Pädagogik (Fach) / Blankertz (Lektion)

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Geschichte der Pädagogik (Aufklärung)

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  • Ökonomisierung der Erziehung Komerzialisierung der Erziehung
  • Philantropismus Als Philanthropismus wird die Lehre von der Erziehung zur Natürlichkeit, Vernunft und Menschenfreundschaft (Philanthropie) bezeichnet, er ist der reformpädagogischen Bewegung in der Zeit der Aufklärung zuzuordnen und wurde in Deutschland sowie der Schweiz in der zweiten Hälfte des 18. bzw. zum Beginn des 19. Jahrhunderts verbreitet.
  • Christliche Pädagogik Christliche Pädagogik hat ihre Wurzeln im Menschenbild der Bibel und ist in ihrem Grundverständnis eine Pädagogik, die sich auf biblische Normen wie „Die Zehn Gebote“ beruft und sich auch danach richtet
  • Metaphysik ist eine Grunddisziplin der Philosophie. Metaphysische Systementwürfe behandeln in ihren klassischen Formen die zentralen Probleme der theoretischen Philosophie, nämlich die Beschreibung der Fundamente, Voraussetzungen, Ursachen oder „ersten Gründe“, der allgemeinsten Strukturen, Gesetzlichkeiten und Prinzipien sowie von Sinn und Zweck der gesamten Wirklichkeit bzw. allen Seins. Konkret bedeutet dies, dass die klassische Metaphysik „letzte Fragen“ behandelt, beispielsweise: Gibt es einen letzten Sinn, warum die Welt überhaupt existiert? Und dafür, dass sie gerade so eingerichtet ist, wie sie es ist? Gibt es einen Gott/Götter und wenn ja, was können wir über ihn/sie wissen? Was macht das Wesen des Menschen aus? Gibt es so etwas wie „Geistiges“, insbesondere einen grundlegenden Unterschied zwischen Geist und Materie (Leib-Seele-Problem)? Besitzt der Mensch eine unsterbliche Seele, verfügt er über einen Freien Willen? Verändert sich alles oder gibt es auch Dinge und Zusammenhänge, die bei allem Wechsel der Erscheinungen immer gleich bleiben? Gegenstände der Metaphysik sind dabei nicht durch empirische Einzeluntersuchungen zugängliche.
  • „Philosophie“ (Liebe zur Weisheit) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen.
  • Erziehung Unter Erziehung versteht man die Einübung von Kindern und Jugendlichen (im Jargon manchmal: „Edukanden“) in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intellektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen, die in einer gegebenen Gesellschaft oder Kultur bei allen Menschen oder bei allen Trägern bestimmter sozialer Rollen vorausgesetzt werden. Erziehungsverantwortlich können – kulturabhängig – Eltern, weitere Familienangehörige, Stammesmitglieder oder beauftragte bzw. professionelle Erzieher oder Lehrer sein. Erziehung wird von Erziehungsnormen geleitet; sie erfolgt im Rahmen von Erziehungskonzepten, die auf Erziehungsziele ausgerichtet sind, und greift auf Erziehungsmittel und Erziehungsmethoden zu. Der Ausdruck „Erziehung“ bezeichnet im pädagogischen Sprachgebrauch sowohl die Gesamtheit alles erzieherischen Handelns, das die Sozialisation eines Menschen steuert, als auch einzelne Teile dieses Gesamtprozesses, wie z. B. die Schlaf- oder die Sauberkeitserziehung. Erziehung ist Gegenstand philosophischer, religionswissenschaftlicher, juristischer, politikwissenschaftlicher, psychologischer, soziologischer, sozial- und kulturgeschichtlicher Betrachtung. Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Theorie und Praxis von Erziehung befasst, ist die Pädagogik. Mit den gesellschaftlichen Strukturen des Erziehungssystems beschäftigt sich die Erziehungssoziologie, während die pädagogische Psychologie und die Schulpsychologie die psychologischen Dimensionen der Erziehung im Blickfeld haben.
  • Humanismus Hier gemeint: Renaissance-Humanismus, die moderne Bezeichnung für eine machtvolle geistige Strömung in der Zeit der Renaissance, die zuerst von Francesco Petrarca (1304–1374) angeregt wurde, in Florenz ein herausragendes Zentrum hatte und sich im 15. und 16. Jahrhundert über den größten Teil Europas ausbreitete. In erster Linie war es eine literarisch ausgerichtete Bildungsbewegung. Die Humanisten traten für eine umfassende Bildungsreform ein, von der sie eine optimale Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten durch die Verbindung von Wissen und Tugend erhofften. Humanistische Bildung sollte den Menschen befähigen, seine wahre Bestimmung zu erkennen und durch Nachahmung klassischer Vorbilder ein ideales Menschentum zu verwirklichen. Ein wertvoller, wahrheitsgemäßer Inhalt und eine vollendete sprachliche Form bildeten für die Humanisten eine Einheit. Daher galt ihr besonderes Augenmerk der Pflege des sprachlichen Ausdrucks. Der Sprach- und Literaturwissenschaft fiel im humanistischen Bildungsprogramm eine zentrale Rolle zu. Ein prägendes Merkmal der humanistischen Bewegung war das Bewusstsein, einer neuen Epoche anzugehören, und das Bedürfnis, sich von der Vergangenheit der vorhergehenden Jahrhunderte abzugrenzen. Diese Vergangenheit, die man „Mittelalter“ zu nennen begann, wurde von den maßgeblichen Vertretern der neuen Denkrichtung verächtlich abgelehnt. Dem Mittelalter stellten die Humanisten die Antike als schlechthin maßgebliche Norm für alle Lebensbereiche entgegen. Eines ihrer Hauptanliegen war die Gewinnung eines direkten Zugangs zu dieser Norm in ihrer ursprünglichen, unverfälschten Gestalt. Daraus ergab sich die Forderung nach Rückbesinnung auf die authentischen antiken Quellen, knapp ausgedrückt in dem lateinischen Schlagwort ad fontes.
  • Merkantilismus  ist ein nachträglich geprägter Begriff für ein stark durch staatliche Eingriffe geprägtes Wirtschaftsmodell zur Zeit des Absolutismus. Im Zentrum stand die Förderung der Wirtschaft im Lande und des Exports bei gleichzeitiger Eindämmung von Einfuhren. Durch das Merkmal der „uneingeschränkten staatlichen Regulierung“ unterscheidet sich dieses Modell von den modernen Vorstellungen des Freien Marktes.Der Merkantilismus war in Europa die vorherrschende wirtschaftliche Lehrmeinung der Frühmoderne (vom 16. bis zum 18. Jahrhundert), er war ein Spektrum verschiedener wirtschaftspolitischer Konzepte, welche sowohl geldpolitische als auch handels- und zahlungsbilanztheoretische, aber auch finanzwirtschaftliche Ansätze verband. Mit dem Bedürfnis der absolutistisch regierten Staaten nach wachsenden, sicheren Einnahmen zur Bezahlung der stehenden Heere und des wachsenden Beamtenapparats und nach repräsentativen Bauten und Mäzenatentum der Fürsten entwickelte sich in den verschiedenen europäischen Staaten eine vom Interventionismus und Dirigismus geprägte wirtschaftspolitische Praxis, der eine geschlossene wirtschaftstheoretische und -politische Konzeption noch fehlte. Gemeinsam ist dieser Praxis das Streben nach Überschüssen im Außenhandel zur wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Staats. Die Kapitalmenge, die durch die staatlichen Goldreserven repräsentiert wird, werde am besten durch eine aktive Handelsbilanz mit hohen Exporten und niedrigen Importen erhöht. Regierungen unterstützten demnach diese Ziele, indem sie Exporte aktiv förderten und Importe durch Anwendung von Zöllen hemmten. In der Binnenwirtschaft führte dies zu signifikanten staatlichen Eingriffen und zur Kontrolle über den Außenhandel und das Wirtschaftssystem, während gleichzeitig wichtige Strukturen des modernen kapitalistischen Systems entstanden. Der Merkantilismus belastete die damaligen zwischenstaatlichen Beziehungen durch zahlreiche europäische Kriege, der Imperialismus entstand. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Merkantilismus durch die klassische Nationalökonomie des schottischen Ökonomen Adam Smith verdrängt. Heute wird der Merkantilismus (als Ganzes) von der Mehrzahl aller Ökonomen abgelehnt, obwohl einige Elemente weiterhin Beachtung finden.
  • artes liberales Die Sieben Freien Künste (lateinisch septem artes liberales, seltener auch studia liberalia) sind ein in der Antike entstandener Kanon von sieben Studienfächern. Aus den Freien Künsten bestand traditionell die einem freien Mann ziemende Bildung, ihre Siebenzahl ist aber erst in der Spätantike bezeugt. Im mittelalterlichen Lehrwesen galten sie als Vorbereitung auf die Fakultäten Theologie, Jurisprudenz und Medizin. Grammatik Rhetorik Dialektik bzw Logik Arithmethik Geometrie (euklidische G, Geografie, Landvermessung) Musik Astronomie
  • Was ist die Aufklärung, woher kommt sie und welche grundsätzlichen Thesen vertritt sie? Der Begriff Aufklärung, auch für das „Aufklären“ beliebiger Sachverhalte verwendet, bezeichnet seit etwa 1700 das gesamte Vorhaben, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. Seit etwa 1780 bezeichnet der Begriff auch diese geistige und soziale Reformbewegung, ihre Vertreter und das zurückliegende Zeitalter der Aufklärung in der Geschichte Europas und Nordamerikas. Es wird meist auf etwa 1650 bis 1800 datiert. Als wichtige Kennzeichen der Aufklärung gelten die Berufung auf die Vernunft als universelle Urteilsinstanz, der Kampf gegen Vorurteile, die Hinwendung zu den Naturwissenschaften, das Plädoyer für religiöse Toleranz und die Orientierung am Naturrecht. Gesellschaftspolitisch zielte die Aufklärung auf mehr persönliche Handlungsfreiheit (Emanzipation), Bildung, Bürgerrechte, allgemeine Menschenrechte und das Gemeinwohl als Staatspflicht. Viele Vordenker der Aufklärung waren optimistisch, eine vernunftorientierte Gesellschaft werde die Hauptprobleme menschlichen Zusammenlebens schrittweise lösen. Dazu vertrauten sie auf eine kritische Öffentlichkeit. Kritik an diesem „Vernunftglauben“ entstand seit etwa 1750 unter den Aufklärern selbst, dann im Sturm und Drang und in der Romantik.
  • Wie ist Immanuel Kant mit der Aufklärung in Beziehung zu setzen und welche „Errungenschaften“ hat er verzeichnet? Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg, Preußen; † 12. Februar 1804 ebenda) war ein deutscher Philosoph der Aufklärung. Kant zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie. Kant schuf eine neue, umfassende Perspektive in der Philosophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Dazu gehört nicht nur sein Einfluss auf die Erkenntnistheorie mit der Kritik der reinen Vernunft, sondern auch auf die Ethik mit der Kritik der praktischen Vernunft und die Ästhetik mit der Kritik der Urteilskraft. Zudem verfasste Kant bedeutende Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie Beiträge zu Astronomie und Geowissenschaften. Vorlesung : Über die Pädagogik
  • Was unterscheidet die Aufklärung vom Mittelalter? Die Aufklärungsdiskussion ab 1650 nahm Vorstellungen des Renaissance-Humanismus und der Reformation zwischen 1480 und 1550 auf, die das Mittelalter als vergangene Epoche definierten und von der Gegenwart eine Neuausrichtung in Form einer Wiederbelebung der Antike forderten, um dem Mittelalter zu entrinnen. Der Lichtmetaphorik bezüglich des „finsteren“ Mittelalters entsprach nun kontrastierend ein „helleres“ Zeitalter. In der Querelle des Anciens et des Modernes, dem Streit der „Alten und der Neuen“ zwischen 1680 und 1720 diskutierte man, ob die Moderne nicht eine ganz eigene Kultur hervorbringe – eine Zivilisation, die dem Mittelalter und der Antike überlegen sei. In den 1730er und 1740er Jahren bekämpfte die Aufklärung noch immer traditionelle und scholastische Gegenströmungen, nun aber im Bewusstsein, mit der gesamten Vergangenheit zu brechen und sich von vorherigen Autoritäten zu lösen.
  • Wie wurde das „öffentliche“ Schulsystem im Zuge der Aufklärung erneuert bzw. verändert? (s. Volksschulen, „Ritterakademien“, usw.) Rivalitäten in den europäischen Fürstenhöfen machte es für die regierenden immer notwendiger gut ausgebildete Fachkräfte zu erziehen. Das motivierte zu Überlegungen zue Schulpflicht. Auch der Kulturwandel zur (Kleinfamilie), des Arbeitsplaztes ausserhalb des Wohnortes, der Berufswahl etc. machte eine Ausbildung der Kinder ausserhalb der familie immer wichtiger. Die in der Renaissance gegründeten, von kirchlicken Institutionen geführten Lateinschulen, fanden immer größere Kritik, weil sie zu stark auf Rhetorik und erlernen des alten Sprachen ausgelegt waren. Die neuen Schulen sollten Realien unterrichten. (Rechenunterricht, Naturlehre, Erd- und Himmelskunde, gesellschaftliche Bildung mit Belehrung über Grenzen, Gerichte, Obrigkeiten, Wirtschaftskunde (Geldwesen, Wahrenverkehr, Haushaltsführung). Es sollte eine Schule des Volkes sein. Parallel bildete der Adel ein völlig neues Bildungs- und Erziehungsideal heraus: aus Frankreich inspiriert wurde die "freie Bildung des Kavaliers" angestrebt. Die Forderungen: körperliche Gewandtheit geistige Kraft für praktisches Handeln (nicht scholastisches sondern praktisches Wissen) die Welt selbst als Bildungsquelle
  • Welche Aufklärungspädagogen werden im Text genannt? Welche Werke haben sie verfasst? Was waren ihre Beiträge zur Aufklärung in pädagogischer Hinsicht? Gehen Sie hier in besonderer Weise auf J.J. Rousseau, Comenius und Francke ein Jean Jaques Rousseau (Emile, oder über die Ereziehung; Abhandlung über die Ungleichheit) Rousseau hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politische Theorie des späten 18. sowie des 19. und 20. Jahrhunderts in ganz Europa. Er war ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. Sein Werk ist unlösbarer Bestandteil der französischen und europäischen Literatur- und Geistesgeschichte. Der ihm häufig zugeschriebene Aufruf „Zurück zur Natur!“ hat viele Wissenschaftler geprägt und spätere Gegenbewegungen zur Industrialisierung ausgelöst.   Johann Amos Commenius (Grosse Didaktik) Die Kunst allen Menschen alles zu Lehren. Entwickelte dazu ein Modell für den Ablauf des Lernens (Uhrgesteuert) Verfechter des Allweisheit: auch Kind in der Volksschule soll schon alles Lernen, seiner Fassungskraft nach ein vollständiges Weltbild. (später mit zunehmender Differenzierung). Um den Unterricht für alle zugänglich zu machen große Klassen (bis 100 Schüler) -> Frontalunterricht. Überlegungen zur Lehrerbildung. August Hermann Francke (Pietist) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge und Kirchenlieddichter. Die Begründung der Franckeschen Stiftungen in Halle stellt sein eigentliches Lebenswerk dar. 1695 begann Francke Kinder in seiner Gemeinde Glaucha zu unterrichten und zu versorgen. Am 18. September 1698 wurde der Grundstein für ein neues Waisenhaus gelegt und innerhalb von 30 Jahren entstanden Schul- und Wohngebäude, Werkstätten, Gärten und eine Apotheke. In insgesamt 50-jähriger Bautätigkeit wuchs eine Schulstadt heran, in der bis zu 2.500 Menschen lebten und an der Konzeption einer christlich inspirierten Gesellschaftsreform arbeiteten. Friedrich Eberhart Rochow (Industrieschule) war ein preußischer Gutsbesitzer und Pädagoge zur Zeit der Aufklärung, bekannt vor allem durch seine Schulreform im Geist des Philanthropismus. Als Gutsbesitzer wollte er die landwirtschaftliche Produktion durch Reformen ertragreicher gestalten. Dabei musste er feststellen, dass der Bildungsstand der Bauern und Gutsarbeiter nicht ausreichte, um Reformen einzuführen und wirksam werden zu lassen. Daraus folgte für ihn, dass die soziale und wirtschaftliche Lage der Landbevölkerung durch Schulbildung zu verbessern sei. So gründete Rochow 1773 bei seinem Gut eine Dorfschule, die 1774 ein eigenes Schulgebäude erhielt und bald Musterschule für ähnliche Anstalten wurde (er gründete auch andere Musterschulen).  Er knozentrierte sich bei der Ausbildung auf den ländlich-bäuerlichen Berufskreis. Autor von Schulbüchern wie "Kinderfreund". Johann Julius Hecker gilt als Gründer der praxisorientierten Realschule und war der Begründer des ersten preußischen Lehrerseminars. Im gegensatz zu den Gelehrtenschulen wurde nicht nue realistische Inhalt unterrichtet, sondern auch neue Methoden angewandt: Hinführen des Lernenden zum Beweis und Befähigung zur rationalen Argumentation (statt auswendiglernen)
  • Was bedeutet Philantropismus? Wofür treten die Philantropen ein? Nennen Sie einige bedeutende Vertreter Philantroph: Menschenfreund Philosophen erhoben die Menschenliebe zu einem zentralen Bestandteil der Wesensbestimmung des Menschen. Dabei verband sich das Konzept einer naturgegebenen menschenfreundlichen Gesinnung oder „Menschlichkeit“ mit Impulsen, die aus der christlichen Forderung der Nächstenliebe stammten. Hinsichtlich der philanthropischen Praxis distanzierten sich aufklärerische Kreise jedoch vom traditionellen Ideal der Barmherzigkeit aus Nächstenliebe. An die Stelle karitativer Notlinderung sollte die Beseitigung der Ursachen sozialer Übelstände treten. Viel versprach man sich von erzieherischen Maßnahmen. In der Pädagogik war der Philanthropismus, eine deutsche Reformbewegung des 18. Jahrhunderts, wegweisend. Die Philanthropisten sahen in der Erziehung zur allgemeinen Menschenliebe ein vorrangiges pädagogisches Ziel. Pädagogische Theorien des Philantrophismus: Die Bildung des Menschen muss an die Inhalte des Lebenskreises gebunden werden (Berufs- und Standeserziehung) diese Inhalte sind um die Gemeinnützigkeit des Menschen willen unvertauschbar aber alle gemeinnützigen Inhalte müssen so gelehrt werden, dass sie zur gleichmäßigen Entfaltung aller Kräfte beitragen (Recht des Menschen) Vertreter: Johann Bernhard Basedow (Gründet Musterschulanstalt) Peter Villaume (inwieweit ist die Vollkommenheit der Brauchbarkeit zu opfern?-> Die Gesellschaft hat das Recht auf das Opfer eines Teils der "Veredelung") Joachim Heinrich Kampe (fasste Ideen der Philantropie zusammen -> Staat als Sachwalter des sozielen Nutzen bestimmt Unterrichtsinhalte, Unterricht als Berufsausbildung)