Hold-Up -> Anstieg Transaktionskosten (je höher die Quasirente, umso höher die Transaktionskosten aus Nachverhandlungen) - innerhalb hierarchisch organisierten Organisation wird über vertikale Integration und die Ausgestaltung einer Motivations- und Anreizstruktur und Kontrollmechanismen die Hold-Up Gefahr reduziert
- Institutionelle Arrangements (Klassischer Vertrag) - entspricht Abwicklung über den Markt -- eindeutige Bestimmbarkeit der Leistungen -- geringe Unsicherheit -- Vergleichbarkeit -- Schutz-/Kontrollmechanismen unnötig -- Preismechanismus zur Faktorallokation ausreichend -- effiziente und schnelle Transaktion durch kurze Vertragsbeziehung -> geringe Transaktionskosten
- Institutionelle Arrangements (relationale Verträge) - werden innerhalb von Organisationen geschlossen -- bei hoher Unsicherheit & hohem Maß an Unbestimmtheit Koordination über Markt nicht möglich -> Bildung von Organisationen vorteilhaft -- geringes Informationsniveau -- Komplexität und Spezifität der Transaktionsgüter -- bei Regelung über Merkt wären laufende Vertragsanpassungen notwendig -> hohe Transaktionskosten und Hold-Up Gefahr -- in Organisationen reduziert sich das Risiko opportunistischen Verhaltens durch Aufdeckungsmechanismen
- Institutionelle Arrangements (neoklassischen Verträge) - führen zu hybriden institutionellen Arrangements -- engere Zusammenarbeit der Transaktionspartner im Vergleich zum Markt -- höheres Maß an Selbstständigkeit/Unabhängigkeit im Vergleich zur Organisation -- Einschränkung opportunistischen Verhaltens, Abbau Informationsasymmetrien -- geringe Ex-ante Transaktionskosten aufgrund höherer Stabilität der Austauschbeziehungen