Organisationspsychologie (Fach) / Interpersonale Kommunikation (Lektion)
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Grundbegriffe, Diagnose, Kommunikation in geschlechtsgemischten Gruppen
Diese Lektion wurde von zenajozika erstellt.
- In welchen zwei großen Bereichen können die Ursalchen des mangelhaft funktionierenden Informationsaustauschs ziwschen den Gruppenmitgliedern liegen? Urschae in den entsrpechenden Defiziten der Grppenmitglieder (personenzentrierte Betrachtungsweise) Ursache in dem vorgeschriebenen Informationsweg (strukturale Aspekte)
- Kommunikationsstrukturen nach Laevitt Generell gilt, dass die Etablierung einer festen Kommunikationsstruktur in einer Gruppe ihre formelle Organisationsqualität erhöht und ihre Effizienz steigert. Durch die Kommunikation in einer Gruppe steigen regelmäßig der Gruppenzusammenhalt und die Gruppenkoordination, die auch für arbeitsteilige Prozesse und die Bewältigung von Stresssituationen unerlässlich sind. Von der Forschung wurde besonders der Fragestellung nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen einem bestimmten Kommunikationsmuster und der Effizienz der Problemlösung gibt. In den Untersuchungen von Laevitt wurden verschiedene Kommunikationsstrukturen experimentell hergestellt und anschließend die Leistungsfähigkeit dieser beim Lösen solcher Probleme geprüft, die die Koordination des Wissens aller Positionsinhalber erfordern. Für eine Gruppe von fünf Personen (A, B, C, D und E) lassen sich nach Laevitt fünf verschiedene Kommunikationsstrukturen unterscheiden: 1. Stern: Eine Kommunikationsstruktur mit sehr hohem Zentralisierungsgrad (eine Prson steht im Mittelpunkt). Die Kommunikation ist schnell und genau und weist auf eine stabile und schnelle Organisation hin. Die Führerrolle ist sehr deutlich, was jedoch zur Folge hat, dass sich die Mitarbeiter ziemlich unwohl fühlen. Die Stern-Kommunikation ist typisch führ den autoritären Führungsstil. 2. Die Y-Struktur: Auch ein hoher Zentralisierungsgrad. Es gibt eine Person, die in dem Mittelpunkt steht, und eine Person unter ihr, die einen mittleren Zentralitätsgrad besitzt. Die Effekte sind ähnlich wie beim Stern, jedoch nicht so stark ausgeprägt 3. Kette Ein gemäßigt zentralisiertes Kommunikationsnetz: eine Person ist im Mittelpunkt, zwei andere haben einen mäßigen Zentralisierungsgrad und zwei anderen eine Randposition. Alle Effekte (Führung, Kommunikationsvorgänge, Gruppenzufriedenheitk individuelle Zufriedenheit der Führenden) ihst hier als mittel zu bewerten 4. Kreis Ein dezentrales Kommunikationsnetz, bei dem alle Gruppenmitglieder gleichermaßen zentral sitzen und jeder mit dem Nachbarn kommunizieren kann, z.B. in einer Autonomen oder Teilautonomen Gruppe 5. Voll-Struktur Hier werden mehr Informationen ausgetauscht als in jedem anderen Netzwerk. Dafür entstehen hier auch die Meisten Kommunikationsfehler (Missverständnisse, Übertragungsfehler) Als Fazit gilt: Zentralisierte Netze (Stern, Kette, Ypsilon) entstehen bei einfachen Aufgaben, schneller als dezentralisierte Netze (Kreis, Vollstruktur); bei komplexen Aufgaben ist es umgekehrt. In dezentralisierten Netzen werden mehr Botschaften ausgetauscht. Zentralisierte Netze erzeugen bei einfachen Aufgaben weniger Fehler als dezentralisierte; bei komplexen ist es umgekehrt. Die durchschnittliche Zufriedenheit ist in dezentralisierten Netzen größer; sie variiert aber mit der individuellen Zentralität, so dass in zentralisierten Netzen zentrale Personen zufriedener sind als periphere. Je stärker die Führer-Rolle hervortritt, desto höher ist die Gruppenunzufriedenheit
- Lasswell-Formell zur Aufdeckung der Kommunikationsfehler in Gruppen Lasswell-Formel: "Wer sagt was zu wem auf welchem Kanal mit welchem Effekt?" Diese fünf Punkte werden häufig durch zwei andere ergänzt: Die Situation, in der sich das Kommunkitaionsgeschehen abspielt Die Metakommunikation unter der u.a. positive bzw. negetive Kommunikationshilfen zu verstehensind, z.B. die Mimik des Vorgesetzten während einer Dinestbesprechung etc.
- TALK-Modell von Neuberger Die sprachlichen Zeichen, die bei einer Kommunikation verwendet werden, haben nach Bühler drei Funktionen, die zusammen vorkommen: Darstellung (das, worüber informiert wird) Ausdruck (das, was über den Sender, sein Wissen, seine Verfassung etc. vermittelt wird) Appel (eine Handlungsaufforderung, bzw. die Wirkung) Ruth Cohn unterscheidet 3 Aspekte, die bei einer gelungenen Kommunikation in den Gruppen im Gleichgewicht sind und auch miteinander zusammen hängen: Es (ein Thema, um das es geht) Ich (persönliche Wünsche, Bedürfnisse und momentane Befindlichkeit) Wir (verdeutlicht, dass Kommunikation ein interaktionaller Prozess ist) Das TALK Modell stellt eine Verbindung der beiden Ansätze dar: T = "Tatsachendarstellung" ("Es ist") → um was es geht A = "Ausdruck" ("Ich bin") → wie fühlt sich der Sender L = "Lenkung" ("Du solltest") → Appel K = "Klima/Kontakt" ("Wir sind") → Auswirkung für die Beziehung Neuberger fügt noch eine zusätzliche Komponente "M" = Metakommunikation zu: das Reden über das Gespräch im Sinne einer beständigen Rückkopplung sowie die Reflexion über dessen Ablauf. Ein Gesprächspartner kann z.B. dem anderen mitteilen, dass er die Aussage nicht als eine Sachinformation, sondern als persönliche Kränkung verstanden hat
- Warum entstehen Missverständnisse sowie Gerüchte aufgrund der Kommunikation Beim Kommunikaitonsvorgang kodiert der Sender das, ws er mitteilen möchte, Die Botschaft wird vom Empfänger wieder decodiert, so dass die gesendete und die empfangene Botschaften einander nicht voll entsprechen und sich wie überlappende Kreise darstellen lassen. Dei empfangene Botschaft wird bewusst oder unbewusst teilweise abgewandelt. Dieser Vorgang hat strukturelle Ähnlichkeit mit dem Gesellschaftsspiel der "stillen Post" und macht das Entstehen der Gerüchte verständlich. Dabei zeigen sich folgende gestaltpsychologische Gesetzmäßigkeiten: Vereinfachung Verdichtung Abschleifen Ausfüllen vermeintlicher Lücken Angleichung an das Gewohnte Konturierung etc. Die Botschaft wird von dem Emfpänger nach folgenden Kriterien eingestuft bzw. optimiert: Einfachheit Gliederung / Ordnung Kürze / Prägnanz Stimulanz vs. keine Stimulanz Die Gründe für Kommunikationsfehler können liegen in: den gegebenen Kommunikationsstrukturen, -formen und -kanälen begrenzter Informationskapazität des Menschen Einstellungen und Motiven der Gruppenmitglieder (z.B. bewusstes Zurückhalten der Information aufgrund der kompetitiven Haltung)
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in dem Kommunikationsverhalten Männer arbeiten wettbewerbsorientierter, während Frauen zu einer kooperativen Arbeitsweise neigen Männer sind mehr Bereit auch Konflikte bei der Zielerreichung in Kauf zu nehmen, die Frauen sind sowohl an guten Ergebnissen als auch an guten Beziehungen interessiert Männer pflegen eher einen sachlichen Kommunikationsstil, während Frauen häufiger Gefühle kommunizieren und sich mit emotionalen Aspekten der Gruppenkooperation mehr auseinandersetzen Männer sind bereit, Mehrheitsentscheidungen in Kauf zu nehmen und die Befindlichkeiten der unterlegenen Personen zu vernachlässigen; während Frauen möglichst Konensentscheidungen zu herbeizuführen suchen. in männlich geprägten Arbeitsgruppen bildet sich schneller eine Rangstruktur indem sich eine männliche Person in die Rolle des Führenden setzt Der Konfliktstil der Männer ist eher auf eine offene Konfrontation im Sinne eines "Gewinn-Verlust-Kampfes" gerichtet, während Frauen Kompromisse bzw. konstruktive Lösungen im sinne von Positivsummen-Spielen suchen oder zum Nachgeben bereit sind, wenn Kompromisse nicht möglich sind, um nicht auch noch die Beziehung zu gefährden.
- Woraus können die Kommunikationsdefizite bei der Diagnostik der Kommunikation abgeleitet werden? aus den Anforderungen an den Einzelnen und somit aus der psychologischen Arbeitsanalyse selbst aus den Bedarfsabfragen bei den Personen, die häufig im Zusammenhang mit ihrere Arbeit kommunizieren müssen aus den Feedback-Maßnahmen (Video-Aufnahmen der Konferenzen, offene Metakommunikation) aus der Länge der Dienstwege (z.B. in Großorganisationen der Wirtschaft und Verwaltung) aus der Analyse der Kommunikationsprozesse innerhalb einer Arbeitsgruppe oder der Gesamtorganisation Als Methode kann die Tagebuchführung dienen (die Beobachtungsverfahren sind zu aufwendig und die Situation selbst verändern) Die Ergebnisse (Ist-Wert) können in einem Kommunikationsdiagramm dargestellt werden und anschließend mit dem Soll-Wert verglichen werden
- Wie kann die Kommunikation in Gruppen verbessert werden? 1. Veränderungen in dem strukturalen Bereich. z.B. Informationsfilter in Form der präzise ausgearbeiteten Verteiler (die Information soll einen nicht überladen und bei dem richtigen Empfänger ankommen) 2. Verbesserung der Informationsaustauschs in Gruppen: Dei Anzahl der Schaltstellen für Informationen möglichst klein halten: kurze Wege, wenig Zwischenstationen sich selbst und anderen den Sachverhalt der Invormationsveränderung un die dabei wirkenden Gesetzmäßigkeiten vor Augen halten häufiger soll die schriftliche Form zur Informationsübermittlung gewählt werden ohne das man das Kommunikationsziel aus den Augen verliert - also je nach Situation: z.B. bei sachlichen Inhalten schriftliche Kommunikation, wenn es um Gewinnen des Vertrauen geht - persönliche Beschränkungen bei Kommunikation: selektiv vorgehen z.B. bei der Auswahl von e-Mail-Botschaften-Empfänger in einer Organisation, die begründet werden soll 3. Training der Kommunikationsfähigkeit Es müssen dabei spezifische organisatorische Bedingungen berücksichtigt werden; die Ziele kreisen meist um die soziale Sensibilität (Gespür für die soziale Situation) und Erhöhen der Fähigkeit, flexibel auf die Situationen zu reagieren. Die Aufgaben an die Teilnehmer im Rahmen solcher Trainings können sein: "gebundene Rede" = Während der Diskussion muss jeder Teinhemer, bevor er auf das Argument eines anderen antwortet, den Kerngedanken der Argumentation dieses anderen wiederholen. "Rollenspiel" = jeder Teilnehmer soll seinen Interessen im Spiel durchsetzen, anschließend sein Selbstbild mithilfe eines Polaritätsprofils darstellen und es mit dem Fremdbild vergleichen, das sich aus Skalierungen der Beobachter ergibt "sensitivity-training": die Mitglieder einer Gruppe treffen sich für ca. 1 Woche außerhalb der ewohnten Umgebung mit der Auflage, Informationen über alles auszutauschen, was "Hier und Jetzt" geschieht. Der Trainer achtet auf die Einhaltung dieser Regel, hält sich aber sonst zurück. Kennzeichnend sind somit für das sensitivity-training die Unstrukturiertheit der Situation und dei Analyse der Prozesse im Hier und Jetzt. Es zeigte sich allerdings, dass die Teilnehmer aufgrund derartigen Trainigs psychisch oft geschädigt wurden, deswegen wird es zunehmend durch das Eingreifen des Moderators gesteuert und duch den Zusatz "Dort und Damals" ergänzt. Da derartiges Training die zwischenmenschlichen Beziehungen sehr belastet, empfiehlt es sich NICHT für die bestehenden Gruppen, es ist wichtig, dass die Teilnehmer keine gemeinsame Vergangenheit und keine gemeinsame Zukunft haben. Effekte des Trainings können sein: Lernen die Konsequenzen seines Vh präziser wahrzunehmen mehr Einsicht in die Eigendynamik gewinnen Steigern der Bereitschaft zu kooperativem Vh Verbessern des "Zuhörens" Besseres Verstehen der Gefühle und Bedürfnisse des Partners Verbesserung der Wahrnehmung ggb. gruppendynamischer Konstellationen flexibleres Vh - bessere Anpassung an die Situation und Aufgaben Teamentwicklungstrainings den Teinlehmern die Notwendigkeit der Intervention bewusst machen Teamdiagnose Einüben bestimmter Kommunikations- und Kooperationsformen auf Grundlage dieser Teamdiagnose Vereinbaren der Spielregeln der künftigen Zusammenarbeit