SSE (Fach) / Grundlagen des Schriftspracherwerbs (Lektion)
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Linguistische Strukturmerkmale der deutschen Schriftsprache.
Diese Lektion wurde von jula93 erstellt.
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- Das phonologische Prinzip - Phonemen lassen sich Grapheme zuordnen - Phonem-Graphem-Korrespondenz-Regeln
- Das morphematische Prinzip - Gleichschreibungsprinzip herkunftsverwandter Wörter - Stammmophemerhaltung mit Umlauten: Maus - Mäuse - Auslautverhärtung: Korb - Körbe - Fugen -s: Geburtstagskind
- Das orthographische Prinzip - Dehnung und Schärfung
- Das grammatische Prinzip - Groß- und Kleinschreibung
- Das semantische Prinzip - homophone Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung - Lerche - Lärche
- Phon - kleinste lautliche Einheit: /l/ - Verschiedene Phone kann man in ein einziges Phonem bündeln - und dafür ein Graphem schreiben.
- Phonem - bedeutungsunterscheidende Einheit: Oma - Opa
- Morphem - bedeutungstragende Einheit - Das Wort besteht aus Morphemen: - Stamm-Morphem + Flexiv: schreib-en, schreib-st - Stamm-Morphem + Suffix: fleiß-ig, Fahr-t, Frei-heit - Präfix + Stamm-Morphem: Ge-nuss, Ver-lust
- Graphem - graphische Entsprechung eines Phonems - nn, sch, ie, ei
- phonetische Mehrdeutigkeit - ein Graphem steht für mehrere Phoneme
- graphemische Mehrdeutigkeit - mehrere Grapheme stehen für ein Phonem
- Wortbildtheorie - Unterricht fordert öfteres Abschreiben - Aufschreiben ist "gefährlich", Fehler könnten sich einprägen - Überkleben falscher Wörter in Diktaten - Strichwörter als häufige Übungsform
- Pro-Argumente Wortbildtheorie 1. Wörter können schneller oder besser gelesen werden als zufällige Buchstabenfolgen. 2. Häufiger vorkommende Wörter werden schneller und besser gelesen. 3. Kinder können Wörter erkennen, ohne die Buchstaben zu kennen. 4. Wenn man ein Wort nicht weiß, schreibt man es zur eigenen Entscheidungsfindung auf, um zu "sehen", wie es richtig geschrieben wird.
- Contra-Argumente Wortbildtheorie 1. Wörter können auch dann erlesen werden, wenn Groß- und Kleinbuchstaben abwechseln. 2. Wörter mit "einzigartigem Umriss" können nicht schneller erlesen werden als Wörter mit häufigem Umriss. 3. Wortumrisse können kein effektives Merkmal sein, weil viele Wörter die gleiche Gestalt haben. 4. Kinder erkennen beim Lesenlernen Wörter oft am ersten Buchstaben. 5. Wörter in anderer Anordnung oder in anderen Schrifttypen gedruckt, können relativ schnell erlesen werden.
- Schreiben 1. Es gibt ein wortspezifisches Lernen. 2. Das wortspezifische Lernen ist nicht an die visuelle Modalität gebunden.
- Eine Alternative zur Wortbildtheorie im Schreiben - Emotionale Besetzung: "Mutter" - Wortbedeutung - Akustisch-artikulatorischer Code - Orthographische Regelmäßigkeit - Mophologischer Aufbau des Wortes - Schreibmotorische Merkmale eines Wortes - Visuelle Merkmale des Wortes
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- Lesen 1. Es gibt ein naiv-ganzheitliches Lesen bei Kindern. Sie erkennen Wörter ohne einen Zugang zu Buchstaben zu haben. 2. Beim eigentlichen Leselernprozess geht das Kind über den phonologischen Weg, logische Konsequenz aus dem dominanten Lautschriftprinzip unserer Schrift. 3. Der erwachsene Leser besitzt einen Sichtwortschatz. 4. Auch der erwachsene Leser braucht bei schwierigen Wörtern den phonologischen Weg.
- Zwei-Wege-Modell des Worterkennens im Lesen Gedrucktes Wort - Visuelle Analyse 1) Direkter Weg (lexikalisch): - Aktivierung der graphischen/orthographischen Merkmale eines Wortes - Aktivierung der Wortbedeutung - Aktivierung der phonologischen Wortmerkmale 2) Indirekter Weg (regelgeleitet) - Übersetzung von Graphemen in Laute und Silben und ihre Synthese - Lautes Lesen
- Konzepte von Schrift - Funktionale Konzepte: Kommunikative Funktion von Schrift: Wozu braucht man Schrift? - Merkmalskonzepte: Merkmale für die Abbildung der gesprochenen Sprache in der geschreibenen Sprache: Was ist ein Wort/Buchstabe/Satz?