Klinische Psychologie 2 (Fach) / Diagnostik (Lektion)

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Diagnostik der klinischen Psychologie

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  • Aufgaben der klinisch-psychologischen Diagnostik 1. Klassifikation (Nosologie) 2. Indikationsstellung 3. Veränderungsmessung 4. Ergebnismessung
  • Klassifikation/Nosologie Einteilung/Einordnung von Phänomenen die durch bestimmte gemeinsame Merkmale charakterisiert sind in ein nach Klassen gegliedertes System Nosologie: Klassifikation von Krankheiten Merkmalsklassifikation: Zuordnugn einzelner Symptome und Merkmale zu einem übergeordneten System Personenklassifikation: Zuordnung einer Person zu einem Syndrom
  • Indikationsstellung Zuordnung einer Person zu einer bestimmten Behandlung Welche der verschiedenen Behandlungsformen sind für eine bestimmte Störung am erfolgsversprechensten?
  • Veränderungsmessung Erfassung von Veränderungen während der Therapiephase = Prozessdiagnostik Indirekte Veränderungsmessung: Bildung der Differenzen zwischen den Messzeitpunkten Direkte Veränderungsmessung: direkte Einschätzung von Veränderungen (z.B. ich habe mehr Bauchweh als gestern)
  • Ergebnismessung Feststellung des Erfolgs (Effektivität, Effizienz) oder Misserfolgs von Therapien   prospektive Erfolgsdiagnostik: Erstellen einer Liste mit konkreten Zielen vor/zu Beginn der Therapie   retrospektive Erfolgsdiagnostik: Nachträgliche Evaluation
  • Diagnostische Ansätze Eigenschaftsdiagnostik Verhaltensdiagnostik
  • Eigenschaftsdiagnostik Feststellung von zeit- und situationsunabhängigen stabilen Persönlichkeitseigenschaften -> Statusdiagnostik kategorial: Zuordnung von Merkmalen in ein System von Kategorien dimensional: Feststellung der Ausprägung von Merkmalen auf Grundlage von Dimensionen
  • Verhaltensdiagnostik Erfassung von direkt beobachtbaren Verhaltensweisen = Prozessdiagnostik Grundlage: die Verhaltensanalyse
  • Verhaltensanalyse Analyse eines problematischen Verhaltens anhand der S-O-R-K Verhaltensformel S = Stimulus (Spritze) O = Organismusvariable (Kind) R = Reaktion (weinen) C = Konsequenz (Kind bekommt keine Spritze) Ergebnis: ein hypothetisches Bedingungsmodell; die Grundlage für konkretes Handeln in der Therapie Die Verhaltensanalyse ist ein zentrales Element der Verhaltenstherapie! Vorteil gegenüber der Eigenschaftsdiagnostik: Brauchbarkeit im diagnostisch-therapeutischen Bereich  
  • Effektivität/Wirksamkeit einer Intervention Das Ausmaß an Veränderung in Hinblick auf einen Zielzustand, die auf die Intervention zurückgeführt wird. Die Wirksamkeitsbeurteilung in der Wissenschaft erfordert die Beurteilung von Veränderungen, was nach unterschiedlichen formalen Kriterien erfolgen kann: ·        statistische Signifikanz der Veränderung ·        klinische Signifikanz der Veränderung (=Bedeutsamkeit) ·        Prozentsatz an gebersserten Patienten ·        Breite der Veränderung (Wirkungsspektrum) ·        Dauerhaftigkeit der Veränderung ·        Ausmaß an negativen Effekten
  • Effizienz (cost-effectiveness): Der Begriff wird zum Teil für die Kriterien der Praxisbewährung verwendet Die Effizienz bezieht sich auf den zur Zielerreichung benötigten Aufwand Sie stellt ein Input-Output-Verhältnis dar Sie kann ein Unterziel der Effektivität sein Es wird geprüft mit welchen Kosten das Erreichen von Therapiezielen verbunden ist