Schulpsychologie (Fach) / klinische Psychologie (Lektion)

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für mündliche Staatsexamensprüfung

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  • Spezifische Phobie - Definition und kinderspezifische Merkmale Ausgeprägte, langanhaltende Angst vor bestimmten Situationen und Objekten, die üertrieben, irreal und unbegründet ist. Kinderspezifisch: - phobische Reaktion = Schreien, Wutanfall, Erstarren, Anklammern - Vermeidungsverhalten. Aushalten nur unfreiwillig
  • Spezifische Phobie - Klassifikation DSM-5 A: Furcht/ Angst vor spez. Objekten/ Situation → Kinder: Weinen, Erstarren, ... B: unmittelbare Furcht/ Angstreaktion  C: Vermeidung oder unter Angst aushalten D: unverhältnismäßig E: mind. 6 Monate F/G: Leiden und keine andere psych. Störung
  • spezifische Phobie - Typen Tier-Typus (Spinnen, Insekten, große Tiere, ...) Umwelt- Typus (Höhen, Dunkelheit, Gewitter, ...) Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus (Injektionsnadeln, ...) Situativer Typus (Flugzeug, enge geschlossene Räume, ...) anderer Typus (Situationen die zu Ersticken/ Erbrechen führen, bei Kindern: Clowns, ...)
  • spezifische Phobie - Häufigkeit, Komorbidität, Verlauf Häufigkeit: - häufigste diagnostizierte Störung bei Ki und Ju,  - Prävalenz 1,9-12,7 % Komorbidität (inkonsistent): Depression, andere spez. Phobien Verlauf: Verlagerung während des Alters, bei Ki oft vorübergehend und leicht ausgeprägt (wenn Intensivierung/ Chronifizierung: starke Beeinträchtigung), Forschungsergebnisse uneinheitlich
  • Spezifische Phobie - Ätiologie Genetik: ja psychische Faktoren: Verhaltenshemmung, beeinträchtigte Emotionsregulierung, kogitive Prozesse ( Fokussierung auf phobischen Reiz, verzerrte Interpretation und Gedächtnisleistung, neg. Selbstgespräche) soziale Faktoren: belastende Lebensereignisse, Familie (angstinduzierendes/ - verstärkendes Erziehungsverhalten, Modellernen) lernpsychologische Konzepte:  2 Faktoren-Theorie von Mowrer (KK + OK), Three-Pathway-Modell von Rachman (Modelllernen + Instruktionslenen + KK)
  • Spezifische Phobie - Prävention Beachte: Störunsbeginn oft sehr früh (Ursprung oft entwicklungsbeding/ normal), Erziehungsverhalten (angstinduzierend und/ oder verstärkend) Therapeut der Eltern behandelt: Checkliste um Kind einzschätzen, Psychoedukation Psychoedukation im KiGa und Elternabend Kinderbücher mit Angstbewältigungsthema
  • spezifische Phobie - Therapie- Methoden Methoden: - syst. Desensibilisierung: Entspannung + Konfrontation (systematisch/graduiert, in sensu+in vivo) - Reizkonfrontation (bei Ki umstritten): direkte und Lange Konfrontation ohne Flucht- und Entspannungsmöglichkeit →Nachbearbeitung → Extinktion - KVT - Operante Verfahren - Modelllernen - Verhaltensorientierte Familientherapie - Elterntraining
  • spezifische Phobie: Therapie - Ziele und Vorgehen Ziele: - Abbau von Flucht- und Vermeidungsverhalten → Neubewertung -soz. Kompetenztraining und Elternarbeit Vorgehen: - Verhaltensanalyse - irrationale Erwartungen analysieren - Folgen der Vermeidung besprechen - Konfrontation (in sensu → in vivo) erläutern und durchführen
  • Panikstörung - Klassifikation ICD-10 A: Wiederholte Panikanfälle (einzelne Episode von intensiver Angst oder Unbehagen, abrupt, innerhalb weniger Minuten ein Maximum, einige Minuten)Mindestens vier Symptome (eines von  1-4)1.       Herzklopfen  2.       Schweißausbrüche 3.       Zittern 4.       Mundtrockenheit  5.       Atembeschwerden 6.       Beklemmungsgefühl 7.       Throraxschmerzen 8.       Übelkeit 9.       Schwindel 10.   Derealisation oder Depersonalisation 11.   Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder auszuflippen 12.   Angst zu sterben B: nicht durch eine körperliche Krankheit, eine organische psychische Störung und verwandte Störungen, affektive oder somatoforme Störungen hervorgerufen. zwei Schweregrade (Moderat: Mindestens 4 Panikanfälle in 4 Wochen, Schwer: Mindestens 4 Panikanfälle pro Woche über 4 Wochen) DSM-5: B: Folgeerscheinungen: Besorgnis vor weiteren Panikattacken und Verhaltensänderung (Vermeidung)
  • Agoraphobie - Klassifikation ICD-10 A: Furcht/ Vermeidung mindestens zwei der folgenden Situationen: Menschenmengen, öffentliche Plätze, allein Reisen, Reisen mit weiter Entfernung von Zuhausemindestens zwei der Angstsymptome (eines aus den Items 1-4)1.       Herzklopfen  2.       Schweißausbrüche 3.       Zittern 4.       Mundtrockenheit  5.       Atembeschwerden 6.       Beklemmungsgefühl 7.       Throraxschmerzen  8.       Übelkeit 9.       Gefühl von Schwindel 10.   Derealisation oder Depersonalisation 11.   Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder auszuflippen 12.   Angst zu sterben 13.   Hitzewallungen/Kälteschauer 14.   Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle B: emotionale Belastung, Einsicht, dass übertrieben und unvernünftigC: Die Symptome beschränken sich auf gefürchteten Situationen oder auf Gedanken an diese.D: nicht andere psychische Störung 
  • Panikstörung - Epidemiologie Häufigkeit:  U 12 sehr selten, ab Pubertät deutliche Zunahme LZP bei Jugendlichen: 0,5-0,8% Komorbidität:  andere Angststörung, affektive Störungen, externalisierende Störungen
  • Agoraphobie - Epidemiologie Häufigeit: LZP bei Jugendlichen: 0,7-4,1% (eine der häufigsten diagnostizierten Angststörungen) Komorbidität: bei Kindern 24% soziale Phobie
  • Panikstörung und Agoraphobie - Verlauf U 12 kaum, dann kognitive Reife → Katastrophisieren → Panik Zunahme im Alter keine Behandlung → Chronifizierung, ungünstiger Verlauf  Folgeprobleme: Alkohol- und Substanzmissbrauch (Selbstmedikation) starke Beeinträchtigung im Alltag
  • Agoraphobie und Panikstörung - Ätiologie-Modell Ehlers und Margraf Pychophysiologisches Modell  Prinip der pos/ neg Rückkopplung interne/externe Stressoren → körperliche/kognitive Veränderungen → Wahrnehmung (Einfluss: indiv. Prädispositionen)→Assoziation mit Gefahr (Einfluss: situative Faktoren) → Angst/Panik
  • Agoraphobie udn Panikstörung - Ätiologie-Modell Ollendick biologische Vulnerabilität (Verhaltenshemmung) → Stress (Trennungs-Erlebnisse) →psychische Vulnerabilität I (Verhaltenshemmung) → Assoziation von interozeptien Reizen mit Angst (Angstreaktion bei trennungsbezogenen Ereignissen) → psychische Vulnerabilität II (Angstsensitivität, internale Attribuierung) → Panikstörung und agoraphobisches Vermeidungsverhalten
  • Panikstörung - Risikofaktoren - biologische Faktoren (unspezifisch. z.B. Atemstörung) - Genetik: 37-43% - psychische Faktoren: erhöhte Angstsensitivität, kognitive Verzerrung der Informationsverarbeitung - soziale Faktoren: Modelllernen
  • Panikstörung - KVT Komponenten: Psychoedukation, kognitive Umstrukturierung, Konfrontation Programme: Veränderung der Onterpretation der Angstsymptome, Konfrontation, Bewältigungsstrategien
  • Agoraphobie - KVT Konfrontationsverfahren (graduiert/ massiert) zentral: Vorbereitung auf die Übungen, Psychoedukation, Einbezug individueller Erfahrungen des Patienten Durchführung: mehrere aufeinanderfolgende Tage mehrere Stunden, gut geplant, mit Therapeut → am Schluss alleine  Erkennen dass Angst von alleine abnimmt und dass Angst jederzeit mittels Gelerntem begegnet werden kann
  • Agoraphobie und Panikstörung - Psychopharmaka keine Studie zu Kindern und Jugendlichen evtl SSRI sinnvoll  → KVT 1. Wahl, im Notfall Psychopharmaka