Anatomie und Physiologie (Fach) / Nerven (Lektion)

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Nerven

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  • Was ist ein Neuron und wie ist es aufgebaut? Nervenzelle Grundstruktur: Zellkörper (=Soma, Perikaryon) mit Zellkern, Cytoplasma, Organellen Dendriten: kurze Fortsätze am ZellkörperAxon (Neurit) langer dünner Zellfortsatz aus dem Axonhügen entspringendSchwannsche Zelle mit Myelinhülle (bei markhaltigen Axonen)Ranviersche SchnürringeSynapse
  • Was ist eine Schwannsche Zelle? spezielle Gliazelle, die das Axon durch eine Myelinhülle elektrisch isoliert. Dies erhöht die Leitgeschwindigkeit der Signale > nur im periphären Nervensystem
  • Was ist ein Ranvierscher Schnürrring? freiliegender Teil des Axons zwischen zwei Markscheiden
  • Welche Nervenzellenformen gibt es? unipolar, bipolar, pesudounipolar, multipolar
  • Was versteht man unter dem Ruhepotenzial und wie nennt man es noch und warum? Spannung die zwischen Innen- und AUßenmedium am ungereizten Axon herrscht (60-90mV) Kaliumdiffusionspotenzial > da K+ durch Membran diffundieren kann (nach außen, da innen höhere Konz herrscht) durch Ionenpumpe, allerdings Proteinanionen nicht
  • Was passiert beim Aktionspotenzial? bei Reizung (Depolarisation) der Axonmembran nimmt die Durchlässigkeit für Na+ kurzzeitig stark zu, da spannungsabhängige Kanäle sich kurzzeitig öffnen > Na+ strömt in Zelle hinein  und die Spannung zwischen Innen und Außen geht von negativ ins positive
  • Welche drei Phasen des Aktionspotenzials gibt es? Depolarisation (Spannung wird verringert bis zur Ladungsumkehr) Repolarisation (Ruhepotenzial wird wieder aufgebaut > Na+ Kanäle zu, K+ auf) Hyperpolarisation (K+ Ausstrom kurzzeitig über Ruhe wert)
  • Was ist die Refraktärzeit? Zeit von Öffnung der Na+-Kanäle bis Wiederherstellung des Ruhepotenzial: in der Zeit ist kein neues AP möglich
  • Was ist die Erregungsleitung und warum geht sie nur in eine Richtung? Weiterleitung von APs über Axone nur in eine Richtung aufgrund der Refraktärzeit
  • Was ist die Erregungsleitung und warum geht sie nur in eine Richtung? Weiterleitung von APs über Axone nur in eine Richtung aufgrund der Refraktärzeit
  • Was versteht man unter Erregbarkeit? Fähigkeit einer Zelle auf chem/ physik Reize zu reagieren
  • Worauf beruht die Erregbarkeit einer Zelle? Reaktion basiert auf Änderung der Permeabilität der Zellmembran
  • Welche Arten von Erregungsleitung gibt es und wo treten sie auf? Kontinuierliche Erregungsleitung bei Axonen ohne Markscheide und saltatorische Erregungsleitung bei Axonen mit Markscheide
  • Was passiert bei der kontinuierlichen Erregungsleitung? entgegengesetzt geladene Zonen stoßen an gereiztem Membranbereich aneinander. Ein Ausgleichstrom fließt und depolarisiert benachparte Membranen, die Erregung wird kontinuierlich weitergegeben
  • Was passiert bei der saltatorischen Erregungsleitung? nur an Ranvier'schen Schnürringen können APs ausgebildet werden APs springen über Myelinbereiche von Schnürring zu Schnürring dies ist energiesparender und schneller
  • Welche Art der Erregungsleitung ist schneller? saltatorische
  • Was ist eine Synapse? Kontaktstelle eines Neurons mit Muskel, Drüsenzellen und anderen Neuronen
  • Was passiert an einer Synapse? elektrische Signale (APs) werden mit Hilfe von Transmittern in chemische umgewandelt
  • Wie ist eine Synapse aufgebaut? verdicktes Axonende (Endknöpfchen) flüssigkeitsgefüllter Synaptischer Spalt postsynaptischer Membranbereich Folgezelle
  • Wie funktioniert die Weiterleitung eines APs an der Synapse? AP löst Freisetzung von Transmittern aus Vesikeln aus (präsynaptisch) Transmitter diffundiert durch synaptischen Spalt und wird an Rezeptor (postsynaptisch) gebunden >Na+ Kanäle öffnen sich und Na+ strömt ein > Depolarisation löst postsynaptisches Signal (PSP) aus
  • Was bedeutet Afferent und Efferent? Afferent = zum ZNS hinEfferent = vom ZNS weg (hin zur Peripherie)
  • Wie ist der zeitliche Abblauf eines APs? zunächst der Aufstrich, schnellt in die Höhe Überschuss: der Teil über 0mV danach Repolarisation und dann das Nachpotenzial, zunächst mit depolarisation und dann hyperpolarisation
  • Wie ist der zeitliche Abblauf eines APs? zunächst der Aufstrich, schnellt in die Höhe Überschuss: der Teil über 0mV, in weniger als 1sec erreicht danach Repolarisation und dann das Nachpotenzial, zunächst mit depolarisation und dann hyperpolarisation
  • Welche Funktionen haben Synapsen? Richtungsgebung (Ventilfunktion) Bahnung/Hemmung Lern- & Gedächtnisfunktionen
  • Was sind hemmende und erregende Synapsen und was bewirken sie jeweils? Hemmend = inhibitorische postsynaptisches Potential (IPSP) >K+ Kanal-Öffnung (Hyperpol.) > es wird kein AP weitergeleitet Erregend = exzitatorisches postsynaptisches Potential (EPSP)>Na+ Kanal Öffnung (Depol.)
  • Welche (chemischen) Arten von Neurotransmittern gibt es, nenne Beispiele Amine (z.B. Dopamin)Aminosäuren (z.B. Glycin, Glutaminsäure)Ester (z.B. Acetylcholin)Peptide (z.B. Neurotensin)
  • Was tun Neurotoxine? greifen in die synaprische Übertragung ein durch >Synthese/Speicherung des Transmitters >Freisetzung des Transmitters >Rezeptorbindung (Agonist/Antagonist) >Inaktivierung des Transmitteres (Blockieren)
  • Wie wird die Informationsübertragung codiert? Qualität (Art des Reizes > Kanalspezifität>jedes Sinnesorgan hat eigene Nervenbahnen zum ZNS) > Identität der Nervenfasern Quantität (Stärke des Reizes) > Häufigkeit, Impulsfrequenz (nimmt zu, Stärke des AP bleibt allerdings gleich "alles oder nichts")
  • Wohin führen somatische, motorische, viszerale und vegetative Nerven? somatische = Gelenke, Haut, Skelett motorische = Skelettmuskel viszerale = Eingeweide vegetative = Drüsen, glatte Muskulatur, Haut
  • Aus welchen Zellen bestehen Nervengewebe und was sind ihre Funktionen? Neuronen >Erregungsleitung /Erregungsübertragung Gliazellen (Neuroglia, Gliozyten) >Stütze, Isolierung, Stoffwechsel, etc (z.B. Schwannsche Zelle) (leiten keine Erregung weiter!)
  • Was tut die Blut-Hirn-Schranke? Verhindert Eintritt von Giften/unerwünschten Stoffen ins ZNS Astrozyt (Gliazellen) Fortsätze bedecken äußere Wände von Kapillaren und bilden Hülle um Blutgefäße, Endothelien (innere Zellschicht) verbindet tight junctions: Barriere die nur bestimmte Substanzen auf Transport-Molekülen durchlässt
  • In welche 2 Unterkategorien ist das Nervensystem eingeteilt und womit befassen sie sich jeweils? Zentrales Nervensystem > Gehirn (Encephalon), Rückenmark (Medulla spinalis) periphäres Nervensystem > vegetativ und animalische Nerven + Ganglien 
  • Worin sind Encephalon (Gehirn) und Medulla spinalis (Rückenmark) unterteil? graue Substanz: Zellkörper der Neuronen weiße Substanz: Axone der Neuronen
  • Wo liegen graue und weiße Substanz jeweils im Encephalon (Gehirn) und Medulla spinalis (Rückenmark)? Im Gehirn: weiße Substanz innen, graue außen Rückenmark: graue Substanz innen, weiße außen
  • Was versteht man unter einem Ventrikel? Einen Hohlraum
  • Wie ist das Gehirn gegliedert? Prosencephalon = Vorderhin (mit Großhirn und Zwischenhirn)Mesencephalon = Mittelhirn Rhombencephalon = Hinterhirn (mit Nachhirn und verlängertem Mark)
  • Was ist im Vorderhirn (Prosencephalon) enthalten= Großhirn = Endhirn = Telencephalon mit limbischem System (Gefühle) und Gehirnhemisphären (Seiten) und Seitenventrikel 1 + 2 Zwischenhirn = Diencephalon mit Thalamus, Hypothalamus, Hypophyse und Epiphyse und Seitenventrikel 3
  • Woraus besteht das Mittelhirn (Mesencephalon)? aus dem Aquaeductus ceerebri (Verbindungskanal zwischen Ventrikeln)
  • Woraus besteht das Rautenhirn (Rhombencephalon)? Hinterhirn (Metencephalon) mit Brücke (pons) und Kleinhirn (cerebellum) und 4. Ventrikel (oberer Teil) Nachhirn (Myelencephalon) mit verlängertem Rückenmark (medulla oblongata) und 4. Ventrikel (unten)
  • Wie viele Hirnnerven gibt es und wie sind diese benannt? 12 Hirnnerven, nummertiert mit römischen Zahlen I - XII
  • Was versteht man unter einem Spinalganglion? Innerhalb des Wirbelkanal gelegener Nervenknoten
  • Wo liegt der Spinalnerv? entspringt paarig dem Rückenmark
  • Woraus wird das Dorsalhorn (=Hinterhorn) und woraus das Ventralhorn (=Vorderhorn) gebildet? Dorsalhorn = somatisch afferente Neuronen und viszeral afferente Neuronen Ventralhorn = viszeral efferente Neuronen und somatisch efferente Neuronen
  • Was tut das motorische System? steuert Muskelbewegungen passt Muskulatur den Umweltbedingungen an (z.B. Zittern bei Kälte) kontrolliert gesamte Skelettmuskulatur kontrolliert Reflexe über das Rückenmark
  • Was ist ein Reflex? Stets gleichbleibende (stereotype) Reaktion auf Reiz
  • Welche Arten von Reflexen gibt es und wie unterscheiden sie sich? Eigenreflex = Wahrnehmung und Antwort liegen in einem Muskel Fremdreflex = Rezeptor und Effektor liegen nicht im gleichen Organ
  • Wie wird ein Reflex weitergeleitet? Reflexe werden über den Reflexbogen weitergeleitet. Reflexbogen besteht aus>Rezeptor >afferentes Neuron leitet die Impulse an Rückenmark weiter>die Synapse schaltet auf die motorische Vorderhornzelle um>efferentes Neuron schickt Impuls an motorische Endplatte>Erfolgsorgan (Effektor)
  • Wie wird ein Eigenreflex weitergeleitet? Eigenreflexe werden über den monosynaptischen Reflexbogen weitergeleitet. Reflexbogen besteht aus>Rezeptor >afferentes Neuron leitet die Impulse an Rückenmark weiter>die Synapse schaltet auf die motorische Vorderhornzelle um>efferentes Neuron schickt Impuls an motorische Endplatte>Erfolgsorgan (Effektor)
  • Wie ist der Reflexbogen aufgeteilt bei Fremdreflexen? polysynaptischer Reflexbogen >Reflex wird über mehrere Synapsen geschaltet
  • Wie unterscheiden sich Eigen- und Fremdreflex bezüglich >morphologischer Aufbau >Synapsenanzahl >Rezeptor >Effektor >Reflexantwort >Anzahl APs >Mechanogramm >Ermüdung >morphologischer AufbauEigen: 2 NeuroneFremd: 3 oder mehr >SynapsenanzahlEigen: monosynaptischFremd: polysynaptisch >RezeptorEigen: MuskelspindelFremd: meist in Haut>EffektorEigen: einzelner MuskelFremd: Muskelgruppen>ReflexantwortEigen: meist ExtensorkontraktionFremd: meist Flexorkontraktion>Anzahl APsEigen: 1xFremd:  mehrfahr>MechanogrammEigen: EinzelzuckungFremd: koordinierte Bewegung>ErmüdungEigen: geringFremd: stark