Makroökonomie (Fach) / Wachstumstheorie und -politik (Lektion)

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Wenn die Wirtschaft wächst

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  • Worum geht es in der Makroökonomie? In der Makroökonomie geht es darum: Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen zu beschreiben (Empirie)‏ Gesamtwirtschaftliche Beziehungen zu erklären (Theorie) sowie Vorschläge zur Problemlösung zu geben (Politik
  • Vor- und Nachteile der Freien Marktwirtschaft Freie Marktwirtschaft Vorteile Gewinnchancen = Leistungsmotivation, freie Entfaltungsmöglichkeiten, individuelle Freiheit, hocheffiziente Güterproduktion, Nachteile Geringes Angebot an öffentlichen Gütern, Ausbeutung schwächerer Marktteilnehmer, Armut, fehlende soziale Absicherung, Machtkonzentration und Monopolisierung, heftige konjunkturelle Ausschläge, Umweltzerstörung
  • Soziale Marktwirtschaft Soziale Marktwirtschaft = Freie Marktwirtschaft ohne deren Nachteile Gewinnchancen = Leistungsmotivation, freie Entfaltungsmöglichkeiten, individuelle Freiheit, hocheffiziente Güterproduktion,
  • Definition BIP (Bruttoinlandsprodukt) Das BIP ist definiert als der Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden. (vgl. Mankiw, Gregory (2011), S. 542)
  • Definition Bruttonationaleinkommen Das Bruttonationaleinkommen umfasst alle in einem Jahr von den Inländern (entscheidend ist der erste Wohnsitz, Firmensitz) erstellten Güter und Dienste.
  • Was ist im Bruttoinlandsprodukt BIP enthalten? 𝐵𝐼𝑃 = 𝐶𝐻 + 𝐶𝐺 +  𝐼  +  (𝐸𝑥 −𝐼𝑚) CH Konsum der privaten Haushalte CG Konsum des Staates (Government) I Investitionen (Ex-Im) Außenbeitrag (Net exports)
  • Wer erhebt die Daten für die Berechnung des BIP? Die Finanzämter erhalten über die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer (7 % ermäßigter Satz; 19 % üblicher Satz) Informationen darüber, welchen Wert die Güter und Dienstleistungen haben, die gekauft wurden. Das Statistische Bundesamt berechnet die entsprechenden Größen, aus denen sich das BIP zusammensetzt. Eurostat, die Europäische Statistikbehörde, erhält die Daten von den Mitgliedsstaaten.
  • Nominales BIP Die Produktion von Waren und Dienstleistungen, bewertet zu laufenden Preisen vereinfacht gilt: Nominales BIP = Güterpreise x Gütermengen d. h. ein nominales BIP-Wachstum kann auf höheren Produktionsmengen und/oder auf einem Preisanstieg beruhen! Das ist für einen Wirtschaftspolitiker problematisch, da sich nicht eindeutig rausfinden lässt, welcher Faktor für das Wachstum verantwortlich ist.
  • Reales BIP Die Produktion von Waren und Dienstleistungen, bewertet zu konstanten Preisen (eines Basisjahres). Ein reales BIP-Wachstum bedeutet eindeutig eine höhere Produktionsmenge. Indikator für einen Anstieg der Wohlfahrt („Geld kann man nicht essen“)
  • Welche Bedeutung hat das reale BIP-Wachstum? erhöht den privaten und öffentlichen Konsum (wirtschaftlichen Wohlstand), schafft mehr Möglichkeiten zur Umverteilung von Einkommen und Vermögen (soziale Sicherung), kann Arbeitsplätze sichern oder schaffen.
  • Definition Wirtschaftswachstum Für das Wirtschaftswachstum ist die Veränderung der real produzierten Gütermenge, das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) entscheidend.
  • Bruttonationaleinkommen Bruttonationaleinkommen umfasst alle Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr von den Inländern erstellt wurden.
  • Bedeutung von Wirtschaftswachstum erhöht den privaten und öffentlichen Konsum (wirtschaftlichen Wohlstand) schafft mehr Möglichkeiten zur Umverteilung von Einkommen und Vermögen (soziale Sicherung), kann Arbeitsplätze sichern oder schaffen. ABER: Im BIP werden Wohlstandsfaktoren wie soziale Sicherheit, gesunde Umwelt, Gesundheit, Zufriedenheit und Freizeit unzureichend erfasst. 
  • reales BIP/Kopf Pro: ist ein wichtiger Indikator für den Lebensstandard in einem Land (zur Erinnerung: Produktion = Einkommen) und berücksichtigt die Größe eines Landes gemessen an der Bevölkerungszahl. Contra: sagt nichts über die Verteilung des Einkommens im jeweiligen Land (Schere zwischen Armund Reich)
  • Wachstumspolitik Ausdehnung der Nachfrage nach Gütern, d. h.direkte oder indirekte Einflussnahme auf die Güternachfrage  (geht auf den Keynesianismus zurück) - Konsumausgaben (z. B. durch Steuersenkungen) - Investitionsausgaben (z. B. durch Zinssenkung) - Staatsnachfrage (z. B. Haushaltsbeschlüsse zum Anstieg der Bildungsausgaben etc.) - Nettoexporte (z. B. durch Wechselkurspolitik) ⇒ Ziel ist die Abschwächung (kurzfristiger) konjunktureller Schwankungen, nicht so sehr das (langfristige) Wachstum.  Ausdehnung des Angebots an Gütern, d. h. Verbesserung der Produktionsbedingungen  (geht auf die sog. neoklassische Wirtschaftstheorie zurück) Möglichkeiten und Anreize für die Unternehmen, ein hohes Güterangebot zu produzieren, sollen gefördert werden, u.a. durch - Qualifizierung des Humankapitalstocks, insbes. Förderung von Bildung u. Ausbildung - Förderung des technischen Fortschritts, insbesondere Förderung von F & E- erleichterte Realkapitalbildung, etwa öffentliche Bereitstellung einer Infrastruktur sowie  - Stärkung des Wettbewerbs und Deregulierung   
  • Definition Konjunktur Schwankungen, die bei einem bestimmten Grad der Kapazitätsauslastung des vorhandenen Produktionspotenzials, entstehen. Die sogenannte Konjunktur stellt die zyklische Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung dar. Das reale BIP schwankt in Wellenbewegungen um einen Normalzustand. Bei der Konjunktur geht es um die Nachfrageseite der Volkswirtschaft, d.h. es wird das BIP von der Verwendungsseite her betrachtet. ⇒ Diese konjunkturellen Wellen werden im Vergleich zum Wachstum als kurzfristige Phänomene wahrgenommen ≠ Wirtschaftliches Wachstum wird als langfristige Entwicklung angesehen,  d. h. kurzfristige Schwankungen werden nur zum Teil bzw. nicht betrachtet.