Hundephysiotherapie (Fach) / Gelenke (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 56 Karteikarten
Alles rund um die Gelenke (Arten, einzelne Gelenkaufbauten, etc)
Diese Lektion wurde von SBoecker1975 erstellt.
- Juncturae synovialis/Diarthrosen Echte Gelenke - weisen Dikontinuität zwischen den am Gelenk beteiligten Knochen auf (Gelenkspalt)- sind umgeben von Gelenkskapsel und Gelenk-/Kapselbändern- Gelenkhöhle ist mit Synovia gefüllt- Gelenkknorpel an den am Gelenk beteiligten Knochen
- Cartilago articularis Gelenkknorpel - hyaliner Knorpel- ist durch eine verkalkte Zone mit den Knochen verbunden- enthält keine Blutgefäße- wird mittels Diffusion ernährt (durch Bewegung wird Synovia in den Knorpel gepresst und dient somit der Ernährung)- wird durch Bewegungsmangel oder Überbelastung nicht ausreichend ernährt, und begünstigt somit Krankheiten wie Arthrosen (Knorpelabbau)
- Spatium articulare Gelenkspalt - ein mit Synovia gefüllter Hohlraum zwischen den Knorpelflächen- Teil der Gelenkhöhle- Erweiterter Spalt deutet auf Bandverletzungen oder Erguss hin- Verengter/aufgehobener Spalt deutet auf chronische Polyarthritis oder Arthrose hin
- Capsula synovialis Gelenkkapsel - besteht aus zwei Schichten: Membrana fibrosa (äußere Schicht, faserreich) Membrana synovialis (innere Schicht, locker) - kann Ausbuchtungen bilden um größere Bewegungsfreiheit zu ermöglichen
- Membrana (stratum) fibrosa Äußere, derbe Gelenkskapselschicht - straffes Bindegewebe- gibt Gelenken mechanische Stabilität (je nach Gelenk verschieden straff: Hüftgelenk fast elastisch, Ellbogen sehr straff)- durch längere Ruhigstellung kann Schicht schrumpfen und führt zu Bewegungseinschränkungen
- Membrana (stratum) synovialis Innenschicht der Gelenkskapsel - reich an Nerven-, Blut- und Lymphgefäßen- produziert Gelenkschmiere (Synovia)- kann abgestorbene Zellen aufnehmen und verwerten
- Synovia Gelenkschmiere/Gelenkflüssigkeit - klare bis hellgelbe, zähe Flüssigkeit- trennt Gelenkflächen voneinander, setzt somit die Knorpelreibung auf minimal herab- dient der Knorpelernährung- bei krankhafter Gelenkreizung oder Entzündung der inneren Gelenkhaut wird vermehrt Synovia produziert
- Ligamenta articularis Gelenkbänder - verbinden gelenkbildende Knochen- geben mit Muskeln und Gelenkform Bewegungsrichtungen vor- geben mit Gelenkkapsel und Muskeln mechanische Stabilität- können innerhalb (zB Kreuzbänder Knie) oder außerhalb der Kapsel liegen (Ligg. intracapsularia & Ligg. extracapsularia)
- Intraartikuläre Strukturen Hilfsstrukturen der echten Gelenke - Disci bzw. Menisci articulares (Bandscheiben bzw. Menisken)- Labra articulares (Gelenklippen)- Bursae synovialis (Schleimbeutel)- Recessus articulares (Gelenktaschen)- Ligg. articulares (Gelenkbänder)
- Synarthrosen Unechte Gelenke - knorpelige, bindegewebige, knöcherne oder muskuläre Knochenverbindungen knorpelige Verbindungen: Syndesmose & Sutura bindegewebige Verbindungen: Synchondrose & Symphyse knöcherne Verbindung: Synostose muskuläre Verbindung: Synsarkose - Unechte Gelenke haben keinen Gelenkspalt, daher nur eingeschränkte Beweglichkeit möglich- Wachtumszonen gehören zu den unechten Gelenken
- Articulationes fibrosae Syndesmose - bindegewebige Verbindung zweier Knochen- straffes Bindegewebe bildet eine Membran (Bandfuge) Beispiele: Radius & Ulna durch Membrana interossea antebrachii (Syndesmosis radioulnaris) Malleonengabel des Sprunggelenks (Syndesmosis tibiofibularis distalis) Verbindung des Zungenbeins mit dem Schädel
- Suturae capitis Sutura - bindegewebige Verbindung von Schädelknochen durch kollagene Fasern- verknöchern im Laufe des Lebens Arten der Sutura: Sutura plana: Schädelknochen liegen eben aneinander an Sutura foliata: schräg verlaufende Gelenkflächen sägenartig verzahnt Sutura squamosa: Schädelknochen überlappen sich schuppenartig Sutura serrata: Schädelknochen greifen zahnartig ineinander
- Articulationes cartilaginae Synchondrose - Verbindung zweier Knochen durch hyalinem Knorpel Beispiele: zwischen Schädelknochen der Schädelbasis zwischen beiden Hälften des Unterkiefers zwischen den Knochenstücken des Brustbeines (Synchondrosis manubriosternalis)
- Symphyse - Verbindung von Knochen durch Faserknorpel Beispiele: Beckensymphyse - Verbindung beider Schambeine durch Discus interpubicus (Symphysis pubica) Discus intervertebralis zwischen zwei Wirbelkörpern (Symphysis intervertebralis)
- Synostose - knöchern durchwachsene Verbindung zweier Knochen- gehen durch Ossifikation von bindegewebigen und knorpeligen Zwischengeweben aus Fasern und Knorpelgelenken hervor- keine Bewegungsmöglichkeit Beispiel: knöcherne Verbindung der drei Kreuzwirbel zum Kreuzbein
- Synsarkose - Knochenverbindung durch Muskulatur Beispiel: Verbindung der Scapula mit dem Rumpf
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- Articulatio simplex Einfaches Gelenk - besteht aus zwei Knochen Beispiel: Schultergelenk aus Scapula und Humerus
- Articulatio composita Zusammengesetztes Gelenk - besteht aus drei oder mehr Knochen Beispiel: Kniegelenk Ellbogengelenk
- Einteilung der Gelenke nach Bewegungsachsen - Einachsiges Gelenk Scharniergelenk Drehgelenk Radgelenk Walzengelenk Spiralgelenk Schraubengelenk Schlittengelenk - Zweiachsiges Gelenk Eigelenk Sattelgelenk - Dreiachsiges Gelenk Kugelgelenk Nussgelenk
- Articulatio trochoidea Zapfengelenk/Drehgelenk - Zapfen ruht in kurzer, rinnenförmiger Gelenkpfanne und wird zusätzlich durch straffes, zirkulär verlaufendes Band stabilisiert Beispiele: Articulatio atlantoaxialis Articulatio radioulnaris proximalis Articulatio radioulnaris distalis
- Articulatio condylaris Walzengelenk - zwei voneinander getrennte Gelenkknorren- ermöglicht ausladende Flexion & Extension und eingeschränkte Innen- und Außenrotation Sonderformen: Scharniergelenk Schraubengelenk Spiralgelenk Schlittengelenk
- Articulatio spiralis Spiralgelenk - Außenkontur der Gelenkwalze beschreibt eine unvollständige Spirale (beispielsweise wie beim Kniekehlgelenk)
- Articulatio delabens Schlittengelenk - Knochen gleitet in Gelenkvertiefung zwischen zwei Rollkämmen (beispielsweise im Kniescheibengelenk)
- Articulatio ginglymus Scharniergelenk - besteht aus walzenförmigem Gelenkkopf, der in einer hohlzylinderförmigen Gelenkpfanne ruht'- wird meist zusätzlich von straffen Seitenbändern stabilisiert, kann zzgl. Fühungskämme bzw. Führungsrinnen aufweisen- nur Flexion & Extension möglich
- Articulatio cochlearis Schraubengelenk - ähnlich dem Scharniergelenk, Führungskämme jedoch schräg zur Drehachse (zB Sprunggelenk)- nur Flexion & Extension möglich
- Articulatio sellaris Sattelgelenk - besitzt konkave und konvexe Gelenkflächen (Form eines Sattels)- 4 Bewegungsrichtungen möglich: Flexion & Extension, Abduktion & Adduktion Beispiel: Krallengelenk
- Articulatio ellipsoidea Ei- oder Ellipsoidgelenk - ellipsenförmig mit einer konkaven und einer konvexen Gelenkfläche- Gelenkpfanne ist größer als der Gelenkkopf- 4 Bewegungsrichtungen möglich: Flexion & Extension, Abduktion & Adduktion (evtl. auch minimale Rotationsbewegungen) Beispiel: proximales Handgelenk zwischen den Handwurzelknochen und dem Radius
- Articulatio sphaeroidea Kugelgelenk - bietet größtmögliche Beweglichkeit- 6 Bewegungsrichtungen möglich: Flexion & Extension, Abduktion & Adduktion, Innen- & Außenrotation- durch Bänder und Muskeln Rotationen nur eingeschränkt möglich Beispiel: Schultergelenk
- Articulatio enarthrosis Nussgelenk - Sonderform des Kugelgelenks- Gelenkpfanne geht über den Äquator des Gelenkkopfes hinaus Beispiel: Hüftgelenk
- Articulatio plana Ebenes Schiebegelenk - Gelenkflächen sind eben, gleiten miteinander- durch straffe Bänder miteinander verbunden Beispiel: zwischen den Wirbelfortsätzen (Procc. articularis cranialis & Procc. articularis caudalis)
- Articulatio atlantoccipitalis Oberes Kopfgelenk - Ellipsoidgelenk (Art. ellipsoidea)- Flexion & Extension möglich (Nickbewegung, geringe Seitwärtsneigung möglich) besteht aus Condylen des Hinterhauptsbein Fovea articularis cranialis der Atlasflügel
- Articulatio atlantoaxialis Zweites Kopfgelenk - besteht aus drei Gelenken 1 x Art. atlantoaxialis mediana (Zapfengelenk) 2 x Art. atlantoaxialis lateralis (Schiebegelenk) - stabil durch straffe Kapsel und kurze Bänder- 3 Bänder ab Spitze des Dens Axis: Lig. apicis dentis & 2 x Ligg. alaria (Flügelbänder)- kreuzförmiges Band zurrt Dens Axis am Arcus atlantis fest (Lig. cruciforme atlantis)- Querbalken von einem Flügel zum anderen über dem Dens Axis (Lig. transversium atlantis)
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- Articulatio atlantoaxialis mediana Ein Gelenk des zweiten Kopfgelenkes - besteht aus: Dens Axis (Axiswirbel) Fovea dentis (Atlaswirbel) - ein straffes, zirkulär verlaufendes Band zurrt den Dens Axis am Arcus atlantis fest (Lig. cruciforme atlantis)
- Articulationes atlantoaxialis lateralis Zwei Gelenke des zweiten Kopfgelenkes - bestehen aus: untere Gelenkfortsätze Atlas obere Gelenkfortsätze Axis
- Bänder der Wirbelsäule - kurze Bänder: Ligg. flava (zwischen den Wirbelbögen) Ligg. interspinalia (zwischen den Dornfortsätzen) Ligg. intertransversaria (zwischen den Procc. transversi) Ligg. interfibrosii (zwischen den Anuli fibrosi) - lange Bänder: Ligg. longitudinale dorsale (von Dens Axis bis zum 1. Schwanzwirbel) Ligg. longitudinale ventrale (von TH7 bis Os Sacrum) Ligg. nuchae (vom Proc. spinosus des Axis bis zum Proc. spinosus TH1) Ligg. supraspinale (vom Proc. spinosus TH1 bis Proc. spinosus S3
- Articulatio humeri Schultergelenk - besteht aus: Cavitas glenoidale Caput humeri - Bewegungen sind durch Musklen und Bänder eingeschränkt- Stärkung der inneren Kapselwand durch Ligg. glenohumerale laterale & mediale- Außenbänder sind nicht vorhanden, sondern werden durch Sehnen ersetzt: M. infraspinatus (laterales Spann-/Seitenband, unterstützt durch laterale Muskelzacke des M. supraspinatus) M. subscapularis (mediales Spann-/Seitenband) - Sehne des M. biceps brachii verläuft durch die Gelenkkapsel
- Articulatio cubiti Ellbogengelenk - zusammengesetztes Gelenk (Art. composita - zwei Gelenke): Art. humeroradialis (Scharniergelenk) Art. humeroulnaris (Scharniergelenk) - besteht aus: Condylen des Humerus Caput radii Olecranon der Ulna Lig. collaterale laterale Lig. collaterale mediale Gelenkkapsel
- Articulatio humeroulnaris Ein Gelenk des Art. cubiti - besteht aus: Condylen des Humerus Incisura trochlea ulnare - nur Flexion & Extension möglich- seitlich stabilisiert durch: Lig. collaterale laterale Lig. collaterale mediale
- Articulatio humeroradialis Ein Gelenk des Art. cubiti - besteht aus: Condylen des Humerus Caput radii - nur Flexion & Extension möglich- seitlich stabilisiert durch: Lig. collaterale laterale Lig. collaterale mediale
- Articulatio radioulnaris proximalis Rumpfnahes Speichen-Ellen-Gelenk - Drehgelenk (Art. trochoidea)- besteht aus: Circumferentia articularis radii Incisura radialis ulnae - Supination (ca. 50°) & Pronation (ca. 20°)- wird unterstützt durch: Membrana interossea antebrachii Lig. annulare radii (verläuft zwischen den Coronoiden)
- Articulatio radioulnaris distalis Körperfernes Speichen-Ellen-Gelenk - Drehgelenk (Art. trochoidea)- besteht aus: Circumferentia articularis ulnae Incisura ulnaris radii - Supination (ca. 50°) & Pronation (ca. 20°)- wird von der Gelenkkapsel des Handwurzelgelenks (Carpalgelenk) miterfasst
- Carpalgelenk Handwurzelgelenk - Art. condylaris (Walzengelenk)- 2 Gelenkreihen mit insgesamt 7 Knochen- Bewegungen: Flexion & Extension (150° - 195°) Abduktion & Adduktion (ca. 20°) - besteht aus: Art. antebrachiocarpea (Unterarm-Vorderfußwurzelgelenk) Art. mediocarpalis (Vorderfuß-Mittelgelenk) Art. carpometacarpales (Vorderfußwurzel-Mittelgelenk) Art. intercarpales (Intercarpalgelenk)
- Articulatio antebrachiocarpea (auch Art. radiocarpalis et ulnocarpeae genannt) Unterarm-Vorderfußwurzelgelenk - Walzengelenk (Art. condylaris)- besteht aus: distalen Enden von Radius & Ulna (bilden die Gelenkpfanne) proximalen Anteilen von Os carpi radiale & Os carpi ulnae (bilden den Gelenkkopf) - Gelenkkapsel umschließt auch das Art. radioulnare distalis
- Articulatio mediocarpea Vorderfußwurzel-Mittelgelenk - Walzengelenk (Art. condylaris)- besteht aus: distalen Anteilen von Os carpi radiale und Os carpi ulnae proximalen Anteilen von Os carpale primum bis quartum - geringer Beitrag von 45° zum Gesamtbewegungsumfang des Carpalgelenkes
- Articulatio carpometacarpea Vorderfußwurzel-Mittelgelenk - besteht aus: distalen Anteilen von Os carpale primum bis quartum proximalen Anteilen von Os metacarpale - so genannte Amphiarthrosen (durch Bänder und straffe Gelenkkapsel so versteift, dass kaum Bewegung möglich ist)
- Articulatio intercarpea Intercarpalgelenk - straffe Gelenke zwischen den Carpalknochen der selben Reihe- Bewegungsumfang ca. 10°
- Articulatio intermetacarpea Mittelfußknochen-Zwischengelenk - straffe Gelenke zwischen den einzelnen Mittelfußknochen (Ossa metacarpale)- sehr geringe Verschiebbarkeit der Basen der einzelnen Knochen
- Articulatio phalanges Zehengelenke - eingeteilt in: Art. metacarpophalangea (Zehengrundgelenke) Art. interphalangea proximalis manus (Zehenmittelgelenke) Art. interphalangea distalis manus (Zehenendgelenke/Krallengelenke)
- Articulatio metacarpophalangea Zehengrundgelenk - Scharniergelenk (Art. ginglymus)- besteht aus: Ossa metacarpalia Phalanges proximalis
- Articulatio interphalangea proximalis manus Zehenmittelgelenk - Sattelgelenk (Art. sellaris)- Flexion & Extension und leichte Rotation möglich- besteht aus: Phalanges proximalis Phalanges medialis
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