Gesundheitstrainer (Fach) / Gesundheitssport bei ausgewählten internistischen Risikofaktoren und Erkrankunge (Lektion)

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Metabolisches Syndorm, Übergewicht und Adipositas, Hypertonie, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Arteriossklerose, KHK, pAVK

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  • Definiere 'metabolisches Syndrom'? Wie kommt die Insulinresistenz zustande? Das Metabolische Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-/Kreislauferkrankungen. Der griechische Begriff „metabolisch" bedeutet so viel wie stoffwechselbedingt. Von einem Syndrom spricht man, wenn verschiedene Symptome zur gleichen Zeit auftreten (= Symptomkomplex), von denen jedes aber eine unterschiedliche Ursache haben kann. Folgende Symptome bzw. Krankheitsbilder treten beim Metabolischen Syndrom meist gemeinsam auf: starkes Übergewicht mit meist bauchbetonter Fetteinlagerung (Adipositas) Bluthochdruck (Hypertonie); Ursache für Hypertonie: erhöhte Fettmasse, erhöhte sympathische Aktivität, Einengung des Gefäßlumens (Gefäßdurchmessers). erhöhter Blutzuckerspiegel/Diabetes mellitus Typ II (gestörter Zuckerstoffwechsel in Form einer Insulinunempfindlichkeit bzw. -resistenz) gestörter Fettstoffwechsel (Dyslipidämie), typisch sind ein zu hoher Triglyceridwert (Hypertriglyceridämie) sowie ein zu niedriger HDL-Cholesterinwert (Hypoalphalipoproteinämie) Ursachen können Fehl- und Überernährung, körperliche Inaktivität sowie regelmäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum sein. Eine Insulinresistenz der Skelettmuskelzellen ist der grundlegende Auslöser eines MTS. Die Wirkung von Insulin an der Körperzelle funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Insulin ist der Schlüssel und der so genannte Insulin-Rezeptor, der in die Zellwand der Skelettmuskelzelle eingebaut ist, ist das Schloss. Lagert sich Insulin an den Rezeptor an, wird in der Zelle ein Schließmechanismus ausgelöst, der die Aufnahme von Nährstoffen (Glukose, Fettsäuren, Aminosäuren) in die Zelle ermöglicht. Die Funktionstüchtigkeit des Insulinrezeptors kann sowohl durch chronische erhöhte Blutzuckerwerte infolge von Überernährung als auch durch eine innere Verfettung des Rezeptors durch Fettsäuren beeinträchtigt werden. Dabei wird der Insulin-Rezeptor gegenüber der Wirkung des Insulins resistent. Durch diese Insulinresistenz können Nährstoffe nur noch erschwert in die Zellen gelangen, was einen Nährstoffstau in der Blutbahn zur Folge hat. Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit einer permanent erhöhten Insulinproduktion, um die Nährstoffe nachhaltig in die Skelettmuskelzelle einzuführen, oder falls dies nicht mehr möglich ist, in das Fettgewebe einzulagern. Diesen Zustand nennt man Hyperinsulinämie. Er ist Auslöser der Insulinmast des Fettgewebes. Es konnte eine Korrelation zwischen erhöhter Fettgewebsmasse und der Entwicklung von Diabetes mellitus Typ-II gezeigt werden, umgekehrt kommt es durch Gewichtsreduktion zu einer Besserung des Krankheitsbildes. Auch die Skelettmuskulatur spielt beim MTS eine Rolle. Die Skelettmuskulatur ist beim MTS-Patienten oft nur gering kapillarisiert, besteht in der Regel vorwiegend aus Typ-IIb-Fasern (=weiß, schnell-zuckend) und weist eine verminderte Glykogen-Synthese-Aktivität auf. In letzter Zeit wurde besonders der Fettgehalt der Skelettmuskulatur und der Leber als Charakteristikum des MTS dargestellt.
  • Wie wird Übergewicht und Adipositas mit Hilfe des BMI klassifiziert? Übergewicht ist definiert als ≥ BMI 25 Adipositas ist definiert als ≥ BMI 30
  • Nenne grundsätzliche Empfehlungen des Kraft- und Ausdauertraininges bei Übergewicht/Adipositas! Krafttraining bei Übergewicht/Adipositas 2-3 mal wöchentlich Ganzkörpergewichtstraining 1-2 Sätze pro Übung 1-2 Übungen pro Muskelgruppe möglichst Einsatz großer Muskelgruppen (mehrgelenkige Übungen) um den Kalorienverbrauch durch das Krafttraining zu steigern konsequente Periodisierung: Systematischer Wechsel zwischen umfangs- und intensitätsorientiertem Krafttraining (Wechsel zwischen Kraftausdauer- und Muskelaufbautraining) Gesamtdauer der Krafttrainingseinheit 30-45 Minuten Ausdauertraining: 3 bis 4 Ausdauertrainingseinheiten mit je 45 bis 60 Minuten
  • Wie wird Bluthochdruck in der Medizin bzgl der Ursachen unterteilt? Nenne die Haupteinflussfaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck! Essentielle/Primäre Hypertonie Als Ursache vermutet man eine multifaktorielle Störung der Blutdruckregulation, bedingt durch  Vererbung den Konstitutionstyp (vor allem Pyknikern, also der Menschentyp der schnell zum Fettansatz neigt) Ernährungsfaktoren und hormonelle Faktoren Im Frühstadium ist das Herzzeitvolumen leicht erhöht. Im weiteren Verlauf findet sich eine Erhöhung des peripheren Widerstandes der Gefäße. Sekundäre Hypertonie Die häufigste Form ist die renale Hypertonie (Ursache: Nierenerkrankung). Die zweite ist die endokrine (hormonbedingte) Hypertonie. Aortenisthmusstenose (langstreckige Einengung am Isthmus der Aorta)
  • Beschreibe die Effekte eines gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertrainings bei Hypertonie! Krafttraining bei Hypertonie Krafttraining erhöht nicht den Ruheblutdruck! (wird häufig fälschlicherweise angenommen) Verringerung des systolischen und diastolischen Blutdrucks um ca. 2-4% durch ein mehrmonatiges Krafttraining (6 bis 30 Wochen). Eine Verminderung des Ruheblutdrucks von 5 mmHg kann das Schlaganfallrisiko um ca. 40% und das Infarkrtrisiko um etwa 15% senken. Der Blutdruck kann durch sportliche Betätigung bei Hypertonikern je nach Art und Intensität bis zu 24 Stunden nach der Belastung gesenkt werden.  Die gewichtsreduzierenden Effekte sind ebenfalls ein Faktor, der zur Reduzierung des Blutdrucks führt. (Pro Kg Körpergewicht ca 3 mmHg systolisch und ca. 2 mmHg diastolisch) Personen mit einem Blutdruck von 180 mmHg (syst.) und 110 mmHg (diast.) sollten weder Ausdauer- noch Krafttraining durchführen! Ausdauertraining Der blutdrucksenkende Effekt ist nur bei regelmäßigem und dauerhaften Ausdauertraining zu erwarten. Im Mittel liegt das Ausmaß der Blutdrucksenkung (Ruhe-, Belastungsblutdruck, Blutdrucktagesprofil im Durchschnitt) bei bis zu 10 mmHg systolisch und bis zu 5 mmHg diastolisch, unabhängig von Alter und Geschlecht. Je höher der Ausgangsblutdruck, desto ausgeprägter dieser Effekt.Erste blutdrucksenkende Effekte zeigen sich bereits 24 Stunden im Anschluss an die Belastung. Blutdrucksenkende Effekte größeren Ausmaßes sind nach ca. 10 bis 12 Wochen zu erwarten. Gründe:  Abfall des Katcholaminspiegels, in Ruhe und Belastung, insbesondere des Noradrenalins in Ruhe. Senkung des Insulinspiegels, nüchtern wie nach Mahlzeiten
  • Welche Grundsätze bzgl. der Methodik, Übungsauswahl sowie Übungsdurchführung sind beim Krafttraining mit Hypertonikern zu beachten? Der Anstieg des Blutdrucks während einer Kraftbelastung ist abhängig von der Kontraktionsart (statisch/dynamisch) und -dauer (TUT), der Belastungsintensität (Gewicht) und dem Anteil der eingesetzten Muskelmasse. sinnvoll ist ein 2-3-mal wöchentliches Ganzkörperkrafttraining als Zirkel 1-2 Sätze pro Übung 1-2 Übungen pro Muskelgruppe (insgesamt 8-10 Übungen) möglichst Einsatz großer Muskelgruppen (Grundübungen) Schwerpunkt: KAT kurze Satzpausen Gesamtdauer der TE: 30 Minuten keine Pressatmung keine längeren statischen Belastungen keine Übungen mit tiefer gelagertem Kopf, Kopf immer über Herzlinie bei höheren Intensitäten evtl. 2-3 Sekunden Pause zwischen den einzelnen Wiederholungen (geringerer Blutdruckanstieg) keine Maximalbelastungen, optimal statt maximal
  • Nenne grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Ausdauertrainings bei Bluthochdruck! Hypertoniker sollten nach den Empfehlungen des ACSM täglich mindestens 30 Minuten aerobes Training betreiben, optimal wären ca. 60 Minuten, 3-4-mal die Woche. Hinsichtlich der Belastungsintensität gibt es keine klaren Richtlinien für das Ausdauertraining bei Hypertonikern. Aus motivatorischer Sicht sollte eine Intensität von 60 bis 70% Hfmax empfohlen werden. Die Einnahme von Beta-Blockern macht die gängigen Hf-Formeln kaum anwendbar. Am Besten wäre eine ärztliche Belastungsuntersuchung unter Einsatz der Laktatdiagostik um für den Hypertoniker die optimalen Trainingsbereiche zu ermitteln. Sollte eine Laktatdiagostik nicht möglich sein, dann kann hilfsweise über eine Hf-Formel der Belastungspuls errechnet und davon 10 bis 20% abgezogen werden. Es sollen Bewegungsformen mit betont dynamischer Muskelarbeitsweise unter Einsatz großer Muskelgruppen und bei gleichzeitig geringem Krafteinsatz bevorzugt werden (z. B. Laufen, Walken). Bei Hypertonie der Stufe III (> 180 mmHg und/oder 115 mmHg) sollte eine sportliche Aktivität nur nach Empfehlung des Arztes durchgeführt werden.
  • Wie kommt Diabetes mellitus Typ II zustande? Ursache ist ein erworbener Defekt des Insulinrezeptors. Übergewicht und Fettleibigkeit führen zu einem ständigen Anstieg des Insulinbedarfs bzw. der Insulinausschüttung (Hyperinsulinämie). Durch die hohen Insulinspiegel wird die Insulinrezeptorzahl und damit die Insulinwirkung verringert. Dies erfordert in der Folge eine weiter verstärkte Insulinausschüttung. Je nach Dauer dieser Prozesse und bei bestimmten zusätzlich beeinflussenden Faktoren (Schwangerschaft, Leberkrankheiten,...) kommt es langfristig zur Erschöpfung der insulinbildenden Zellen (B-Zellen) der Bauchspeicheldrüse (Langerhans`sche Inseln) und dadurch schließlich zur Insulinabhängigkeit des Typ-II-Diabetes. Die schweren Ausprägungsformen des Typ-II-Diabetes machen eine Gabe von Insulin erforderlich.
  • Welche Folge- bzw. Spätschäden können durch Diabetes mellitus entstehen? Makroangiopathie (große arterielle Blutgefäße): KHK, Schlaganfall, pAVK Mikroangiopathie (kleine arterielle Blutgefäße): Glomerulosklerose der Nieren, Retinopathie Diabetische Polyneuropathie: Erkrankung äußert sich durch Missempfinden in Armen, Beinen, Sensibilitätsstörungen, Unsicherheit in der Beinmotorik, Muskelschmerzen und vegetativen Störungen. Eine KHK kann in solchen Fällen unerkannt bleiben, es kann ein "stummer" Herzinfarkt auftreten (fehlende Schmerzwahrnehmung) Diabetischer Fuß Diabetische Fettleber Infektanfälligkeit durch Resistenzminderung
  • Beschreibe die Effekte eines Kraft- (8) und Ausdauertrainings (4) bei Diabetes mellitus! Krafttraining bei Diabetes mellitus Typ-II Konvertierung von (glykolytischen) Typ-IIx-Fasern in (oxidative) Typ-IIa-Fasern (Typ-IIa-Fasern haben eine höhere Kapillardichte und eine besser Insulinsensitivität) Anstieg der GLUT-4-Rezeptoren (insulinabhängiger Glukosetransport in die Zelle): GLUT-4-Transportmoleküle befinden sich normalerweise im Zellplasma und werden erst durch Muskelaktivität zur Zellmembran transportiert, wo sie ihre Aufgabe erfüllen können. erhöhte insulinunabhängige Glukoseaufnahme der Muskelzelle bessere und vermehrte Glukogenspeicherung nach dem Sport Krafttraining zeigt in einigen Studien sogar bessere Wirkungen auf die diabetikertypische muskuläre Insulinresistenz als Ausdauertraining Zunahme der Muskelmasse und Abnahme der Fettmasse > Zunahme der energieverbrauchenden Körpersubstanz und damit höherer Energieverbrauch in Ruhe (höherer Grundumsatz) > langfristig positive Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung positiver Zusammenhang zwischen Muskelmasse und Insulinsensitivität > je mehr Muskeln, desto größer die Insulinempfindlichkeit gleichzeitig negativer Zusammenhang zwischen Höhe des Körperfettgehalts und der Insulinsensitivität > je höher der Körperfettgehalt, desto größer die Insulinresistenz Ausdauertraining verbessert die Insulinempfindlichkeit bei Diabetikern.  hat einen starken Effekt auf die Glukoseaufnahme der trainierten Skelettmuskulatur. beeinflusst überhöhte Nüchternwerte und Blutzuckerspitzen nach Mahlzeiten günstig.  wirkt sich positiv auf zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen (z. B. Hypertonie, Dyslipidämie, KHK) aus. Vor Beginn eines Ausdauertrainings ist - aufgrund der zahlreichen Begleit- und Folgeerkrankungen, insbesondere Gefäßschäden - eine ärztliche Untersuchung verpflichtend.
  • Nenne grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Kraft- und Ausdauertrainings bei Diabetes mellitus Typ-II! Krafttraining bei Diabetes mellitus Typ-II 2-3-mal wöchentlich Ganzkörpertraining als Zirkel oder Stationstraining 1-2 Sätze/Übung 1-2 Übungen/Muskelgruppe (insgesamt ca 8-12 Übungen) möglichst Einsatz großer Muskelgruppen KA-Training kurze Satzpausen Gesamtdauer der TE ca 30 bis 45 Minuten keine erschöpfende Belastung keine Pressatmung keine längeren statischen Belastungen keine Übungen mit Kopf unter Herzlinie keine Maximalbelastungen Ausdauertraining bei Diabetes Typ-II Intensität: (submaximal) zwischen 50 und 80% VO2max bzw. 60 und 85% Hfmax  Umfang: 3-5 Einheiten/Woche Dauer: 20-60 Minuten/Einheit dynamische Belastungen unter Einsatz großer Muskelgruppen
  • Was ist die häufigste Ursache für Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie)? Welche Formen der Dyslipidämie gibt es? Fettstoffwechselstörungen sind durch eine Erhöhung der Lipoproteine (Triglyzeride, Cholesterin, Phospholipide) im Blutplasma gekennzeichnet. Diese Lipoproteinstoffwechselstörung wird in der Medizin als Hyperlipoproteinämie oder Hyperlipidämie bezeichnet. Bezüglich ihrer Entstehung und Ursachen unterscheidet man: Reaktiv-physiologische Formen (a. Hypertriglyzeridämie bei Alkoholkonsum und großen Mahlzeiten; b. Hypercholesterinämie bei fettreicher Ernährung mit Schwerpunkt auf tierischen Fetten) Sekundäre Formen (a. Hypertriglyzeridämie durch Adipositas (Fettleibigkeit), Alkoholkonsum oder durch schlecht eingestellten Diabetes mellitus; b. Hypercholesterinämie durch Schilddrüsenunterfunktion, nephrotisches Syndrom, Cholestase) Primäre (familiäre) Formen (häufigste Formen) (Die Vererbung erfolgt polygen, also durch mehrere Gene. Die Störung manifestiert sich bei Hinzutreten exogener Faktoren wie Bewegungsmangel und/oder falsche Ernährungsgewohnheiten.)
  • Wie hoch sollte der Quotient von LDL zu HDL sowie von Gesamtcholesterin zu HDL in der Primär- und Sekundärprävention sein? Der Quotient von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin sollte unter fünf (beim Vorliegen bis zu maximal zwei Risikofaktoren) bzw. unter drei (beim Vorliegen von zwei oder mehr Risikofaktoren) liegen. LDL zu HDL sollte unter drei liegen.
  • Erkläre die grundlegenden Effekte eines gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertrainings bei Dyslipidämie! Krafttraining bei Dyslipidämie Aufbau fettfreier Muskelmasse und Reduktion des Körperfettanteils. Ein kraftausdauerorientiertes Training zeigt am ehesten einen lipidverbessernden Effekt. Es sollte in jedem Fall eine ärztliche Untersuchung mit Belastungs-EKG erfolgen! Ausdauertraining bei Dyslipidämie Mit jedem zurückgelegten Km pro Woche steigt das HDL um ca. 0,1-0,15 mg/dl an. Für eine Absenkung des LDL muss zusätzlich die Ernährung umgestellt werden. (Senkung bei Frauen um 9% bei Männern um 13% möglich) niedrigintensive Belastungen (40-55% VO2max) führen zu höherer Senkung des LDLs.
  • Welche Empfehlungen bzgl. Gestaltung des Kraft- und Ausdauertrainings bei Dyslipidämie kennst du? Krafttraining bei Dyslipidämie  grundsätzlich 2-3-mal wöchentlich Ganzkörpertraining als Zirkel oder Stationstraining 1-2 Sätze/Übung 1-2 Übungen/Muskelgruppe (insgesamt ca 8-12 Übungen) möglichst Einsatz großer Muskelgruppen (mehrgelenkige Grundübungen) Schwerpunkt: KA-Training kurze Satzpausen Gesamtdauer der TE ca. 30 bis 45 Minuten vergleichsweise hohes Trainingsvolumen pro Einheit (Wdh. * Sätze * Gewicht) Ausdauertraining bei Dyslipidämie Insgesamt sollte der Energieumsatz um mindestens 1000 Kcal/Woche durch körperliche Aktivität gesteigert werden (Dauer steht im Vordergrund) Intensität: im aeroben Bereich (submaximal) zwischen 60 und 70% Hfmax (extens. Dauermethode >30 bis 120 Min.); umfangbetontes Training Umfang: 3-4 Stunden/Woche ist günstig  Dem Ausdauertraining sollte der größere Stellenwert eingeräumt werden.
  • Wie kann das "metabolische Syndrom" therapiert werden? nicht medikamentöse Therapie Gewichtsreduktion bei Adipösen, besonders bei androider Form Alkoholreduktion Nikotinabstinenz Stressbewältigung medikamentöse Therapie Diabetes: Metformin, Glitazone, alpha-Glukosidasehemmer Dyslipidämie: Fibrate, Fischöl, Statine Hypertonie: Moxonidin, ACE-Hemmer, Betablocker, Ca-Antagonisten, Indapamid Adipositas: Sibutramin, Orlistat
  • Nenne die positiven Auswirkungen von Gesundheitssport beim metabolischen Sydrom! Eine vermehrte Bewegung hat positive Auswirkungen auf alle Parameter des MTS. Die Effekte sind zum einen durch den erhöhten Energieverbrauch und die damit verbundene Gewichtsabnahme zu erklären. Ein körperliches Training kann die Insulinsensitivität der Skelettmuskelzellen sogar ohne eine begleitende Gewichtsreduktion erhöhen. Vermehrte Bewegung hat folgende positiven Auswirkungen: Die Ganzkörperfettmasse wird vermindert. Das viszerale Fett (Bauchfett) wird erheblich reduziert. In der Skelettmuskulatur nehmen Kapillardichte, der Glukosetransport, die Glykogenbildung und die Fettsäureoxidation zu. In der Leber nimmt die Glukoseproduktion ab.
  • Was versteht man unter "metabolic fitness"? Dieser Begriff unterstreicht das eigentliche Kernziel des Gesundheitssports bei internistischen Erkrankungen, die Verbesserung der Stoffwechselfunktionen sowie die gezielte Vorbeugung der dem metabolischen Sydrom zu Grunde liegenden Insulinresistenz. Im Mittelpunkt des "metabolic fitness" steht die Skelettmuskulatur als wichtigstes Stoffwechselorgan. Durch gezieltes Kraft- und Ausdauertraining werden gesundheitsfördernde Anpassungserscheinungen erzielt.
  • Durch welche allgemeinen Ernährungsempfehlungen kann die dem MTS zugrunde liegende Insulinresistenz positiv beeinflusst werden? Bevorzugung von KH mit niedrigem Glykämischen Index weniger Weißmehlprodukte mehr Ballaststoffe mehr einfach ungesättigte und Omega-3-FS weniger gesättigte und Transfette
  • Mit Hilfe welcher Methode kann das Ausmaß des viszeralen Fetts beurteilt werden? Taille-Hüft-Quotient über 1,0 bei Männern > viszerales Fett dominierend über 0,85 bei Frauen viszerales Fett dominierend Die viszerale Fettmasse korreliert besonders eng mit kardiovaskulären Riskiofaktoren und Komplikationen. Bei Personen mit einem BMI ≥ 25 sollte stets der THQ gemessen werden.
  • Wie hoch ist der Kalorienverbrauch bei sportlicher Betätigung? bei niedriger Intensität ca 4-6 kcal/min. bei hoher Intensität ca. 8-12 kcal/min.
  • Beispiel für Krafttrainingsübungen, die sich gut und weniger gut für ein Krafttraining mit Hypertonikern eignen. Gut: Beckenstrecken sitzend, Beinbeugen sitzend/stehend, Brustpresse sitzend, Beinpresse horizontal sitzend, Butterflymaschine sitzend, Zug vertikal zum Nacken, Zug horizontal mit Bruststütze. Weniger: Hyperextension (vorallem mit horizontaler Ausgangsposition), Beinbeugen liegend, Tiefkniebeugen, Beinpresse 45 Grad, Bankdrücken liegend, Rudern vorgebeugt.
  • Durch was werden Muskelfasern Typ-I charakterisiert? Typ I sind die langsamsten Fasern und beginnen ihre Kontraktion ca. 100 ms nach Eintreffen des Aktionspotenzials. Sie arbeiten glykolytisch und können bei anhaltender Arbeit auch Fettsäuren verwerten. Aufgrund des rein oxidativen Stoffwechsels sind diese Muskeln stark kapillarisiert, myoglobin- und mitochondrienreich. Das Myoglobin verleiht ihnen ein tiefrotes Aussehen.
  • Charakterisiere Typ-IIa und Typ-IIx-Muskelfasern! Typ IIaTyp IIa-Fasern kontrahieren schnell (ca. 50 ms) und können viel Kraft erzeugen. Sie sind oxidativ und arbeiten glykolytisch (je nach Bedarf laktazid oder aerob). Deshalb enthalten sie sowohl Myoglobin (hellrote Farbe) als auch Mitochondrien. Sie ermüden langsamer als Typ IIb und können typischerweise maximal ca. 30 Minuten arbeiten. Typ IIxTyp IIx-Fasern kontrahieren am schnellsten (ca. 25 ms) und kraftvollsten. Die wichtigsten Quellen der Energiegewinnung sind das ATP-CP System und die anaerobe laktazide Glykolyse. Aufgrund ihres Stoffwechsels enthalten diese Fasern wenig Myoglobin (daher weiße Farbe) und sehr wenige Mitochondrien. Fasern dieses Types können ihre Aktivität nur für ca. 60 Sekunden aufrechterhalten.
  • Erstelle in Anlehnung an die Aussagen und Hinweise zur Ausdauermethodik im Gesundheitssport ein Grobraster für die Trainingsmethodik des Ausdauertrainings bei Hypertonie! Primärprävention: Es empfiehlt sich das Belastungsgefüge des Minimal- und Optimalprogramms. Minimal: Umfang von 2-3-mal die Woche; Dauer von 20-30 Minuten pro Einheit; Intensität von 60 bis 70% Hfmax. Optimal: Umfang von3-4-mal die Woche; Dauer von 30-45 Minuten pro Einheit; Intensität von 70-85% Hfmax. Tertiärprävention für Hypertoniker mit hohem oder sogar sehr hohem Risiko. Adaptionsprogramm: 4-10 Wochen; Ziel ist die langsame Gewöhnung an die körperliche Aktivität und Einschätzung der Leistungsfähigkeit. Aufbauphase: einige Monate; Ziel ist die Verbesserung der cardiopulmonalen Leistungsfähigkeit und Bewegungsökonomie; die Belastungsparameter orientieren sich am Minimalprogramm. Stabilisationsphase: Akzente setzen für langfristiges Training; Belastungsparameter orientieren sich am Optimalprogramm.