Pädagogische Psychologie (Fach) / 4a LUL Einführung (Lektion)

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Lernen und Lehren

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  • Wofür steht SOLO im SOLO-Taxonomie Modell nach Biggs. Nennen Sie drei Levels und wodurch sie jeweils gekennzeichnet sind Prestructural:  Versagen/Inkompetenz Unistructural: ein relevanter Aspekt •Identifizieren  •Benennen  •Einfache Prozeduren befolgen  Multistructural: Mehrere unabhängige relevante Aspekte •Kombinieren  •Beschreiben  •Spezifizieren  •Auflisten 
  • Kognitivistische Lerntheorien Forschungsgegenstände des Kognitivismus: Wahrnehmen, Denken, Verstehen, Erinnern -Input: Reiz, Stimuli -Verarbeitung = processing -Output: Reaktion, Verhalten
  • Kognitivistisch-konstruktivistische Lerntheorien: Beispiele -Lernen am Modell: Albert Bandura -Lernen durch Einsicht:Köhler, Wertheimer -Entwicklungsstufenmodell: Jean Piaget
  • Kognitivismus: Lehren & Lernen -Lehren: •im Sinne von Präsentieren, Erklären, Anleiten  •Instruktion durch den Lehrenden steht im Vordergrund  •Aktive Rolle des Lehrenden  -Lernen: •als vorrangig rezeptiver Prozess  •eigene Strukturierung durch den Lernenden nicht erforderlich  •Passive Rolle des Lernenden  •Lernen = eindeutig & regelhaft ablaufender Prozess der Informationsverarbeitung, somit steuerbar 
  • Nennen Sie drei Merkmale des Lernens aus Sicht des Kognitivismus •als vorrangig rezeptiver Prozess  •eigene Strukturierung durch den Lernenden nicht erforderlich  •Passive Rolle des Lernenden 
  • Kognitivismus: Lehrstrategie Didaktische Konsequenz: •Gegenstandszentrierte Lernumgebung, Frontalunterricht  •Wissenstransport:  Lehrender vermittelt den Lerngegenstand an den Lernenden  •Inhalte möglichst systematisch & organisiert darbieten (systematisch-schrittweises Vorgehen) 
  • Konstruktivismus Wissen: •... ist keine Kopie der Wirklichkeit, sondern eine Konstruktion des Menschen  •... ist kein „Gegenstand“, der sich vom Lehrenden zum Lernenden transportieren lässt  •... als individuelle Konstruktion des Lernenden in einer bestimmten Situation  •... wird nicht passiv erworben, sondern aktiv konstruiert  -Lernen: •als aktiver, konstruktiver Prozess in einem bestimmten Handlungskontext  •Aktive Rolle des Lernenden  •Lernen = konstruktiver, situativer Prozess 
  • Nennen Sie drei Merkmale der konstruktivistischen Lerntheorie Lernen:  •als aktiver, konstruktiver Prozess in einem bestimmten Handlungskontext  •Aktive Rolle des Lernenden  •Lernen = konstruktiver, situativer Prozess 
  • Konstruktivismus: Lehrstrategie Didaktische Konsequenz: •Primat der Konstruktion: der Lernende steht im Mittelpunkt, das Lehren tritt zugunsten des Lernens in den Hintergrund  •Lehrende muss dem Lernenden Situationen anbieten, in dem Wissenskonstruktion möglich ist (= situierte Lernumgebungen)  •Lernen ist dann erfolgreich, wenn der Lernende unter Anleitung aktiv an der Bewältigung komplexer Aufgaben teilnimmt 
  • Konstruktivismus: Lehren Unterstützen, Anregen, Beraten, Begleiten, Coachen  Reaktive Rolle des Lehrenden  Problemsituationen und Werkzeuge zur Bewältigung zur Verfügung stellen den Lernenden bei Bedarf unterstützen 
  • Instruktion vs. Konstruktion: Was ist besser Lernen durch Instruktion oder Lernen durch Konstruktion? •Praktische Umsetzung beider puristischen Positionen ist schwierig  •Keine eindeutigen empirischen Befunde, die eine bestimmte puristische Position nahelegen  •Aber: Instruktion und Konstruktion schließen sich nicht gegenseitig aus  •Arbeitsmodell für die Praxis  Beide Positionen sind gleichwichtig, Vorschlag: integratives Modell der Unterrichtsgestaltung!  •Ziel: Balance zw. expliziter Instruktion durch den Lehrenden und konstruktiver Aktivität durch den Lernenden 
  • Integrative Position „Balance zwischen expliziter Instruktion durch den Lehrenden und konstruktiver Aktivität des Lernenden“  Reinmann-Rothmeier & Mandl (2001)  Instruktion:  •Lehren im Sinne von Anleiten, Präsentieren, Erklären aber auch Anregen, Unterstützen & Beraten  •Wechsel zwischen aktiver und reaktiver Position des Lehrenden  Konstruktion:  •Lernen als aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess  •Wechsel zwischen aktiver und rezeptiver Position des Lernenden  Für beides: Aktivieren
  • Oberflächen- und Tiefenlernen (Marton & Säljö, 1976) Oberflächenlernen:  Auswendiglernen zur Wiedergabe, extrinsisch motiviert  Nutzen Neues in großen Mengen und kurzer Zeit erfassen, sortieren, aufnehmen  Kosten Träges Wissen, Aufnehmen ohne echtes Verstehen, wenig Transfer, nicht flexibel einsetzbar, wenig zusätzliches Wissen Tiefenlernen: Bedeutungsbezogene Verarbeitung durch aktiven Umgang mit den Lerngegenständen, intrinsisch motiviert Nutzen Tiefes Verständnis durch Verankerung und Transformation, Verständnis von Zusammenhängen, flexibel anwendbares Wissen Kosten Zeit- & Arbeitsaufwändig, evtl. schlechtere Prüfungsleistungen bei reiner Wissensabfrage
  • Oberflächen- und Tiefenlernen (Marton & Säljö, 1976) (2) Oberflächenlernen (defensiv): Bsp. Standard- Vorlesung -Erinnern -Mitschreiben -Beschreiben (Erwartete Studentische Aktivität)                Lehr-Methode-Format -Erklären (Erwartete Studentische Aktivität)                       Lehr-Methode-Format -In Beziehung setzen (Erwartete Studentische Aktivität)    Lehr-Methode-Format -Anwenden -Theoretisieren Tiefenlernen (expansiv): Bsp. Problem- Basiertes Lernen
  • Paradigmen der Lehr-Lern-Forschung •Produkt-Forschung: Suche nach dem optimalen Lehrenden  –Was sind die Resultate guten Unterrichts?  –Mit welchen Mitteln werden diese Resultate erricht?  Kritik:  –Theoretische Beliebigkeit bei der Suche nach Korrelaten des Lernerfolgs  –Fokussierung auf Personenmerkmale des Lehrenden (Konfundierung mit Unterrichtsmerkmalen)  –Vorwiegend korrelative Studien  •Prozess-Produkt-Forschung: Merkmale des Unterrichtsgeschehen werden in Beziehung zu Lernerfolgen gesetzt 
  • Voraussetzungsvariablen des Lernerfolgs nach Befunden der Prozess-Produkt-Forschung Frühere Erfahrungen des Lehrers  •Soziale Schicht  •Alter  •…  + Erfahrungen aus der Lehrerausbildung  •Welche Uni?  •Welches Fach?  •…  ------------------------> Lehrermerkmale : •»teaching skills«  •Intelligenz  •Motivation  •…  ----------------------------------------------> Lehrerverhalten
  • Prozess- & Produktvariablen des Lernerfolgs nach Befunden der Prozess-Produkt-Forschung Lehrer-verhalten + Schülerverhalten -----> Änderungen des Schülerverhaltens (Prozessvariablen) ---------------------->Kurzfristiger Lernzuwachs (Produktvariablen) : •Wissen  •Einstellungen  •Fähigkeiten  •…  -------------->  Langfristige Lernergebnisse (Produktvariablen) •Identität  •Berufsqualifizierung  •… 
  • Kontextvariablen des Lernerfolgs nach Befunden der Prozess-Produkt-Forschung Frühere Erfahrungen des Schülers  •Geschlecht  •…  --------->Schüler-eigenschaften  •Fähigkeiten  •Wissen  •Einstellungen  •…  ----------->Schüler-verhalten Schule & Gemeinde  •Sozialklima  •ethnische Zusammensetzung  •…  --------->Klassenraum  •Klassengröße  •Ausstattung  •…  --------------------> Schülerverhalten
  • Nennen Sie 5 Lehrfunktionen in Anlehnung an Ergebnisse aus Prozess-Produkt-Forschung 1. Über Lernziele einer Lerneinheit informieren 2.Vorkenntnisse diagnostizieren 3.Aufmerksamkeit sicherstellen 4.Aktivierung des Vorwissens fördern 5.Darstellende Stoffvermittlung
  • Auffassungen über Lehren & Lernen verhaltensorientiert-empiristisch (Thorndike, Skinner, Gagné) : -Lernen als: •Wissenserwerb durch Assoziationen  •Reaktions-lernen  -Lehren als: •Primat der Instruktion  •Verhaltens-kontrolle  •Aktives Lehren  -Lehrtätigkeit: •Lehrzielanalyse & Sequenzierung  •Leistungsrück-meldung & -kontrolle  kognitiv-rationalistisch (Gagné, Ausubel, Mayer : -Lernen als:  •Wissenserwerb durch symbolische Informations-verarbeitung  •Verstehendes Lernen  -Lehren als: •Primat der Kognition  •Veränderung der kognitiven Strukturen  •Aktives Lehren  -Lehrtätigkeit: •Anleiten, Darbieten, Erklären  •Lernstrategien  •Lerntransfer  Kognitiv-konstruktivistisch (Piaget, Bruner, Aebli) : -Lernen als: •Wissens-konstruktion  •Entdeckendes Lernen  -Lehren als: •Primat der Konstruktion  •Reaktives Lehren  •Explorierendes Lernen  -Lehrtätigkeit: •Problem-situationen & Werkzeuge bereitstellen  •Kognitive Konflikte erzeugen  Sozio-konstruktivistisch (Wygotski, Rogoff, Brown) : -Lernen als: •Wissens-konstruktion  •Lernen durch geteilte Kognitionen  -Lehren als: •Primat der Ko-Konstruktion  •Explorierendes Lernen  -Lehrtätigkeit: •Kooperative Settings & authentische Problem-situationen bereitstellen 
  • Welches sind die Kernelemente erfolgreichen Lehrens & Lernens aus der kognitivistischen, kognitiv-konstruktivistischen und sozio-konstruktivistischen Perspektive? -Kognitivistische Sichtweise:zielgerichtet, kumulativ, systematisch -Kognitiv-kostruktivistische Sichtweise:aktiv, konstruktiv, selbstständig -sozio-konstruktivistische Sichtweise:situiert,kooperativ,partizipativ
  • Wirkmodell professioneller Kompetenzen von Lehrkräften in der COACTIV-Studie (Löwen et al., 2011) Lehrer: Professions-wissen  Motivation  Überzeugungen Selbstregulation ---------> Unterricht : Kognitive Aktivierung, Klassenführung, Konstruktive Unterstützung Verständnisvolle Lernprozesse-------------> Schüler : Mathematische Kompetenzen ,Motivation, Überzeugungen, Selbstregulation
  • Das Kompetenz-Modell der COACTIV-Studie Aspekte professioneller Kompetenz: Überzeugungen, Motivationale Orientierungen,Selbstregulation Professionswissen Fachwissen: Tiefes Verständnis der Schulmathematik Fachdidaktisches Wissen: Wissen über das mathematische Denken von Schülerinnen,Wissen über mathematische Aufgaben,Erklärungswissen Pädagogisch-psychologisches Wissen: Wissen über effektive Klassenführung,Wissen über Methoden Organisationswissen Beratungswissen