Soziologie (Fach) / Mikro (Lektion)

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Mikrosoziologie

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  • Soziologie Max Weber Soziologie ist eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungenursächlich erklären will.
  • Aufgaben der Soziologie Deskription: Beschreiben Exploration: Entdecken Typisierung/Kategorisierung: Ordnen und Systematisieren
  • Wissenschaftskriterium Popper (Warum?) Erklärung, kausale Ursachen ermitteln Prognose Intervention, beeinflussen
  • Orientierungswissen Soziologische Deutung „wo wir mittlerweile angekommen sind und wohin es mit uns noch führen kann“ „Lesearten des Heute und Morgen“ → Orientierung, Sinnstiftung, Gefühl / Illusion des tieferen ...
  • Rezeptwissen Soziologische Erklärung ●„Rezept“: Ursachen, Akteure, Handeln, Ablauf, Wirkungen ●Empirisch-analytisches VorgehenMuster, Modelle, Experimente, Designlösungen ●Informationshaltige Lehrsätze(wenn-dann, ...
  • Conditio Humana(der natürliche Zustand des Menschen) ... Produktion (Problemlösung) & Reproduktion (Fortpflanzung) ●Weiteste Verbreitung ●Höchste Variabilität (Vielfältigkeit) ●Stärkste „Plastizität“ (Formbarkeit) ●Starke Emanzipation von ...
  • Mängelwesen & Institution (Arnold Gehlen) ●Mängelwesen: Unspezialisiertheit, Triebungerichtetheit ●Unterbrechung der Zusammenhänge Antrieb-Wahrnehmung-Reaktion ●Weltoffenheit des Menschen→ Handlungsfähigkeit & Reizüberflutung→ Notwendigkeit ...
  • Spezifische Fähigkeiten (George H. Mead) Lernen (Erfahrung, Erinnerung) ●Bewusstsein & Antizipation ●Symbolisierung (z.B. Sprache) → Kulturfähigkeit Gesellschaft ●Einrichtung für materielle Produktion und Reproduktion→ antagonistische ...
  • Sozialität Angewiesenheit auf Andere und auf eine soziale Verhaltenssteuerung
  • Soziabilität Fähigkeit zur Aufnahme und zum Erhalt sozialer Beziehungen (Sprache, Perspektivübernahme, Antizipation
  • Die Konstruktion der Gesellschaft Gesellschaft ist ein menschliches Produkt.Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit.Der Mensch ist ein gesellschaftliches Produkt“ (Berger & Luckmann)
  • Soziologische Tatbestände Jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt, auf den Einzelnen einen äußeren Zwang auszuübenoder auch, die im Bereiche einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, ...
  • Institutionalisierung Def. Berger + Luckmann „Institutionalisierungen finden statt, sobald habitualisierte Handlungen durch Typen von Handelndenreziprok typisiert werden“(Berger & Luckmann)
  • Methodologischer Individualismus Um kollektive Phänomene zu erklären, ist es notwendig, die Individuen, ihre Beziehungenzueinander, ihr Handeln und die Folgen ihres handelnden Zusammenwirkens zu betrachten.
  • Wie lauten die 5 Schritte der Institutionalisierung? ... 1. Problem 2. Versuch, Irrtum, Erfolg 3. Wiederholung 4. Habitualisierung 5. Externalisierung
  • ●Explanandum Was ich erklären will (soziale Phänomen)
  • ●Explanans → allgemeines Gesetz (Lehrsätze )→ Randbedingungen (Vorhandensein der Ursache aus dem Lehrsatz)
  • Adäquatheitsbedingungen & Gütekriterium der DN-Erklärung ... Folgerungsbedingung, logischer Schluss von Explanans auf Explanandum Gesetzbedingungmind. ein allgemeines Gesetz Signifikanzbedingung, empirischer Gehalt/ nachweisbar WahrheitsbedingungExplanans muss ...
  • Probleme der deduktiv nomologische Erklärung 1. 1.Problem: Problem der Unvollständigkeit = Ausnahmen ●Deterministische Gesetze: zwingend(DN-Erklärung, Naturwissenschaften) ●Probabilistische Gesetze: tendenziell, es gibt auch Ausnahmen (Soziologie) ...
  • Probleme der deduktiv nomologische Erklärung 2. 2. Problem Problem der „Black-Box“ = ursächlichen Mechanismen ●TiefenerklärungDie Ursachen und Mechanismen in der Tiefe, also in den „Rezepten“ suchen!
  • Logik der Situation: ●Welchen (sozialen) Einflüssen unterliegen die Akteure? ●Wie wirkt die Situation auf die Akteure? → Antwort: Brückenhypothesen = verstehen
  • Logik der Selektion Welche Handlungsalternative ergreifen die Akteure? → Antwort: Handlungstheorie = Ablauf(Bsp. Rational-Choice, Wert-Erwartungs-Theorie)
  • Logik der Aggregation ●Welche (nicht-intendierten) kollektiven Folgenhat das ausgewählte Handeln der Akteure?●Welche Folgen ergeben sich aus dem handelnden zusammenwirken der Akteure? → Antwort: Aggregationsregeln = ...
  • Unterscheidung nach Lindenberg Analytischer Primat Makro- Ebene Was will ich analysieren, erklären? Kollektive Sachverhalte, soziale Phänomene
  • Unterscheidung nach Lindenberg Theoretischer Primat ... Mikro Ebene Regelmäßigkeiten + Mechanismen für die Erklärung Akteure, handlung
  • Bedingungen einer Handlungstheorie Möglichst allgemeine Gesetze ●Explizite Funktion(ab welchem Ausmaß an Bedingungen kommt eine Handlung zustande, ausdrücklich formulieren) ●Bedingungen(relevanten Bedingungen) ●Funktion f(Wie ...
  • Handeln Max Weber Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten(einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassenoder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinnverbinden. ...
  • Handlungstheorie im Alltag Wenn Person i ein Ziel Z hat  und wenn diese Person glaubt, dass für die Erreichung dieses Ziels Z das Mittel X notwendig ist, dann handelt die Person i nach X
  • Doppelte Hermeneutik = doppeltes Verstehen Wissenschaftler verstehen sich untereinander (Konstruktion 2. Ordnung) & verstehen den Untersuchungsgegenstand(Konstruktion 1. Ordnung)
  • Problem der Alltagstheorie Problem: ●Mehrere Ziele, die unterschiedliche Handlungen hervorbringen ●Nicht sicher, wie man das Ziel erreicht → das kann die Alltagstheorie nicht mehr erfassen → Rational-Choice-Ansatz als alternativeHandlungstheorie ...
  • Der Rational-Choice-Ansatz 3 Kernannahmen 1. Präferenzen-AnnahmeMan handelt, um die Präferenzen/Ziele zu erfüllen 2. Restriktionen-AnnahmeOpportunitäten & Restriktionen 3. Maximierungsannahme Wahl der Handlungsalternative, die unter gegebenen ...
  • Rational-Choice-Ansatz Entscheidungsregeln Entwicklung einer Entscheidungsregel, die  ●Die Entscheidungssituation darstellt ●Die Maximierungsannahme spezifiziert → Entscheidung unter Sicherheit → Entscheidung unter Risiko → Entscheidung ...
  • Entscheidung unter Sicherheit Wahrscheinlichkeiten für Zielerreichung Bekannt Folgen/Ergebnis bekannt Alle Präferenzmöglichkeiten bekannt (Vollständigkeit) Transitivität /Konsistenz alle Folgen sind in sich stabil         ...
  • Entscheidung unter Risiko Wahrscheinlichkeiten bekannt Folgen unbekannt Bewertungen + Erwartungen (SEU- Theorie) →Akteure wählen die Alternative, deren Erwartungsnutzen maximal ist
  • Entscheidung unter Unsicherheit Wahrscheinlichkeiten unbekannt Folgen unbekannt
  • Die SEU-Theorie(Subjective Expected Utility) ●Entscheidung unter Risiko!Bestandteile ●Alternativen A ●Nutzen der bewerteten Folgen U ●Subjektive Erwartungen (Wahrscheinlichkeiten) p → Bestimmung des Erwartungsnutzen, der mit der Realisierung ...
  • Die Rolle von Brückenhypothesen in der SEU-Theorie ... ●Problem: alle A-, p-, U-Terme empirisch nicht ermittelbar!!! → Alternativen, Erwartungen & Bewertungen in den kollektiven Phänomenen suchen → Welchen systematischen Einfluss nehmen soziale Situationen ...
  • Anforderungen an soziologische Handlungstheorien Einflüsse der sozialen Situation müssen gut darstellbar sein (Logik der Situation) ●Wechselwirkungen zwischen Akteurenmüssen analysierbar sein (Logik der Aggregation) ●Soziale Handlungstheorien ...
  • Rational-Choice Vor-und Nachteile Vorteile ●Präzise Selektionsregel (Gesetz) ●Einfachheit: Alternativen, Erwartungen, Bewertungen ●Eignung im Modell der soziologischen Erklärung ●Empirische Bewährung in vielen Anwendungsfeldern ...
  • Homo Sociologicus Alternative Handlungstheorie Homo Sociologicus ●Handeln nach Normen, Regeln und Rollen ●Erwartungen werden durch Sozialisation internalisiert ●Zuwiderhandlungen werden gesellschaftlich sanktioniert ...
  • Homo Sociologicus Vor- und Nachteil Vorteil ●Soziologische Tatbestände/ gesellschaftliche Einflüsse im Zentrum der Betrachtung Nachteile ●Mensch passiv und marionettenhaft ●Keine ausreichend präzise/ allgemeingültige Selektionsregel ...
  • Die Definition der Situation ●Thomas-Theorem„If men define Situation as real, they are real in their consequences“ → subjektive Erwartungen sind verhaltensrelevant ●Mentale Modelle der Situation ●Anthropologisch bedingte ...
  • Der Prozess der Definition der Situation Signifikante Symbole/ Hinweisreize  ⇓ aktivieren  mentales Modell der Situation (Frame) ⇓ aktiviert Handlungsdisposition (z.B. Routinen, Normen), Erwartungen Bewertungen und Emotionen ⇓ beeinflussen ...
  • Alternative Handlungstheorie: Symbolischer Interaktionismus ... ●Menschen handeln auf der Grundlage von Bedeutungen(=Symbole) ●Bedeutungen entstehen in der sozialen Interaktion ●Bedeutungen werden in der Auseinandersetzung mit der Umwelt verändert und situationsabhängig ...
  • Symbolischer Interaktionismus Vor- und Nachteile Vorteil ●Berücksichtigt die interpretative Dimension des Handelns → Interpretatives Paradigma Nachteile ●Keine präzise Selektionsregel ●Brückenhypothesen und Aggregation kaum möglich
  • Symbolischer Interaktionismus Variation in der Handlungsverursachung ... ⇒ Die variable Rationalität der Akteure ●Je nach Situation & je nach Akteur denkt man unterschiedlich stark nach (Grad der Reflexion bei der Selektion) ●Und beeinflusst, welche Determinanten die ...
  • Handlungstypen nach Weber 1. Zweckrational, Handeln dient der Erfüllung eines Zwecks 2. Wertrational, Handeln nach einem bewussten Glauben, unabh. vom Erfolg (ethnisch, ästhetisch, religiös) 3. affektuell/emotional, Handeln ...
  • Theorie des Alltagshandelns von Alfred Schütz ●Alltagserfahrung = „Kette von Selbstverständ-lichkeiten“ → unhinterfragtes Situations- und Handlungswissen (Gewohnheiten, traditional) ●Wenn Routine-Situation gestört wird, entsteht eine ...
  • Modell der Frame-Selektion 3 Selektionen ●Frame (Situationsdeutung) ●Skript (Routinen, Normen) ●Handeln ●Spontane Aktivierung Spontane Aktivierung einer Handlungsalternative umso größer,●Je eindeutiger die Situationsdefinition ...
  • Situation Definition Alle Umstände, unter denen die Akteure haneln (müssen)