Political and Social Studies (Fach) / Interdisziplinarität und Transdisziplinarität (Lektion)

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Diese Lektion wurde von LorenaSarter erstellt.

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  • Disziplinäres Forschen - historisch entstandener und abgegerenzter Wissenskorpus - Institutionalisierung und Professionalisierung - standardisierte Disziplinen, beinhalten Methoden, Selbstverständnis etc. -> Disziplinärer Tribalismus (auf sich selber orientiert) Becher: Disziplinen bestehen als getrennte Stände mit kennzeichnenden Subkulturen
  • Probleme des Disziplinären Forschens - Theorien präjudizieren Probleme und Fragestellungen - Inkompatibilität von Aussagesystemen und Begriffen - Ignorieren potentiell relevanter Erkenntnisse aus anderen Disziplinen - Relevanzverlust -> Spezialisierung als Vorraussetzung und Barriere für Erkenntnisfortschritt -> direkte Folge des einseitigen Spezialistentums : mehr Gelehrte als je, weniger Gebildete als z.B. 1750 ( Jose Ortega y Gasset)
  • Multidisziplinarität - verschiedene Einzeldisziplinen arbeiten gleichzeitig nebeneinander - additives Prinzip - ohne explizite Verbindung, im besten Fall ergänzend - gemeinsame Schlussfolgerungen
  • Pluri-/ Crossdisziplinär - gleichzeitiges Nebeneinander mehrer Disziplinen - üblicherweise hierarchisch - Suche nach Schnittstellen - Ziel: bessere Verbindung
  • Interdisziplinarität entwickelt sich an den Grenzlinien von Spezialbereichen einzelner Disziplinen, was eine Umgestaltung eines Teils jeder der beteiligten Disziplinen mit sich bringt
  • Transdisziplinarität Interdisziplinarität wird zur Transdisziplinarität wenn die Lösung einer Frage jenseits derjenigen liegt, die jede der beteiligten Disziplinen alleine bieten könnte
  • Transdisziplinarität (o. Post- bzw. Antidisziplinarität) Forschung, die sich aus ihren disziplinären Grenzen löst die ihre Probleme disziplinenübergreifend definiert und disziplinenunabhängig löst (Mittelstraß)
  • Differenzierung der Transdisziplinarität nach Ebenen T. auf Konzeptebene T. auf der praktisch-methodologischen Ebene T. auf der institutionell-organisatorischen Ebene
  • Transdisziplinarität in den Sozialwissenschaften - Querverbindungen sind üblich und notwendig - Zusammenarbeit auch von weiter entfernt liegenden Disziplinen (z.B. Politikwissenschaft und Geographie) - natürliche Bezüge zwischen Politikwisenschaft und Rechtswissenschaft und zwischen Poltikwissenscahft und Geschichte - policy Forschung ist interdisziplinär angelegt, wenn sie sich mit bestimmten policy-Bereichen beschäftigt, z.B. Verteidigungspolitik -> auch Bechäftigung mti Wehrtechnik
  • Politische Soziologie - Gegenstand Beziehungen zwischen Politik und Gesellschaft anhand von drei zentralen Problemstellungen als Problem der gesellschaftlichen Bedingungen poltiischen Verhaltens und politischer Ordnung als Problem der Einwirkungen der Poltitik auf die Gesellschaft als Problem der Struktur von politischen Institutionen und des Ablaufs politischer Prozesse -> Analyse der sozialen Realität hinter politikwissenschaftlichen Normen und Konzepten (große Schnittmenge zischen Politik und Soziologie, manchmal PoWi auch als Bereich Soziologie=)
  • Beispiele für politiksoziologische Forschungsfelder und -fragen Partizipationsforschung: Wer partizipiert wann, wie, warum? Wahlsoziologie: Wie beeinflussen soziale Merkmale das Wahlverhalten und allgemein, wie kommt eine Wahlentscheidung zustande? Politische Kulturforschung: Wie wirken kulturelle Muster auf politische Prozesse und insbesondere auf die Funktionsweise der Demokratie? Elitenforschung: Wie sind die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Elitenpositionen besetzt? Soziologische Institutionentheorie: Wie entstehen, erhalten und wandeln sich politische Institutionen?
  • Politische Ökonomie uneinheitlicher und teilweise widersprüchlicher Gebrauch des Begriffs "Politsche Ökonomie" - Adam Smith: Management von Ressourcen zur Generierung von Wohlstand - Karl Marx: Einfluss der Eigentums- und Produktionsverhältnisse auf die historische Entwicklung - Transfer des homo oeconomicus in die Sphäre der Politik - Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Politik
  • Ökonomische Methoden in der Politikwissenschaft Weingast/Wittmann: Politische Ökonomie ist die Methode der Wirtschaft die zur Analyse von politischen Verhalten und Institutionen angewendet wird methodologischer Individualismus: soziale Makrophänomene als Aggregate indivdueller Präferenzen und individuellen Handelns utilitaristische Annahmen über das Verhalten von Individuen und Akteuren (jeder Akteur ist aus eigenen Interessen motiviert) spieltheoretische Modellbildung (Downs) statistische Methoden
  • Rationalitätsannahme und Bounded Rationality Homo oeconomicus: Idealtyp des uneingeschränkt rationalen Nutzenmaximierers Annahme: konsequente Verfolgung der eigenen Ziele und unmittelbare und fehlerfreie Informationsverarbeitung Problem: Begrenzte Infomrationsverarbeitungskapazität Deshalb: prozedurale Rationalität (Wahl einer Strategie, die sich schon bewährt hat) Wahl der zweitbesten Option (Satisficing statt Maximizing) -> Wahl einer befriedigenden Situation im Wissen, dass es eine bessere Situation gegeben hätte) Herbert Simon: Theorien, die Zwänge der Informationsverarbeitungs-Kapazitäten von Akteuren beinhalten werden Theorien der begrenzten Vernunft genannt (bounded rationality)
  • Das Gefangenendilemma- ein Spiel in der Spieltheorie zwei Gefangene, aber beiden kann nur Waffenbesitz nachgewiesen werden Gefangene sind von Anfang an getrennt und wissen nicht, wie der andere sch verhält - Verhalten des anderen hat aber Einfluss auf eigenen Wohlstand schweigt einer, der andere verpfeit den anderen : Der schweigende kommt für 20 Jahre ins Gefängnis schweigen beide: beide kommen ein Jahr ins Gefängnis reden beide: beide 10 Jahre Das Dilemma besteht darin, dass defect die dominante Strategie beider Spieler darstellt und dass das zu Pareto-Ineffizienten Outcomes für beide führt Beide Gestehen, da es die für sie geringste Strafe unabhängig vom Verhalten anderer darstellt eigentlich ist Schweigen für beide besser, aber beide haben Anreize zu gestehen da: Freiheit besser als 3 Jahre Gefängnis ist, wenn der andere schweigt oder 8 Jahre besser als 10 Jare sind, wenn der andere redet
  • Tragedy of the Commons oder Tragik der Allmende (Hardin, Garret) Ausgangssituation: Eine öffentliche Weide wird von mehreren Bauern benutzt. Jeder möchte seine Herde vergrößern um seinen Gewinn zu maximieren -> bei einer unregulierten Ressource: Gewinn für einen auf Nachteilen für alle -> Übergrasung der Weide Tragedy of the Commons trifft zu bei vielen ökologischen, ökonomischen und sozialen Phänomenen ; besondere Bedeutung bei der Regulierung der Treibhausgase in der Verbindung mit der Klimaerwärmung -> Schaden wird kollektiviert, Nutzen wird privatisiert -> Bauer hat kein Schaden aleine, der Schaden teilt sich auf alle auf -> Überweidung, Überfischung, Klimawandel, natürliche Ressourcen, internationales Steuerregime -> Eigennutz führt zur Übernutzung von Gemeingütern -> Problem begrenzter Ressorucen, die frei verfügbar sind Lösungsansätze: Steuern, QUoten, Zertifikate, Strafen, Verstaatlichung oder Eigentumszuteilung
  • Rückwirkung der Wirtschaft auf die Politik - Der Rohstofffluch Waren-geführtes Wachstum veranlasst Änderungen von allgemein geltenden Begriffen wie Eigentumsrechten, der relativen Kraft von Interessengruppen und Organisationen und die Rolle und der Charakter des Staates gegenüber dem Markt Dieses institutionellen Veränderungen definieren anschließend die Einkommens-Basis des Staates, besonders die Steuerstruktur. Wie die Staaten Steuern sammeln und verteilen, im Wandel Anreize schaffen  die den Einfluss von Organisationen des wirtschaftlichen und poltischen Lebens durchdringen und die Präferenzen der Regierung formen mit Respekt zu der öffentlichen Politik In diesem Verhalten ist dauerhafte Leistungsfähigkeit in der Verteilung von Ressourcen weder geholfen noch verhindert und die verschiedenen Entwicklungsverläufe und Nationen sind initiiert, etwas zu verändern oder beizubehalten -> Länder, die reich an mineralen und fossilen Ressourcen sind, verharren häufig in Armut -> aber kein unabwendbares Schicksal Diese Länder brauchen starke Institutionen, Regierungen die Eigentum respektieren, Behörden, die berechenbar sind Qualität der Institutionen führt dazu, ob der Reichtum an Bodenschätze zu Fluch oder Segen werden  
  • Wechselwirkungen zwischen Politik und Ökonomie Ökonomische Faktoren                    (Hypothetische) politische Auswirkungen steigende/fallende Arbeitslosigkeit       -->    Verluste/Gewinne der Regierungspartei Inflation                         .-->                           Legitimitätsverlust Rezession                     -->           zunehmende elektorale Volatilität(wechselnde Wählerschaft) Krise                           --->                 Dealignment (Abnahme Parteiidentifikation                                                 -----> Aufstieg neuer Parteien                                                 ------> Protestbewegungen
  • Wechselwirkungen zwischen Politik und Ökonomie(nicht Tabelle) nicht nur politische Zyklen spiegeln sich in der Ökonomie sondern auch umgekehrt: ökonomische Zyklen wirken auf die Politik zurück nicht nur längerfristige, strukturelle Veränderungen, auch kurzfristige Faktoren
  • Ökonomische Institutionentheorie Institutionen als: Ausdruck von Interessengleichgewichten Ergebnis individueller Nutzenfunktionen Erklärung von Institutionen Reaktion auf social choice Dilemmata (führen zur Überwindung; wie das Gefangenendilemma) anhand von Transaktionskosten aufgrund ihrer kollektiven Wohlfahrtsfunktion
  • Politische Psychologie - Prämissen zu unterscheiden von Sozialpsychologie! - politische Phänomene haben einen psychologischen Ursprung auf der indivduellen Ebene - politische Phänomene haben eine psychologische Wirkung - politische Prozesse sind von psychologischen Faktoren beeinflusst
  • Politische Psychologie - Status Quo  - politische Psycholgie führt ein Nischendasein - Psychologische Faktoren werden ausgeblendet, die Beschreibung indivdueller Motivationen erschöpft sich im Konzept des "Interesses"
  • Politische Institutionen und Prozese haben auch eine innere Seite -> haben eine Psychologie -> sind Produzenten psychischer Strukturen ->formieren, disziplinieren, grenzen aus, tabuisieren, verteilen Prämien --> konstituieren und perpetuieren (bewirken die Festsetzung)  ein Verhältnis von psychischer Normalität und Anormalität, von Konventionen, Geboten und Zwängen
  • Entscheidungs- und Handlungstheorie nach Parsons und Shils (1954) - Kathexis (Wollen) Tendenz positiv oder negativ zu Objekten zu reagieren Bindung zu erfreulichen Objekten und Ablehnung von schädlichen Objekten
  • Entscheidungs- und Handlungstheorie nach Parsons und Shils (1954) - Kognition (Können) Auswahl ist möglich durch kognitive/erkennende Unterscheidung/Urteilsvermögen
  • Entscheidungs- und Handlungstheorie nach Parsons und Shils (1954) - Evaluation (Sollen/Dürfen) Bewertung  basiert auf Standards, die entweder geistige Standards der Wahrheit, verständnisvolle Standards der Angemessenheit oder moralische Standards der Richtigkeit sind
  • Entscheidungs- und Handlungstheorie nach Parsons und Shils wenn ich etwas nicht kann oder darf, dann will ich es auch nicht die drei Elemente (Wollen, Können, Durfen) wirken im motivationalen Impuls zusammen um etwas zu tun, muss man es wollen, können und dürfen -> Handlung kommt zustande nur weil etwas nicht verboten ist, heißt das nicht, dass jeder das machen kann/wollen kann Was wir wollen hängt davon ab, was wir glauben!
  • Entscheidungs- und Handlungstheorie - Decision tree with norms - Health Elente: nature Beliefs agent principles desires
  • Kognitive Schema - ein Schema ist eine gegebene Annahme über den Weg wie die Welt organisiert ist" (Axelrod) - strukturiertes Wissen, dass Objekte oder Events repräsentiert und vorgegebene Annahmen über deren Charakter, Beziehung und Erfordernisse unter der Bedingung der unvollständigen Information anbietet (DiMaggio) - Funktion= sensemaking und Komplexitätsreduzierung - kulturell, v.a. sprachlich vermittelt - in kognitiven Schemata finden wir Mechanismen durch die die Kultur Formen und Neigungen einnimmt Bsp: Händeschütteln: abstrahiertes Modell, eine generalisierte Erfahrung, die wir mit jeder vollzogenen Handlung dieses Typs neu aktualisieren (Vowe) i.d. Politik: Wahlen und Wählen, der Politiker, Demokratie, Axis of Evil
  • Kognition - wichtig, weil davon abhängt was wir wahrnehmen, wie wir es wahrnehmen und auch was wir wollen - Kognitive Aspekte spielen eine wichtige Rolle in der Politik, denn vieles können wir nicht direkt wahrnehmen und überprüfen - wir sind auf indirekte Informationen angewiesen und müssen uns einen Reim auf einige Dinge machen, von denen wir keine unmittelbare Kenntnis haben
  • Schemata - was ist das? Wahrnehmungsmuster Kategorien  - von fremd/bekannt bis Cru Bourgeoisc
  • Woher kommen Schemata? kulturell vermittelt, in erster Linie durch die Sprache gelegentlich bietet das kulturelle Repertoire alternative Schemata an, oft sind diese Schemata aber alternativlos Innoationsversuche in dieser Hinsicht nennt man üblicherweise Kunst (Marcel Duchamp) Schemata i.d. Politik: Wahlen bzw. Akt des WÄhlens (Verhaltensabläufe, auch mentale Skripts genannt), Politiker oder Demokratie
  • Frames und Framing (Tversky/Kahneman 81) Veränderungen der Perspektive kehren oft die relative scheinbare Größe von Objekten und die relative Erwünschtheit von Optionen um Framing hat mit der Wahl der Sprache um eine Debatte zu definieren zu tun und wichtiger, mit der geeigneten Einbringung on individuellen Themen in den Kontext von Handlungen Beispiele: The Contras are Freedom Fighter. Ronald Reagon Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt - Peter Stuck Scheitert der Euro, dann scheitert Europa - Angela Merkel Freiheit oder Sozialismus .- CDU Slogan 76 Sozialismus und Kapitalismus lassen sich eben sowenig Vereinigen wie Feuer und Wasser - Erich Honecker Der Kapitalismus ist eine SÜnde wider die Natur, ein soziales Übel, dem Krebs gleich. Er hat nicht nur eine atheistische Überstruktur, sondern ist atheistisch in seiner Struktur selber. Sein Gott ist das Gold - Osservatore Romano
  • Frames und Framing im politischen Diskurs konkrete Sachverhalte/Phänomene werden in einen größeren Kontext gestellt Das kann ein konkretes, bereits als relevant definiertes Problem sein (Terrorismus, Ost-West-Konflikt, Klimawandel) oder eine Metapher - Elemente (Feuer, Wasser) Tiere (Heuschrecke, Geier) Körper (Kopf, Glieder) Natur ( Baum, Himmel) Familie