Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / Eigenschaftstheorien (Lektion)

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Menschenbild...

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  • Was ist das Menschenbild der Eigenschaftstheorien? ⦁ Personen weisen charakteristische, körperliche Merkmale und Regelmäßigkeiten in ihrem Verhalten und Erleben auf. ⦁ Diese Regelmäßigkeiten (Dispositionen) können nicht direkt beobachtet, aber durch wiederholte Beobachtung erschlossen werden. ⦁ Im Mittelpunkt steht nicht eine einzelne Person, sondern eine Referenzpopulation. Damit stehen Differenzen/Unterschiede von Personen im Mittelpunkt der Betrachtung (differentielle Sichtweise in der Psychologie). Die Individualität einer Person wird nur im Vergleich mit einer Referenzpopulation deutlich.
  • Voraussetzungen für die Beschreibung der Persönlichkeit in Eigenschaftsbegriffen Konsistenz  Personen zeigen ähnliches Verhalten in unterschiedlichen Situationen relativ=Verhaltensunterschiede zwischen Personen sind in verschiedenen Situationen gleich Stabilität Personen zeigen unter gleichartigen Bedingungen ständig ein für sie typisches Verhalten relativ=die Verhaltensunterschiede zwischen Personen bleiben über die Zeit stabil
  • Wie entsteht Verhalten? Verhalten= Reaktion einer Person auf eine Situation Situationen aktivieren eine Disposition und lösen ein Verhaltensprogramm ausStimulus->Trait->Reaktionen Cattell: Hierarchisches Persönlichkeitsmodell: 4.Stufen - ganz unten Verhaltensweisen, zusammengefasst zu Eigenschaften Wir können nur durch Verhalten auf Eigenschaften schließen, dass über eine Zeit überdauert und beobachtbar ist.
  • Wie entstehen interindividuelle Verhaltens-und Persönlichkeitsunterschiede? ⦁ Persönlichkeitseigenschaften: biologische Basis u. Erheblichen Anteil genetisch determiniert ⦁ Individuelle Differenzen zum Teil angeboren ⦁ Genetische Einflüsse, Einflüsse durch Erziehung, Sozialisation und andere Umweltfaktoren
  • Vier Disziplinen der differentiellen Psychologie nach Wilhelm Stern Variationsforschung Ein Merkmal wird an vielen Personen gemessen Wie variiert Intelligenz in dieser Gruppe von Studenten? Korrelationsforschung Zwei oder mehr Merkmale an vielen Personen Gibt es einen Zusammenhang zw. Intelligenz und Studienerfolg? Psychographie (=personenorientierte Sichtweise) Eine Person in Bezug auf viele Merkmale / Variation vieler Merkmale innerhalb einer Person ->Psychologische Analyse einer Person (Big Five) Kompariationsforschung Zwei oder mehr Personen in Bezug auf viele Merkmale Unterscheiden sich Studenten verschiedener Studienfächer innerhalb der BIG FIVE, des IG und der Aufmerksamkeitsleistung? ->Bewerberprofile vergleich
  • Sie können Raymond Bernard Cattells (1905-1998) Kritik an Sterns Schema nennen und erklären, wie er dieser Kritik entgegengetreten ist Sterns vier Disziplinen der Differenziellen Psychologie ignorieren, dass Eigenschaften zeitlich stabil sein sollen (daher spricht er von Merkmalen, nicht von Eigenschaften). Raymond Bernard Cattell berücksichtige die zeitliche Dimension in seinem Kovariationswürfel, durch Hinzunahme einer zeitlichen Dimension.
  • Sie wissen, welche drei Dimensionen in Cattells Kovariationswürfel (= Data Box) dargestellt und variiert werden Messgelegenheiten, Personen und MerkmaleKovariation: Gemeinsames Variieren zweier oder mehrerer Merkmale; Voraussetzung für die Festellung statistischer Abhängigkeiten oder Zusammenhänge
  • Sie können ein Persönlichkeitsprofil lesen und interpretieren 16 Bipolare Eigenschaften nach Cattell werden in 10 Abstufungen in ein Datenblatt / Auswertung eingezeichnet. Dies ergibt das Persönlichkeitsprofil 16PF ist einer der ältesten und weltweit der am häufigsten verwendete Persönlichkeitstest. Sachorientierung vs. Kontaktorientierung – WärmeKonkretes Denken vs. Abstraktes Denken – Logisches Schlussfolgern
  • Was beinhaltet das PEN-Modell von Eyseneck? Psychotizismus (P)Extraversion – Introversion (E)Neurotizismus – emotionale Stabilität (N)
  • Was sind die BIG FIVE? Extraversion: Enthusiasmus, Kontaktfähigkeit, Geselligkeit, Führungsimpuls, DirektheitNeurotizismus: Empfindsamkeit, Reizbarkeit, Unruhe, Angespanntheit, BesorgnisOffenheit: Einfallsreichtum, Komplexität, Veränderung, EigenständigkeitVerträglichkeit: Altruismus, Konfliktbereitschaft, Anerkennung, Vertrauen, TaktGewissenhaftigkeit: Perfektionismus, innerer Antrieb, Konzentration, methodisches Arbeiten, Organisation
  • Was ist Extraversion? Extravertierte Menschen zeichnen sich durch eine Haltung aus,die nach außen gekehrt ist. Sie sind tendenziell energisch,enthusiastisch, dominierend, gesellig und gesprächig Introvertierte Menschen sind hingegen tendenziell schüchtern, zurückhaltend, unterwürfig und ruhig. Facetten: Herzlichkeit Ich bin als eine herzliche und freundliche Person bekannt.Geselligkeit Ich gehe Menschenansammlungen aus dem Weg. (-)Durchsetzungsfähigkeit Ich bin dominant, selbstsicher und durchsetzungsfähig.Aktivität Ich arbeite und spiele in einer gemächlichen Art. (-)Erlebnishunger Ich sehne mich häufig danach, mehr Aufregendes zu erleben.Frohsinn Ich bin noch nie vor Freude wirklich in die Luft gesprungen. (-)
  • Was ist Neurotizismus? Neurotische Menschen sind tendenziell nervös, unruhig, angespannt und besorgt. Emotional stabile Menschen sind ruhig und zufrieden. Facetten Ängstlichkeit Ich glaube, dass man von den meisten Leuten ausgenutzt wird,wenn man es zulässt. (-)Reizbarkeit Ich ärgere mich oft darüber, wie andere Leute mich behandeln.Depression Ich fühle mich selten einsam oder traurig. (-)soziale Befangenheit Im Umgang mit anderen befürchte ich häufig, dass ichunangenehm auffallen könnte.Impulsivität Ich lasse mich selten zu übermäßig auf etwas ein.Verletzlichkeit Ich fühle mich oft hilflos und wünsche mir eine Person, die meineProbleme löst.
  • Was ist Offenheit? Offene Menschen erscheinen im Allgemeinen als fantasievoll, geistreich, originellund kreativ Menschen, die über diese Dimension nur in einem geringen Ausmaß verfügen,sind oberflächlich, einfach und schlicht. Facetten Fantasie Ich habe eine sehr lebhafte Vorstellungskraft.Ästhetik Ästhetik und Kunst bedeuten mir nicht sehr viel. (-)Gefühle Ohne starke Empfindungen wäre das Leben für mich uninteressant.Handlungen Ich bin ziemlich eingefahren in meinen Bahnen. (-)Ideen Ich habe oft Spaß daran, mit Theorien oder abstrakten Ideen zu spielen.Werte Ich glaube, dass es Schüler oft nur verwirrt und irreführt, wenn man sieRednern zuhören lässt, die kontroverse Standpunkte vertreten. (-)
  • Was ist Gewissenhaftigkeit? Gewissenhafte Menschen sind im Allgemeinen vorsichtig, zuverlässig, gutorganisiert und verantwortungsvoll Impulsive Menschen sind tendenziell unvorsichtig, unordentlich und unzuverlässig Die frühe Persönlichkeitsforschung bezeichnete diese Dimension als „Willen“ . Facetten: Kompetenz Ich bin für meine Umsicht und meinen gesundenMenschenverstand bekannt.Ordnungsliebe Ich lasse mir lieber Entscheidungsmöglichkeiten offen, anstattalles im Voraus zu planen. (-)Pflichtbewusstsein Ich versuche, alle mir übertragenen Aufgaben sehr gewissenhaftzu erledigen.Leistungsstreben Ich bin unbekümmert und gleichgültig. (-)Selbstdisziplin Ich kann mir meine Zeit recht gut einteilen, so dass ich meineAngelegenheiten rechtzeitig beende.Besonnenheit Ich habe in meinem Leben schon manche Dummheit gemacht. (-)
  • Was ist Verträglichkeit? Sozial verträgliche Menschen sind freundlich, kooperativ, vertrauensvoll undwarmherzig Menschen, die über diese Dimension nur in einem geringen Ausmaß verfügen sindkalt, streitsüchtig und unfreundlich. Facetten: Herzlichkeit Im Hinblick auf die Absichten anderer bin ich eher zynisch undskeptisch. (-)Freimütigkeit Ich halte mich nicht für jemanden, der listig oder gerissen ist.Altruismus Manche Leute halten mich für selbstsüchtig und selbstgefällig. (-)Entgegenkommen Ich würde lieber mit anderen zusammenarbeiten, als mit ihnen zuwetteifern.Bescheidenheit Es macht mir nichts aus, mit meinen Fähigkeiten und Leistungenanzugeben. (-)Gutherzigkeit Politiker sollten sich mehr um die menschliche Seite ihrer Politikkümmern.
  • Zusammenfassung Eigenschaftstheorien Ziel aller Eigenschaftstheorien ist es, Menschen anhand möglichst weniger,aussagekräftiger Persönlichkeitseigenschaften zu beschreiben Verwendung des Eigenschaftsbegriffs setzt voraus, dass Verhaltensunterschiede zwischen Personen in unterschiedlichen Situationengleich und über die Zeit hinweg stabil sind  Eigenschaften müssen in einem wissenschaftlichen Kontext präzise undtrennscharf definiert sein und empirisch gemessen werden können Eigenschaften steuern unsere Wahrnehmung und Interpretation vonSituationen Das zurzeit einflussreichste Eigenschaftsmodell der Persönlichkeit ist dasFünf-Faktoren-Modell.