Sportwissenschaft (Fach) / Methodenlehre 1 (Lektion)
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Methodologie von empirischen Untersuchungen
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- Wissenschaftliche Hypothesen... ... sind Annahmen über reale Sachverhalte in Form von Konditionalsätzen. Sie weisen über den EInzelfall hinaus (Generalisierbarkeit) und sind durch Erfahrungsdaten widerlegbar (Falsifikation).
- Wissenschaftliche Hypothesen (Definition) --> sehr wichtig Aufgabe: Überführung einer (offenen) Fragestellund in eine (gezielte) Aussage/Vermutung zum Problem Allgemein: Aussage über den Zusammenhang von zwei oder mehreren Merkmalen (Variablen) Konkretisierung v.a. in 3 Richtungen zu untersuchende Personen (Stichprobe) Situation der Untersuchung Gegenstand der Untersuchung (Variablen/Merkmale) keine "Es-gibt-Sätze"!!!
- Kriterien von Hypothesen Hypothesen sind allgemeingültige, über den Einzelfall oder ein siguläres Ereignis hinausgehende Aussage (Behauptungen) --> Allsatz Die Aussage enthält mindestens zwei semantische gehaltvolle Begriffe, die (zumindest implizit) durch den logischen Operator wenn-dann (je-desto) verbunden sind --> Konditionalsatz Die Aussage ist widerspruchsfrei, logisch korekrt Die empirischen Geltungsbedingungen sind implizit oder explizit in´m Einzelnen aufgezählt. Die Begriffe sind auf Wirklichkeitsphänomene hin operationalisierbar Die Aussage ist falsifizierbar, d.h. es müssen Ereignisse denkbar sein, die dem Konditionalsatz widersprechen
- Kriterien von Hypothesen (Beispiele) Je höher der Bildungsabschliss einer Person, desto größer das Sportengagement. Wenn jemand regelmäßig Sport treibt, wird sich seine Lebenserwartung im 1,5 Jahre erhöhen. Je kleiner der Verein, um so höher ist das ehrenamtliche Engagement. Männer treiben häufiger Sport als Frauen (wenn eine Person ein Mann ist, dann ist sie sportlicher als eine Person, die eine Frau ist.) Wenn ich beim Krafttraining wenige Wiederholungen mit 90% Belastung durchführe, dann trainiere ich meine Maximalkraft. Wenn-Teil --> unabhängige Variable Dann-Teil --> abhängige Variable
- Statistisches Hypothesenpaar Alternativhypothese (H1) vs. Nullhypothese (H0) Forschungshypothese entspricht üblicherweise der Alternativhypothese Nullhypothesewiderspricht der Alternativhypothese (zur Alternativhypothese komplementäre Aussage ist richtig) H1: µ1 > µ2 H0: µ1 ≤ µ2 Die Nullhypothese drückt inhaltlich immer aus, dass Unterschiede, Zusammenhänge, Veränderungen oder besondere Effekte in der interessierenden Population überhaupt nicht und/oder nicht in die erwartete Richtung auftreten.
- Gerichtete und ungerichtete Hypothesen Gerichtete Hypothesen: Richtung des Unterschieds wird postuliert Ungerichtete Hypothese: Irgendein Unterschied wird postuliert ungerichtete Alternativhypothese --> Nullhypothese: keinerlei Effekt gerichtete Alternativhypothese --> Nullhypothese : keinerlei oder gegengerichteter
- Gerichtete und ungerichtete Hypothesen Gerichtete Hypothesen: Richtung des Unterschieds wird postuliert Ungerichtete Hypothese: Irgendein Unterschied wird postuliert ungerichtete Alternativhypothese --> Nullhypothese: keinerlei Effekt gerichtete Alternativhypothese --> Nullhypothese : keinerlei oder gegengerichteter Effekt gerichtete Alternativhypothese: Frauen sind sportlicher als Männer Nullhypothese: Frauen und Männer sind gleich sportlich und/oder Männer sind sportlicher als Frauen
- Von der Problemstellung zur Hypothese Problemstellung: Erhöhte Verletzungsanfälligkeit von Sportlern nach bestimmten Trainingsphasen Fragestellung: Haben intensive Trainingsphasen Auswirkungen auf die Verletzungsanfälligkeit von Sportlern? Forschungshypothese: "Wenn nach dem Trainingprogramm xy trainiert wird, dann steigt die Verletzungsrate an." Nullhypothese: "Wenn nach dem Trainingsprogramm xy trainiert wird, dann steigt die Verletzungsrate nicht an oder bleibt gleich."
- Anforderungen an wissenschaftliche Hypothesen logische Korrektheit (sinnvolle Hyp.) Begründung bzw. Kompatibilität mit bisherigem Wissen keine Widersprüche zwischen versch. Hyp. einer Untersuchung Prüfbarkeit: Man muss die Aussage prinzipiell widerlegen (falsifizieren) können. - Prüfung möglich: Viele kurze Pausen steigern den Lernfotschritt im Techniktraining stärker als wenige, dafür lange Pausen. Prüfung schwer möglich: Wenn man sich nicht aufwärmt, kann man sich verletzen.
- Zusammenhangs- und Unterscheidshypothese Zusammenhangshypothesen werden mit Korrelationsberechnungen geprüft. (stellen zwar Beziehungen fest, könne aber nicht sagen wer wen beeinflusst) Unterschiedshypothesen werden mit Häufigkeitsvergleichen und Mittelwertunterschieden geprüft. (Qualität besser als Zusammenhangshyp.)
- Operationalisierung Operationalisierung könnte man als Messbarmachung theoretischer Variablen und deren Zusammenhänge bezeichnen. Dies beinhaltet 2 Aspekte: Festlegung der Bedingungen, unter denen die Wariablen beobachtet werden können → Versuchsplanung Erfassen der Ausprägung der Variablen → Einsatz von Erhebungsinstrumenten
- Operationalisierung Operationalisierung könnte man als Messbarmachung theoretischer Variablen und deren Zusammenhänge bezeichnen. Dies beinhaltet 2 Aspekte: Festlegung der Bedingungen, unter denen die Wariablen beobachtet werden können → Versuchsplanung Erfassen der Ausprägung der Variablen → Einsatz von Erhebungsinstrumenten Aufhebung des Begriffs mit Hilfe von sogenannten Indikatoren Konkretisierung des Begriffs durch Nennung beobachtbarer/messbarer Kriterien Ableitung von Untersuchungsanweisungen (Mess-/Bewertungsvorschriften)
- Anforderungen an Begriffe und Operationalisierung Um empirisch geprüft werden zu können, muss folgende Voraussetzung für theoretische Annahmen erfüllt sein: → Operationalisierung: Den Begriffen, mit denen die Annahmen gemacht wird, müssen empirisch beobachtbare Daten zugeordnet werden können. Beispiel: Aggressives Zweikampgverhalten --> beobachtbar Pedalkräfte beim Radfahren --> messbar Gegenbeispiel: Bestimmte Nervenzellen sind für moralische Urteile zuständig --> derzeit nicht operationalisierbar