Latein (Fach) / OVID (Lektion)

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Stilmittel und andere Fachbegriffe

Diese Lektion wurde von johannes98 erstellt.

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  • cum inversum als (plötzlich) Der Hauptsatz gibt einen mehr belanglosen Zustand an, und lenkt so das Augenmerk auf das überraschend eintretende Ereignis des Nebensatzes (Die Gewichtung zwischen Haupt- und Nebensatz ist gegenüber sonst umgekehrt ("invers").
  • Pleonasmus Inhalte die eigentlich überflüssig sind (Bsp.: harter Stein, weißer Schimmel, schwarzer Rappe) In einer Wortfolge wird mehrfach das gleiche ausgedrückt. 
  • Enjambement Das Enjambement ist das Hinüberschreiten von einer Satz- oder Sinneinheit aus einem Vers in den darauf folgenden. Das Stilmittel wird auch als Zeilensprung oder Versbrechung bezeichnet.Satz- und Versende fallen beim Enjambement nicht zusammen. Die Zäsur entfällt und wir ziehen die Verse beim (Vor-) Lesen eher zusammen. Bsp.:  Ich lief durch die regnerischeNacht und wollte ins Trockene.
  • poetischer Plural Es steht oft der Plural, wo sinngemäß der Singular zu erwarten wäre:Plural statt Singularz.B.: silentia für silentium
  • Enallage “Vertauschung” der Wortbeziehungen; grammatische Zuordnung eines Adjektivs nicht zudem Substantiv, zu dem es sinngemäss gehört, sondern zu einem anderen (meist von Sinn her nahestehenden) Begriff.inhospita tecta tyranni (1,197)“das ungastliche Haus des Herrn” – an sich ist nicht das Haus ungastlich, sondern derHerr
  • Adynaton Das Adynaton ist eine Aussage, die sich auf die Unmöglichkeit eines Sachverhalts beruft, um zum Ausdruck zu bringen, dass etwas unter gar keinen Umständen eintreten wird. Das Adynaton wirkt verstärkend und ist mit der Hyperbel verwandt. Somit wirkt das Adynaton absolut, verstärkend und endgültig, es ist die Verbildlichung des Wortes nie. Die Wirkung kann deshalb verstärkend sein, weil das sprachliche Bild, das geschaffen wird, dem Empfänger (Leser, Zuhörer) das Ausmaß der Aussage vor Augen führt. Bsp.:   Eher werden darum flinke Hirsche am Himmel weiden, | und die Meere werden die Fische nackt am Strand zurücklassen, | eher wird der Parther aus der Saone oder der Germane aus dem Tigris trinken, | nachdem er sein Gebiet verlassen und das des anderen durchwandert hat, | als dass sein Antlitz aus unserem Herzen schwindet. (Vergil, Bucolica I 59-63)
  • Metonyme “Umbenennung”; Ein Wort wird in einer unüblichen, aber mit seinem Inhalt zusammenhängendenBedeutung gebraucht:a) der Name einer Gottheit anstelle ihres HerrschaftsbereichsCeres für “Brot/ Nahrung” (die von der Göttin Ceres geschützt werden)Vulcanus für “Feuer”b) ein Organ anstelle dessen, was es hervorbringtora für “Worte” (ora = “Münder”)c) das Material anstelle des Produktsferrum (Eisen) steht häufig für “Schwert”d) konkreter Ausdruck statt des abstraktenthalami (m.pl. eigtl. Ehebett) für “Ehe”
  • Aitiologie (griech. aitía, Ursache; logos, Lehre). 1. Wissenschaftlicher Begriff für die im Mythos oder in der Sage vorgenommene Rückführung einer Einrichtung, Handlung, Naturerscheinung oder auch eines Bauwerkes auf den angeblichen Ursprung, etwa Götter, Helden oder Heilsbringer. Dabei geht es um die Beantwortung von ungelösten Fragen, wie z. B.: Warum unterscheiden sich Mann und Frau? Wie ist die Welt entstanden? Was bedeutet dieser Ort oder Name? Was ist die eigentliche Bedeutung dieser Institution? usw. Im Alten Orient wurden Aitiologien meist als Mythen erzählt, in der Bibel als Sagen. > Mythos, > Sage.2. Lehre von den Ursachen. In dieser Bedeutung wurde A. in der Antike in einigen philosophischen Schulen verwendet, während später vor allem in der Medizin von A. die Rede ist.
  • Aspekte des Imperfekts Es gibt drei Aspekte des Imperfekts, und zwar folgende: Den durativen Aspekt, der etwas beschreibt, was über einen langen Zeitraum stattfinden tut Den iterativen Aspekt, der etwas beschreibt, was wiederholt stattfinden tut (jeden Morgen...) Den Aspekt, den man irgendwie deconatu nennt, der einen Versuch beschreibt (er versuchte...)
  • Polyptoton Das Polyptoton ist die Wiederholung mehrerer Wörter, die auf dem gleichen Wortstamm fußen und in verschiedenen Flexionsformen auftauchen. Demnach ist die etymologische Figur ein Sonderfall des Stilmittels.Wie alle anderen Figuren, die auf dem Wiederholen von Wörtern oder Wortfolgen basieren, kann das Polyptoton eine Aussage natürlich verstärken und somit die Eindringlichkeit einer Phrase erhöhen. Demnach kann die Aussagenintensität gesteigert werden.Der Sonderfall des Polyptotons, also die Figura etymologica, wird in der modernen Linguistik als kognates Objekt bezeichnet. Als kognates Objekt wird eine Phrase bezeichnet, deren nominaler Kern morphologisch und/oder semantisch mit dem regierenden Verb verwandt ist und ein Ereignis oder einen Zustand ausdrückt (Bsp.: Traum träumen ~ Verb drückt einen Zustand aus)