Innere Medizin STEX (Fach) / Ikterus und Cholestase (Lektion)

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  • Ikterus Verfärbung von sichtbaren Geweben durch die Einlagerung von Bilirubin
  • Sklerenikterus Bei Serumbilirubinwerten >2mg/dl
  • Hautikterus Bei Serumbilirubinwerten >3mg/dl
  • Pseudoikterus Farbstoffablagerungen, z.B. bei intensivem Karottengenuss. Dabei kommt es durch Carotinablagerungen zur Gelbfärbung der Haut; eine Ablagerung in den Skleren fehlt jedoch.
  • Cholestase: Pathophysiologische Bezeichnung für jede Störung -der Gallenbildung bzw. -sekretion (nicht-obstruktive intrahepatische Cholestase) -für Störungen des Gallenabflusses, sowohl in der Leber (obstruktive intrahepatische Cholestase) -als auch zwischen Leber und Duodenum (obstruktive extrahepatische bzw. posthepatische Cholestase)
  • Prähepatischer Ikterus Hämolyse (u.a. Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Sphärozytose, M. haemolyticus neonatorum) Ineffektive Erythropoese
  • Intrahepatischer Ikterus Cholestatische ErkrankungenNicht-obstruktive Cholestase (stets intrahepatisch)Hepatitis (z.B. viral, autoimmun, (alkohol‑)toxisch)LeberzirrhoseStauungsleberPrimär biliäre Zirrhose Zystische FibroseAngeborene Störungen mit Cholestase (hereditäre Cholestasen wie bspw. intrahepatische Schwangerschaftscholestase, Alagille-Syndrom, progressive familiäre intrahepatische Cholestase )Hyperbilirubinämie-Syndrome (z.B. M. Meulengracht)Als Folge einer länger anhaltenden mechanisch-obstruktiven Cholestase (→ Gallenstau in der Leber bei intra-/extrahepatischer Abflussbehinderung → Leberschädigung → Störung der intrahepatischen Gallenbildung bzw. -sekretion → Nicht-obstruktive Cholestase)
  • Mechanisch-obstruktive Cholestase (in-u. extrahepatisch) IntrahepatischLebertumoren (z.B. hepatozelluläres Karzinom, cholangiozelluläres Karzinom, Metastasen)Intrahepatische Gallensteine oder CholangitisPrimär sklerosierende Cholangitis Extrahepatisch (bzw. "posthepatisch")Choledocholithiasis, Mirizzi-SyndromEntzündliche Prozesse (primär sklerosierende Cholangitis , chronische Pankreatitis, Choledochuszysten, Abszesse)Fehlbildungen der GallenwegeTumoren (Pankreaskarzinom, cholangiozelluläres Karzinom, Gallenblasenkarzinom)Gallengangsstrikturen (postoperativ, entzündlich)
  • De-Ritis-Quotient: AST/ALT → Erlaubt die Einschätzung der Schwere einer Leberzellschädigung ALT befindet sich im Zytoplasma, AST in den Mitochondrien der Hepatozyten. Der Zytoplasmainhalt wird bereits bei einer geringeren Schädigung in das Serum freigesetzt als der Inhalt der Mitochondrien. Daher überwiegt erst bei schwerer Leberzellschädigung das AST gegenüber dem ALT.
  • AST (Aspartat-Aminotransferase) ALT (Alanin-Aminotransferase) wurde früher auch als GPT bezeichnet AST= GOT wurde früher auch als GOT bezeichnet;  ALT=  GPT wurde früher auch als GPT bezeichnet Quotient <0,7 (bis 1) = "Entzündungstyp" ≥1 = "Nekrosetyp"Mögliche Ursachen Unkomplizierte VirushepatitisLeichte FettleberExtrahepatische Cholestase ≥1 = "Nekrosetyp"Fulminante bzw. nekrotisierende Hepatitis(Dekompensierte) LeberzirrhoseLeberzellkarzinom, "Metastasen-Leber"Differentialdiagnose: Muskelschädigung
  • BESONDERHEIT AST- wo noch? AST findet sich auch in der Skelett- und Herzmuskulatur, so dass differentialdiagnostisch auch Muskelerkrankungen und insbesondere ein Myokardinfarkt bei einem Quotienten ≥1 bedacht werden müssen!