Poduktion 2.0 (Fach) / Potentialgestaltung_Materialwirtschaft (Lektion)
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Materialwirtschaft
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- Beschaffung (1) Definition (2) Beschaffungsaufgabe = Subsumierung/Einordnung der Aktivitäten, die darauf gerichtet sind, der Unternehmung die Produktionsfaktoren zur Verfügung zu stellen, die sie im Rahmen ihrer Sachzielerfüllung benötigt, die sie aber nicht selbst zu produzieren vermag à Änderung der Rechtszuständigkeit ≠ Einkauf (Teilphase der Beschaffung) Beschaffungsaufgabe = Optimale Befriedigung des ort-, mengen-, qualitäts- und terminmäßige spezifizierten Bedarfs an Produktionsfaktoren à Bestimmung des Beschaffungsprogramms (= letztes Glied der Planungskette)
- Beschaffung Unterscheidung: Kriterium= Objektumfang des Beschaffungsbegriffs KriteriumBedeutung und Wirkungsdauer der Beschaffungsentscheidung KriteriumPhasenumfang der Beschaffung
- Beschaffung Unterscheidung: Objektumfang - weite Auffassungbei der Beschaffung geht es um sämtlich materielle und immaterielle Produktionsfaktoren (Material, Betriebsmittel, menschl. Arbeitsleistungen, Kapital, Rechte…) - enge AuffassungGegenstand ist nur Materialbeschaffung
- Beschaffung Unterscheidung: Objektumfang enge Auffassung Argumentationshintergrund: In der Beschaffung werden unterschiedliche Produktionsfaktoren erworben, die sind so von ihren spezifischen Merkmalen unterschiedlich, dass man sie nicht einem gemeinsamen Bereich übertragen kann à unterschiedliche spezialisierte Produktionsfaktoren benötigen unterschiedliche Abteilungen à Objektspezifika sind wichtiger als Ähnlichkeiten Bsp: Personalbeschaffung à Personalabteilung Kapitalbeschaffung à Finanzabteilung Rechte à Rechtabteilung Anlagen à Anlagenabeilung
- Beschaffung Unterscheidung: Objektumfang Weite Auffassung Im Prinzip gibt es Entscheidungen die immer auftreten, Entscheidungsprozesse egal welchem Produktionsfaktor ich erstellen möchte à formale Struktur des Entscheidungsmodells ist gleich, auch wenn der Inhalt andere Ausprägungen hat Zwischen PF die beschafft werden bestehen Interpendenzen à gemeinsamer Vollzug ð Betont die Gemeinsamkeiten von (Entscheidungs-)Prozessen ð Setzt an der formalen Ebene an, dort sind sie gleich
- Beschaffung Unterscheidung: Bedeutung und Wirkungsdauer Enge Auffassung Beschaffung hat nur eine operative Aufgabe Enge Auffassung à benötigen einer strategischen Dimension,
- Beschaffung Unterscheidung: Phasenumfang à Einkauf ist eine Teilphase der Beschaffung, vollzieht den Akt der Beschaffung der Produktionsfaktoren (Vollzugsorgan) à Lagerhaltung vor der Produktion à Transport zu den Bedarfsorten innerhalb des Produktionsprozesses ð innerbetriebliche Behandlung
- Logistik (1) wissenschaftliche Begründung der Existenz (2) Aufgabe (3) Zentrale Ziele (1) Jürgen Weber Koordination als das entscheidende Kriterium der wissenschaftlichen Begründung der Logistik Koordinationsgedanken beim Controlling bezieht sich auf das Führungssystem Koordinationsgedanke der Logistik bezieht sich auf das Leistungssystem, als Begründung für die Existenz einer eigenständigen Logistik (2) Aufgabe Güterfluss & dazugehörigen Informationsfluss planen, steuern und kontrollieren - Unternehmungsübergreifend o Lieferant à Unternehmung o Unternehmung à Abnehmer - Unternehmungsintern (3) Zentrale Ziele - Realisation eines Versorgungsservice - Lieferservice, zu den gewünschten Lieferterminen
- Logistik 4 Bereiche - Beschaffungslogistik - Produktionslogistik - Distributionslogistik - Entsorgungslogistik Produktionslogistik Zielsetzung = Minimierung der Logistikkosten = Bestandskosten, Lagerkosten, Transportkosten, Handlingkosten, Kosten des Logistiksystems Substitution der Logistikkosten durch Ersatzziele = Durchlaufzeit, niedrige Bestände Konzepte - Materialbestandoptimierung (Bestände) - Materialflussoptimierung (Flüsse) à weitgehende Identität zur Produktionsplanung im Bereich der Logistik Produktionslogistik als eigenständige Logistik ist fraglich
- Supply Chain (1) Unterschied zur Logistik = unternehmungsübergreifend à Logistische Kette zu planen und zu steuern (1) Logistik à isolierte Sicht à Einzelwirtschaftliche Entscheidungskalküle à Autonome Entscheidung à Peitschenschlag Effekt Supply Chain hat nicht die Notwendigkeit der Begründung, dass sie existiert à Entscheidungstreffung in gegenseitiger Abstimmung à Gesamtoptimum à keine isolierte Betrachtung durch den einzelnen Teilnehmer, sonder Abstimmung in der Supply Chain Unterschied: wie Entscheidungen unter welchem Hintergrund getroffen werden
- Materialwirtschaft = objektbezogene Betrachtung, d.h. es geht um die Vorgänge in einer Unternehmung die sich mit der Bereitstellung der Materialen zur Leistungserstellung Beschäftigungen - Naturgegebene - Bereits verarbeitete - Wieder aufbereitete Sachprozesses die eingesetzt werden und dadurch ihre Produktivität verlieren Unterschiedliche Systematisierungen für Materialien Riebel - Fließgüterà beliebig dosierbare Massen - Stückgüterà durch zählen ihrer Elemente bestimmbar o Einfache o Zusammengesetzte
- Materialwirtschaft Ziel Technisch à Bereitstellung der benötigten Materialien - In der erforderlichem Menge - in der erforderlichen Qulität - zum richtigen Zeitpunkt - am richtigen Ort à Sicherungsaufgabe Ökonomisch à Optimierung der Kosten= materialwirtschaftliches Optimum ð Versorgung der Unternehmung mit den für die Produktion erforderlichen Verbrauchsfaktoren, d.h. ihr obliegt Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung von Materialien
- Materialwirtschaft Prinzipien der Materialbereitstellung Einzelbeschaffung im Bedarfsfall - bei einer Auftragsorientieren Produktion (Jacob Modell) - Beschaffung der Teile die Auftragsspezifisch sind - Ausgelöst durch den vorliegenden Auftragà erschwert Terminplanung Produktionssynchrone Anlieferungà Beschaffungs- und Produktionskurve verlaufen gleich, d.h.die Produktion wird unmittelbar aus den Anlieferungen versorgt Vorratshaltung - Entkopplung von Beschaffung und Produktion - Vollständige Emanzipation - Beschafften Materialien werden auf Lager genommen und dort auf Abruf bereitgehalten
- Materialwirtschaft Problemkomplex Bereitstellungsplanung - Materialbedarfsplanung, welche Materialien benötige ich für den Leistungsprozess o Verbrauchsorientiert Verfahren o Programmorientierte Verfahren - Auftragsplanung (Beschaffungsmengenplanung) - Beschaffungszeitplanung
- Materialbedarfsplanung = Bestimmung des für die Leistungserstellung notwenigen Materials in Art, Menge und Termin so präzise wie möglich à Auftreten von Planungskosten die einen vertretbaren Rahmen nicht überschreiten dürfen àNicht alle Materialarten können mit der gleichen Intensität geplant werden Schwerpunktmäßige Fokussierung der Planung Strukturierungsvorgänge - Klassifikation nach der wertmäßigen Bedeutung - Bedarfsverlauf der Materialien
- Materialbedarfsplanung wertmäßige Bedeutung ABC-Analyse (1) Ziel (2) Vorgehen (1) Zusammenfassung von Materialien zu einer Gruppe hinsichtlich ihrer Wertigkeit à Zweck: Bedarfsermittlung dort einsetzen, wo der größtmögliche ökonomische Effekt zu erwarten ist Reihenfolge nach fallenden Gesamtwert sortieren Addition der Mengen und Werte Bestimmung des prozentualen Anteils jeder Menge von jeder Materialart an Gesamtwert Kumulieren der Mengen und Wertenà zwei kumulierte Spalten = relevant
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- Materialbedarfsplanung wertmäßige Bedeutung ABC-Analyse Ansatzpunkt = Werthäufigkeitsverteilung:gilt Auskunft darüber, welchen Anteil die in einem vorgegebenen Zeitraum verbrauchten Materialien am Gesamtwert des in diesem Zeitraum verbrauchten Materials aufweisen ð absteigender Reihenfolge auf der Grundlage ihres Periodenverbrauchs à Lorenzkurve Auf Grundlage der kumulierten Prozentwerte der Materialanzahl und des Verbrauchswertes 45°-Linie = Gleichverteilung der Verbrauchswerte à Zeigt eine typische Ungleichverteilung à Ausgangspunkt für die Klassifikation in A-, B- und C-Teile
- Materialbedarfsplanung wertmäßige Bedeutung ABC-Analyse (1) Basis (2) Empfehlungen für Marktdispositionen (1) Erfahrung, dass in der industriellen Praxis häufig eine geringe Anzahl an Materialien einen hohen Anteil am Gesamtwert des Materials aufweisen (2) à Empfehlungen für die Materialdisposition A-Teile à Programmgesteuerte Disposition B-Teile à Verbrauchsorientierte Disposition C-Teile à Disposition auf Grundlage von groben Schätzungen
- Materialbedarfsplanung Klassifikation nach dem Bedarfsverlauf Verlaufsmuster unregelmäßiger Bedarf - stark schwankender Bedarf - sporadischer Bedarf regelmäßiger Bedarf - konstanter Bedarf = gleich bleibender Bedarf= zufällige Schwankungen um ein konstantes Niveau (Trend 0.-Ordnung)d.h. oszilliert um einen Durchschnittswert o mit/ ohne Saisoneinfluss - trendförmiger Bedarf o mit/ohne Saisoneinfluss - saisonal schwankender Bedarf
- Materialbedarfsplanung Klassifikation nach dem Bedarfsverlauf unregelmäßiger Verlauf (1) stark schwankender Verlauf (2) Sporadischer Verlauf (1) à Störpegel SP = MAA / r Mit MAA = 1/T * ∑Tt=1 |rt – r| mittlere Abweichung vom arithmetischen Mittel r = 1/T * ∑Tt=1 rt Arithmetisches Mittel rt (t = 1, …, T) Verbrauchsmengen SP > 0,5 à stark schwankender Verlauf (2) Sporadischer Verlauf = Anzahl der Perioden ohne Bedarf / Gesamtheit der Periode > 0, 4 à sporadischer Verlauf
- Materialbedarfsplanung Klassifikation nach dem Bedarfsverlauf Trendmäßiger Bedarfsverlauf à lineare Regression,bei der die Abweichungen der tatsächlichen Werte von deren Mittelwert auf ein systematisches Verlaufsmuster hin untersucht werden
- Materialbedarfsplanung Klassifikation nach dem Bedarfsverlauf Saisonaler Verlauf Nachweis auf Grundlage de Autokorrelationskoeffzienten RSU-Analyse R = regelmäßiger (konstanten) Bedarfsverlauf, mit nur gelegentlichen Niveauänderungen S = saisonaler/trendförmig Bedarfsverlauf U = unregelmäßiger Bedarfsverlauf à Empfehlungen für die Anwendung der unterschiedlichen Bereitstellungsprinzipien R-Teile: einsatzsynchrone Anlieferung oder Vorratshaltung S-Teile: Vorratshaltung U-Teile: Bereitstellung im Bedarfsfall
- Materialbedarfsplanung Klassifikation nach dem Bedarfsverlauf Kombination Der ABC- und RSU-Analyse à Neunfeldermatrix, in die dann unterschiedliche Planungsintensitäten und –verfahren differenziert eingesetzt werden können A B C R hoher Verbrauchswert stetiger Verbrauch hohe Prognosegenauigkeità Pogrammorientiert mittlerer Verbrauchswert à Verbrauchsorientiert niedriger Verbrauchswert S à Verbrauchsorientiert à Verbrauchsorientiert U
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs - Verbrauchsorientierte Verfahren - Programmorientierte Verfahren Verbrauchsorientierte Verfahren (1) Ausgangspunkt (2) Voraussetzung (3) Anwendung (1) = Vergangenheitswerte (= Realisationen einer Zufallsvariable) (2) à ausreichendes Zahlenmaterial vergangener Bedarfswert, à Extrapolation in die Zukunft (3) für B-Teile und wenn programmgebundene Verfahren nicht eingesetzt werden können, weil das Produktionsprogramm noch nicht festliegt oder ungeplanter Verbrauch auftritt Hohe Vorhersagegenauigkeit à Anpassung des Prognosemodells an den identifizierten Bedarfsverlauf
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Verbrauchsorientierte Verfahren Grundsätzliche Datenstruktur rt = die in der Periode t tatsächlich aufgetretenen Verbrauchsmengen einer Materialart PWt+1 = eine auf Grundlage der Vergangenheitswerte prognostizierte Verbrauchsmenge für die Periode t+1 (=Prognosefehler)
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Verbrauchsorientierte Verfahren (1) Qualität des Prognosemodells (2) Ursache für Prognosefehler (3) Typische Prognosefehler à Vergleich der errechneten ex post-Prognosewerte mit den tatsächlichen Verbrauchswerten à Qualitätskriterium = Prognosefehler = Differenz zwischen dem tatsächlich angefallenen Wert und dem Prognosewert Ursache für Prognosefehler - ungeeignetes Prognosemodell - Strukturbrüche (unvorhersehbare Ereignisse) Typische Prognosefehler MAA mittlere Absolute Abweichung 1/T ∑Tt=1 |xt - ^xt| MQA mittlere quadratische Abweichung 1/T ∑Tt=1 (xt - ^xt)²
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Bedarfsermittlung mittels der Trendentwicklung Ziel: = Erstellung einer Funktion, die sich dem Verlauf der tatsächlichen Werte in optimaler Weise anpasst à Anpassungskriterium: = Minimierung der Summe der quadratischen absoluten Abstände di zwischen der Trendfunktion TRi und dem tatsächlichen Wert ri. à d1² + d2² + … + dn² = ∑ni=1 (ri – TRi)² à min! Voraussetzung: linearen Verlaufs der Trendfunktion: TRi = a + b*ti à ∑ni=1 (ri – (a + b*ti))² à min! Normalgleichung à partielle Ableitungen nach den unbekannten a und b n * a + b * ∑ni=1 ti = ∑ni=1 ri a * ∑ni=1 ti + b * ∑ni=1 ti² = ∑ni=1 ri * ti
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Bedarfsermittlung mittels des gleitender Durchschnitts Errechnung eines Mittelwertes aus den tatsächlich in der Vergangenheit aufgetretenen Verbrauchswerten = Prognosewert für den zukünftigen Bedarf à keine Berücksichtigung sämtlicher Vergangenheitswerte, sondern lediglich die n neusten Verbrauchswerte Werden als Verbrauchswerte rt-n+1, …, rt-1, rt herangezogen, dann ergibt sich als n-periodischer ungewogener gleitender Durchschnitt r0,t r0,t = 1/n ∑tk = t-n+1 rk = PUt+1 Hauptproblem = Festlegung der Größe n à n ist Gestaltungsparameter n kurz: desto eher regiert er auf Verbrauchsschwankungen n zu kurz: gleicht zufällige Schwankungen nicht aus à Bestimmung hat Auswirkungen auf Prognosewert
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Bedarfsermittlung mittels des exponentiellen Glättens Grundidee: Zeitreihenwerte, die dem Prognosezeitraum am nächsten liegen, fließen mit einem höheren Gewicht in die Berechnung ein als Zeitreihenwerte weiter zurückliegender Perioden Für n Perioden ergibt sich das gewogene arithmetische Mittel rgew = (r1 * g1 + r2 * g2 … + rn * gn) / (g1 + g2 + … gn) mit ∑ni=1 gi = 1 (Gewichte) à Gewichtungsfaktoren müssen mit zunehmendem Alter der Zeitreihenwerte abnehmen à α = Angabe um welchen Prozentsatz das Gewicht der Beobachtungswerte mit zunehmendem Alter der Beobachtungswerte abnimmt à Gewichtungsfaktor gi-1 gi-1 = (1 – α) * gi => rgew = r1 * g1 + r2 * g2 + … + rn * gn gn-1 = (1 – α) * gn gn-2 = (1 – α) * gn-1 = (1 – α)(1 – α) gn = (1 – α)² * gn => rgew = gn * rn + (1 – α) * gn * rn-1 + (1 – α)² * gn * rn-2 + … + (1 – α)n-1 * gn * rn
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Exponentielles Glätten 1. Ordnung Beispiel S. 431 à Beziehungsgleichung für das exponentielle Glätten 1. Ordnung aus dem exponentiell geglätteten Mittelwert des letzen Beobachtungswertes und dem geglätteten Mittelwert der Vorperiode PWt+1 = α * rt + (1 – α) * PWt Mit PWt = ehemaliger Schätzwert für den jetzt vorliegenden Beobachtungswert PWt+1 = Prognosewert für die nächste Periode rt = jüngster Beobachtungswert
- Verfahren zur Bestimmung des Materialbedarfs Exponentielles Glätten Unterschiedliche Wirkungen eines „kleinen“ und „großen“ α-Wertes tendenzielle Wirkungen/Konsequenzen „Großes“ α „Kleines“ α Berücksichtigung von Vergangenheitswerten gering stark Berücksichtung neuster Werte stark gering Glättung der Zeitreihe gering stark Anpassung an Niveauverschiebungen schnell langsam α = 1 à Prognosewert für die folgende Periode ist gleich dem Zeitreihenwert der letzen Periode à restliche Vergangenheit wird nicht mehr berücksichtigt α = 0 à der aktuelle Wert erfährt keine Berücksichtigung, während die älteren Zeitreihenwerte stärker beachtet werden α = hoch à Erwartung einer grundlegenden Änderung der Zeitreihe α = niedrig à wenn letzter Zeitreihenwert eine eher singuläre Erscheinung darstellt
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung (1) Grundlage (2) Graphische Darstellung (1) = bekanntes Produktionsprogramm und Erzeugnisstruktur (zeigt auf, aus welchen Bauteilen und Einzelteilen sich das zu erstellende Erzeugnis zusammensetzt) (2) à gerichtete Graphen, bestehend aus Knoten, Kanten und Mengen (Produktionskoeffizienten) à Erfassung der quantitativen Beziehungen zwischen den Elementen
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- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Graphische Darstellung Erzeugnisbaum Graphische Anordnung der Knoten, dass damit die Grundstruktur des produktionstechnischen Ablaufs und der Materialfluss ersichtlich sind à jeder Knoten hat nur einen Nachfolger jedoch mehrere Vorgänger à Anordnung der Bau- und Einzelteile an den Stellen, an denen sie in der Erzeugnisstruktur vorkommen à Konsequenz: Einzelne Bauteil und/oder Einzelteile kommen an mehreren Stellen des Erzeugnisbaums vor à Redundanzen
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Graphische Darstellung Gozintograph à gerichteter, bewertetes Graph à redunanzenfreie Darstellung, da jede Komponente nur durch einen Knoten dargestellt wird à Nachteil bei Redundanzen, nicht Ersichtlich auf welcher Produktionsstufe es sich wirklich befindet
- aterialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Stückliste = Mengenmäßige Aufstellung der in ein Endprodukt/ Bauteil eingehenden Teile, d.h. - analytischer Aufbau - ausgehend damit von dem jeweils übergeordneten Teil aus - Erfassung seiner Zerlegung in Einzelteile oder Bauteile Mengenübersichtsstückliste Angabe der Gesamtmenge aller in ein Erzeugnis einfließenden Komponenten, ohne Auskunft über ihre Stellung in der Erzeugnisstruktur à Sachnummer, Benennung, Menge Strukturstückliste Anführung der Mengen der einzelnen Teile unter Berücksichtigung der Erzeugnisstruktur und damit der entsprechenden Produktionsstufen à Ergänzung um Produktionsstufe Baukastenstückliste Aufführung der in die Baugruppen und Endprodukte direkt eingehenden Teile. à Konsequenz: Erstellung von getrennten Stücklisten für jede Baugruppe
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Variantenstückliste (1) Definition (2) Ziel = Produkte eines Produktionsprogramms, die sich in mindestens einem Merkmal(ausprägung) unterscheiden und von innerbetrieblichen Interessengruppen aufgrund hoher Ähnlichkeit der als relevant erachteten Ausprägungen ihrer Merkmalsvektoren aus Zweckmäßigkeitsgründen einer aggregierten Betrachtung bezogen werden - Vermeidung/ Reduzierung von Redundanzen - Transparenz des Produktionsprogramms
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Variantenstückliste Erscheinungsformen - StrukturvariantenUnterscheidung von Produkten hinsichtlich einer oder mehrerer Stücklistenposition(en) so, dass alternative und/oder zusätzliche Komponenten auftreten o MusskomponentenNachfrager muss wählen, aber sie schließen sich gegenseitig aus o KannkomponentenNachfrager kann frei wählen - MengenvariantenProdukte weisen zwar gleiche Mengenkombinationen aus, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Anzahl der Komponenten, die pro Einheit erforderlich ist
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Variantenstückliste Kriterium Dimension - Eindimensional o Unterschiede bei den Produktionskoeffizienten o Anzahl der in ein Produkt auf einer Produktionsstufe eingehenden Einzel- und Bauteile - Mehrdimensionale o Produktionskoeffizienten plus mindestens ein Merkmalzusätzliche Erfassung von variierenden Merkmalen, wie „Farbe“, „Material“, Geometrie
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Variantenstückliste Kriterium Vollständigkeit der Variantendefinition à Widerspiegelung des Entscheidungsspielraumes für Kunden bei der Auswahl eines Produktes - geschlossen= vollständig definierte Produktvariantenà Auswahl zwischen vorgegebenen Varianten eines Typs (Katalogvarianten) durch Kunden - offen= unvollständig definierte Produktvariantenà Übertragung der Aufgabe auf den Kunden: Konfiguration einer individuellen Variante auf der Basis der Grundeigenschaften eines Typsà Existenz einer Entscheidungstabelle notwendig
- Materialbedarfsermittlung Programmorientierte Bedarfsrechnung Tabellarische Darstellung Variantenstückliste Kriterium Vollständigkeit der Variantendefinition Erscheinungsformen der geschlossenen Variantenstücklisten Gleichteilestückliste (lässt sich in Grundausführungsstückliste umformen) = Bildung einer fiktive Baugruppe als Grundteilestückliste à Erfassung der Teile, die in allen Produkten einer Typreihe vorkommenà Grund- oder Rupfstruktur, i.d.R. keine produktionsorientierte Baugruppe Plus-Minus-Variante/ Grundausführungsvariante = Real existierende Grundtyp einer Produktionsvariante, d.h. konkrete Varianten als Grundstyp à Erfassung von Abweichungen durch - Plusstückliste (zusätzlich auftretenden Komponenten) - Minusstückliste (reduzierten Komponenten) Typenstückliste = Mehrfachstücklisten Erfassung aller Produktionsvarianten eines Typs mit einer Stückliste, d.h. Aufbau aus einer Gleichteilespalte und den entsprechenden Variantenspalten à nur für überschaubare Größe an Varianten (enges Variantenspektrum)
- Beschaffungsmengenplanung d.h. wenn wir Teile benötigen (Einzelteile, Bauteile) … können wir dies selbst erstellen à Eigenerstellung à Produktionsauftrag / Los (=Menge eines Einzelteils, Bauteils oder Fertigproduktes, die ohne Unterbrechung durch die Unternehmung erstellt werden soll) … oder bei Lieferanten beschaffen à Fremdbezug à Bestellmenge
- Beschaffungsmengenplanung Strukturelle Gleichheiten Auftragsplanung Beschaffungsmenge(Fremdbezug) Produktionsmenge(Eigenfertigung) o Bestellmenge o Bestellzeitpunkt o Lieferzeit o Beschaffungskosten (Bereitstellungskosten) o Beschaffungsrestriktionen ßà ßà ßà ßà ßà o Losgröße o Produktionszeitpunkt o Produktionszeit o Herstellkosten o Kapazitätsrestriktionen
- Beschaffungsmengenplanung optimale Bestellmenge à Minimierung der Bereitstellungskosten: Kostenarten - Beschaffungskosten o Unmittelbar: Kosten die direkt mit dem Verkauf der Materialien verbunden sind x * p (Menge * Preis) o Mittelbar: direkter Zusammenhang mit Materialdisposition(fallen bei zunehmender Bestellmenge) - Lagerhaltungskosten o Kapitalbindungskosten (Abhängig von der Dauer der Bindung und von der Zinshöhe) o Lagerkosten (Pflege und Handling der gelagerten Materialien)steigen mit zunehmender Bestellmenge à gegenläufige Tendenz von Beschaffungs- und Lagerhaltungskosten in Abhängigkeit der Bestellmenge - Fehlmengenkosten (Materialbedarf nicht (zum erforderlichen Zeitpunkt) gedeckt) o Stillstandskosten infolge von Produktionsunterbrechungen o Konventionalstrafen bei Nichteinhaltung von Lieferterminen o Entgangene Gewinne bei Absatzeinbußen
- Beschaffungsmengenplanung optimale Bestellmenge Grundmodell (1) Ziel (2) Prämissen (1) Ziel : Aufspaltung des terminierten Gesamtbedarf einer Periode in die Bestellmengen, à Kostenminimierung (2) Prämissen - eine Materialart - konstanter Materialbedarf pro Zeiteinheit - Jahresbedarfs ist vorgegeben/bekannt - Keine Fehlmengen, wir sind immer in der Lage die Güter bereitzustellen - Konstante Materialqualität - Konstante Beschaffungspreise - Isolierte Beschaffung, d.h. es existieren keine Verbundbeziehungen der Bestellkosten - Konstante Kosten pro Bestellung - Beliebige teilbare Beschaffungsmengen - Beliebig bestimmbare Lieferzeitpunkt - Keine Restriktionen - Keine Sicherheitsbestände - Am Lager treten keine Mengenverluste auf - Die Lieferung ist sofort voll verfügbar - Lagerbestand = 0 - Variablen Lager- und Bestellkosten verhalten sich proportional zur Bestellmenge
- Beschaffungsmengenplanung optimale Bestellmenge Grundmodell Abkürzungen B = Gesamtbedarf der Materialart für eine Planungsperiode Kf = bestellmengenfixe Kosten p = Einstandspreis pro Einheit i = Zinskostensatz kl = Lagerkostensatz KB = Bestellkosten pro Jahr KBi = Kapitalbindungskosten KL = Lagerkosten pro Jahr x = unbekannte Bestellmenge als Entscheidungsvariable y = B/x (Bestellhäufigkeit pro Jahr)
- Beschaffungsmengenplanung optimale Bestellmenge Grundmodell Kosten à mittelbare Beschaffungskosten Km Km = Kf * y = Kf*B/x à Bestellkosten KB = B * p à Ermittlung der Kapitalbindungskosten (s.Abb) KBi = x/2 * p * i/100 à Lagerhaltungskosten KL = x/2 * p * j/100 => Gesamtkostenfunktion: K = B*p + Kf/x *B +(x*p)/2 * q Mit q = j/100 = i/100 + k/100 =zusammengesetzter Zins- &Lagerkostensatz à Ermittlung des Kostenminimums - Funktion nach x differenzieren - 1. Ableitung = 0 - 2. Ableitung > 0 (pos.) => xopt = √(2*B*Kf) / (p*q) à Optimale Bestellhäufigkeit yopt = B/xopt
- Beschaffungsmengenplanung optimale Bestellmenge Erweiterung Mengenrabattstaffelung = Veränderung der Einstandspreise durch Abschläge in Abhängigkeit der Bestellmenge à Einteiliung des Einstandspreises bei n Rabattstufen p0, 0 ≤ x < x1 p = p1, x1 ≤ x < x2 mit p1 < p0 … pn, x ≥ xn Erreicht Menge bestimmten Wert à Sprung im Preis à Sprungstelle der Gesamtkostenfunktion für diejenige Bestellmenge, die der Mindestmenge einer neuen Rabattzone entspricht à Zerlegung der Lösungsmenge in disjunkte Teilklassen K0 = B * p0 + Kf*B/x + x*p0/2 * q K1 = B * p1 + Kf*B/x + x*p1/2 * q K2 = B * p2 + Kf*B/x + x*p2/2 * q Mit Kf*B/x à mittelbare Beschaffungskosten sind unberührt, d.h. bleiben gleich Bei Bestell und Lagerkosten Variabilität à gestückelte Funktionen
- Beschaffungsmengenplanung Optimale Losgröße Relevante Kostenarten - Herstellkosten - Unmittelbar ku à direkter Zusammenhang mit der Erstellung und Bearbeitung der selbsterstellten Vor- und Zwischenprodukteà Material- und Produktionskosten - Mittelbare km direkte Verbindung mit der Vorbereitung der Erstellungà Rüstkosten - Lagerhaltungskosten - Fehlmengenkosten
- Beschaffungsmengenplanung Optimale Losgröße Grundmodell Strukturgleichheit von Eigenfertigung und Fremdbezug à gleiche Prämissen Ergänzungen - unendlich große Produktionsgeschwindigkeit - Unmittelbare Herstellkosten pro Materialeinheit sind konstant Kostenfunktion K = B*ku + km*B/x + x/2*ku * j/100 => xopt = √(2 * km * B )/ (ku * q)
- Grundlagen der Lagerwirtschaft Lagerhaltung unter der Voraussetzung sicherer Erwartungen = Sicherstellung eines kontinuierlichen Produktionsablaufs à Rechtzeitige Bereitstellung der Materialmengen à Ausfüllen von Bestandslücken oder Vermeidung von Fehlmengen durch eine Bestellung Auslösung der Bestellung à wenn ein bestimmter Lagerbestand erreicht ist = Meldemenge Dimensionierung der Meldemenge damit sie ausreicht, die während der Beschaffungszeit auftretenden Materialentnahmen zu gewährleisten Beschaffungszeit = Zeitraum, der mit der Bedarfsmeldung beginnt und dann endet, wenn das Material für den beabsichtigten Zweck im betrieblichen Leistungsprozess zur Verfügung steht Grundlagen der Lagerwirtschaft
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