Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / Psychodynamische Theorie (Lektion)
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Menschbild..
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- Was ist das Menschenbild von Psychodynamischen Theorien? Persönlichkeit (Psyche) des Menschen ist ein in sich geschlossenesEnergiesystem Das beobachtete Erleben und Verhalten sind das Ergebnis einerintrapsychischen Dynamik bzw. der Verarbeitung der Energie Die Energie wird durch angeborene Triebe bereitgestellt, die nach Entladungdrängen Triebe werden entweder direkt durch das Verhalten befriedigt oderumgeformt Die Triebbefriedigung (-reduktion) wird als lustvoll empfunden (Lustprinzip) Es existieren zwei elementare Triebe (nach Freud):1) Der Sexualtrieb oder Selbsterhaltungstrieb (Eros)2) Der Aggressionstrieb oder Todestrieb (Thanatos) Die Energie des Sexualtriebs heißt Libido, die Energie des Todestriebs heißtDestrudo.
- Was ist Psychoanlayse? Mehrfache Bedeutung des Wortes: tiefenpsychologische Therapieform (analytische Psychotherapie)Idee: Heilung psychischer Störungen tritt durch das Bewusstmachenunbewusster Ängste, Wünsche und Konflikte ein. Für diesesBewusstmachen werden Techniken verwendet, wie die Deutung von Träumen, von freien Assoziationen,von Fehlleistungen, von neurotischen Symptomen und auch von kulturellen Leistungen Psychoanalytische Methode zur Erforschung des Unbewussten(ein Patient entspannt sich und spricht alles aus, auch nichtssagendes oder peinliches, da all unseren Gedanken und Handlungen aus unbewussten Motiven und Konflikten entspringen) Psychoanalytische Lehre als Persönlichkeitstheorie. (Struktur d. Persönlichkeit Vorbewusst, Unterbewusst)
- Was ist das Unbewusste nach Freud? Und was versteht man heute darunter? Freud: Auffangbecken für inakzeptable Leidenschaften und Gedanken, die wir verdrängen oder gewaltsam vom Bewusstsein fernhalten, da uns die Kenntnis dieser aus dem Gleichgewicht brächte. Heute: Begriff für eine Form der Informationsverarbeitung, derer wir nicht bewusst sind.
- Abwehrmechanismen in der Psychoanalyse Das Ich, das fürchtet, die Kontrolle über den inneren Kampf zwischen den Forderungen des Es und denen des Über-Ichs zu verlieren. Abwehrmechanismen verzerren unbewusst die Realität. Verdrängung: Abwehrmechanismus, auf dem alle anderen Formen der Abwehr beruhen. Angsterregende Gefühle, Gedanken und Erinnerungen werden aus dem Bewusstsein verdrängtVerleugnung: Bestimmte Aspekte der Realität, die für andere offensichtlich sind, werden nicht anerkannt. Beispiel: Raucher der immer wieder betont, dass er keinen Lungenkrebs bekommen wird.Sublimierung: Nicht erfüllte Triebwünsche werden durch gesellschaftlich höher bewertete Handlungen ersetzt und dadurch befriedigt.Regression: Individuum zieht sich auf eine infantile Phase der psychosexuellen Entwicklung zurück, auf die ein Teil der psychischen Energie fixiert geblieben ist. Beispiel: Ein Mann, dessen Computer zum wiederholten Mal streikt, beginnt zu weinen und diesen zu beschimpfen.
- Welche Aspekte der Psychoanalyse akzeptieren Neofreudianer, welche nicht? Akzeptieren Freuds grundlegende Vorstellung: ‡Ich, Es, Über-Ich Es: ein Reservoir unbewusster Energien, dessen Streben = Erfüllung grundlegender sexueller und aggressiver Triebe. Das Es handelt nach dem Lustprinzip und verlangt sofortige Befriedigung. Ich: Weitgehend bewusst. Arbeitendes, ausführendes Organ der Persönlichkeit. Nach Freud: sucht nach Kompromiss zwischen Forderungen des Es, des Über-Ichs und der Realität. Das Ich arbeitet nach dem Realitätsprinzip. Über-Ich: Nach Freud: Teil der Persönlichkeit, der die interanalysierten Ideale und Normen repräsentiert, die Richtschnur für die Urteilsfähigkeit (Gewissen) liefert und Ziele für die Zukunft setzt. ‡Bedeutung des Unbewussten ‡Ausbildung der Persönlichkeit in der Kindheit ‡Dynamik von Angst und Abwehrmechanismen Distanzieren sich in zwei Punkten: ‡Sexualität und Aggression die beiden Triebe sind, die alle Energie für sich beanspruchen. Stattdessen Akzentuierung auf höhere Motive und soziale Integration.Betonen Rolle der bewussten Seele, bei Deutung der Erfahrung und beim Umgang mit der Umwelt
- Einstellungen von Alfred Adler, Karen Horney, Carl Gustav Jung zu Psychoanalyse Alfred AdlerEntwickler des Konzepts des Minderwertigkeitskomplexes.Auffassung: ein Großteil des Verhaltens ist motiviert, durch Bemühungen Minderwertigkeitsgefühle aus der Kindheit zu überwinden: daher Streben nach Überlegenheit und Macht Karen HorneyKindliche Ängste und Gefühl der Hilflosigkeit lösen beim Erwachsenen das Verlangen nach Liebe und Sicherheit aus, Trat Freuds Auffassung entgegen (Frauen haben ein schwaches ÜberIch und leiden unter Penisneid) Carl Gustav JungAuffassung: Das Unbewusste besteht aus mehr als verdrängten Gedanken und Gefühlen -> Besitzeines kollektiven Unbewusstseins (Erklärung für tiefe Verwurzlung von Spiritualität). Verhalten hat auch Selbstverwirklichung zum Ziel.
- Wie entsteht verhalten? Jedes Verhalten ist durch Triebimpulse determiniert und hat die Triebbefriedigung zum Ziel Ist die Triebbefriedigung nicht möglich, wird sie aufgeschoben oder modifiziert (z.B. Kann Aggression nicht real ausgelebt werden, kann die Person statt dessen Gewaltphantasien haben => Modifikation) ...oder es kommt zu den allgemein bekannten sog. Freudschen Fehlleistungen (z.B. Wenn ein Redner auf die "Lufthansa" zu sprechen kommt und dabei versehentlich "Lusthansa" sagt. Auf den ersten Blick ein reiner Versprecher, doch was hat er wirklich im Kopf?)
- Was ist die Struktur der Persönlichkeit? Das Unbewusste:Auffangbecken für meist inakzeptable Gedanken, Wünsche, Gefühle undErinnerungen, von denen Freud annahm, dass wir sie verdrängen odergewaltsam vom Bewusstsein fernhalten, weil uns die Kenntnis dieser Dingezu sehr aus dem Gleichgewicht brächte->In der heutigen Psychologie steht der Begriff für eine Form derInformationsverarbeitung, derer wir nicht bewusst sind Das Vorbewusste:Auf dieser Ebene ist alles, was prinzipiell bewusst werden kann. Derwillentliche Zugriff ist jedoch vorübergehend gesperrt. Die Inhalte werden nurgeahnt Das Bewusste:Alle Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen etc., auf die Person willentlichzurückgreifen kann.
- Was ist das Instanzenkonzept? Später (1923) spielt das Unbewusste nicht mehr die Hauptrolle->Struktur der Persönlichkeit ->drei Instanzen, die als strukturelle Konzepte der Persönlichkeit nicht nur inhaltliche, sondern auch funktionelle Aspekte umfassen Das ES repräsentiert u. a. das biologische Substrat des Menschen Beinhaltet die psychische Repräsentation der gesamten Triebenergie des Sexualtriebes und des Aggressionstriebes (ursprünglich Unbewusstes), vom Ich ins Unbewusste verdrängte Wünsche, Vorstellungen, Affekte Aufgabe des ES: Triebspannung durch Triebbefriedigung zu lösen->Lustprinzip Das Ich ausführendes Organ der Persönlichkeit, das nach einem Kompromiss zwischen den Forderungen des ES, des Über-Ichs und der Realität sucht Die Ich-Funktionen sind: Wahrnehmung, Denken, Erinnern, Fühlen und Willkürbewegungen. Mit Hilfe von Blockierung, Verzögerung oder Verteilung der Triebbefriedigung sucht das Ich die Konflikte zw. ES und Über-Ich zu lösen Funktioniert nach dem Realitätsprinzip, indem es rational und logisch nachrationalen Lösungen sucht. Das Über-Ich Zwei Über-Ich Instanzen werden unterschieden:Das Gewissen (einschränkende und verbietende Instanz)Das Ich-Ideal (an Vorbildern orientiert) Das Über-Ich kontrolliert das Ich bei seiner Auseinandersetzung mit dem ES.-Bestrafung durch Schuld- u. Minderwertigkeitsgefühle, Strafbedürfnisse-Belohnung: Gefühl des Stolzes, Selbstliebe
- Was sind Ängste? ...werden durch Konflikte zwischen den Anforderungen des ES, des Über-Ichs und der Außenwelt ausgelöst. Realangst: entsteht durch objektive UmweltreizeNeurotische Angst: verbotene Triebe und Wünsche aus dem ES überflutendas Ich. Das Ich befürchtet den Kontrollverlust über das ESMoralische Angst: schlechtes Gewissen Ängste werden mit Abwehrmechanismen bewältigt.
- Probleme der Psychoanalyse Die Methodik ist aus Sicht der empirischen Wissenschaften inakzeptabel Immunisierung der Konzepte gegenüber empirischen Daten (akzeptiert der Patient die Deutung, fühlt sich der Analytiker bestätigt. Akzeptiert der Patientdie Deutung nicht, betrachtet der Analytiker dies als Widerstand und sucht nach Ursachen dafür) Nur nachträgliche Erklärungen für Eigenschaften und Verhaltensweisen,keine Vorhersagen (der eine Patient raucht, der andere hat Angst vor Pferden, beim dritten geht es um die sexuelle Orientierung) Unscharfe Begriffe Es wurden nur Erwachsene, darunter fast nur neurotische Patienten untersucht.
- Übereinstimmung mit Freud heute Viel von unserem Seelenleben unbewusst abläuft Wir häufig mit inneren Konflikten zwischen unseren Wünschen, Ängsten und Wertvorstellungen zu kämpfen haben Persönlichkeit und Bindungsfähigkeit in der Kindheit geformt werden. Eine empirische Prüfung ist kaum möglich, da zahlreiche Annahmen nichtfalsifizierbar sind.
- Wie entstehen interindividuelle Verhaltens- und Persönlichkeitsunterschiede? Es gibt angeborene Unterschiede in der Triebstärke Zudem Unterschiede in der Ich-Stärke Vor allem aber sind es äußere Einflüsse, die Persönlichkeitsunterschiedeprägen Familiäre und gesellschaftliche Lebensbedingungen sind ausschlaggebend Entscheidend sind Erfahrungen aus der Kindheit Individuelle Strategien der Bedürfnisbefriedigung und bevorzugte Abwehrmechanismen entwickeln sich unter den Randbedingungen dessozialen Kontextes. ->personeninterne und personenexterne Faktoren