Erziehungswissenschaften (Fach) / Systemische Therapie (Lektion)
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Grundbegriffe
Diese Lektion wurde von EinfachSchwimmen erstellt.
- analytisch-dualistisches + ganzheiutlich-systemisches Denken analytisch-dualistisches: Suche nach Ursachen, polemisch, linear-kausal, Ursachen-Wirkungs-Denken ganzheiutlich-systemisches Denken: Umfasst keine Individuen, sondern Ganzheiten, Verhalten durch die Struktur eines komplexen transaktionellen Feldes als bedingt gesehen Wirkung der einzelnen Teile auf das Ganze
- Holismus jeder ist mit dem anderen so verbunden, das jede Veränderung des Einzelnen eine Veränderung des Systems hervorruft.
- Zielorientierung/ Prozess: progressive Segration und progressive Systematisierung progressive Segration: Trennung, zunehmende Desintegration des Systems bis zu dessen Zerfall progressive Systematisierung: den zunehmenden Fortschritt in Richtung auf Ganzheit
- Regulierung: dialektische Beziehungen, morphostatische Kräfte, Homöostase, morphogenetische Kräfte dialektische Beziehungen: Spannungsfeld morphostatische Kräfte: erhalten den Status quo, Stabilisierung Homöostase: Gelichgewicht morphogenetische Kräfte: Entwicklung, Veränderung Beide Tendenzen sind notwendig: Bestand im System erhalten, Konstanz in einer sich wandelnden Umwelt bieten und gleichzeitigEntwicklung, Veränderung und Bewegung bewirken, um sich an die sich wandelnde Umwelt anzupassen
- Homöostase homöostatischesPlateau Gleichgewicht -> ein Zusand, der nur für kurze Zeit erhalten bleibt, daher Fließgleichgewicht homöostatischesPlateau: harmonisches Wechselspiel zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht Veränderungen werden akzeptiert, Konflikte alsChance angesehen Problem: Rigide Familienerhalten über Symptombildung ihre Homöostase aufrecht (Zum Beispiel Konflikte nicht austragen bzw zeigen -> Eltern streiten sich, Familie bricht auseinadner)
- Kalibrierung, Stufenfunktion Diskontinuierliche Sprünge, nicht linear, sondern in Stufen interfamiliäre Entwicklungsprozesse stellen neue Herausforderungen, man muss sich neu kalibrieren (Ständig neuen HErausforderungen stellen)
- Hierachie Systeme sind zerlegbar in Subsysteme, auch Untersysteme genannt -> Über- und Untersysteme
- Regeln, offen (explizit) und verdeckt (Implizit), funktional und disfunktional Wege, mit denen sich ein System in Balance hält Es gibt keine absoluten Werte: Regeln die erst sinnvoll sind, werden mit dem Alter überflüssig Impizite Regeln sind Systemmitgliedern nicht bewusst und können nicht so einfach verändert werden
- Folge von Individuation Eine demokratische Partnerschaft
- Selbstverwirklichung Eigene Ziele und Werte Von elterlichen und gesellschaftlichen Werten unterscheiden Zentrum der Kraft Eigeninitative, Verantwortung, Konsequenz negative Eigenschaften annehmen und nicht mit Abwehrmechanismen reagieren notwendig: angemessene Grenzen, "Wir" formt sich mit
- Verstrickung Verwöhnung starre Abgrenzung nach Außen (Wir lassen keinen rein) Jeder ist für das Wohl des Anderen verantwortlich "Welt-draußen-ist-nicht-verlässlich" Moral Schutz- und Trutzbündnis gegen die Außenwelt auffällig für psychotische und psychosomatische Störung "Ess-Störungen"
- vernachlässigende Außstoßung einzelne Mitglieder vernachlässigt Mangelnde Bedürfnisbefriedigung, Desinteresse an GEdanken, GEfühlen und Wahrnehmungen der Anderen eigene Zimmer Jeder sieht, wie er selbst zu Recht kommt "Das geht dich gar nichts an" stark isoliert
- Systemische Therapie Auffälliges Verhalten (z.B. Magersucht) als Symptom dafür, dassin der Familie etw. nicht richtig läuft -> Reaktion auf Familienstruktur keine "Innerseelischen" Konflikte -> zumindest keine Reaktion darauf Ziel: Starre aufbrechen, Strukturen aufbrechen Therapeut: Neugierig, respektvoll, keine Vorurteile, unterstützend, jeder ist verantwortlich, niemand trägt Schuld Hin zu konkreten Handlungen
- Delegation Die Erfüllung elterlicher Wünsche und Aufträge: Loyalität bis zur Selbstaufgabe
- Ambivalente Familie "Double-bind" Aufträge widersprüchliche Aufträge, VErwirrung
- Vertrickung Folgen Ausstoßung Folgen Schwierigkeiten, Verantwortung zu übernehmen, eigene Ziele und Werte zu entwickeln und sich von der Familie loszulösen Ausstoßung: Fehlende Sicherheit, Schwierigkeiten zu vertrauen, egozentrisch, narzistisch, verschlossen, misstrauisch, abweisend, schwierig eine angemessene Abgrenzung von Innen-und Außenwelt zu bekommen, versuchen sich zu nehmen, was sie nicht bekommen haben
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- Starre Grenzen und defuse Grenzen Passen sich nicht der Situation an, laassen sich nicht verschieben Können nicht ernst genommen werden, führt zur Orientierungslosigkeit
- Funktionalität Zeigt sich darin, wie die Familie mit Veränderungen zurecht kommt dysfunktionale Familienstruktur: paretifiziert, Parentifizierung
- Ko-Individuation/Ko_Evolution Prozesse die bei Eltern und KIndern gleichzeitig ablaufen: "Abnabelung, Entwicklung"
- Wann kann der Dialog scheitern? Keine Mischung aus Standfestigkeit, Flexibilität und Kopromissbereitschaft
- Ein Dialog gelingt Konflikte benennen und austragen, unterschiedlich Interessen, Aushandlungen, liebevoller Kampf
- Systemisches Intervenieren Fragen als zentrales Element der Therapie (zirkuläres Fragen) Übermitteln implizite Botschaften sollen eigene Ideen anstoßen Angebot, eigene Wirklichkeit zu formulieren Wirklichkeitsfragen (aktuelle Beziehungsmuster werden deutlich) Möglichkeitsfragen: Wirkung potenzieren (Helmut, woran würdest du merken, dass das Leben in der Familie besser geworden ist?) Wirklichkeit neu konstruieren Durchspielen einer möglichen Realität (als-ob-Realität) Nicht intruierend (Du musst), sondern hypotetisch sprechen Sichtweisen werden korrigiert - offene Kommunikation Stigmatisierungen durch Diagnose können handlungsunfähig machen
- zentripetal Sich nach außen hin abgrenzen
- Auffälligkeiten in Magersuchtsfamilien auffälliges Bindungsverhalten, (unbewusste) Verlust-und Trennungsängste zentripetal, grenzen sich nach außen hin ab Leistungsorientierung, Selbstbeherrschung, Gefühlskontrolle Kinder sehen sich hohen Erwartungen ausgesetzt -> moralisch verpflichtend Eltern: Oft selbstlos und opferbereit, übernehmen VErantwortung und erwarten von Kindern eine ähnliche Lebenshaltung Kaum demokratische Partnerschaften Individuation über den Weg der Überanpassung: Besondere Leistungen, Selbstdisziplin von anderen Familienmitgleidern abgrenzen doppelte Funktion der MAgersucht: Zeigt Selbstdisziplin, Stärke, MAcht und sorgt für Aufmerksamkeit -> Keine direkte, konfrontative Ablösung vom System
- Entwicklungshemmendes Verhalten Konflikte vermeiden -> Harmoniesucht Ausstoßung Verstrickende Bindung starre Sicht Überforderung durch zu hohe Erwartungen Desinteresse
- Entwicklungsförderndes Erz.Verhalten Konflikte als "liebevolles Ringen" Verlässlichkeit (klare Regeln, Werte vorgegeben) Sit-In: Konflikte benennen + austragen Flexibilität, Kompromissbereitschaft mit Mischung aus Standfestigkeit Rückhalt Anerkennung Veränderung, Bewegung Mitwachsen
- Wirklichkeitskonstruktionen JEder MEnswch erlebt subjektiv
- Möglichkeitskonstruktionen Was könnte oder sollte anders sein?
- Systeme VErhalten + Denken wird im zwischenmenschlichem Kontext konstruiert
- generieren Fragen enthalten Aussagen
- Fragen Klassifikationsfragen Prozessfragen Übereinstimmungsfragen Subsysemvergleiche
- Delinquenz Neigung, Grenzen zu überschreiten Suchtanfälligkeit, GEwaltbereitschaft
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- Selbst-Demarkation Abgrenzung von der Außenwelt
- Multioptionsgesellschaft Viele Möglichkeiten in allem
- Nützliche Formulierungen Es ist zu vermuten, dass...Das hat häufig zur Folge, dass... Es müsste daher unverzichtbar Bestandteil jeder pädagogischen Ausbildung sein, sich mit dem Phänomen "Ausstoßung" selbstkritisch auseinanderzusetzten ...gewinnt Bedeutung...Pädagoginnen und Pädagogen können so indirekt auffordern... Die systemische Therapie stellt in Aussicht, nicht nur die Krankheitsphänomene zu reduzieren oder zu beseitigen, sondern zusätzlich neue Lernperspektiven zu eröffnen, um das Leben des betroffenen Mädchens, sowie seiner Familie so zu ändern, dass sich alle auf ihre Weise im System Familie individuell entfalten können