Klinische Psychologie Abschlussprüfung (Fach) / 11) Depressive Störungen (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 15 Karteikarten

Phänomenologie, Ätiologie, Therapie

Diese Lektion wurde von zenajozika erstellt.

Lektion lernen

  • Phänomenologie der Depression / Beschreibung der Symptomgruppen Depressionen sind psychische Störungen, bei  denen  die Niedergeschlagenheit, Verlust der Freude und Interesslosigkeit, Antriebslosigkeit, Interesseverlustund  zahlreiche körperliche Beschwerden, Ängstlichkeit und erhöhter Ermüdbarkeit, wesentliche Merkmale sind.   Üblicherweise diagnostiziert man heute dann eine typische »depressiveEpisode« (ICD-10) oder eine »Major a  Depression« (DSM-IV), wenn über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen fünf zentrale depressive Symptome gleichzeitig vorhanden sind und damit eine Änderung der vorher bestandenen Leistungsfähigkeit einhergeht.   Symptome der Depression gliedern sich in 5 Bereiche:   Œ Emotionale Symptome extreme Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Angst, Wut, Nervosität, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, fehlende Zuneigung für Freunde und Verwandte etc.    Motivationale Symptome Mangel an Antrieb, Unternehmungslust, Spontanität, Gefahr des Suizids: 7-15% Suizidrate bei depressiven Menschen; ca. 50% aller Selbstmörder sind depressiv.   Ž Verhaltenssymptome Mangel an Produktivität, geringes Aktivitätsniveau, Langsamkeit, Zögerlichkeit, Schwunglosigkeit, langsame – leise – monotone Stimme, niedergeschlagene Augen, gebeugter Rücken, gesenkter Kopf etc.    Kognitive Symptome negatives Selbstbild (unattraktiv, abstoßend, unzulänglich), Schuldgefühle, Selbstkritik, internale Attribution von Misserfolgen, externale Atttribution von Erfolgen, negative Sicht der Zukunft („nichts wird je besser“), suizidales Denken, schlechtes Gedächtnis, leichte Ablenkbarkeit, Konzentrationsprobleme etc.    Somatische Symptome Kopfschmerzen, Verstopfung, Benommenheit, Appetit- und Schlafstörungen etc.   ð  Frauen sind doppelt so häufig wie Männer betroffen. ð  Weltweite Lebenszeitprävalenz: 17% (steigende Raten) ð  Beginn der Störung in jedem Alter; Durchschnittsalter bei Beginn der Störung sinkt. ð  Erhöhtes Risiko nach einer depressiven Phase ð  Häufigste affektive Störung: unipolare Depression bzw. depressive Störung (Betroffene leiden nur an Depression) im Ggs. zu bipolaren oder manisch-depressiven Störungen, bei der sich manische und depressive Phasen abwechseln.
  • Klinische Muster depressiver Störungen ·         Majore depressive Episode -          schwere Beeinträchtigung -          Dauer: länger als 2 Wochen -          Mindestens 5 Symptome -          Keine Verursachung durch Drogen/Medikamente oder körperliche Erkrankung -          z.T. psychotische Symptome (Wahnvorstellungen[1]; Halluzinationen[2])   ·         majore depressive Störung, einzelne Episode erste depressive Störung   ·         majore depressive Störung, rezidivierend bereits depressive Episoden in der Vorgeschichte   ·         saisonal abhängig depressive Störung kommt z.B. immer im Winter   ·         kataton Depression von Bewegungslosigkeit oder motorische Überaktivität gekennzeichnet   ·         Beginn post partum Innerhalb von 4 Wochen nach der Entbindung   ·         melancholisch Person wird von erfreulichen Ereignissen nicht mehr berührt, Depression morgens stärker, frühmorgendliches Aufwachen, motorische Störungen, Appetitverlust, übermäßige Schuldgefühle   ·         Dysthyme Störung -          chronische Depression -          geringe Beeinträchtigung -          depressive Verstimmung -          2 – 3 weitere Symptome -          Dauer: mindestens 2 Jahre   ·         Doppelte Depression Übergang von dysthymer Störung in majore Depression   ·         Nicht näher bezeichnete depressive Störung Kurze depressive Störung oder kleinere depressive Episode mit weniger als 5 Symptomen und kürzer als 2 Jahre   ·         Reaktive, exogene Depression Ursache für Depression: externe Faktoren z.B. belastende Ereignisse, fehlende soziale Unterstützung   ·         Endogene Depression Ursache für Depression: innere Faktoren   è Unterscheidung zwischen exogener oder endogener Depression oft schwierig.
  • Ätiologie der Depression Gemäß dem Vulnerabilitäts-Stress-Modell wird angenommen, dass prädisponierende konstitutionelle Faktoren genetischer bzw. familiengenetischer Art und frühe adverse soziale und umweltbezogene Ereignisse und Bedingungen zur Ausbildung einer erhöhten Vulnerabili-tät beitragen, die sich über entwicklungsbiologische, psychologische und soziale Prozesse weiter akzentuieren oder abschwächen kann. 1) Distale Risikofaktoren:  Der genetische Übertragungsmodus ist unsicher, aber es ist wahrscheinlich, dass genetische  Effekte  über  verschiedene,  zumeist  indirekte Mechanismen, zum Tragen kommen: durch passive  Gen-Umwelt-Interaktionen (Vermittlung erhöhter Vulnerabilität bei Konfrontation mit nicht kontrollierbaren adversen Lebensereignissen durch aktive Gen-Umwelt-Interaktionen (Vermittlung  einer  erhöhten  allgemeinen Anfälligkeit für die Herbeiführung depressionskritischer Lebensereignisse  (z. B.  Trennung  von  Partner,  Schul- und Ausbildungsabbruch) 2. frühe Traumata und adverse Lebensereignisse sowie Entwicklungsbedingungen (Vernachlässigung, Deprivation, Trennungserlebnisse in der Kindheit ) 3.  Temperament und Persönlichkeit (Verhaltenshemmung, Affektlabilität) 2) Proximale Faktoren 1. Lebensereignisse und chronische Belastungen:  (vor  allem  vulnerable  Personen  mit  einem bestimmten  Serotonintransportergenotyp  und  traumatischen  bzw.  adversen  Ereignissen  in  der  Kindheit  ein  erhöhtes Risiko für Depression aufweisen). 2. Soziale und psychologische Faktoren: Verlustereignisse bei mangelnder Effizienz der sozialen und kognitiv-affektiven Bewältigungsstrategien. Sozial-psychologische Risiken dabei: äußere Umstände, die den Betroffenen wenig oder kei-ne Kontrolle bzw. Kontrollwahrnehmung ermöglichen (langfristige  Arbeitslosigkeit,  schlechte  Lebensbedingungen, begrenzte Handlungsspielräume) starre und unflexible Kognitions- und Handlungsmus-ter  (z. B.  hohes  Anspruchsniveau,  Abhängigkeit  von anderen). 3. Psychopathologische Faktoren: Am häufigsten  gehen  Depressionen  Angsterkrankungen  unterschiedlicher  Form  und  Intensität  voraus. Behavioristische Erklärung (nach Lewinsohn) - sog. Verstärker-Verlust-Theorie Zahl der Belohnungen wird geringer – als Reaktion darauf zeigen Menschen immer weniger positive Verhaltensweisen (erhalten deshalb noch weniger positive Verstärkung; Teufelskreis) – und entwickeln Depressionen. Bsp. alternder Baseballspieler bekommt aufgrund nachlassender sportlicher Leistung immer weniger Verstärkungen in Form von weniger Verdienst, weniger Verehrung durch die Massen. è Besonders wichtig: soziale Verstärkung Kritik: unklares Ursache-Wirkungs-Verhältnis, nur Korrelationsstudien, meist Selbstbeurteilungen (können verzerrt sein) Kognitive Erklärung (nach Beck) ð  Negatives Denken als Ursache für Depressionen  ·         Fehlangepasste Einstellungen Negative Einstellungen (z.B. „wenn ich versage, werden sich andere von mir abgestoßen fühlen“) von Kindern – sind unzutreffend – entwickeln sich zu negativen, kognitive Strukturen, die als Schablone zur Bewertung aller anderen Erfahrungen verwendet werden. ·         Kognitive Triade (negative Gedankenkette) 1.     Erfahrungen 2.     eigene Person 3.     eigene Zukunft werden wiederholt negativ interpretiert und lösen Depressionen aus. ·         Denkfehler è willkürliche, negative Schlussfolgerungen (Wenn z.B. im Park eine Person Bäume betrachtet, denkt Depressiver: Sie vermeidet es, mich anzusehen) è selektive Abstraktion: Konzentration auf eine negative Einzelheit einer Gesamtsituation (z.B. Komikerin macht viele sehr gute Witze und einen schlechten – denkt deshalb: Heute habe ich versagt.) è Übergeneralisierung (z.B. Schüler, dem im Geschichtsunterricht ein best. Datum nicht einfällt, glaubt den ganzen Tag, dumm zu sein) è Maximierung, Minimierung: Gewicht positiver Ereignisse wird von Depressiven unterschätzt (Minimierung), Gewicht negativer Ereignisse hingegen überschätzt (Maximierung) è Personalisierung: Depressive suchen Ursachen für negative Ereignisse in der eigenen Person. è automatische Gedanken: Depressive erleben kognitive Triade in Form von automatischen Gedanken (scheinen reflexartig zu geschehen). è Rückgekoppeltes System: kognitive Prozesse lösen Depressionssymptome aus – Symptome bestätigen ursprüngliche negative Kognitionen – Kognitionen werden verstärkt – Rückkopplung etabliert sich. Forschung belegt eindeutig Zusammenhang zwischen negativen Kognitionen und Depressionen, aber keine klare Ursache-Wirkungs-Beziehung! Kognitiv-behavioristische Erklärung Theorie der gelernten Hilflosigkeit (Seligman) ð Menschen werden depressiv, wenn sie glauben ... 1.    dass sie keine Kontrolle über Verstärkungen in ihrem Leben haben 2. sie für diesen hilflosen Zustand selbst verantwortlich sind Empirische Studien stützen diese Theorie   Biologische Erklärung ·         Genetische Faktoren ð  Familienuntersuchungen: 20% der Verwandten von Depressiven haben selbst Depressionen. ð  Zwillingsstudien: 43% Wahrscheinlichkeit für Depression bei eineiigen Zwilligen; 20% Wahrscheinlichkeit bei zweieiigen Zwillingen  ABER: Nahe Verwandte leben in gleicher Umwelt, machen ähnliche Erfahrungen. ð  Adoptionsstudien: bei biologischen Eltern schwer depressiver Adoptierter kommen schwere Depressionen häufiger vor. ·         Biochemische Faktoren ð  Serotoninmangel („Indolamintheorie[1]“) ð  Geringe Aktivität von Noradrenalin („Katecholamintheorie[2]“) ð  Erhöhter Acetylcholinspiegel → Rolle des Endokrienen Systems: erhöhter Kortisolspiegel [1] Serotonin gehört zur Stoffgruppe der Indolamine [2] Noradrenalin gehört zur Stoffgruppe der Katecholamine   „Final Common Pathway“-Annahme von AKISAL & McKINNEY (1975)  Hiernach gibt es untersch. Faktorengruppen, die - in indiv. untersch. Weise zusammenwirkend - das Risiko für Depressionen erhöhen, in dem sie Prozesse auslösen, die in eine gemeinsame letzte Wegstrecke führen; Hauptcharakteristikum: Überforderung bestimmter psychobiologischer Regulationssysteme.
  • Gliederung der affektiven Störungen in DSM IV. In DSM-IV und ICD-10 werden zwei Hauptarten der affektiven Störungen unterschieden: Bei der unipolaren Depression sind die Betroffenen von tiefer Traurigkeit erfüllt und leiden an Symptomen wie Schlaf- und Appetitstörungen, Energieverlust und Verlust des Selbstwertgefühls. Patienten mit einer bipolaren Störung haben entweder nur manische, sowohl manische als auch depressive oder gemischte Phasen, in denen manische und depressive Symptome zusammen auftreten. Außerdem werden zwei chronische affektive Störungen unterschieden: Zyklothymie und Dysthymie. Beide müssen mindestens zwei Jahre lang bestehen. Bei der Zyklothymie haben die Betroffenen häufig Episoden von depressiver oder hypomaner Stimmung; bei der Dysthymie sind sie chronisch depressiv. Depressive  Störungen  werden  im  DSM-IV  unter  der  diagnostischen  Hauptgruppe  »affektive Störungen« (»mood disorders«) geführt. Sie beinhalten folgende diagnostische Kategorien: die Major Depression, einzelne Episode Major Depression, rezidivierend dysthyme Störung nicht näher bezeichnete depressive Störung. Affektive Störungen umfassen außer depressiven Störungen noch bipolare Störungen, die zusätzlich mindestens eine manische, hypomane, gemischte Episoden oder zyklothyme Symptomatik aufweisen: Bipolar I Bipolar II zyklothyme Störung Der diagnostischer Prozess beginnt bei einer affektiven Störung mit der Diagnose der aktuellen Episode, die jedoch selbst noch keine kodierbare Störung darstellen: Major Depression Episode, manische Episode, hypomane Episode gemischte Episode Depressive Störung (unipolar) = wenn im bisherigen  Lebensverlauf  entweder  depressive  Episoden  (Episode einer Major Depression) oder jahrelang persistierende  dysthyme,  depressionsähnliche  Symptome  (dysthmye Störung) aufgetreten sind, ohne dass die Kriterien für eine hypomane, manische oder gemischte Episode erfüllt wurden  bzw.  andere  Störungen  für  das  Beschwerdenbild verantwortlich  gemacht  werden  können. Major Depression = Die Diagnose Major Depression ist gekennzeichnet durch eine oder mehrere Episoden einer Major Depression, d. h. einer  depressiven  Verstimmung  ODER dem  Verlust  des Interesses  bzw.  der  Freude  an  fast  allen  Aktivitäten  über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen. Zudem müssen mindestens  vier  der  folgenden  Symptome  vorliegen:  Gewichtsveränderungen,   Schlafstörungen,   Unruhe   oder Verlangsamung,  Müdigkeit  oder  Energieverlust,  Gefühle der  Wertlosigkeit  oder  Schuldgefühle,  Konzentrations-/Entscheidungsschwierigkeiten Suizidgedanken, -pläne oder -versuche. Die Major  Depression  noch  weiter  diagnostisch  differen-ziert nach Schweregrad (leicht, mittel, schwer), Vorliegen weiterer kritischer Symptome (wie z. B. psy-chotischen oder melancholischen Merkmalen) bestimmten  vermeintlichen  Ursachen  (z. B.  Post-par-tum-Beginn).
  • DSM IV Kriterien für Episode einer Major Depression A.    Mindestens fünf der folgenden Symptome sind über 2 Wochen aufgetreten und mindestens eines ist (1) de pressive Verstimmung oder (2) Verlust an Interesse oder Freude:1.   depressive Verstimmung an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages,2.   deutlich vermindertes Interesse oder Freude an (fast) allen Aktivitäten, an fast allen Tagen,3.   deutlicher Gewichts-/Appetitverlust oder Gewichts- zunahme/Appetitsteigerung,4.   Schlaflosigkeit/vermehrter Schlaf an fast allen Tagen,5.   psychomotorische Unruhe/Verlangsamung an fast allen Tagen,6.   Müdigkeit/Energieverlust an fast allen Tagen,7.   Gefühle von Wertlosigkeit/Schuld an fast allen Tagen,8.   Konzentrations- und Entscheidungsprobleme an fast allen Tagen,9.   wiederkehrende Gedanken an den Tod, wiederkeh-rende Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch oder genaue Planung des Suizids. B.    Die Symptome erfüllen nicht die Kriterien der ge-mischten Episode. C.    Die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Einschränkungen. D.    Die Symptome gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung von Substanzen (z. B. Kokainentzug) oder medizinische Faktoren (z. B. Hypothyreose) zurück. E.    Symptome sind nicht besser durch einfache Trauer er-klärbar (d. h., nach dem Verlust einer geliebten Person dauern die Symptome länger als 2 Monate an oder sie sind durch deutliche Funktionsbeeinträchtigungen, krankhafte Wertlosigkeitsvorstellungen, Suizidgedan-ken, psychotische  Symptome oder psychomotorische Verlangsamung charakterisiert).
  • DSM Kriterien für Major Depression, einzelne Episode A. Vorhandensein einer einzelnen Episode einer Major Depression. B.    Die Episode kann nicht besser durch eine schizoaffek-tive Störung erklärt werden und überlagert nicht eine Schizophrenie, schizophreniforme Störung, wahnhafte Störung oder psychotische Störung. C.    Es trat niemals eine manische Episode, eine gemischte Episode oder eine hypomane Episode auf. Beachte: Dieser Ausschluss gilt nicht, wenn alle einer ma-nischen, gemischten oder hypomanen Episode ähnlichen Symptombilder substanz- oder behandlungsinduziert oder die direkte Folge eines medizinischen Krankheitsfaktors waren.
  • DSM IV Kriterien Major Depression, rezidivierend A.    Vorhandensein von zwei oder mehreren Episoden einer Major Depression. (Episoden werden als getrennt ge-wertet, wenn in einem mindestens 2-monatigen Inter-vall die Kriterien für eine Episode einer Major Depres-sion nicht erfüllt sind.) B.    Die Episode kann nicht besser durch eine schizoaffekti-ve Störung erklärt werden und überlagert nicht eine Schizophrenie, schizophreniforme Störung, wahnhafte Störung oder nicht näher bezeichnete psychotische Störung. C.    In der Anamnese gab es niemals eine manische Episo-de, eine gemischte Episode oder eine hypomane Epi-sode. Beachte: Dieser Ausschluss gilt nicht, wenn alle einer ma-nischen, gemischten oder hypomanen Episode ähnlichen Symptombilder substanz- oder behandlungsinduziert oder die direkte Folge eines medizinischen Krankheitsfaktors waren.
  • DSM IV Kriterien für Dysthyme Störung  Depressive Verstimmung, die die meiste Zeit des Tages an mehr als der Hälfte aller Tage über einen 2-jährigen Zeitraum andauert. B.    Dabei treten mindestens zwei der folgenden Sympto-me auf:1.    Appetitlosigkeit oder übermäßiges Bedürfnis zu essen,2.    Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafbedürfnis,3.    Energiemangel oder Erschöpfung,4.    geringes Selbstwertgefühl,5.    Konzentrationsstörungen oder Entscheidungser-schwernis,6.    Gefühl der Hoffnungslosigkeit. C.    In der betreffenden 2-Jahres-Periode gab es keinen Zeitraum von mehr als 2 Monaten ohne Symptome. D.    In den ersten 2 Jahren der Störung bestand keine Episode einer Major Depression, d. h. das Störungsbild wird nicht besser durch eine chronische oder teilremittierte Major Depression erklärt.  Beachte: Eine Episode einer Major Depression kann vor einer dysthymen Störung aufgetreten sein, vorausgesetzt, dass eine vollständige Remission erfolgt ist (d. h. für mindestens 2 Monate keine bedeutsamen Symptome). Nach den ersten 2 Jahren einer dysthymen Störung können sich Episoden einer Major Depression und dysthymen Störung überlagern (»Double Depression«). E. Zu keinem Zeitpunkt ist eine manische Episode, eine gemischte Episode oder eine hypomane Episode auf-getreten, die Kriterien für eine zyklothyme Störung waren niemals erfüllt. F.     Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer chronischen psychotischen Störung auf. G.    Die Symptome gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung von Substanzen oder medizinische Faktoren zurück. H.    Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Einschränkungen.
  • Definition und Beschreibung Dysthyme Störung Kernmerkmal der dysthymen Störung ist eine über mindestens 2 Jahre an der Mehrzahl der Tage auftretende depressive  Verstimmung,  ohne  dass  die  vollen  Kriterien  einer Episode  einer  Major  Depression  erfüllt  sind.  Die  für  die Diagnose erforderlichen dysthymen Symptome sind oft weniger persistierend und können stärker fluktuieren; sie umfassen zusätzlich zumindest zwei der folgenden Symptome: Appetitveränderungen,  Schlafstörungen,  Energiemangel, geringes  Selbstwertgefühl,  Konzentrationsschwierigkeiten Gefühle der Hoffnungslosigkeit. Die depressive Symptomatik  bei  der  dysthymen  Störung  erscheint  im  Querschnitt weniger akut schwer ausgeprägt als bei der Major Depression, besteht aber langjährig. Tritt nach einer mindestens 2-jährigen dysthymen Symptomatik eine Episode einer Major Depression auf, so spricht man von »Double Depression«.
  • Nicht näher bezeichnete Depressive Störung In dieser Diagnosekategorie werden alle Störungen kodiert, die depressive Merkmale aufweisen, welche aber nicht die Kriterien einer Major Depression, dysthymen Störung, Anpassungsstörung (mit depressiver Verstimmung oder mit gemischter  Angst  und  depressiven  Symptomen)  erfüllen: prämenstruelle dysphorische Störung, leichte  depressive  Störungen  (2 Wochen  Dauer,  aber weniger als fünf der definierten Kriterien) eine rezidivierende kurze depressive Störung.
  • Diagnositk der depressiven Störungen Die dimensionale Skalen: »Beck Depressions-Inventar« (BDI) oder die »Hamilton Depression Scale« (HAM-D) bilden nur den Schweregrad der aktuellen depressiven Symptomatik ab und sind für die Diagnosestellung NICHT geeignet!! Für die Diagnose werden strukturierte (SKID I) oder standardisierte (DIA-X) Interviews eingesetzt, die komplext differenzialdiagnostische Entscheidungen erlauben.  
  • Orientierungsfrage Dysthyme Störung  »Haben Sie sich in den letzten 2 Jahren überwiegend, also die meiste Zeit (über 50% der Tage) traurig, niedergeschlagen, interessenlos oder deprimiert gefühlt?«
  • Orientierungsfrage Major Depression »Gab es in Ihrem Leben einmal eine Zeitspanne von 2 Wochen oder länger, in der Sie sich fast täglich, die meiste Zeit über traurig, niedergeschlagen oder deprimiert fühlten?«  »Gab es (jemals) eine Zeitspanne von 2 Wochen oder länger in der Sie Ihr Interesse an fast allen Dingen verloren haben? Ich meine damit z. B. Hobbys, Freizeit, Zusammensein mit Freunden, also Dinge, die Ihnen gewöhnlich Freude bereiten?« »War das nur einmal der Fall oder haben Sie schon mehrmals in Ihrem Leben Zeitspannen von mehr als 2 Wochen gehabt, in denen Sie sich interessenlos oder deprimiert gefühlt haben?«
  • Ätiologie der Depression Gemäß dem Vulnerabilitäts-Stress-Modell wird angenommen, dass prädisponierende konstitutionelle Faktoren genetischer bzw. familiengenetischer Art und frühe adverse soziale und umweltbezogene Ereignisse und Bedingungen zur Ausbildung einer erhöhten Vulnerabili-tät beitragen, die sich über entwicklungsbiologische, psychologische und soziale Prozesse weiter akzentuieren oder abschwächen kann. 1) Distale Risikofaktoren: Familiäre Häufung: bei Verwandten ersten Grades der Depressiven ein 20% höheres Erkrankungsrisiko; Genetische Faktoren sind bei einer unipolaren Depression nicht so bedeutend wie bei bipolaren. Höhere Konkordanz bei eineiigen Zwillingen (43% Wahrscheinlichkeit für Depression bei eineiigen Zwilligen; 20% Wahrscheinlichkeit bei zweieiigen). Der genetische Übertragungsmodus ist unsicher, aber es ist wahrscheinlich, dass genetische  Effekte  über  verschiedene,  zumeist  indirekte Mechanismen, zum Tragen kommen: durch passive  Gen-Umwelt-Interaktionen (Vermittlung erhöhter Vulnerabilität bei Konfrontation mit nicht kontrollierbaren adversen Lebensereignissen) durch aktive Gen-Umwelt-Interaktionen (Vermittlung  einer  erhöhten  allgemeinen Anfälligkeit für die Herbeiführung depressionskritischer Lebensereignisse  (z. B.  Trennung  von  Partner,  Schul- und Ausbildungsabbruch) 2. frühe Traumata und adverse Lebensereignisse sowie Entwicklungsbedingungen (Vernachlässigung, Deprivation, Trennungserlebnisse in der Kindheit ) 3.  Temperament und Persönlichkeit (Verhaltenshemmung, Affektlabilität) 2) Proximale Faktoren 1. Lebensereignisse und chronische Belastungen:  (vor  allem  vulnerable  Personen  mit  einem bestimmten  Serotonintransportergenotyp  und  traumatischen  bzw.  adversen  Ereignissen  in  der  Kindheit  ein  erhöhtes Risiko für Depression aufweisen). 2. Soziale und psychologische Faktoren: Verlustereignisse bei mangelnder Effizienz der sozialen und kognitiv-affektiven Bewältigungsstrategien. Sozial-psychologische Risiken dabei: äußere Umstände, die den Betroffenen wenig oder kei-ne Kontrolle bzw. Kontrollwahrnehmung ermöglichen (langfristige  Arbeitslosigkeit,  schlechte  Lebensbedingungen, begrenzte Handlungsspielräume) starre und unflexible Kognitions- und Handlungsmus-ter  (z. B.  hohes  Anspruchsniveau,  Abhängigkeit  von anderen). 3. Psychopathologische Faktoren: Am häufigsten  gehen  Depressionen  Angsterkrankungen  unterschiedlicher  Form  und  Intensität  voraus. Behavioristische Erklärung (nach Lewinsohn) - sog. Verstärker-Verlust-Theorie Die Depressive Symptomatik hängt nach Lewinson mit einer geringen Rate verhaltenskontingenter positiver Umweltverstärkung, vor allem im sozialen Interaktionsbereich. Zahl der Belohnungen wird geringer – als Reaktion darauf zeigen Menschen immer weniger positive Verhaltensweisen und immer mehr Rückzug, erhalten deshalb noch weniger positive Verstärkung aus ihrere Umwelt → Teufelskreis → Depressionen. Kritik: unklares Ursache-Wirkungs-Verhältnis, nur Korrelationsstudien, meist Selbstbeurteilungen (können verzerrt sein) Kognitive Erklärung (nach Beck) ð  Negatives Denken als Ursache für Depressionen  1) Dysfunktionale kognitive Grundannahmen = stabilie kognitive Denkmuster und Strukturen, rigide  negative kognitive Stile (z.B. „wenn ich versage, werden sich andere von mir abgestoßen fühlen“, "Ich muss perfekt sein"). Zentrale Themen sind: Hoffnungslosigkeit, Selbstkritik, geringe Selbstachtung. Die Dysfunktionalen kognitiven Grundannahmen bestehen in pessimistischen Einstellungen zu sich selbst, zur Umwelt und zur Zukunft = kognitive Triade (negative Gedankenkette) 2) Denkfehler Diese  negativen  Schemata  und  Überzeugungen  wurden durch  ungünstige  frühe  Erfahrungen  und  Lernprozesse (z. B. frühe Verlusterlebnisse, Zurückweisungen) erworben und können in der weiteren Lebensgeschichte durch Situationen, die der Entstehungssituation ähneln, aktiviert werden und führen so zu automatischem Denkfehlern: absolutistischen,  verallgemeinernden,  verzerrten, unlogischen oder unangemessenen Fehlschlüssen, die wiederum die negativen Schemata verstärken: Rückgekoppeltes System: kognitive Prozesse lösen Depressionssymptome aus – Symptome bestätigen ursprüngliche negative Kognitionen – Kognitionen werden verstärkt – Rückkopplung etabliert sich. Forschung belegt eindeutig Zusammenhang zwischen negativen Kognitionen und Depressionen, aber keine klare Ursache-Wirkungs-Beziehung! Kognitiv-behavioristische Erklärung: Theorie der gelernten Hilflosigkeit (Seligman) Die wiederholte  Erfahrung  mangelnder  Kontrolle  über  wichtige,  insbesondere  aversive  Umweltaspekte  eine  generalisierte Erwartung von Unkontrollierbarkeit und schließlich depressive Reaktionsmuster nach sich zieht. ð Menschen werden depressiv, wenn sie glauben ... 1.    dass sie keine Kontrolle über Verstärkungen in ihrem Leben haben 2. sie für diesen hilflosen Zustand selbst verantwortlich sind, d.h. sich selbst dafür global, stabil und internal verantwortlich machen → Entscheidende Rolle der Kausalattribution in der revidierten Theorie von Seligman Empirische Studien stützen diese Theorie Modifikation der Hoffnungslosigkeitstheorie durch Abramson, Metalsky und Alloy Wenn Personen davon ausgehen, dass unerwünschte Ereignisse auftreten werden bzw. erwünschte Ereignisse nicht eintreten werden und sie zugleich nicht die Möglichkeit sehen, diese Situation zu verändern, so befinden sie sich im Zustand der Hoffnungslosigkeit, der eine Depression zur Folge hat. Neurochemische Theorien der Depression es wird ein gestörtes Gleichgewicht im Serotonergen und Noradrenergen Neurotransmittersystemen bei Depression vermutet. Zunächst wurde eine Katacholaminhypothese angenommen (1965): Mangel an Katecholaminen (Noradrenalin) bei Depression, Überschuss bei Manie. Dann setzte sich bis ca. 2005 die Monaminhypothese durch: Mangel an Serotonin und Noradrenalin bei Depression (Grundlage: Wirkung von MAO-Hemmern und Trizyklischen Antidepressiva). Haupteinwand gegen diese Hypothese: Serotonin- und Noradrenalinspiegel erhöhen sich zunächst, gehen dann auf das Ursprungsniveau zurück, gleichzeitig setzt aber die Wirkung der Medikamente erst nach Tagen bis Wochen. Neue Hypothesen nehmen Adaptationsprozesse auf der Rezeptorebene und die Down-Regulation (durch die Steigerung der Transmitterkonzentration wird die Anzahl oder die Empfindlichkeit der postsynaptischen Rezeptoren reduziert )als Wirkmechanismen für die Antidepressiva an.  
  • Therapieverfahren bei depressiven Störungen Kognitive Verhaltenstherapie mit folgenden Zielen:  1. Überwindung  der  Inaktivität bzw. der einseitigen, belas-tenden Aktivität, Wiedereinführen angenehmer Ereignisse / Verstärker.  Die Ziele sind im einzelnen: Erfassen von Ereignissen und Aktivitäten, die Verstär-kerwert haben; Rückmeldung darüber, dass es bei einem bestimmtenPatienten zwar eine Reihe potenziell angenehmer Ak-tivitäten gibt, diese aber nicht genutzt werden; Erkennen des wechselseitigen Einflusses von Aktivi-täten und Befinden geplante und abgestufte Heranführung an ange-nehme Aktivitäten; Identifizieren und Kontrollieren depressionsför-dernder Verhaltensweisen und Aktivitätsmuster Vermittlung von Fertigkeiten zur Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Aktivitätsniveaus. Wichtigstes  Instrument dabei ist der Wochen- und Tagesplan. Wird der Patient in einer Anfangsphase gebeten, in Form einer täglichenSelbstbeobachtung (Wochenplan) der Aktivitäten und Ereignisse dieses Protokoll auszufüllen,so dient es später auch dazu, dieTage zu strukturieren und Aktivitäten zu planen. Eine Liste persönlicher Verstärker und angenehmer Aktivitäten hilft in dieser Phase, genügend Ideen und Anregungen für diese allmähliche, sukzessive Steigerung der Aktivitäten verfügbar zu haben. Schließlich werden die vom Patienten ausgefüllten Wochenpläne nach  dem Zusammenhang von Handeln (Aktivitäten, Ereignissen) und  Fühlen (Befinden, Stimmung) Stunde für Stunde eines bzw.ww mehrerer Tage ausgewertet. Therapeutische Mittel dabei sind: Stimuluskontrolle (Kontrolle und Beeinflussung der Auslöserreizen) Kognitive Interventionen (Regeln und Gewohnheiten hinterfragen, neue Einstellungen erproben)  Einbezug des Sozialpartners, kognitive  Interventionen (Regeln und  Gewohnheitenhinterfragen,neueEinstellungenerproben) detaillierte Tages- und Wochenplanung, um über diese Art vertraglicher Verpflichtung neue Erfahrungen zu machen) 2.   Verbesserung  des Sozial- und  Interaktionsverhaltenssowie der sozialen Kontaktstruktur; Die wesentlichen Mittel dabei sind: Verhaltensbeobachtungen   Rollenspiele und Verhaltensübungen zur Verbesserungdersozialen Wahrnehmung; Aufbau sozialer Fertigkeiten und  selbstsicheren Ver-haltens; Einbeziehung des Partners und der Familie; Steigerung interpersonaler Aktivitäten während  derWoche (Planung, Verwirklichung,  gestuftes Vorgehen)zur Mehrung sozialer Kontakte; Kommunikationsübungen mit dem Partner Umgang mit sozialen Belastungen (kognitive Metho-den). 3.   Kognitive Elemente: Erkennen, Überprüfen und  Korrigieren  dysfunktionaler Einstellungenund Überzeugungenund Kognitive Elemente der Verhaltenstherapie zielen darauf,  die fehlerhaften, verzerrten und nicht realitätsangemessenen Kognitionen zu erkennen, beobachten zu lassen, ihren Realitätsgehalt zu testen und letztlich zu verändern. Die Therapie ist daher immer problemorientiert, konkret und spezifisch. Grundsätzlich bedenklich ist es, dem Patienten zu unterstellen, dass er falsch oder irrational denke. Es wird versucht, die Art und Weise des Denkens in ganz konkreten Zusammenhängen zu erkennen, die  Verbindung des Denkens zu den Gefühlen und körperlichen Symptomen herauszufinden und immer wieder die Adäquatheit und den Realitätsgehalt der Gedanken zu hinterfragen bzw. zu testen. Methoden der Änderung kognitiver Muster: Überprüfenund Realitätstesten, Experimentieren, Reattribuieren,  kognitives Neubenennen, Alternativen-Finden, Rollentausch Kriterien-Prüfen Was-ist-wenn-Technik- Anwenden Übertreiben,  Entkatastrophisieren  Vorteile- Nachteile-Sammeln. 4. Verstärkung nicht-depressiven Verhaltens ð  sog. Kontingenzmanagement: Ignorieren von depressiven Verhalten, Verstärkung konstruktiven Verhaltens durch Therapeutin, aber auch Freunden und Verwandten 5.   Aufbau eines Bewältigungs- und  Problemlöserepertoires für zukünftige Krisen. Patienten sollen durch die kognitive Verhaltenstherapie in die Lage versetzt werden, mit zukünftigen  depressiven Symptomen und möglichen Rezidiven selbst umzugehen. Diese Fähigkeit zur Eigensteuerung umfasst dasselbstständige Umgehen mit: Belastungen und depressiven Beschwerden, Rückfall in alte Handlungsabläufe, Reduktion  angenehmer,  verstärkender Aktivitäten, Rückzug  und soziale Vermeidung Wiederaufleben alter, negativer und einseitiger Denk-muste rund Überzeugungssysteme. Konkrete, alle betreffenden Krisen und belastenden Ereignissewerden»provozierend« durchgesprochenund Möglichkeiten der eigen gesteuerten Überwindung erprobt. Interpersonelle Therapie (IPP) Grundlegende Annahme: Depression tritt in interpersonalen Kontext auf; deshalb muss Kontext neu gestaltet werden.   Methode: Identifikation und Bearbeitung des relevanten, aktuellen Problembereichs.   Mögliche Problembereiche, die Depression begleiten: 1.    Trauerreaktion (Therapeut ermutigt zum Nachdenken, Wut ausleben etc.) 2.    interpersonaler Rollenkonflikt (z.B. in der Ehe; Menschen haben versch. Erwartungen an Beziehungen und ihre Rollen in der Beziehung) 3.    interpersonaler Rollenwechsel (z.B. durch die Geburt eines Kindes; Rollenwechsel wird evtl. bedrohlich empfunden) 4.    interpersonale Defizite (z.B. extreme Schüchternheit)   Weitere Methoden: Training sozialer Fertigkeiten, Selbstsicherheitstraining    Pharmakotherapie und biologische Ansätze ·         MAO-Hemmer Wirkungsweise: Verlangsamung der Produktion des Noradrenalin- und Serotonin- zerstörenden Enzym Monoanimoxidase (MAO) – Folge: erhöhte Noradrenalin- und Serotoninkonzentration Nachteil: Ernäherungseinschränkung (z.B. kein Käse, Bananen, Wein etc) ist erforderlich, da Enzym MAO für best. Körperfunktionen unentbehrlich ist; Die in vielen Lebensmitteln enthaltene Substanz Tyramin wird normalerweise durch MAO gespalten. ð  deshalb seltener Einsatz!   ·         Trizyklische Antidepressiva Wirkungsweise: Blockade des Wiederaufnahmeprozess am synaptischen Spalt; Folge: erhöhte Freisetzung von Noradrenalin und Serotonin Wirksamkeit: deutliche Besserung bei leicht bis schwer depressiven Patienten ABER: hohe Rückfallwahrscheinlichkeit (40-50%) nach Absetzen ð  häufigere Verordnung als MAO-Hemmer, da weniger gefährlich, keine Ernährungseinschränkung erforderlich ist, Wirksamkeit höher ist.   ·         Antidepressiva der zweiten Generation u.a. selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSW-Hemmer) ð  trotz gleicher Wirksamkeit beliebter als trizyklische Antidepressiva (Grund: weniger Todesfälle, weniger unerwünschte Nebenwirkungen)  Schlafentzug Elektrokrampftherapie