Klausurfragen (Fach) / Allgemeine Psychologie und Biopsychologie (Lektion)
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Fragen für die Klausur
Diese Lektion wurde von Schimpf erstellt.
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- Erläutern Sie kurz die einzelnen Schritte (Ablauf einer empirischen Studie) 1. Definition: Ziele der Studie 2. Planung und Design: Art der Untersuchung, Prozeduren 3. Implementierung und Vorbereitung: Materialien und Treffen vorbereiten 4. Durchführung der Studie: alle verwendeten Materialien sammeln, Protokollieren 5. Analyse der gewonnenen Daten: Daten organisieren, Auswertung, Interpretation 6. Aufbereitung und Interpretation der Daten und Veröffentlichung der Studie
- Nennen Sie 4 Anforderungen, die eine Hypothese erfüllen sollte - theorienrelevant - einfach - kritisierbar - vor ihrer Überprüfung aufgestellt werden
- Erläutern Sie den Unterschied zwischen der korrelativen und experimentellen Methode und gehen Sie hierbei explizit auf die Rolle des Versuchsleiters ein. Benennen Sie zudem die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode Der Unterschied zwischen den beiden Methoden ist, dass in der korrelativen Methode der Versuchsleiter nur beobachtet und nicht eingreift. In der anderen Methode "manipuliert" der Versuchsleiter. Er greift in die Methode ein, um eine Veränderung zu erwirken. korrelative Methode: Vorteil: lässt sich in der Regel gut anwenden Nachteil: Interpretation von Ursache und Wirkung nicht immer eindeutig experimentelle Methode: Vorteil: Interpretieren von Ursache und Wirkung prinzipell möglich Nachteil: Lässt sich nicht immer anwenden
- Beschreiben Sie die Planung und das Vorgehen bei einem guten Experiment und erläutern Sie kurz die beiden Verfahren Randomisierung und Parallelisierung Zunächst wir die Gesamtstichprobe (1. Randomisierung, 2. Parallelisierung) in 2 äquivalente Gruppen eingeteilt. In der Randomisierung ist die Gruppe eine "Kontrollgruppe" und in der Parallelisierung eine "Experimentalgruppe". Die Bedingungen sind bis auf die UV-Manipulation gleich. Dise ist bei der Randomisierung auf Stufe 1 und bei der Parallelisierung auf Stufe 2. Beide erhalten als Ergebnis die abhängige Variable und diese wird miteinander verglichen.
- Erläutern Sie den Aufbau / Gliederung des Nervensystems und beschreiben Sie die Zusammenhänge Da die Gliederung hierarchisch aufgebaut ist kommt an oberster Stelle das Zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark). Dabei kommen zunächst die Hirnnerven, dann die Spinalnerven und zum Schluss die Körpernerven. Für die restlichen Stellen im Körper ist das Periphere Nervensystem verantwortlich. Dieses wird unterschieden zwischen Somatisches Nervensystem und dem Vegetativen (autonomen) Nervensystem. Beim somatischen Nervensystem wird willkürlich gesteuert und die afferenten Fasern (zum Gehirn) sind zuständig für die Sinneszellen der Muskeln, Gelenke, Haut, Augen, Ohren, Mundhöhle. Die efferenten Fasern (weg vom Gehirn) ist für die Skelettmuskulatur verantwortlich. Das vegetative Nervensystem wird autonom gesteuert. Es ist für die inneren Organe zuständig und hat ebenfalls efferente und afferente Fasern.
- Nennen Sie jeweils 3 Wirkmechanismen des Sympathikus Sympathikus: - Steigert die Herztätigkeit - Verengt die Blutgefäße - Immunsystem wird gebremst
- Nennen Sie jeweils 3 Wirkmechanismen des Parasympathikus Parasympathikus: - Reduziert die Stoffwechselrate - Verstärkt Magen- Darmbewegungen - Aktiviert den Dickdarm
- Beschreiben Sie den neuronalen Ablauf bei einer Reflexhandlung an der Hand. Wie erfolgt die Informationsverarbeitung und welche Arten von Neuronen sind beteiligt? 1. Bei diesem einfachen Handrückziehreflex wird die Information von den Sensoren der Haut aufgenommen und über ein sensorisches Neuron an das Rückenmark weitergegeben. Von hier aus wird sie über Motoneurone zu den Muskeln in der Hand und im Arbeit weitergeleitet 2. Da diese Reflexbahn nur über das Rückenmark verläuft, zuckt die Hand von dem Nagel weg, schon bevor die Information über das Ereignis das Gehirn erreicht hat und der Mensch Schmerz fühlt.
- 1. Nennen Sie 2 Eigenschaften in denen sich das Nervensystem und das Hormonsystem unterscheiden Im Nervensystem senden Nerven schnelle Botschaften und rufen vorübergehende, kurzzeitige Reaktionen hervor. Im endokrinen System senden Hormone relativ langsame Botschaften und rufen überdauernde, langfristige Reaktion hervor.
- Welche 2 Aussagen sind korrekt? a) Oxytocin wird mit Sozialverhalten in Verbindung gebracht b) Glutamat ist ein Hormon c) Die Hormone der Nebenniere spielen eine wichtige Rolle bei der Stressreaktion d) Hormone wirken im Körper überall gleich
- Welche Hormone werden in der Bauchspeicheldrüse gebildet? Insulin und Glukagon
- Liegt der Hypothalamus im Frontallappen Nein, der liegt im limbischen System
- Mit welcher Methode werden die elektrischen Gehirnströme gemessen? EEG
- Durch die Röntgenkontrastdarstellung können zwei Strukturen im Gehirn sichtbar gemacht werden, welche? der Blutkreislauf im Gehirn Ventrikel des Gehirns
- Beschreiben Sie die Vorgehensweise bei der Subtraktionstechnik und für welche Erkenntnisse sie eingesetzt wird Die kognitive Neurowissenschaft baut auf zwei Prämissen: 1.jeder komplexe Prozess setzt sich aus einfachen kognitiven Prozessen zusammen (sog. Basisprozesse) 2.jeder kognitive Basisprozess der neuronalen Aktivität entspricht einem bestimmten Gehirnareal Eines der Hauptziele besteht darin, die Gehirnareale zu identifizieren, in denen verschiedene Basisprozesse lokalisiert sein können. Durch die zentrale Rolle der Methoden: PET und fMRT ist die Subtraktionstechnik heute die wichtigste verhaltensbiologische Forschungsmethode in der Neurowissenschaft.
- Ein neuropsychologisches Testverfahren, das für die Diagnose eingesetzt wird, ist der Intelligenztest. Was wird bei einer neuropsychologischen Diagnostik damit getestet? Die Leistungsschwächen in den verschiedenen Subtests
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- Benennen und beschreiben Sie 2 Tests zur Bestimmung der Sprachlateralität. dichotische Hörtest: die Patienten hören über einen Kopfhörer drei in Folge gesprochene Ziffern auf dem rechten Ohr und gleichzeitig drei andere Ziffern auf dem linken Ohr. Nach einer kurzen Pause werden die Patienten aufgefordert, möglichst viele der Zahlen zu nennen. Die meisten können die Zahlen korrekt wiedergeben, das kontralateral zur dominanten Sprachhemisphäre liegt – also bei den meisten Menschen das rechte Ohr. Natrium-Amytal-Test: das Anästhetikum Natriumamytal wird in die rechte oder linke Halsschlagader injiziert, um so die Funktion der ipsilateralen Hemisphäre zeitweilige zu blockieren – die kontralaterale Hemisphäre bleibt dagegen weitgehend unbeeinflusst. Während der halbseitigen Anästhesie werden mit dem Patienten rasch verschiedene Tests zur Sprachfunktion durchgeführt (z.B. Gegenstand benennen). Eine Injektion auf der sprachdominanten Seite bewirkt, dass der Patient für etwa 2 Minuten vollständig verstummt.
- Welche 2 Aussagen über das Auge treffen zu? Zapfen ermöglichen Farbensehen Der Sehnerv nimmt die Information der Retina auf.
- Definieren Sie die Begriffe: (auch was dort passiert) Akkommodation und Adaption Akkommodation: (stellt scharf) ist die Fähigkeit des Auges, die Sehschärfe aktiv an verschiedene Entfernungen anzupassen. Das menschliche Auge ist in der Lage, sowohl weit entfernte Dinge scharf zu sehen als auch solche, die in der Nähe sind. Bei der Akkomodation ändert sich ähnlich wie bei der Einstellung der Entfernung am Fotoapparat die Brennweite. Die Linse verlagert wahrscheinlich etwas die Lage im Auge, außerdem ändert sie ihre Krümmung, sie wird in der Mitte bauchiger und bricht das Licht stärker (Naheinstellung). Dadurch können auch nahe gelegene Stellen scharf abgebildet werden. Diese Fähigkeit geht mit zunehmenden Alter allmählich verloren, es kommt zur Alterssichtigkeit. Adaption: (passt an) Unter der Hell-Dunkel-Adaptation versteht man die Anpassung des Auges an unterschiedliche Lichtverhältnisse. Bei der Adaption wird zuerst die Weite der Regenbogenhaut (Iris) verändert, wodurch die Empfindlichkeit des Auges an die Lichtstärke angepasst wird. Die Iris begrenzt das Sehloch und steuert somit auch die Pupillenweite. Zusätzlich wird die Aktivität der Fotorezeptoren in der Netzhaut gesteuert.
- Erklären Sie das Prinzip der lateralen Hemmung. Was bewirkt dieses Prinzip im visuellen System? Laterale Hemmung als allgemeines Verschaltungsprinzip im Gehirn: benachbarte visuelle Zellen hemmen sich gegenseitig zur Erhöhung der Gesamtempfindlichkeit In Feldern mit gleicher Helligkeit werden alle Zellen gleichmäßig von den Nachbarzellen gehemmt. An den Übergängen zu helleren (oder dunkleren) Bereichen ist die Hemmung durch die Nachbarzellen schwächer (oder stärker) --> Entstehung von Mach-Bändern (d.h. die Mach-Bänder entstehen durch Kontrastverstärkung an den Kanten). Dadurch erscheinen dunklere Felder am Rand heller, hellere Felder am Rand dunkler.
- Welche 2 Hauptpfade der visuellen Wahrnehmung gibt es? Welche Funktionen sind mit diesen Pfaden verbunden? Zwei Hauptpfade Temporallappen (Was): Objekterkennung und bewusste Repräsentation der Welt Parietallappen (Wo): Lokalisation von Reizen (relativ zum Körper) zur schnellen Übersetzung in Bewegungen
- Welche Art von hinweisreizenden für die Tiefenwahrnehmung gibt es? Nennen Sie hier für jede Art jeweils 2 Beispiele Monokulare Hinweisreize (= Entfernungsmerkmale, die jedes Auge für sich alleine erkennen kann. ) Beispiel: nähere Objekte erscheinen klarer (schärfer). Verdeckt ein Objekt ein anderes, erscheint es näher. Binokulare Hinweisreize (= Tiefenmerkmale, die voraussetzen, dass man beide Auge zu Hilfe nimmt. ) Beispiel: Der Augenabstand von ca. 6 cm erzeugt etwas verschobene Bilder im Gehirn. Die Augen drehen sich stärker innen, wenn man nahe Objekte fixiert.
- Definieren Sie den Begriff "Lernen" Lernen ist die relativ überdauernde Veränderung im Verhaltenspotential eines Organismus als Folge von Erfahrungen
- Eine unkonditionierte Reaktion wird hervorgerufen durch: einen neutralen Stimulus, einen unkonditionierte Reaktion
- Was versteht man unter Löschung und Spontanerholung? Löschung: Wird der CS (bedingte Reiz) vielfach ohne US (unbedingten Reiz) dargeboten, wird die CR (bedingte Reaktion) immer schwächer Spontanerholung: Wird während einer Löschungsphase wieder der US (unbedingter Reiz) mit dem CS (bedingten Reiz) präsentiert, tritt die CR (bedingte Reaktion) sogar stärker auf
- Beschreiben Sie 3 Erkenntnisse, die Ebbinghaus aus seiner Forschung ableiten konnte 1. Gesamtzeit-Hypothese: Linearer Zusammenhang zwischen der Anzahl an Wiederholungen und der Gedächtnisleistung 24 Stunden später --> Lernkurve = Je häufiger ein Lerngegenstand wiederholt gelernt wird, desto besser ist die Gedächtnisleistung. 2. Vergessenskurve: Der größte Gedächtnisverlust tritt in den ersten 10 Stunden nach dem Lernen auf (70%). Der weitere Verlauf ist asymptotisch. 3. Ersparnismethode: Konnte Ebbinghaus an einem Tag eine Liste mit 16 Triplets z.B. nach 30 Wiederholungen fehlerfrei wiedergeben, gelang ihm das am nächsten Tag bereits nach 20 Wiederholungen. Er hatte also eine Lernersparnis von 33%.
- Nennen Sie und Beschreiben Sie 2 Alltagsbeispiele, bei denen klassische Konditionierung eine Rolle spielt. 1. Pawlowsche Hund: Für den Hund ist die Glocke ein neutraler Reiz und das Futter ein unbedingter Reiz. Wenn der Hund das Futter (unbedingter Reiz) sieht und gleichzeitig die Glöcke (neutraler Reiz) hört, kann es bei Wiederholungen des Vorgangs zu einem bedingten Reiz werden, wenn der Hund die Glöcke hört. 2. Bienenstich: Anna wird von einer Biene gestochen. Seitdem erinnert sie sich an den Schmerz wenn sie eine Biene sieht.
- Würden Sie ihren 4-jährigen Neffen unbeaufsichtigt Fernsehen lassen? Begründen Sie ihre Antwort mit Bezug auf eine der im Kontext dieser Vorlesung gelernten Lerntheorie. Es gibt banduras Theorie des sozialen Lernens: die sagt man lernt v.a. durch Nachahmung. Wenn jetzt der 4-jährige im TV irgendeinen schmarrn anschaut, z.b. was mit Gewalt, dann macht er das auf blöd nach und nimmt sich so nen gewalttätigen zum vorbild -> schlecht!
- Mit welcher Lernstrategie können sich möglichst effizient auf die bevorstehenden Klausuren vorbereiten? Berücksichtigen Sie bei ihrer Antwort die Häufigkeit von Lerndurchgängen und Abrufdurchgängen Alles abfragen und nur das Unbekannte abfragen.
- Was versteht man unter dem Begriff "Rehearsal" und für welches der von Atkinson und Shiffrin beschriebenen Speicher im Mehrspeichermodell ist dieser Prozess relevant? Rehearsal: Inneres Wiederholen der Informationen, der Prozess ist empfindlich gegen Störungen. ist relevant für den Kontrollprozess und dient
- Was unterscheidet die Modelle der frühen und späten Selektion im Kontext der Aufmerksamkeitsforschung? Zu welcher Art gehört das Model von Broadbent? Das Modell gehört zur selektiven Aufmerksamkeit, frühen Selektion: z.B. Boradbent (1958) - Auf Basis von wenigen physikalischen Reizmerkmalen werden Reize ausgewählt. - Erst nach der Auswahl erfolgt die Verarbeitung. - Gemäßigte Variante (nach Treisman): unterschiedliche Eingangskanäle, in denen Informationen gewichtet werden (kein Alles-oder-Nicht-Prinzip; z.B. eigener Name hat Priorität). späten Selektion: Deutsch & Deutsch (1963) - Information wird völlig ungefiltert verarbeitet. Parallele Vorverarbeitung gleichzeitig auftretender Reize - Auswahl der relevanten Information nach inhaltlicher Verarbeitung. - Der Filter (Flaschenhals) ist bei der Reaktionsauswahl (Antwortfilter) und nicht bei der Wahrnehmung. - Für die Reaktionsauswahl können physikalische oder semantische Merkmale verwendet werden. - Aufmerksamkeit richtet sich auf die ausgewählten Informationen, um eine tiefe Verarbeitung zu ermöglichen.
- Welche Aussagen treffen zu? Beginn beim Pop out Effekt.... lassen sich Zielreize ohne grossen Aufwand identifizieren. sind Distraktoren Reize mit ähnlichem Merkmalen wie der Zielreiz verlängert sich mit jeder Distraktorenklasse die Suchzeit
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- Nennen Sie 4 Perspektiven zur Bedeutung des Begriffs "Bewusstsein" Wachzustände, Phänomenales Bewusstsein, Repräsentation & Monitoring, Selbstbewusstsein
- Welche 3 neuronalen Erklärungen für Bewusstsein kennen sie? Erläutern sie einen der Ansätze Global Workspace, Feedforward-Wellen vs. rekurrente Verarbeitung, Bewusstsein im Hirnstamm Bewusstsein im Hirnstamm: Das Zentrum des Bewusst-seins liegt in einem Areal des oberen Hirnstamms. Es gibt einen engen Zusammenhang mit lebenser-haltenden Prozessen. Es gibt eine starke Interaktion zwischen dem Hirnstamm und dem Kortex.Bewusstsein ist nur möglich im Zusammenspiel zwischen dem Körper, dem Hirnstamm und dem Assoziationskortex. Wenn der Bereich des Hirnstamms verletzt wird, verlieren wir das Bewusstsein
- Nennen Sie 3 Exekutivfunktionen Impulskontrolle Emotionale Regulation Aufmerksamkeitssteuerung
- Wie heißen die kleinste lautliche und die der Sprache? Phonem: kleinste lautliche Einheit Morphem: kleinste bedeutungstragende Einheit