Political and Social Studies (Fach) / Internationale Beziehungen (Lektion)

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Grundbegriffe, Historische Vorläufer Grundprobleme ...

Diese Lektion wurde von LorenaSarter erstellt.

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  • Definition: International nach Lauth/Zimmerling - ein Vorgang, Ereignis, Prozess o. Phänomen wird als international (zwischen Nationen) bezeichnet, wenn Akteure o. Faktoren aus mehreren Staaten daran beteiligt sind -> Land <-> Land
  • Definition Transnational über Nationalgrenzen hinweg gehend - grenzüberschreitende Aktivitäten nichtstaatlicher Individuen (Unternehmer, Arbeitsmigranten, Touristen, Flüchtlinge) oder Kollektive (humanitäre Hilfsorganisationen, revolutionäre Bewegungen, ethnische Gruppen, Kirchen, Parteien) nichtstaatl. Akteur <-> nichtstaatl. Akteur
  • Definition Supranational über Nationen Mitgliedsstaaten einer internationalen Organisation geben Souveränitätsrechte an eine ihnen übergeordnete Instanz ab -> schaffen einer neuen Ebene (supranational), Bsp. EU Land -> höhere Ebene <- Land
  • Internationale Beziehungen umfassen das Gesamtgefüge aller oder zmindest aller politisch für relevant gehaltenen grenzüberschreitenden Beziehungen
  • Internationale Politik alle Beziehungen und zielgerichtete Handlungen die von Akteuren aus dem Bereich des gesamten politischen Systems verschiedener Länder gestaltet werden sowie der TÄtigkeitsbereich aller internationalen Organisationen (z.B. UNO) oder überstaatlichen Zusammenschlüsse
  • Transnationale Politik Zusammenwirken staatlicher und nichtstaatlicher Akteure aus mehreren Ländern
  • Außenpolitik zielgerichtetes Agieren (Tun und Lassen) eines Staates bzw. seiner Instanzen (Regierung, Auswärtiger Dienst) im Hinblick auf die Gestaltung der staatlichen Außenbeziehungen
  • Internationales System -das durch die Gesamtheit aller internationalen Beziehungen immer wieder reproduzierte System der Beziehungen zwischen in staatlicher Form organisierten Gesellschaften - weist eine grundlegende Macht (verteilungs)Struktur auf und eine zumindest minimale (ausbaufähig) normative Grundstruktur (Regeln für wechselseitige Anerkennung, Grenzziehung, diplomatischen Verkehr) - aus politisch-ökonomischen Wechselwirkungen resultiert eine Zentrum-Peripherie-Struktur ungleichmäßiger Entwicklung der nationalen Gesellschaften und internationaler Arbeitsteilung -> Wo liegen die Grenzen dieses Systems? -> Welche Rollen und Strukturen existieren in diesem System? -> Weche Subsysteme existieren im internationalen System?
  • Historische Vorläufer der Teildisziplin Antike: Herodat (484-425 v. Chr.) Geschichte der Perserkriege Thukydides (460-396 v. Chr.) Geschichte des Peloponnesischen Kriegs Polybios (200-118 v. Chri.) Geschichte der Punischen Kriege und des Aufstiegs Roms Grundfrage nach der Ursache internationaler Konflitke und den Faktoren internationaler Machtprojektion
  • Historische Vorläufer der Teildisziplin - Frühe Neuzeit Niccolo Machiavelli (1469 - 1527) "Die Kunst des Krieges Hugo Grotins (1538 - 1645) De jure belli ac pacis-> naturrechtliche Begründung des Völkerrechts
  • Aktuelle Grundprobleme in den IB - Fehlen einer Sanktionsinstanz (third party enforcement) wie sie im innerstaatlichen Bereich existiert - es herrscht Anarchie in den internationalen Beziehungen - Social Choice Dilemmata (Tragedy of the commons) insbesonde in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen - Durchsetzung von globalen Normen (Menschenrechte)
  • Werte der IB (allgemeine Grundprobleme) Sicherheit - Freiheit - Wohlfahrt
  • Probleme der Sichherheit Unsicherheit, Krieg, Aufrüstung
  • Herausforderungen an Politik und Wissenschaft Frieden und Abrüstung
  • Probleme der Wohlfahrt Ineffizienz Marktfragmentierung Marktversagen Verteilungsfragen
  • Herausforderung an Politik und Wissenschaft - Wohlfahrt Marktintegration Bereitstellung und Bewahrung internationale Kollektivität Befriedigung von Grundbedürfnissen Chancengleichheit
  • Probleme der Freiheit Unfreiheit: Verletzung und Einschränkung individueller Autonomie
  • Herausforderungen an Poltik und Wissenschaft bei Freiheit Gewährleisung von Freiheiten und Rechten im Staat und jenseits des Staats
  • Das Grundproblem der Anarchie - nach welchem Muster funktionieren die internationalen Beziehungen unter den Bedingungen der Anarchie? Wie lassen sich Ziele (Frieden, Sicherheit) unter dieser Bedingung erreichen? - Funktioniert Politik im internationalen System grundsätzlich anders als im staatlichen Rahmen und wenn ja, nach welchen Gesetzmäßigkeiten? - lässt sich der anarchische Charakte des internationalen Systems überwinden?
  • Weitere empirische Grundfragen  Welches sind die relevanten Akteure in der I.P und welche Bedeutung haben sie? Wie verhalten sie sich und welche Machtressourcen stehen ihnen zur Verfügung? Welche Mustur und Strukturen zeigen sich in den I.B.? Welche Konflikte und Allianzen sind damit verbunden? Lassen sich Veränderungen beobachten und welcher Dynamik sind sie gegebenfalls unterworfen? Welche Rolle spielt Gewalt in den internationalen Beziehungen? Wie sind die internationalen Wirtschaftsbeziehungen gestalt und wie werden sie geregelt?
  • Normative Grundfragen Welche Merkmale müsste eine gerechte Weltordnung haben? Welche Mittel darf ein Staat einsetzen, um seine Interessen gegenüber anderen Staaten durchzusetzen? (Gewalt legitimiert?) Lässt sich Krieg jemals rechtfertigen bzw. gibt es einen gerechten Krieg? Sollen Auslandsschulden stets und umfassend getilgt werden? Welche Problemlagen verfplichten zu internationalen Hilfeleistungen? Welche Problemlagen verpflichten zu humaniräten Interventionen Kann jedes Land seie eigene Entwicklungsstrategie selbst bestimmen?
  • Problemfeld: Sicherheit - im objektiven Sinn definiert: Abwesenheit einer Bedrohung gegenüber einem Gesellschaftssystem und seinen zentralen Werten - im subjektiven Sinn definiert: Abwesenheit von der Furcht, dass ein Gesellschaftssystem und seine zentralen Werte bedroht werden (Arnold Wolfers)
  • Spezifische Sicherheitsbegriffe - Military security -betrifft das zweiseitige Wechselspiel von der bewaffneten offensive und der defensiven Möglichkeit von Staaten und die Vorstellungen der Staaten von den Absichten der anderen Staaten ->wichtigster, historisch relevantester Begriff
  • Spezifische Sicherheitsbegriffe - political security betrifft organisatorische Stabilität von Staaten, Regierungssystemen und Ideologien, die diese legitimieren
  • Spezifische Sicherheitsbegriffe - economic security betrifft den erforderlichen Zugang zu Ressourcen, Finanzwesen und Märkten um ein akzeptables Niveau von Wohlfahrt und Staatsmacht aufrecht zu erhalten
  • Das Sicherheitsdilemma - von Anbeginn der menschlichen Geschichte - grundlegende Sozialkonstellationen : eine Vielzahl mteinander verflochtener Gruppen stellen politisch letzte Einheiten dar -> existieren nebeneinander ohne in ein noch höheres Ganzes integriert zu sein -> bei einer sollchen Sozialkonstellation ergibt sich ein Sicherheitsdilemma : - Angst vor Angriffen, Unterwerfung, Beherrschung o. Vernichtung durch andere --> Machtakkumulation , um der Macht der anderen begegnen zu können -> die anderen werden unsicher, bereiten sich vor -> niemand fühlt sich sicher -> Wettlauf um Macht; Teufelskreis von SIcherheitsbedürfnis und Machtanhäufung -> John Herz 1. Staat A ist unsicher wie sich Staat B verhält 2. Staat A rüstet uf, um im Notfall wehrhaft zu sein 3. Staat B fühlt sich durch Staat A unter Druck gesetzt 4. Staat B rüstet auf -> 1. Staat A rüstet auf....
  • Arten des bewaffeneten Konflikts zwischenstaatlich, international, innerhalb eines States und außerhalb eines States -> Krieg zwischen den Staaten sinkt Art der Konflikte haben sich geändert, v.a. Intrastate (innerhalb eines Staates): Bürgerkriege, Aufstände -> Kolumbien, Pakistan, Somalia, Syrien -> Opferzahl steigt
  • Alte Kriege - Lebensbezug Ausnahmesituation
  • Alte Kriege - Regeleinhaltung Hoch
  • Alte Kriege - Finanzbedarf Hoch (durch den Staat)
  • Alte Kriege - Waffen komplexe Waffensysteme
  • Alte Kriege - Konfliktstruktur symmetrisch
  • Alte Kriege - Opfer Hauptsächlich Kombattanten
  • Neue Kriege - Lebensbezug Krieg als Lebensform
  • Neue Kriege - Regeleinhaltung Niedrig (meist regellos)
  • Neue Kriege - Staat Eroberung und Schwächung
  • Alte Kriege - Staat Sicherung und Stärkung
  • Neue Kriege - Finanzbedarf Krieg "nährt" (durch Akteure finanziert)
  • Neue Kriege - Waffen einfache Waffen
  • neue Kriege - Konfliktstruktur asymmetrisch
  • neue Kriege - Opfer mehrheitlich Zivilbevölkerung
  • Unterscheidungsmerkmale zwischen Alten und neuen Kriegen Lebensbezug Staat Regeleinhaltung Waffen Finanzbedarf Konfliktstruktur Opfer
  • Kleine Kriege - Daase, Christopher - häufigere Kriegsform -> low intensity conflicts, asymmetrische Kriege - nicht notwendigerweise klein - entgrenzt und regellos - keine Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten - hoher Anteil ziviler Opfer - Nachteil regulärer Streitkräfte: Beschränlung durch ethische Normen - Keine Formalitäten wie Kriegserklärung oder Friedensschluss Bsp. Syrien
  • Zwischenstaatliche Kriege - Daase, Christopher Kriege zwischen regulären Streitkräften - nach 1648: Krieg als Privileg on Staaten - Einhegung des Krieges als Kriegsrecht und Kriegsvölkerrecht
  • Realismus: Akteure Staaten
  • Realismus: Dispositionen Egoistisch-zweckrational
  • Realismus Strukturen Machtverteilung, Technologie
  • Realismus: Strukturelle Wirkungen Unsicherheit, Machtstreben
  • Realismus: Eindämmung der Anarchie Zwang
  • Institutionalismus: Akteure Staaten